Cool Runnings (DVD) Testbericht

***Ausgangslage***

Mein neuer Bericht handelt von einem Film, der eine wahre Geschichte erzählt.

***Story***

Der Jamaikaner Derice scheint kurz vor der Teilnahme an den olympischen Spielen zu stehen. Er muss lediglich am Sprinterwettbewerb teilnehmen und sich qualifizieren. Das scheint einfach, da er einer der besten ist. Leider stürzt einer der Sprinter und Derice fällt über ihn und muss frustriert mit ansehen, wie sich andere, schlechtere Sprinter qualifizieren. Derice möchte unbedingt an die olympischen Spiele. Auf einem Bild seines Vaters sieht er jemanden und fragt nach, wer das ist. Er erfährt, dass dies ein ehemaliger Bobtrainer ist, der die Idee hatte, aus Sprintern eine Bobmannschaft zu gründen. So besucht ihn Derice, aber stösst mit dieser alten Geschichte nur auf Ablehnung. Schliesslich gelingt es ihm, ihn für den Job als Trainer zu begeistern.

Für einen Viererbob braucht es logischerweise 4 Sportler. Er kann seinen Freund Sanka dafür begeistern, benötigt aber noch 2 weitere. So machen sie eine Orientierungsveranstaltung mit ihrem Trainer. Der Saal ist voll und der Trainer erzählt. Lustig ist, wie plötzlich alle Besucher sich während der Diashow unbemerkt verdrückt haben. Schliesslich finden sie weitere zwei - Yul und Junior - die bereit sind, mitzumachen.

Das Training kann nun beginnen. Unglaublich, denn sie üben mit einer Seifenkiste! Einfach köstlich!

Dann geht es auf zu den olympischen Spielen, den Qualifikationsrennen. Zuvor haben sie das nötige Geld gesammelt, was nicht gerade leicht war, die Leute für so etwas zu begeistern, ausser hämischem Gelächter dafür zu ernten.

Zum ersten Mal sind sie auf einer Eisfläche und es scheint, als ob das ganze Unternehmen scheitert, weil sie nicht klarkommen mit der glitschigen Unterfläche. Und einen Bob haben sie auch nicht. Mit einem alten Bob von den Schweizern (sind wir nicht lieb?) kann's losgehen. Wie das wohl enden wird?

***Eigene Meinung***

Als ich zum ersten Mal von diesem Film hörte, interessierte er mich nicht gross. Erst als ich ein paar Ausschnitte gesehen hatte, dachte ich, der könnte lustig werden. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Aber der Film hat neben Humor noch viel mehr zu bieten.

Was mich vor allem begeisterte, ist, dass aus dem Nichts die Jamaikaner eine Bobmannschaft aufstellten, welche Olympiasieger hätte werden können.

Daneben gefällt mir heute zudem die Szene, wo Yul seinen Kollegen vor den Spiegel zieht und fragt, was er sehe. Junior sagt ihm, er sehe "Junior". Doch Yul bemängelt dies. Er versucht dem verunsicherten Jungen Selbstvertrauen zu lernen. Das wirkt, doch eher zuviel, da das ganze in einer Schlägerei ausartet mit den anderen Bobteams, die sich über die Jamaikaner lustig machen. Doch als Juniors Vater ihn von den olympischen Spielen zurückholen will, da er für ihn ganz andere Pläne hat, hat Junior ein gesundes Selbstvertrauen sich unterdessen erarbeitet. Das Gespräch mit Yul hat in ihm etwas bewirkt. Weshalb schreibe ich das und warum gefallen mir diese beiden Szenen? Weil es viele Juniors auf der Welt gibt, die einen Yul gebrauchen könnten, der sie wachrüttelt und unterstützt.

Der Film ist humorvoll und spannend sowie wahr. Man wünscht den Jamaikanern den Sieg, der zum Greiffen nahe ist. Bei mir fliessen zum Schluss jeweils die Tränen. Warum? Sind es Freudentränen oder Tränen der Mit-Trauer und Respekts? Dafür müsst Ihr Euch den Schluss natürlich selber anschauen.

Jamaika hat heute eine Profimannschaft. Diese fiel mir jedoch nie auf mit guten Leistungen, im Gegensatz zu diesem ersten jamaikanischen Team.

Was die schauspielerischen Leistungen anbelangt, überzeugen mich die Darsteller auf der Linie. Insbesondere natürlich John Candy. Diesen Komiker mag ich sehr. Er ist eher von festerer Statur, ist jedoch sympathisch und lustig. Leider ist er viel zu früh gestorben. Die Welt hat mit ihm einen begnadeten Komiker verloren.

Im Film werden die Jamaikaner von anderen immer wieder ausgelacht, statt sie zu ermuntern. Oft begegnet man Ablehnung. Das finde ich schade. Hier im Film liessen sie sich nicht runterkriegen. Sie haben sich viel Respekt und Wohlwollen verschafft. Das ist jedoch harte Arbeit.

Was ist eigentlich der Sinn des Films? Will er nur gut unterhalten, lustig sein? Soll eine wahre Story vermittelt werden? Oder könnten noch andere Absichten dahinterstecken? Möchte der Film vielleicht dafür plädieren, dass wir einander mit Respekt behandeln? Denn niemand brachte diesem Team Respekt entgegen. Sie mussten sich ihn hart erarbeiten. Bekommt man ihn nur dann? Ist ein Mensch nur etwas wert, wenn er Erfolg hat? Mit dem hatten die Jamaikaner zu kämpfen.

Zudem haben wir Junior, der ein unsicherer Typ war. Durch Yul wandelte er sich in erstaunlich kurzer Zeit zum selbstbewussten Menschen. Möchte der Film nicht auch dazu aufrütteln? Zeigen, dass nichts unmöglich ist? Manche brauchen Hilfe, wie Junior. Yul bot ihm diese an. Ich wünschte mir, es gäbe mehr Yul's auf dieser Welt.

***Fazit***

Den Film möchte ich voll empfehlen. Er ist einerseits wahr, andererseits könnte er auch zum Nachdenken anregen, wie wir mit anderen Menschen umgehen. Er zeigt, wie durch erarbeitetes Selbstvertrauen und Glauben das Unmögliche greiffbar nahe werden kann. Zudem ist der Film gespickt mit viel Humor und hat mit John Candy einen der besten Komiker als Hauptdarsteller zu bieten. Ich wünsche gute Unterhaltung. LG Thomas :-)

Diesen Bericht habe ich auch bei ciao veröffentlicht, dort habe ich jedoch einen anderen Usernamen, da tomislav schon belegt war.