Zenith De Luca Testbericht

Wer meine Berichte schon gelesen hat, der weiß ja, dass ich eine Lieblingsuhr habe. Da die Omega Spedmaster aber so groß ist, dass meine Sakkoärmel immer auf Halbmast waren mußte ich mir eine passendere Uhr suchen. Nach dem ich einge Uhrmacher abgeklappert hatte und eine ganze Menge Papier (teure Hochglanzbroschüren) durchgearbeitet hatte fand ich DIE Nachfolgerin für meine geliebte Omega Speedmaster. Allerdings konnte ich mich wieder nicht für eine von diesen eleganten Goldührchen entscheiden, sondern wieder für eine sportliche und robuste Uhr. Das Teil nennt sich Zenith de Luca und in ihr schlägt das Herz namens El Primero.

Dieses Kaliber wird von Zenith hergestellt und wurde auch in Rolex-Uhren verbaut. Es handelt sich um ein sehr hochfrequentes Automatikwerk mit Datumsanzeige. Allerfeinste Feinmechanikerarbeit mit äußerst hohem Anspruch auf Präzision und Qualität. Entsprechend war der Preis. Nach einigem Verhandeln muße ich 4 400 Märker auf die Theke legen. Stolz hatte ich nun meine Zenith am Handgelenk.

Nach ein paar Wochen, ich konnte es kaum glauben, war plötzlich ein kreisrundes Loch aus dem Glas meiner Uhr herausgebrochen, ohne dass ich eine besondere mechanische Beansspruchung bemerkt hätte. Der Durchmesser war etwa 1 cm und die Stelle sah aus wie mit einer Maschine bearbeitet, so sauber war die Bruchstelle und, wie gesagt, kreisrund. Gewährleistung bei Uhren auf Schäden am Glas gibt es nicht wurde mir erklärt. Aber der Schaden sei nicht tragisch und leicht zu beheben. Nach ca. Einer Woche bekam ich meine Uhr zurück, allerdings nur gegen einen Betrag von 160 DM. Dafür hääte man damals schon eine der besseren SwatchUhren kaufen können

Na ja, Pech gehabt, was solls, kann ja mal passieren. Doch nach ein paar weiteren Monaten fiel der Startknopf der Stoppuhr plötzlich aus meinem wasserdichten Gehäuse. Eine Instandsetzung ein paar Tage nach Ablauf der Garantiezeit war wiederum kein Problem, die Bezahlung schon eher, denn dafür waren satte 320 DM fällig.

Na ja, nochmal Pech gehabt, was soll´s, kann ja mal passieren. Fortan lief die Uhr mal gut, mal schlecht, beim Uhrmacher ärgerte mich der Vorführeffekt, und ein weiterer Aufenthalt beim Uhrmacher brachte nichts. Also Uhrmacher gewechselt. 120 DM bezahlt und die Uhr lief wieder. Nach ein paar Tagen allerdings mußte ich feststellen, dass die Zeitmessung damit nicht möglich war, denn ein Präzisionsmeßgerät war diese Uhr nicht. Sie lief viel zu langsam und blieb manchmal ohne erkennbaren Grund stehen.

Nach einigen Verhandlungen mit dem Uhrmacher gab dieser zu, dass er eine weitergehende Instandsetzung nicht machen könne, denn er sei kein Zenith-Händler und kann daher die notwendigen Ersatzteile nicht besorgen. Voller Ärger legte ich die Uhr in eine Schublade und trug vorübergehend eine billige Quarzuhr, die für 129 DM präzise genug die Zeit anzeigt und darüberhinaus auch noch bis 200m Tiefe wasserdicht sein soll..

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bekam ich Kontakt mit einem Uhrenhändler, der eine Ausstellung von Glashütte Uhren im Kornhaus Kempten vorbereitete. Im Rahmen unserer Verhandlungen erzählte ich ihm von meiner Zenith und dem damit zusammenhängenden Ärger. Er bot an die Uhr zu überprüfen, außerdem sei er Zenith-Vertragshändler mit Zertifikat. Nach einigem Überlegen nahm ich sein Angebot an und erhielt 4 Monate später meine De Luca wieder zurück. Der Preis war wiederum exclusiv, 320 DM, aber die Reparatur war gelungen.

Seit dem trage ich fast täglich meine Zenith De Luca, freue mich darüber, dass das Automatikwerk problemlos und präzise läuft. Sie hat einige Schrammen abbekommen und auch beim Tauchen war sie schon dabei. Demnächst muß ich sie mal wieder zum Service bringen, denn eine Uhr sollte nicht schlechter behandelt werden wie ein Auto. Und sonntags darf sie sich ausruhen, dann da ist meine Omega Speedmaster Professional dran.