Event Horizon - Am Rande des Universums (DVD) Testbericht

ab 8,15
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Erfahrungsbericht von DeepThought

Rückkehr eines Raumschiffs aus der Hölle

Pro:

düster-beklemmende Atmosphäre, subtiler Horror, Schauspieler

Kontra:

kaum Extras

Empfehlung:

Ja

Endlich kam ich dazu mir den Film \"Event Horizon\" auf DVD anzusehen. Schon im Fernsehen war ich begeistert von dem Film, da er durch eine beängstigende Atmosphäre und subtilen Horror besticht. Aber auch die Splattereffekte kamen nicht zu kurz, aber wen wundert es, so ist dieser Film doch ein Machwerk von Paul Anderson, der sich kürzlich auch für \"Resident Evil\" verantwortlich zeigte.



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Story
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Es ist das Jahr 2047. Man hat in der Erforschung des Weltalls große Fortschritte gemacht. Vor sieben Jahren jedoch kam es zu einem Zwischenfall: Die \"Event Horizon\", ein Forschungsschiff, dass mit einer neuen Antriebstechnologie versehen war, ist spurlos verschwunden.
Nun ist sie wieder mit einem rätselhaften Funksignal in der Nahe des Neptuns aufgetaucht.
Eine 7-köpfige Crew rund um Captain Miller (Laurence Fishburne) wird ausgeschickt um die Umstände an Board der \"Event Horizon\" zu klären.
Ein Mitglied der Crew ist der Erfinder des Antriebs und des Schiffs, Dr. Weir (Sam Neill). Er klärt die restlichen Mitglieder darüber auf, dass es mit Hilfe seiner Erfindung möglich ist, große Distanzen im All innerhalb von Sekunden zu überbrücken, indem ein künstliches schwarzes Loch geschaffen wird.
Als die Crew endlich an Board der \"Event Horizon\" ist, muss sie feststellen, dass keines der ursprünglichen Crewmitglieder noch am Leben ist.
Bei einem Zwischenfall wird das Bergungsschiff der Crew um Captain Miller beschädigt.
Während die Reperaturen andauern, wird das Innere des Schiffs weiter erforscht. Dabei wird die Crew immer wieder von merkwürdigen und grauenhaften Halluzinationen heimgesucht.
Es scheint beinahe so, als hätte das Schiff ein Eigenleben...





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Meine Meinung
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\"Event Horizon\" ist ein bedrückender Sci-Fi-Horrorfilm, der gekonnt mit den Ängsten der menschlichen Psyche spielt. Das nicht greifbare Böse aus einer fremden Welt, lässt einen des öfteren einen kalten Schauer den Rücken hinunter gehen.
Anders als beim gewöhnlichen fiesen Alien, wird hier gekonnt mit den Urängsten der Menschen gespielt. Denn was fürchten wir mehr als das Unbekannte?
Da der Film mit relativ wenigen Darstellern auskommt, die alle an einem Ort weit abseits der restlichen Zivilisation festsitzen, wird eine beklemmende Atmosphäre geschaffen.
Alleine die oftmals klaustrophobische Stille im Film lässt einen nichts Gutes vermuten.
Interessant ist auch, die psychischen Veränderungen der Crewmitglieder zu beobachten. Schon bald herrscht kein Vertrauen mehr untereinander, alles könnte Einbildung sein und langsam aber sicher verfällt jeder dem Wahnsinn...
Sehr gut wurden hier auch stilistische Mittel, wie Licht und Dunkelheit, Geräusche im Hintergrund, das Einsetzen der Musik, die Sterilität und das verkommene Aussehen des Inneren des Schiffes, eingesetzt.
Obwohl oftmals mit der Angst des Zuschauers gespielt wird und dafür auch schon das Krabbeln durch dunkle enge Gänge ausreicht, geizt der Film auch nicht mit Ekeleffekten.
Stellenweise fließt hier sehr viel Blut und mit der Verbindung des subtilen Horrors, kommt mir das sogar noch brutaler vor, als bei Splatterfilmen. Eine Freigabe ab 16 Jahren kann ich nicht verstehen. Der Film müsste eindeutig ab 18 sein.
Sehr viel zum gelungenen Horror tragen auch die Schauspieler bei. Laurence Fishburne liefert hier eine sehr gute Leistung als Captain ab, der als einziger noch einen relativ klaren Kopf bewahren kann. Hier gibt er schon mal einen Vorgeschmack auf sein Können, dass seit seinem Durchbruch mit \"Matrix\" wohl unumstritten ist.
Besonders gefallen hat mir aber Sam Neill. Eigentlich bin ich kein Fan von ihm und schaue mir auch keine Filme nur wegen ihm an, aber hier beweist er einmal mehr, dass er in seinem Fach wirklich gut ist. Er spielt diesmal einen etwas anderen Charakter als sonst. Seine Darstellung als verrückter Wissenschaftler, der langsam durchdreht und niemanden von \"seinem\" Schiff lassen will ist sehr gut gelungen.
Daneben können auch die eingesetzten Effekte überzeugen und runden den düsteren Horror mit einer gelungenen Kameraführung ab.





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Bild & Ton
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Das Bild kann vollkommen überzeugen! Gestochen scharfe Bilder, die auch im häufigen Dunkeln alles erkennen lassen. Es gibt keinerlei Bildfehler oder sonstige Mängel. Da kann man nur mehr als zufrieden mit sein.
Gerade bei diesem Film ist der Ton besonders wichtig. Die plötzlichen Geräusche, die Stille, die Musik, das alles trägt zur angsteinflößenden Atmosphäre des Films bei, und der Ton bietet all dies in einen klaren Sound, der nichts vermissen lässt.
Neben Deutsch in Dolby Digital 5.1, kann man noch Englisch, Tschechisch und Ungarisch anwählen.
Wahlweise kann man sich den Film auch noch mit 10 verschiedenen Untertiteln ansehen.



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DVD-Extras
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Ach ja, kommen wir wieder zu einem Punkt, der die Bewertung unnötig nach unten drückt...
Von Extras kann man bei dieser DVD nicht reden. Es gibt lediglich Trailer zu sehen...
Schade, denn hier hätte man einiges an wissenschaftlichen Hintergrundinfos draufpacken können, z. B. darüber was eigentlich ein \"Event Horizon\" ist!




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Fazit
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\"Event Horizon\" ist ein bedrückender und düsterer Horrorthriller gemischt mit Sci-Fi. Wer z.B. \"Das Ding aus einer anderen Welt\" mochte, wird diesen Film lieben. Aber auch alle anderen, die diesem Genre nicht abgeneigt sind, sollten sich den Film mal anschauen.
Hier wurde ein richtig guter Film gemacht, der aus unerfindlichen Gründen nicht so bekannt ist, wie er es verdient hätte.
Traurig ist nur, dass diese DVD eigentlich keine Extras hat. Dafür bekommt der Film einen Abzug in der Endnote. Ansonsten, ein Top Film!

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