Der Untertan (DVD) Testbericht

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ab 7,49
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Erfahrungsbericht von mars2108

Der deutsche Mann-der Untertan

Pro:

Gestaltung, ganz anderer Stil

Kontra:

machmal langweilig und schwer verständlich

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Yopi-Leser,

der Film der Untertan ist auf das Buch zugeschnitten!
ich schreibe euch heute etwas über ein Buch. Nun ich denke viele von euch kennen es sicher, da sie es selbst einmal gelesen haben, freiwillig oder nicht. Es geht um das Buch „Der Untertan“ von Heinrich Mann.

Das Buch ist ein Roman und er streckt sich über 498 Seiten. Es wurde vom Fischer Taschenbuchverlag herausgegeben, und es ist die elfte Auflage (März 2003).
Das Buch ist ein typisches Taschenbuch. Auf der Vorderseite ist das Bild der Titelfigur Diederich Heßling, wie ihr es oben sehen könnt. Er ha den typischen Bart wie die Kaisertreuen, spitz und nach oben zeigend. Oben Rechts auf der Titelseite steht der Name des Autors: Heinrich Mann in weißer Schrift. Darunter orange der Titel: der Untertan und darunter wiederum in weiß „Roman“. Unten rechts ist dann das Zeichen des Fischerverlages zu sehen.

Dann kommen Seiten wo etwas eine Rezension von Kurt Tucholsky über dieses Werk steht und eine kurze Biografie Heinrich Manns. Nach weiteren Dingen wie nochmaliges Deckblatt und Daten des Verlages zum Buch und dem Inhaltsüberblick folgt dann der Beginn des Werkes mit der ersten Seite als Orginal abgebildet.

Inhalt:

In diesem Roman dreht sich alles um Diederich Heßling. Er wird als Sohn eines Papierfabrikanten geboren. Er hat noch zwei jüngere Schwestern. Seine Kindheit ist besonders stark von seinem Vater geprägt, welcher sehr streng ist und Diederich oft schlägt, was für Diederich jedoch eine Ehre ist, denn sein Vater hatte viele Kriege mit gemacht und einiges schon geleistet. Diederich Heßling hingegen war ein „weiches Kind“, er war sehr ängstlich hatte zum Beispiel Angst vor dem Burggespenst, oder vor dem Polizeimann. Seine Mutter Frau Heßling laß ihm immer Geschichten vor, vor denen sie sich selbst gruselte. Diederich hatte keinen Respekt vor seiner Mutter, da sie ihm sehr ähnlich war, und da er sich
Selber nicht achtete. Er log genauso oft wie seine Mutter, naschte so oft wie sie und war oft genauso eine Enttäuschung für ihren Mann wie Diederich.
Als Diederich zur Schule kommt, bringt er seine Art weiter. Er heult wenn er keine Antwort weiß und nutzt dieses später sogar bei den Lehrern aus. Später geht er aufs Gymnasium, dort wird er zum Primus und geheimen Aufseher. Er verpetzt seine Mitschüler und danach konnte er zu ihnen gehen und sie bei einer Strafe trösten. Auch hänselt er einen Juden, wie es alle Taten, denn der Beifall von seinem Mitschülern machte ihn stark, und er fühlte sich sehr wohl wenn die Verantwortung nicht auf ihm allein lastete. Nach dem Gymnasium fing er zu studieren in Berlin an, Chemie. Dort traf er einen Freund seines Vaters, den Papierfabrikanten Göppel. Zu diesem kam er öfters zum Mittag, nicht nur weil er sic unterhalten wollte sondern auch wegen Göppels Tochter Agnes. Diese fand er am Anfang sehr unsympathisch, doch das redete er sich nur ein. Er gab viel für Agnes, kaufte ihr Theaterkarten. Doch leider war Agnes schon an Herrn Mahlmann vergeben, der sie nicht liebte sondern nur zweckgebunden (wegen dem Reichtum des Vaters) mit ihr zusammen war. Mahlmann luxte Diederich sein Geld, und gab dieses dann für Agnes aus und Diederich schaute nur zu wie Mahlmann seiner Geliebten mit seinem Geld Geschenke machte. Diederich gab auf, er merkte das er gegen Mahlmann nicht ankommen würde und zog in seine Heimatstadt Netzig, und er wollte dann woanders studieren.
Doch kaum wieder zu Hause angekommen trifft er seinen alten Schulfreund Gottlieb Hornung, der ihn sofort wieder dazu überredete mit ihm in Berlin zu studieren. Hornung tritt den „Neuteutonen“ bei, und damit er ihn nicht blamierte nahm Diederich auch an solch einer Sitzung bei. Dort wurde sich unterhalten und vor allem Bier getrunken und gesungen. Mit seinem neu dazugefundenen Freund Delitsch geht Diederich nun regelmäßig zu den Neuteutonen. Auch lernt er den Juristen Wiebel kennen, denen Diederich ehrte und welches alles für die Neuteutonia gab. Als sein Freund Delitzsch an einem an einem Herzklaps starb, und Wiebel wegen eines Referendares aus der Neuteutonia ausstieg, musste Diederich den Jüngeren die Grundsätze beibringen.
Diederich lernt das hübsche Dienstmädchen Rosa kennen welchem er Geschenke mit Hornung macht, doch als er sich auf einem Ball wegen Rosa prügelte entschieden sie Rosa sein für sie erledigt.
Diedrich wollte nach dem Ende des Semesters zurück nach Netzig, doch da sie kein Geld hatten versuchte er das Geld von Mahlmann zurückzufordern, doch dieser lachte ihn nur aus. Er reiste dann doch nach Netzig und als er ankam lag sein Vater im sterben. Er konnte gerade noch die letzten Atemzüge von ihm spüren. Dann starb er. Bei seinem Tod traf er auch den alten Buck, der der angesehenste Mann in Netzig war, dieser bedauerte den Tod des Vaters und sagte zu Diederich das er genauso ein guter Mann wie sein Vater werden sollte, und sich für die Mitmenschen einsetzen solle. Mit dem Tod des Vaters erhielt Diederich die Fabrik und den Vormund für die Schwestern. Diederich fühlte sich das erste mal frei.

Diederich kam dann zur Armee, er diente doch er bekam eine Verletzung am Fuß. Und nach einigem Hickhack wurde er dann entlassen. Später trifft er dann den Kaiser, und er ist sofort begeistert von ihm. Er läuft ihm hinterher und trifft dann zufällig auf Agnes Göppel. Agnes und Mahlmann waren nun getrennt und der Weg für Diederich war frei. Sie bekennen ihre Liebe zueinander, doch dieses blieb geheim, da es für Diederich eine zu große Verantwortung gewesen wäre. Sie fuhren aufs Land um sich weiter zu vergnügen, doch er trennt sich dann von Agnes. Er macht sein Examen und kehrt als Doktor wieder nach Hause. Dort trifft er gleich auf Guste Daimchen die dank eines Erbes sehr reich war und mit Diederichs Schulfreund Wolfgang Buck verlobt war. Diederich kümmerte sich nun um seine Fabrik und geriet immer wieder mit dem alten Sötbier zusammen, welcher der Buchhalter war. Diederich beschloss die Fabrik zu vergrößern Außerdem will er den nationalen Geist in das Geschäft bringen, wobei ihm doch der Sozialdemokrat Napoleon Fischer immer im Wege ist, da Diederich den Maschinenmeister wegen der schlechten Arbeitslage nicht entlassen kann. Diederich besucht den Bürgermeister Scheffelweis und unterhält sich mit ihm über die Neuteutonia und Wiebel. Außerdem trifft er sich mit dem Pastor Zillich und Gerichtsassessor Jadassohn in der Kneipe, wo sie nationale Gespräche abhandeln. Als ein junge von einem Soldat erschossen wird, kommt es zu Spaltung in Netzig. Die Nationalgesinnten heißen es gut und Heuteufel, ein Arzt; Fabrikbesitzer Lauer, Landgerichtsrat Fritzsche und Warenhausbesitzer Cohn verachten den Mord.
In der Kneipe kommt es dann zu einer Auseinandersetzung und Diederich gelingt es Lauer zu einer Majestätsbeleidigung zu bringen. Sie lassen dieses vom Redakteur Nothgroschen notieren. Jadassohn zeigt Lauer dann an. Und er kommt zum Verfahren. Währenddessen macht sich Diederich an Pastor Zillichs Tochter Kätchen rann, die fast Ja zu Heirat der beiden gesagt hätte.
Diederich bekommt dann noch Ärger, da er eine neue Papiermaschine kaufen will, doch da sie dieses nicht bezahlen können sucht er mit Napoleon Fischer nach Gründen um die Papiermaschine wieder loszuwerden. Die Firma schickt den Vertreter Friedrich Kienast, der jedoch keinen Fehler entdeckt. Kienast und Diederichs Schwester Magda verlieben sich ineinander und so wird er die Maschine doch noch los.
Der Prozess kam immer näher, Diederich hatte Angst seinen Status zu verlieren und macht eine sehr mildernde Aussage vor dem Landgerichtsdirektor Sprezius. Doch als dann Pastor Zillich die Majestätsbeleidigung bestätigte und auch Major Kunze dieses bestätigte, und vor allem Redakteur Nothgroschen eine stark belastete Aussage machte, wurde Diederich nochmals als Hauptbelastugszeuge vorgerufen. Er machte eine stark belastende und beeindruckende Rede. Er wurde von Kühnchen, Zillich und Nothgroschen beglückwünscht, zu dieser außerordentlichen Rede. Auch der Präsident Wulckow machte ihn Mut. Lauer wurde zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt, ein riesen Gewinn für Diederich sowohl als Prestige als auch wirtschaftlich. Er bekam viele neue Aufträge und war einer der angesehensten Leute in Netzig.
Diederich heiratet dann Guste Daimchen, da diese eine Schwester von Wolfgang Buck war, und so die Bucks wie auch Guste ein riesiges Ansehen verloren hatten. Gleichzeitig heiratete Magda Kienast.
Diederich arrangierte sich jetzt vielmehr politisch. Er vereinbarte das die nationalgesinnten Fischer in den Reichstag wählen würden und das dafür Fischer ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Netzig bauen ließ. Nach mehren Wahlkämpfen siegte Fischer und die freigesinnte Nationalburg Netzig war gefallen. Diederich kauft mit dem Geld seiner Frau viel, er leiht sogar seinem heruntergekommenden Feind Buck etwas. Sein Ansehen steigt immer mehr, die Heßlings gehören nun zur höheren Schicht in Netzig.
Diederich bekommt drei Kinder, Gretchen, Horst und Kraft. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde dann eingweiht und bald darauf stirbt der alte Buck, als ob er den Teufel gesehen hätte, damit meint er Diederich.

Hier endet der Roman.
Hiernach folgt eine editorische Notiz und auf den darauf folgenden Seiten folgt eine Zeittafel mit historischen Daten zur Geschichte allgemein zu Mann und seinen Werken. Zum Schluss sind alle Werke Manns aufgelistet und auch noch einige Äußerungen zum Buch zu finden.

Daten: Der Untertan ein Roman von Heinrich Mann
Fischer Taschenbuchverlag, mehr unter www.fischer-tb.de
ISBN 3-596-13640-7
Preis: 8,90 Euro

Nun die ganzen Seiten durchzulesen war doch ganz schön anstrengend. Nach drei Wochen war ich dann durch, man kann es auch schneller schaffen, aber ich bin nun mal nicht der beste Leser. Die Sprache ist eigentlich ganz verständlich, sagens wir mal so es gibt schwierigere Texte, doch an manchen Stellen kommt man auch hier nicht so richtig mit, man versteht dann nicht die Zusammenhänge und erfährt oft später wie es eigentlich erst war. Auch einzelne Wörter sind einem manchmal fremd, und da kein Wörterverzeichnis vorhanden ist muss man immer im Duden nachschlagen um den Text zu verstehen, das kann manchmal sehr anstrengend sein. Der Text lässt sich recht schnell lesen, aber ob man alles versteht ist was anderes. Entweder man kommt nicht mehr mit oder das Buch ist an manchen Passagen sehr langweilig, das man den Text nur überfliegt und von der eigentlichen Handlung nicht mehr viel mit bekommt. Das Buch ist in sechs ist in sechs Kapitell gegliedert, die das Lesen etwas erleichtern, außerdem sind einige Absätze da die einem helfen wo man gerade steht. Aber meiner Meinung sind das noch viel zu wenig, oft verliert man den kompletten Überblick.
Was ich gut finde sind die vielen Daten und Zitate drumherum. Sie zeigen den Hintergrund und wie andere darüberdenken. Das beste Zitat steht auf der Rückseite des Buches. Ich möchte euch es mal mitteilen, nicht das ihr jetzt denkt der will doch nur den Text voll kriegen. Nein so ist es nicht, ich denke das Zitat passt wirklich sehr gut und es ist zudem auch gekürzt: „Dieses Buch Heinrich Manns (…) ist das Herbarium des deutschen Mannes. Hier ist er ganz: in seiner Sucht zu befehlen und zu gehorchen, in seiner Rohheit und seiner Religiosität, in seiner Erfolgsanbeterei und seiner namenlosen Zivilfeigheit.“ [von Kurt Tucholsky (1919)].
Ich denke dieses Zitat trifft voll auf Diederich Heßling zu. Er befehlt allen und in seinen mitreißenden Reden zieht er die Leute in seinen Bann. Dieses traut er sich jedoch nur weil er weiß das er Beifall ernten wird. In aussichtslosen Situationen kneift Diederich, er lässt sich von anderen beeindrucken und unterdrücken. So schlüpft er in die Rolle des Untertans, er ist nicht nur der Untertan des Kaisers, dem er bedingungslos folgt, sondern auch der Untertan von allen Stärkeren oder von denen sich Diederich einen Vorteil erhofft. Schon als Kind war er feige und ängstlich, und dieses zieht sich durch sein ganzes Leben. Er kann nur wenn er sich stark durch seinen Erfolg fühlt den Leuten seine Meinung sagen, wenn nicht lästert er nur hinter dem Rücken anderer oder behält es ganz für sich. Er ist jedoch auch der Untertan seiner Frau, der er zwar auch befiehlt, jedoch der er eigentlich hoffnungslos ergeben ist. Denn sein Sexsucht ist unbegrenzt und da Diederich von seiner Frau unterdrückt wird geht er dann zu Kätchen Zillich und befriedigt sich bei ihr. Innerlich hat er ein schlechtes Gewisses, doch er ist wieder zu feige es seiner Frau zu beichten. Diederich denkt immer das schlechte von Leuten, und wenn dieses Schlechte widerlegt wird denkt er nicht mehr daran. Doch wenn er sich in seiner Meinung bestätigt fühlt spinnt er sich seine Vorstellungen weiter und fühlt innerlich einen riesigen Hass gegen diese Person.
Nun ich denke Diederich ist kein Einzelfall, so sagt es auch Tucholsky er sagt das Leben Diederichs spiegelt das Leben des Kaisers wieder, nicht nur des Kaisers sondern jedes deutschen Mannes. Wir alle sind vom deutschen Machtsgedanken besessen so sagt er, nun was denkt ihr, sind alle Deutschen machtgierig? Oder sind alle Menschen machtbesessen?
Ich freu mich auf eure Kommentare dazu!
Drei Sterne für das Buch, da es nicht immer verständlich ist und da es oft auch sehr langweilig ist. Am Preis von 8,90 € habe ich nichts auszusetzen, und der das Buch und die Gestaltung des Buches gefallen mir auch. Zu bemängeln habe ich jedoch auch das fehlende Wörterverzeichnis, welches das Lesen wiederum erschwert. An sich kann ich euch jedoch empfehlen das Buch zu lesen, es ist eine ganz andere Art zu schreiben welche man auch mal kennengelernt haben sollte.

Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen. Vielen Dank fürs Lesen und für die vielleicht kommende Kommentare und Gästebucheinträge.
Also nochmals danke und bis zum nächsten mal

Mit freundlichen Grüßen

Mars2108

26 Bewertungen, 3 Kommentare

  • ingoa09

    02.07.2008, 02:49 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein wirklich klasse Bericht! Gruß Ingo

  • blacky1969

    22.07.2004, 23:42 Uhr von blacky1969
    Bewertung: sehr hilfreich

    interssanter bericht - echt gelungen

  • eppoh

    27.05.2004, 16:20 Uhr von eppoh
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...erinnert mich an meine schulzeit-----pflichtlektüre,gruß eppoh