Erfahrungsbericht von MatthiasHuehr
Pretty Woman II ?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
In letzter Zeit werden viele Filme nicht mehr mit der Angabe des Studios beworben. Das hat auch den Grund, wieso ich überhaupt den Film gesehen habe. Da ich ein paar Wochen nicht mehr im Kino war, das Angebot war einfach zu schlecht, hatte ich meine Ansprüche extrem gesenkt und so saß ich also im Kino bekam prompt die Quittung zurück. Die Werbung suggerierte einen Film, der seinen Humor aus Slapstick nährt. Was er aber in Wirklichkeit ist, daß bekam ich schon im Vorspann zu sehen. Groß und deutlich stand dort „DISNEY Inc.“. Richtig toll, wo doch jeder weiß, daß Disney nur gute Trickfilme und kitschige Teenagerstreifen fertigbringt. Meine Befürchtung war, daß die schon witzigen Szenen in der Werbung verbraten wurden. Schade nur, daß ich dabei recht bekommen habe.
Garry Marshall, übrigens der Schöpfer von Pretty Woman, ist für dieses Machwerk verantwortlich. Die Story vom häßlichen Entlein, daß zum hübschen Schwan wird, ist ihm also nicht unbekannt. Die Story ist also schon mal benutz worden. Jetzt muß er nur noch die Charaktere austauschen. Statt einem leichten Mädchen (Charakter 1), daß durch die Beziehung zu einem Millionär (Charakter 2) eine feine Dame wird, nimmt er ein minderjähriges weibliches Zahnspangenmonster (Charakter 1), daß durch den Besuch ihrer Großmutter (Charakter 2), zu einer feinen Dame mit einem Diadem auf dem frisch gekämmten Lockenköpfchen mutiert. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Disney auf die zeitgemäße Version von Rotkäppchen ohne bösen Wolf verzichtet hätte, bei der, wie wir alle wissen, das Mädchen zu der Großmutter gegangen ist, und mal etwas kreativer gewesen wäre. Ich komme deshalb gleich zum Märchen, sorry zu der im Film verarbeiteten Story.
Vor langer langer Zeit, da gab es mal ein Mädchen, daß sich immer so schön unvorteilhaft herausgeputzt hat, daß alle Mädchen über sie lästerten und alle Jungs sie ignorierten. Kein Wunder bei der ungekämmten Stränenmähne, völlig unmodischer Kleidung und einer Hornbrille, die Onassis sehr viel besser gestanden hätte. Und darum nannten es die Leute Mia. Wenn das nicht schon schlimm genug wäre, ist sie ein Trampel und tritt in jedes Fettnäpfchen. Ihr Los teilt sie mit ihrer besten Freundin Lilly, deren Bruder in sie verknallt ist, was sie nicht bemerkt, da sie in den beliebtesten Jungen der Schule verschossen ist und mit ihm in ihren Tagträumen ein Paar ist. Eines Tages sagte die Mutter zum Rotkäppchen, sorry Mia, daß die Großmutter im Lande ist und daß sie sie besuchen soll. Mia möchte eigentlich nicht und nimmt darum auch keinen Kuchen für die Großmutter mit auf den Weg. Die Szene mit dem Wolf entfällt aus Gründen des Tierschutzes, was den Vorteil hat, daß die blutrünstigen Szenen entfallen, so daß auch kleine Kinder das Märchen sehen können, ohne einen Schaden davonzutragen. Als sie im Haus der Großmutter angekommen ist, sagt ihr die Großmutter die ganze Wahrheit ins Gesicht. Bei einer Tasse Tee erfährt Mia, daß sie eine Prinzessin ist und fühlt sich deshalb etwas verarscht. Sie verläßt darum das Haus der Großmutter. Am nächsten Tag steht die Großmutter bei ihr auf der Matte und schließt mit Mia ein Abkommen. Mia läßt sich zur Prinzessin (mit Diplom) ausbilden und soll sich dann entscheiden, ob sie den Job annimmt. Mia tritt dabei aber in jedes erdenkliche Fettnäpfchen. Die ganze Geschichte ist unter strengster Geheimhaltung, bis jemand plappert und die Presse davon Luft bekommt. Ab dem Tag wird Mia von der Presse gehetzt und plötzlich mögen sie alle Mädchen und sogar ihr heimlicher Schwarm macht sich an sie heran. Es ist aber nicht alles Gold was glänzt und so muß Mia ziemlich viele schlechte Erfahrungen sammeln und erkennen, wer ihre wahren Freunde sind. Die größte Entscheidung aber muß sie auf dem Ball fällen. Wie sie entschieden hat, daß hätte man selber sehen müssen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Disney warb mit einer Komödie, was der Film aber nicht ist. Die lustigsten Szenen gab es schon in der Werbung, der Rest ist alles andere als so komisch wie angenommen. Statt einer Komödie, wie man zu Recht erwarten könnte, gab es eher eine mittelmäßige Teenagerromanze zu sehen. Die Story ist schwach und etwas unrealistisch. Daß Disney ein Land erfunden hat, daß es in Europa geben soll, ist verzeihlich, außerdem glauben jetzt die meisten Amerikaner daß es ein Land namens Genovia gibt, die Grundprinzipien europäischer Monarchien kann man aber nicht so einfach ignorieren. Mia ist aufgrund ihrer unehelichen Geburt ein Bastard und könnte darum gar nicht auf einem Thron sitzen. Das nur als kleiner aber notwendiger Hinweis zur Dichte der Logik in der Handlung. Jetzt werden einige wieder meine Kritik benörgeln, aber es ist nun mal ein unumstößlicher Fakt.
Da ich mich nicht um solche Kleinigkeiten streite, wende ich mich wieder der Umsetzung zu. Ein paar Lacher erzeugte der Film durch Szenen mit Slapstickeinlagen, welche man alle schon in der Werbung sehen konnte. Wenn man lachen möchte, dann muß der Werbespot ausreichen, denn auf weitere lustige Szenen hat der Regisseur verzichtet. Statt dessen werden die restlichen Szenen gestreckt und auf primitive Gags gesetzt. Als Beispiel möchte ich die Frau von Mia ´s Cousin nennen, die eine extrem große Hakennase hat. Soll das etwa lustig sein? Bei Konzerten von Barbara Streisand krümmen sich die Zuhörer ja auch nicht von Lachen in den Sitzen, was bewegte den Regisseur also zu einer solch niveaulosen Komik? Die Stellen, an denen nicht mit diesem Stilmitteln gearbeitet wurde, erscheinen wie eine typische Teeneagerkomödie mit dem Unterschied, daß sie nicht wirklich lustig ist.
Um den Film zu beurteilen zu können, muß man auch die Schauspieler betrachten. Da es ein Film von Disney ist, haben sich zurecht keine Stars verpflichten lassen. Verständlich, wenn man das Resultat betrachtet. Die meisten der verpflichteten Darsteller taten ihr Bestes, was bei einer schlechten Story ziemlich schwer war. Der übrige Rest konnte seine Mittelmäßigkeit in der schlechten Umsetzung verstecken, so daß sie deshalb nicht übermäßig negativ aufgefallen sind.
Einige kommen vielleicht mit dem Argument, daß der Film gut ist, weil er schon über 100 Millionen Dollar eingespielt hat. Die Bewertung von mir ist aber viel realistischer. Die Story ist flach, die Schauspieler mittelmäßig und das Gesamtergebnis kann froh sein, wenn man es als mittelmäßig bezeichnet. Ich hätte den Film mit einer mittelmäßigen Bewertung geadelt, wäre da nicht die Werbung, die eine falsche Aussagekraft besitzt. In eine angebliche Komödie bin ich gegangen, aber eine mäßige Teenieromanze bekam ich vorgesetzt. Das bewog mich zu meiner schlechten Bewertung für den Film, den ich außerdem nicht empfehlen werde.
43 Bewertungen, 11 Kommentare
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18.03.2007, 15:03 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris :-)
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23.08.2006, 15:57 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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16.08.2006, 11:26 Uhr von campimo
Bewertung: sehr hilfreichSH & LG
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14.08.2006, 01:02 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreich20 Berichte wären geschafft.
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13.08.2006, 23:20 Uhr von Zuckermaus29
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße Jeanny
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13.08.2006, 16:19 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLieben Gruß :-)) Marianne
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10.08.2006, 21:49 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreich☼☼☼ ... lg susi ... ☼☼☼
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07.06.2002, 22:50 Uhr von habitatskater
Bewertung: sehr hilfreichIch hasse solche Filme!!!!!!!!! Kitsch-Scheiss.
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22.05.2002, 22:41 Uhr von melina1
Bewertung: sehr hilfreichDieser Film war ziemlich bescheiden!
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05.05.2002, 22:24 Uhr von Urquhart
Bewertung: sehr hilfreichIch mag solche Filme nicht!
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04.05.2002, 21:00 Uhr von Dialya
Bewertung: sehr hilfreichDen Film habe ich mir nicht angesehen. Die Story war mir irgendwie zu abgedroschen und schon zu fest ausgeschlachtet. Gruss Dialya
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