Mission to Mars (DVD) Testbericht

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ab 9,76
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Erfahrungsbericht von Prisca

Abenteuer oder Philosophie ?!

Pro:

streckenweise durchaus gut

Kontra:

ein bißchen viel Abklatsch - eine etwas seltsame Mischung aus Abenteuer und Niveau

Empfehlung:

Ja

Heute möchte ich euch mal wieder von einer DVD berichten, die ich mir neulich ausgeliehen habe.


** MISSION TO MARS **


Mit Weltraumabenteuern ist das bei mir so eine Sache, es gibt Filme, die mag ich unwahrscheinlich gern, es gibt aber auch Filme, mit denen ich nicht so viel anfangen kann. Erstere sind eher spannende Unterhaltungsfilme (Star wars, Apollo 13), letztere gehören wohl eher der anspruchsvollen Gattung an (2001, Solaris). Nichts gegen anspruchsvolle Filme, aber in diesem Zusammenhang für mich eher nicht.

Mission to Mars hat mich schon länger angelacht, andererseits war ich mir nicht sicher, ob es sich hier nicht doch eher um einen anspruchsvollen Film handelt. Somit kam für mich ein Kauf nicht in Frage. Als mich aber neulich ein Bekannter fragte, ob er mir den Film denn nicht mal ausleihen solle, der sei nämlich wirklich sehr gut gemacht, da habe ich natürlich nicht \"nein\" gesagt.

Na, das war jetzt aber mal eine etwas längere Vorrede, kommen wir endlich zur Sache.


** DER INHALT **


Endlich ist es soweit. Im Jahr 2020 kann die NASA eine bemannte Mission zum Mars schicken. Zunächst verläuft alles wie geplant. Der Flug klappt reibungslos, die ersten Erkundungsschritte auf dem Mars auch. Aber dann kommt es ganz unerwartet zur Katastrophe. Auf der Erde ist noch ein heftiger Energieschub zu spüren, ein letzter bruchstückhafter Funkspruch von Luke, dem Leiter der Mission wird noch empfangen, dann reißt die Verbindung komplett ab.

Von der Erde aus wird eine Rettungsmission gestartet, obwohl niemand ernsthaft an ein Überleben der Mannschaft glaubt. Auch dieser Flug verläuft zunächst problemlos, bis es kurz vor dem Mars zu einem Unglück kommt. Die Mannschaft muss in ihr Versorgungsmodul umsteigen (was einem von ihnen das Leben kosten soll). Mit Mühe und Not gelingt dann die Landung auf dem Mars.

Das Camp der ersten Mannschaft ist verlassen - war die Rettungsmission also umsonst?! Die Mannschaft erforscht die nähere Umgebung und entdeckt schließlich, was vor ihnen bereits die erste Marsmannschaft entdeckt hat: ein überdimensionales, menschliches Gesicht - halb im Sand verborgen, das seltsame Geräusche von sich gibt ...

Mehr möchte ich an dieser Stelle über den Inhalt eigentlich nicht verraten, sonst lohnt es sich nachher ja gar nicht mehr, den Film noch anzusehen. Aber wie immer folgen jetzt


** GEDANKEN UND GEFÜHLE **


die ich mir über diesen Film gemacht habe. Es wird sich dabei wohl nicht ganz vermeiden lassen, das ich hier doch noch das eine oder andere vom Inhalt verrate. Denn dieser Film ist schon recht vielschichtig.

Er fängt recht ruhig an - zunächst auf der Erde. Freude bei den Astronauten, die an der ersten Marsmission teilnehmen werden, aber auch Enttäuschung bei denen, die es nicht geschafft haben. Dann folgt der Flug zum Mars - erfreulicherweise recht realistisch dargestellt. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen dauert er immerhin mehrere Monate und nicht Wochen oder gar nur Tage. Der Flug wird geschildert, nicht allzu ausführlich, aber doch so, das man als Zuschauer die Routine zu spüren bekommt, die sich auf dem Flug einspielt. Mehr passiert eigentlich zunächst nicht - und der Film ist eher erzählerisch als spannend.

Richtig interessant wird es erst auf dem Mars selbst, als die Mission schließlich außer Kontrolle gerät. Das unheimliche Gesicht im Sand, die Geräusche, die von ihm ausgehen und die Bedrohung, die sich immer stärker bemerkbar macht. Als Zuschauer spüre ich förmlich die Spannung, die sich dann schließlich auch in einem Höhepunkt entlädt. Ohne jetzt zuviel verraten zu wollen - diese Szenen sind für mich mit die beeindruckendsten des Films. Für die Astronauten gerät alles außer Kontrolle, zunächst ihr Erstaunen, dann Fassungslosigkeit und schließlich Entsetzen - das ist schon klasse umgesetzt., sowohl emotional als auch tricktechnisch.

Dann schlägt der Film aber wieder um - auf der Erde wird die Rettungsmission ins Leben gerufen. Wieder erfolgt ein monatelanger Flug ohne größere Vorkommnisse, bis der Mars fast erreicht ist. Hier kommt es dann für die Rettungsmission zur Katastrophe. Dieser Stelle stehe ich ehrlich gesagt ein wenig gespalten gegen. Sie ist recht spannend gemacht, andererseits denke ich aber, man hätte vielleicht noch ein wenig mehr daraus machen können. Es wirkt alles ein wenig abgedroschen, so nach dem Motto: alles schon mal da gewesen! Als hätten die Filmemacher beschlossen, mal wieder für ein wenig Spannung zu sorgen und beinahe krampfhaft ist daraus dann diese Katastrophensituation entstanden.

Nach der Landung auf dem Mars schlägt die Stimmung im Film wieder ein wenig um. Zwar wird jetzt nach wie vor auf Spannung gesetzt und der Zuschauer stellt sich unweigerlich Fragen wie: Hat es Überlebende der ersten Marsmission gegeben? Wird sich jetzt herausstellen, was es mit dem geheimnisvollen Gesicht auf sich hat? Wird es für die Astronauten einen Weg zurück zur Erde geben?

Vor allem aber entwickelt der Film jetzt einen philosophischen Touch, der mich sofort an 2001 hat denken lassen, wenn er auch längst nicht die Tiefe von diesem Film erreicht. Mir jedenfalls hat diese Entwicklung im Film so gar nicht mehr gefallen, wie ihr euch vielleicht denken könnt, wenn ihr euch erinnert, was ich am Anfang über Weltraumabenteuer geschrieben habe. Ich kann mit Philosophie nun mal nicht viel anfangen!

Alles in allem ist Mission to Mars ein Film der von vielem etwas hat. Er weist durchaus spannende Momente auf, die mich an den Bildschirm gefesselt haben - er hat aber auch einige langatmige Stellen und das Ende war nun so gar nicht nach meinem Geschmack. Für mich ein Film der mich zwar nicht rundherum gelangweilt hat, den ich aber sicher auch kein zweites mal gucken werde.

Ein paar Worte möchte ich noch zu den


** SCHAUSPIELERN **


verlieren.

Obwohl, MUSS man das in diesem Fall wirklich?! Tim Robbins und Gary Sinise sind mir natürlich ein Begriff - aber das war es dann auch schon. Obwohl - sind Namen wirklich so wichtig? Kommt es nicht viel mehr darauf an, wie ein Schauspieler seine Rolle umsetzt? Dazu kann ich hier nur sagen: alles Durchschnitt! Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht so überzeugend, das mir jetzt eine Rolle besonders in Erinnerung geblieben wäre. Vielleicht ganz passend für einen durchschnittlichen Film!

Zum Schluss, da es hier ja schließlich um die DVD geht, noch ein paar


** FAKTEN **


Lauflänge: 110 Minuten

FSK: 12 Jahre - auf jeden Fall OK, Jüngere dürften den Film noch nicht verstehen, auch wenn er keine wirklich gewalttätigen Szenen enthält.

Regie: Brian de Palma

Musik: Ennio Morricone, der hier sicher nicht seinen besten Soundtrack abgeliefert hat, aber trotzdem bleibt die Musik doch hörenswert.


Ton: dolby digital - DTS - surround Sound

Bild: 2,35:1

Soweit ich das auf meinem Uraltfernseher beurteilen kann, ist an Ton und Bild nichts auszusetzen. Jedenfalls konnte ich keinerlei Tonschwankungen feststellen. Der Ton war immer klar und verständlich, selbst an lauteren Stellen (Musik) kam es nicht zum Dröhnen der Lautsprecherboxen. Dabei muss ich aber zugeben, mit meinem Fernseher ist es kaum möglich, einen Film der Surroundton bietet, so richtig auszutesten.

Auch das Bild war sehr klar und flimmerfrei. Selbst minimale Aussetzer, wie sie auf einer zweischichtigen DVD immer mal auftreten können, habe ich nicht bemerkt.

An Sprachen spart die DVD, es gibt den deutschen und den englischen Ton und es gibt deutsche Untertitel - das war´s auch schon. Wobei ich sagen muss, mir persönlich reicht diese Ausstattung völlig.

Preis: 9,99 Euro bei Amazon, bei Ebay gebraucht noch um einiges billiger.

Und nun zu den Extras, die sich zum großen Teil auf einer zweiten DVD befinden. Allerdings muss ich gestehen, so sehr hat mich der Film nicht gefesselt, das ich sie mir unbedingt hätte ansehen müssen. Es ist also beim kurzem Reinsehen geblieben und ich kann die Qualität der Extras nicht rundherum beurteilen.

Anhören tut es sich jedenfalls nicht schlecht. Auf der ersten (Film-) DVD befindet sich noch ein Audiokommentar von einem Kameramann, dem Produktionsdesigner und dem Chef des Special Effekts-Teams - Brian de Palma als Regisseur wollte diesen Kommentar nämlich absolut nicht abgeben.

Die zweite DVD ist eine reine Extra DVD. Hier findet man unter anderem ein recht ausführliches Making off, das sich vor allem mit den Schwierigkeiten beschäftigt, diesen Film möglichst realistisch auf die Leinwand zu bringen.

Weiterhin werden (auch einzeln anwählbar) drei Filmszenen näher vorgestellt, die sich durch besonders aufwendige Umsetzung hervorgetan haben. Eine davon betrifft meine Lieblingsstelle im Film, also die Katastrophe, die die erste Marsmission ereilt - dieses Special musste ich mir natürlich \"antun\" und es hat mich in seiner Umsetzung durchaus überzeugt, obwohl ich gern noch mehr erfahren hätte.

Weiterhin findet man auf der DVD eine Fotogalerie zum Film,
Filmografien der Hauptdarsteller und des Regisseurs (allerdings nur als Texttafeln) sowie Informationen zum realen SETI-Projekt und zum Mars (leider auch nicht als Dokumentation sondern nur als Texttafel)

Einige der Extras sind für Interessierte sicher durchaus sehenswert. Texttafeln halte ich persönlich immer für ein wenig primitiv, vor allem auf einem so modernen Medium wie die DVD. Da könnte man vielleicht mehr draus machen ...


** MEIN FAZIT **


Ich hab´ es nicht bereut mir den Film angesehen zu haben - aber ich hätte es wohl bereut, wenn ich ihn mir gekauft hätte. Für mich ein Film zum Einmalgucken - er enthält durchaus spannende Szenen - teilweise kommt er aber auch ein wenig wie ein Abklatsch anderer Weltraumfilme rüber. Dabei bedient er sich reiner Unterhaltungsfilme ebenso wie wirklich anspruchsvollen Werken (ohne deren tiefe zu erreichen!!!) und bildet so eine etwas gewöhnungsbedürftige Mischung.

Ein Film, den man sich zur Unterhaltung durchaus mal ansehen kann, aber man sollte nicht zuviel Tiefgang erwarten!


@ Prisca - Dezember 2004 - ich schreibe für Ciao und Yopi, manchmal auch für Dooyoo

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