Neudorff Spruzit Schaedlingsfrei Testbericht

Dieser Bericht erschien erstmalig im Juni 2007, aber auch dieses Jahr ist mit Frühling und Sommer zu rechnen und so hoffentlich auch mit einer Blütenpracht im Garten.

Heute begebe ich mich in den Garten. Ich gebe zu, Gartenarbeit ist nicht mein Ding. Meinem Göttergatten gab ich immer mit auf den Weg, der Garten interessiert mich nur soweit, wie ich eine Liege zum Schlafen aufstellen kann. Da aber unser Grundstück ein Gartengrundstück war, verfügte es über einen reichhaltigen, wenn auch sehr verwilderten Pflanzenbestand. Dazu gehörten und gehören sehr viele wunderschöne und unterschiedliche Rosen. Da das ja alles mitbezahlt wurde, lege ich Wert auf die Erhaltung, also nahm ich mich meiner mittlerweile heißgeliebten selbst Rosen an.

Da ich gern mit Blumen dekoriere, hier ein Gesteck, hier ein Strauß und da noch eine einzelne Blüte, störten mich bald die kleinen Tierchen an denselben. Da hilft nix, da musste auch ich als unerfahrener Rosengärtner etwas tun. Ein Fachverkäufer verhalf mir zu dem hier beschriebenen Produkt.

Ich benutzte es bereits letztes Jahr, weil die jungen Triebe meiner Rosen kaum noch zu erkennen waren unter all dem grünen und schwarzen Viehzeug. Ebenso meine 2 Gartenhibiskusse, die Triebe waren und sind es dieses Jahr wieder schwarz! Da muss die chemische Keule ran, aber bitte im erträglichen Rahmen!!!


((¯``**~.Hersteller.~**´´¯))

W. Neudorff GmbH KG
PF 1209
31857 Emmertal
Tel.: 05155/6240
www.neudorff.de


((¯``**~.Produktpalet te.~**´´¯))

Die Produktpalette von Neudorff ist groß. Zu ihr gehören Produkte für die Baumpflege genauso wie Blumenerden und Erden, Dünger, Produkte zur Gartengestaltung und Kompostierung, Hilfs- und Stärkungsmittel, Produkte aus dem Bereich des Pflanzenschutz und der Tierpflege, Mittel gegen Ungeziefer, Ratten, Mäuse sowie Unkraut, Moos, Algen.
Der Name Neudorff ist im Gartenbereich bekannt und genießt einen sehr guten Ruf.

Auf der Internetseite www.neudorff.de finden sich viele nützliche Tipps und Hinweise für den angehenden Gärtner.


((¯``**~.Preis und Anschaffung.~**´´¯))

Erworben habe ich Spruzit bei Dehner für unglaubliche 10,50 Euro bei 250ml Inhalt. Es handelt sich um ein Konzentrat, das für maximal 25 Liter Spritzbrühe reicht. Trotzdem ist es sehr teuer!


((¯``**~.Verpackung.~**´´¯))

Spruzit, was für ein idiotischer Name, befindet sich in einer grünen Kunststoffflasche. Sie hat einen milchig/durchsichtigen Schraubaufsatz zum Dosieren. Der hat eine Messskala von 5 bis 20 ml und in der Mitte einen ganz schmalen, erhöhten Zufluss (vor der Erstbenutzung aufzuschneiden!) Durch leichten Druck füllt sich der Aufsatz mit der benötigten Menge - ein geniales und einfaches System. Zur Verwendung des letzten Restes dreht man einfach den Aufsatz komplett ab und gießt den Rest aus. Auf diesem Aufsatz sitzt ein einfacher grüner Deckel.

Die Flasche ist umfangreich beschriftet, vorn ein überwiegend gelbes Etikett und hinten (gelb und weiß) sogar ein aufklappbares. Man zieht einfach an einer markierten Ecke, da es leicht zusammen haftet. So erhöht sich die Beschriftungsmenge, hinten sind es 3 Seiten.


((¯``**~.Die Beschriftung auf der Verpackung - das Versprechen.~**´´¯))

Vorn steht neben dem Produktnamen und der Herstellerfirma Neudorff der Vermerk rot unterlegt Natürliche Wirkstoffe.
Spruzit Schädlingsfrei gegen Blattläuse, Raupen, Spinnmilben (rote Spinne), Zikaden, Schild- und Wollläuse, weiße Fliegen und andere Schädlinge an Zierpflanzen, Obst und Gemüse.
Darunter finden sich Bilder von Blattlausen, Raupen, Spinnmilben und Zikaden. Die vier Bilder werden verbunden durch ein weiteres, kreisrundes: zwischen zwei Händen sitzt eine Biene auf einer Sonnenblume (schützend die Hände über nützliche Insekten halten). Verbesserter Nachfolger von Spruzit flüssig.

Nun der umfangreiche Text hinten (die Gebrauchsanweisung findet sich unten unter Anwendung):
Spruzit Schädlingsfrei ist ein breit wirksames Spritzmittel zur Bekämpfung von saugenden Insekten (wie Blattläusen, Thripsen und Sitka-Fichtenläusen), weißen Fliegen, Spinnmilben (Rote Spinne), Schildläusen, Woll- und Schmierläusen, Zikaden, Raupen, Käfer- und Käferlarven (außer Kartoffelkäfer), Blattwespenlarven und Wanzen an Zierpflanzen, Obst und Gemüse.

* Die Kombination von Naturpyrethrum und Rapsöl bekämpft die ausgewachsenen Insekten, deren Larven und Eier
* Nicht bienengefährlich
* Gut pflanzenverträglich
* Kurze Wartezeiten

Anwendung im Haus- und Kleingartenbereich zulässig. Giftig für Wasserorganismen. Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben. Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Abfälle und Behälter müssen in geeigneter Weise beseitigt werden. Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeignete Behälter verwenden.

Wartezeit bis zur Ernte: Obst und Gemüse 3 Tage.
Erfolgskontrolle: abgetötete Schädlinge bleiben zuweilen an Blättern haften.

Inhalt 250 ml, ausreichend für 25 Liter Spritzbrühe.


((¯``**~.Inhaltsstoffe.~**´´¯))

Wi rkstoffe: 4,59 g/l Pyrethrine, entspricht 18,36 g/l Natur-Pyrethrum; 825,3 g/l Rapsöl


((¯``**~.Hinweise.~**´´¯))

Unter Verschluss und für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.
Hinweise für den Schutz des Anwenders: jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden, Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen.

Hinweise zum Schutz der Umwelt: Das Mittel wird bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge oder Anwendungskonzentration als nicht bienengefährlich eingestuft. Das Mittel wird als schädigend für Populationen relevanter Nutzorganismen eingestuft. Das Mittel gilt als giftig für Fische und Fischnährtiere.

Pflanzenverträglichkeit: ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei hart- und weichlaubigen Pflanzen gut pflanzenverträglich. Vor der Behandlung größerer Bestände ist ein Verträglichkeitstest an Einzelpflanzen angebracht. An Farnen und Lantanen können Pflanzenschäden auftreten. Keine Anwendung an Weihnachtssternen. Bei Sonneneinstrahlung können nach der Behandlung Schäden auftreten.


((¯``**~.Anwendung laut Beschreibung.~**´´¯))

Vor Gebrauch gut schütteln! Messbecherabschrauben, Spitze des Spritzverschlusses mit einem Messer abschneiden.
Spruzit Schädlingsfrei wird in Wasser verdünnt. Optimale Wirkung, wenn die Pflanzen gründlich - auch die Blattunterseiten -tropfnass gespritzt werden.

Anwendung bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome/Schadorganismen. Spritzung nach 7 Tagen, bei Wollläusen, Schildläusen und Thripsen nach 14 Tagen wiederholen. Maximal 2 Anwendungen an Obst und Gemüse, maximal 8 Anwendungen an Zierpflanzen. Keine Anwendung bei direkter Sonneneinstrahlung und bei hohen Temperaturen, daher bevorzugt frühmorgens oder in den Abendstunden spritzen. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als gebraucht wird. Produktreste in der Flasche mit etwas Wasser auffüllen, Reste dann der Spritzbrühe beifügen.

* Blattläuse, Thripse, Raupen, Käfer- und Blattwespenlarven: 1 %ig, d.h. 10 ml auf 1 Liter Wasser
* Weiße Fliege: 1,5 %ig, d.h. 15 ml auf 1 Liter Wasser
* Woll- und Schmierläuse: 2 %ig, d.h. 20 ml auf 1 Liter Wasser


((¯``**~.Aussehen und Geruch.~**´´¯))

Es handelt sich um eine beige-braune, leicht zähflüssige Lösung. Ich würde sie als fettig bezeichnen. Sie riecht eigenartig, aber nicht unangenehm, beißt nicht in der Nase - wie leicht parfümiert. Der Geruch lässt sich mit nix vergleichen, aber wir wollen es ja auch nicht hinter die Ohren sprühen. Es gibt vom Geruch her sicher schlimmere Mittel, dieser hier ist für meine Begriffe ziemlich typisch - ich würde ihn immer wieder erkennen.


((¯``**~.Meine eigene Anwendung.~**´´¯))

Wie oben beschrieben schüttele ich die Flasche und schneide im Messbecher die kleine Spitze ab. Durch den genialen Messbecher vermeide ich jede Kleckerei und auch jeden Körperkontakt beim Abmessen.

Ich sprühe mit weichem Wasser, also Wasser aus der Regentonne soweit vorhanden, habe ich mal als Empfehlung gelesen. Beim Aldi habe ich mir vor einiger Zeit eine große Pump-Sprühflasche mit 2 Liter Fassungsvermögen gekauft.
Dort fülle ich 20 ml durch einfaches Umgießen ein und fülle mit 2 Liter Wasser auf. Nach dem Verschließen schüttele ich die Mischung noch mal kurz. Einsatzbereit! Ich sprühe bevorzugt abends.

Ich besprühe meine Rosen aus einem Abstand von ca. 20 cm von allen Seiten, bevorzugt die Triebspitzen, an denen die Blattläuse sitzen. So gut es geht, besprühe ich auch die Blattunterseiten und vermeide dabei tunlichst Körperkontakt. Genauso behandele ich auch den Hibiskus und bei unserem sehr großen Exemplar muss ich mich dabei ganz schön mühen und außerdem die Windrichtung beachten, sonst kriege ich alles ins Gesicht.
Nachdem mir das passiert ist und ich trotz Vorsicht auch schon mal mit den Händen Kontakt hatte, kann ich sagen, das Mittel ist hautverträglich, es gibt keinen Ausschlag oder ähnliches. Ich wasche mich nach der Anwendung gründlich.
Ich verbrauche immer die gesamte Spritzbrühe und spüle die Pumpflasche nach der Anwendung gründlich aus, wohlgemerkt im Garten und an ungefährlichen Stellen.

Bereits nach der ersten Anwendung bemerke ich eine Besserung. Nur einen Tag später sind die vorher völlig schwarzen Triebe des Hibiskus wieder zu erkennen und es liegen schwarze Tierchen auf den Blättern darunter. An den Rosen habe ich meist grüne, etwas größere Exemplare, deren Anzahl sich deutlich verringert.

Nach 7 Tagen wiederhole ich recht erfolgreich die Anwendung. Leider weiß ich nicht genau, wie oft ich letzten Sommer gespritzt habe, auf jeden Fall reichte eine Flasche bis in die neue Saison und die Abstände waren recht groß. Ich hatte viel Freude an meinen Rosen und auch meine beiden Gartenhibiskusse erfreuten uns mit ihrer Blütenpracht.

An meinen Zimmerpflanzen finde ich leider auch mit einer schönen Regelmäßigkeit Spinnmilben. Da verbinde ich die Aktion im Garten gleich damit. Stelle die Pflanzen raus, an eine neutrale Stelle, ohne Übertopf und besprühe sie genauso.


((¯``**~.Fazit.~**´´¯))

Natürlich verspritze ich in meinem Garten nur ungern die chemische Keule und natürlich habe ich die Hinweise bezüglich der Anwendung und der Gefährlichkeit z. B. für Gewässer gelesen und sie machen mir ein schlechtes Gewissen. Aber was soll ich tun?

Alle Alternativen zum Beispiel Spritzen mit Spülmittellösung oder Brennnesselsud (das ist vielleicht eine Sauerei) erbrachten keine akzeptablen Ergebnisse. Das Spritzen mit diesem Mittel dagegen schon und das bei recht sparsamem Einsatz! Ich möchte meine Rosen genießen und möchte auch die jungen Triebe des Gartenhibiskus nicht den Blattläusen opfern - ja zu diesem Egoismus stehe ich!

Ich werde Spruzit trotz des hohen Preises weiter verwenden, weil es wirkt, weil es sehr praktisch im Einsatz ist, weil es für meine Begriffe nur eine halbe chemische Keule ist und weil ich aus Erfahrung weiß, dass es selbst bei Körperkontakt verträglich ist. In der Nähe der Rosen stehen einige wenige Walderdbeeren, die unser Hase nach einer gewissen angemessenen Wartezeit und ohne Folgen verzehrt. Ich kann hier einfach nichts Negatives über den Einsatz des Mittels berichten, außer natürlich den Gefahrenhinweisen auf der Verpackung.

Hält man sich an die Vorgaben des Herstellers und spritzt nicht wahllos und verantwortungslos, dann ist der Einsatz dieses Mittels meiner Meinung nach legitim und nützlich und durchaus empfehlenswert. Auf den Lohn des Gärtners - eine reichhaltige Blütenpracht!
Einen Stern ziehe ich trotzdem ab, hauptsächlich für den Preis.

Dieser Bericht erscheint auch bei Ciao, Dooyoo und Preisvergleich!