Final Fantasy VIII (PS1 Spiel) Testbericht

Final-fantasy-viii-ps1-spiel
ab 20,72
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Erfahrungsbericht von Lenne

Von Hexen und ihren Rittern

Pro:

gute Story, süchtig machendes Kartenspiel

Kontra:

auf Dauer nervige Kämpfe, keine Sprachausgabe

Empfehlung:

Ja

Von Hexen und ihren Rittern. So könnte man die Story des Spiels in einem Satz grob beschreiben.
Nach Squares Erfolg mit Final Fantasy VII brachte der japanische Spielehersteller 1999 den achten Teil der Serie und somit den zweiten, der auch in Europa erschienen ist, heraus. Es dauerte auch nicht lange, bis das Playstation-Spiel für den PC umgesetzt wurde, mein Erfahrungsbericht wird sich jedoch ausschließlich mit der Playstation-Version befassen, da ich nur sie gespielt habe.


INHALT:

  • Story
  • Charaktere
  • Grafik
  • Sound
  • Bedienung
  • Kampfsystem
  • Triple Triad
  • Meine Meinung
  • Fazit


#1 STORY:
Squall Leonhart, ein junger Kadett der Militär-Akademie Balamb Garden, entschließt sich dazu, an der alljährlichen Prüfung teilzunehmen, die den Prüfling bei Bestehen zu einem Mitglied der Elite-Spezialeinheit SEED macht, teilzunehmen. Doch zuvor muss er eine Vorprüfung bestehen, in der er die Guardian Force, kurz G.F., Ifrit fangen muss. G.F.s sind magische Kreaturen, die von einem Charakter beschworen werden können und dann ihre mächtigen Angriffe auf den Gegner loslassen. Nachdem dies geschafft ist, steht der Teilnahme an der SEED-Prüfung nun nichts mehr im Wege. Der Auftrag der Prüflinge scheint anfangs auch ganz simpel: Die Hafenstadt Dollet wird von galbadianischen Soldaten belagert, die den dortigen Sendeturm in Besitz nehmen wollen. Die Aufgabe der SEED-Anwärter ist es, die Belagerung abzuwehren. Dafür werden die Prüflinge in verschiedene Trupps eingeteilt, wobei Squall zusammen mit Cifer Almasy, der Truppenführer sein sollte, und Xell Dincht Trupp B bildet und sich um die Säuberung des Marktplatzes kümmern muss.
Da Cifer sich nicht an die Befehle hielt, fällt er zum wiederholten Male durch die Prüfung, Squall und Xell bestehen und sind ab sofort SEEDs.
Am selben Abend noch findet im Balamb Garden eine Feier für die SEED-Neulinge statt, auf der Squall zum ersten Mal Rinoa Heartilly, die später noch eine sehr wichtige Rolle zu spielen haben wird, begegnet.
Am nächsten Tag bekommen Squall, Xell und Selphie Tilmitt, die ebenfalls an der Prüfung teilgenommen hatte, ihren ersten Auftrag. Eine Gruppe Rebellen will erreichen, dass der Stadtstaat Timber vom galbadianischen Staat unabhängig wird und plant dazu, den galbadianischen Präsidenten zu entführen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt für Squall ein Abenteuer, in dem es um Liebe, Hass, Krieg und Frieden geht.

#2 CHARAKTERE:
Squall Leonhart:
Squall ist der Hauptcharakter in Final Fantasy VIII. Er ist ein Einzelgänger und wirkt auf die anderen Mitglieder des Balamb Garden ziemlich kühl. Mit seiner Gun-Blade, eine Kombination aus Schwert und Pistole, lehrt er so manchen Gegnern das Fürchten.

Rinoa Heartilly:
Auf der Suche nach Cid, dem Direktor des Balamb Garden, begegnet sie auf der Feier der neuen SEEDs zum ersten Mal Squall. Sie ist sehr offen und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn ihr etwas nicht passt, weshalb sie öfters mit Squall streitet. Mit ihrer Blaster Edge, eine Art moderne Armbrust, greift sie ihre Gegner aus sicherer Entfernung an und ist zudem eine gute Magierin. Sie wird stets von ihrer Hündin Angel begleitet, die Rinoa auch manchmal im Kampf unterstützt.

Quistis Trepe:
Sie ist Squalls Ausbilderin, wird aber kurz nach Squalls Prüfung wieder zum SEED degradiert. Auf den ersten Blick scheint sie ziemlich kalt und hart, in Wahrheit aber ist sie eine sensible Person. Die Angriffe von Monstern werden von ihr mit einer äußerst wirkungsvollen Peitsche beantwortet.

Selphie Tilmitt:
Selphie wechselte erst kurz vor der SEED-Prüfung vom Trabia zum Balamb Garden, da nur hier die Prüfung stattfindet. Sie benimmt sich oft sehr kindisch und redet viel, kann aber genauso hart kämpfen, wie alle anderen auch. Mit ihrem Nunchaku, das aus zwei Stäben, die mit einer Eisenkette verbunden wurden, besteht, zwingt sie ihre Feinde in die Knie.

Xell Dincht:
Da sein Großvater, der früher einmal ein grandioser Kämpfer war, sein Vorbild ist, trat er dem Balamb Garden schon im Alter von 13 Jahren bei. Er verliert schnell die Fassung und verachtet Cifer. Xell schlägt sich mit seinen Fäusten durch die Monsterhorden.

Irvine Kinneas:
Irvine stammt aus dem Balamb Garden und ein echter Frauenheld, der vor allem an Selphie gefallen findet. Von sich selbst behauptet er der beste Scharfschütze zu sein, den es überhaupt gibt. Mit seinem Gewehr macht er seinen Gegnern Beine.

#3 GRAFIK:
Die Grafik des normalen Spielgeschehens entspricht zwar nicht mehr den heutigen Anforderungen, befand sich aber zu seiner Zeit auf einem sehr hohen technischen Niveau. Auf ausreichende Details wurde geachtet, die auch sehr sorgfältig gestaltet wurden und dabei wurde das Bild trotzdem nicht überladen. Die Charaktere wirken manchmal etwas kantig, sind aber trotzdem in der Lage, ihre Emotionen glaubhaft darzustellen.
Anders sieht es da schon bei den Videosequenzen aus. Obwohl das Spiel schon etwas alt ist, können sich manch andere Spielehersteller an der Gestaltung der Videosequenzen eine große Scheibe abschneiden. Die Charaktere und ihre Umgebung wirken sehr real und auch die Bewegungen der Figuren verleihen ihnen einen menschlichen Touch.

#4 SOUND:
Die Musikstücke stammen, wie es bei Final Fantasy üblich ist, von Nobuo Uematsu. Im achten Teil hat er größtenteils auf Synthesizer verzichtet und stattdessen ein Orchester arbeiten lassen. Aber ganz ohne Synthesizer geht es ja nun auch nicht. Hin und wieder kommt mal ein reines Synthesizer-Stück vor und die meisten Orchesterwerke werden von ein paar Synthesizer-Klängen begleitet.
Die Geräuschkulisse lässt das Spielgeschehen \"lebendig\" werden. Wenn Xell zum Beispiel einen Gegner vermöbelt hört man sehr realistische Faustschläge, das Wasser macht Geräusche, wenn es seine Wellen schlägt, und noch vieles mehr. Doch leider fehlt in Final Fantasy VIII eine Sprachausgabe. Alle Dialoge zwischen den Charakteren müssen gelesen werden, was bei längeren Gesprächen nerven kann.

#5 BEDIENUNG:
Mit der Bedienung des Spiels kann sich wirklich jeder schnell anfreunden. Die Belegung der Tasten wurde klug gewählt, sodass man schon nach sehr kurzer Zeit in der Lage ist, die richtigen Tasten \"blind\" zu betätigen.

#6 KAMPFSYSTEM:
Die G.F.s nehmen im Kampfsystem von Final Fantasy VIII eine sehr große Rolle ein. Nur durch sie ist man in der Lage, seine Statuswerte ohne Levelanstieg zu verbessern. Dazu wird die G.F. gekoppelt, das heißt, sie wird einem bestimmten Charakter zugewiesen. Je nachdem, welche Fähigkeiten die G.F. schon erlernt hat, können Statuswerte verbessert und Fähigkeiten eingesetzt werden.
Im Kampf hat man dann die Möglichkeit, normal anzugreifen, eine G.F. aufzurufen, einen Gegenstand einzusetzen, einen Zauber einzusetzen oder vom Gegner zu ziehen oder eine von einer G.F. erlernte Fähigkeit einzusetzen. Man kann sich allerdings immer nur vier von diesen Möglichkeiten aussuchen und für den Kampf verfügbar machen.
Nach dem Kampf erhalten alle Charaktere, die teilgenommen haben, Erfahrungspunkte, wobei der, der den Gegner getötet hat mehr bekommt als die anderen. Hat man eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten gesammelt, steigt der Level des Charakters und somit auch seine Statuswerte.
Die G.F. wiederum bekommen sogenannte Ability-Points. Hat eine G.F. von ihnen genügend gesammelt, erlernt sie eine neue Fähigkeit, die dann ab sofort für den Kampf eingesetzt werden kann.

#7 TRIPLE TRIAD:
Was Triple Triad ist, lässt sich eigentlich kurz und knapp erklären: Es ist ein Kartenspiel, das vom Spieler mit etlichen Bewohnern aus Final Fantasy VIII. Aber was hat ein Kartenspiel in einem Rollenspiel für die Playstation zu suchen? Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich ganz simpel: Die Bewohner der Welt von Final Fantasy VIII sind regelrecht süchtig nach diesem Kartenspiel. Man wird kaum jemanden finden, der sich nicht auf eine kleine Partie einlässt.
Jedes Gebiet der Weltkarte besitzt seine eigenen Regeln, sodass ein Sieg in manchen Gebieten einfacher zu erringen sein wird, als in einem anderen.
Auf der ganzen Welt verstreut gibt es mehrere Sonderkarten, die manchmal leicht und manchmal fast gar nicht aufzufinden sind.
Leider gibt es hier keinen Mehrspielermodus um gegen einen Freund zu spielen oder einfach mal Karten zu tauschen, sodass jeder seine Sammlung komplettieren kann.

#8 MEINE MEINUNG:
Auch wenn das Spiel schon etwas älter ist, wird es doch fast allen Anforderungen gerecht, die ein aktuelles Spiel erfüllen muss, um als spielenswert zu gelten. Die Rätsel, die von Zeit zu Zeit auftauchen sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, dennoch aber unterhaltsam. Auch die Sidequests sorgen für Abwechslung im Spielealltag.
Besonders das Kartenspiel Triple Triad gibt einem die Möglichkeit, dem normalen Spielgeschehen für ein paar Minuten zu entfliehen. Doch sollte man beim Genuss dieses Kartenspiels aufpassen, denn die Gefahr, genau so süchtig zu werden, wie die Personen in Final Fantasy VIII, ist ziemlich groß und mir ist dagegen bisher keine Therapie bekannt. Ich für meinen Teil bin schon so weit, dass ich kaum fünfzehn Minuten spielen kann, ohne zwischendurch ein oder zweimal Triple Triad zu spielen.
Die Story des Spiels kommt von der Komplexität zwar nicht annähernd an Final Fantasy IX oder X heran, ist aber dennoch weitaus tiefgründiger als die Stories anderer Rollenspiele.
Ein kleiner Mangel des Spiels ist die Tatsache, dass man nicht überall die Möglichkeit hat, zu speichern. Dazu muss man erst einmal einen Speicherpunkt aufsuchen und sich hineinstellen, wobei es manchmal leider sehr lange dauern kann, bis man zum nächsten Speicherpunkt kommt.
Die Kämpfe können manchmal anfangen, auf die Nerven zu gehen, da die meisten Monster nicht wirklich intelligent handeln und man nicht die Möglichkeit hat, richtig in das Kampfgeschehen einzugreifen. Man hat lediglich die Möglichkeit, Aktionen auszuwählen, die dann vom Charakter ausgeführt werden.

#9 FAZIT:
Und wiedereinmal hat es Square geschafft, ein sehr zufriedenstellendes Rollenspiel zu schaffen, in dem sich auch Neulinge dieses Genres schnell zurechtfinden werden. Alles in Allem ist das Spiel auf jeden Fall einen Kauf wert und kostet inzwischen nur noch 20 Euro, sodass auch Spieler mit kleinen Geldbeuteln sofort zugreifen können.

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