Batman Begins (DVD) Testbericht

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ab 4,51
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010

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Erfahrungsbericht von innocence667

Batman, wie man ihn nicht kennt!

Pro:

Alles

Kontra:

Nichts

Empfehlung:

Ja

Als ich den ersten Batman sah, ich weiss, viele werden das nicht verstehen können, da dachte ich : Wow, was für ein Film! Als grosser Verehrer von Burton und auch dem etwas tiefgründigen Michael Keaton, war ich von einem Film begeistert, der nicht nur eine gelungene Komikverfilmung war, sondern auch ein düsteres Meisterwerk, das in den Menschen tief schürfte und erstaunliches zu Tage förderte, man sah sich gezwungen mehrmals hinzuschauen, denn man stellte fest, dass es nicht einfach war, hier zwischen einem von Rachegefühlen zerrissenen "Guten" und einem vom Schicksal gebeutelten "Bösen" klar zu trennen, da jeder der beiden auch etwas vom andern hatte, es gab kein Schwarz-Weiss Denken mehr, es steckten eben nur allzudeutlich Menschen unter den Kostümen und Masken und nicht ein Positiv-Ideal und ein Negativ-Ideal.
Nachdem das von dem zweiten Batman zumindest im Grossen und Ganzen durchgehalten wurde, freute ich mich auf weitere Teile, doch im Gegensatz zu vielleicht vielen unter euch, wurde ich bitter enttäuscht, war ich doch plötzlich konfrontiert mit Konstrukten, die so ganz und gar nicht das widerspiegelten, was man in der Comicvorlage und teilweise in den ersten beiden Teilen gesehen hatte. Ich war konfrontiert mit Bösewichten wie Schwarzenegger und Carrey, mit Tommy Lee Jones und Uma Thurman, die einfach wie Schießbudenfiguren wirkten und von der ursprünglichen Bat-Botschaft rein gar nichts ´rüberbrachten, von den grauenhaften Fehbesetzungen Val Kilmer und George Clooney gar nicht zu sprechen. Ferner war ich konfrontiert mit Robin und Bat-Girl ( eine der schlechtesten Rollen Alicia Silverstones, nehme ich an, ganz abgesehen von der offensichtlichen Fehlbesetzung ), es schien alles geradezu auf eine Bat-Family hinauszulaufen. Ich war desillusioniert und wandte mich sarkastisch von der ganzen Batman Geschichte ab................

Bis zu dem Tag, als Christopher Nolan der Welt versprach, die Batman-Filmstory zu revolutionieren. Ich gebe zu, ich war skeptisch und ich wollte zuerst auch den Kinofilm gar nicht sehen, aber ich habe es dann doch getan............und was für ein Film! Ich, der ich rein gar nichts erwartet hatte, war sehr angenehm überrascht, und warum das so war, möchte ich denen, die noch nicht zu lesen aufgehört haben, gerne etwas erläutern.



I. Die Story

Die Geschichte beginnt mit einer Rückblende in die Kindheit von Batman alias Bruce Wayne und zwar mit der Entstehungsgeschichte seiner grössten Angst, der Angst vor Fledermäusen. Der kleine Wayne fällt beim Spielen in einen alten Brunnen, aus dem er erst nach einiger Zeit wieder von seinem Vater gerettet wird, ein Brunnen mit einer Verbindung zu einer Höhle voller Fledermäuse, die ihm um die Ohren flattern und ihn stark traumatisieren.
Danach findet man sich plötzlich in irgendeinem Gefängnis im nepalesischen Niemandsland. Hier ist ein erwachsener Wayne dabei, sich mit Verbrechern zu prügeln, verzweifelt und von Rachegefühlen zerfressen ist er unterwegs, das vermeintlich Böse bis ans Ende der Welt zu verfolgen und zu bekämpfen. Schließlich steckt man ihn in eine Einzelzelle und dort trifft er einen geheimnisvollen Mann, seinem späteren Lehrer ( Liam Neeson ), der ihm von der geheimnisvollen Verbindung der "Schattenkrieger" erzählt. Er stellt Wayne in Aussicht, das Böse noch wirkungsvoller zu bekämpfen und ihm zu geben, was er sucht, nämlich Rache.
Tags darauf wird Wayne aus dem Knast entlassen und er sucht, wie es ihm von dem geheimnisvollen Menschen aufgetragen wurde, eine besondere geheimnisvolle blaue Blume, den sogenannten "blauen Mohn", um sie zur Spitze eines Berges zu bringen, wo eine Art Kloster steht, in dem die Schattenkrieger ihr Hauptquartier haben. Wayne lernt den mysteriösen Ra´s al Ghul ( Ken Watanabe ) kennen, der eine Truppe von Schattenkriegern der versiertesten Art befehligt, perfekte ergebene Kampfmaschienen mit dem einen Ziel zu töten. In diesem Kloster erfährt Wayne nicht nur eine sorgfältige Ausbildung im Bereich des Nin-Jitsu, sondern auch eine Konfrontation mit seinen Ängsten, er wird zu einer perfekten Waffe. Als er dann aber seine Loyalität mit einer Hinrichtung unter Beweis stellen soll, flieht er aus dem Kloster, zurück nach Gotham.
Hier erwartet ihn eine Stadt, die ganz dem Verbrechen gehört, Korruption und Ungerechtigkeit in allen Bereichen, ein Sodom des 21. Jahrhunderts. Er muss einer Anhörung beiwohnen, in der der Mann, der ihm vor langer Zeit beide Eltern nahm bei einem Raubüberfall, auf Bewährung freikommen soll, er will Rache, ihn töten. Dabei aber kommt ihm jemand zuvor und Wayne sieht seine Möglichkeiten, Rache zu üben, in Frage gestellt. Er wird zu einem Symbol, zu Batman, dem Symbol seiner Ängste und damit zur personifizierten Angst, er macht sich das väterliche Miliardenunternehmen zu Nutze und freundet sich mit einem vom Vorstand abgesetzten Mann ( Morgan Freeman ) an, der an die ganzen lustigen Spielzeuge herankommt, die ein Batman benötigt. So will er an den obersten Verbrecherboss der Stadt herankommen, wobei er Hilfe von einem Cop namens Gordon und einer hübschen und unbestechlichen Staatsanwältin ( Katie Holmes ), welche Waynes Jugendliebe ist, bekommt. Er findet aber bald heraus, dass es bei der ganzen Angelegenheit nicht wirklich um die Mafia geht, es stellt sich heraus, dass der oberste Drahtzieher bei den beleuchteten Drogengeschäften nicht das Mafiaoberhaupt Carmine Falcone ( Tom Wilkinson ) ist, sondern ein alter Bekannter von Wayne, nämlich Raaz al Ghoul, der beschlossen hat, die Stadt mit einem grauenhaften angstauslösenden Nervengas ins Chaos zu stürzen und zu vernichten. Dafür wird das ganze Grundwasser Gothams mit dem Gas in Flüssigform verseucht und es soll mit einem von Wayne-Enterprises entwickelten Mikrowellengerät alles auf einmal verdampft werden, damit es eingeatmet werden kann. Auf der Suche nach einer heissen Spur kommt die junge Staatsanwältin einem skrupellosen Psychiater in die Quere, der sie mit einer Überdosis des Nervengases fast tötet. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und schließlich kommt es zu einem phänomenalen Showdown, bei dem es das Mikrowellengerät zu zerstören und Raaz al Ghoul aufzuhalten gilt.


II. Die Schauspieler

Besonders gefallen hat mir Michael Caine als herzensguter Butler Alfred, er hat diesen alten Kerl geradezu herausragend gespielt, er hat einen britischen Charme umgesetzt, der einen mehr als einmal schmunzeln lässt und doch war er keineswegs so unterwürfig, wie man Alfred sonst immer gewohnt war.


An zweiter Stelle rangiert Christian Bale, der meiner Meinung nach einer der besten Schauspieler unseres Jahrhunderts ist, ferner war er für die in diesem Film so intensive Rolle des Bruce Wayne prädestiniert, solche Rollen sind Christian Bale pur. Er spielt einen Konflikt, zwei Seelen, die sich in einer Brust bekriegen, keinen wirklichen Helden, sondern einen richtigen Menschen, der erst Herr über seine Gefühle werden muss, der erkennen muss, dass Rache nichts ändert und der, wie viele Söhne, erst spät die grosse Weisheit des Vaters begreifen. Bale ist geheimnisvoll, furchteinflößend und brutal, er geht durch die Hölle, und keineswegs immer souverän, um schließlich dem Racheschema ganz abzuschwören und diese so vom Verbrechen gezeichnete Stadt zu retten, anstatt sie auszulöschen. Am Rande sei der Film "The Machinist" hier empfehlend erwähnt.


Katie Holmes lieferte ebenfalls eine respektable Leistung, immer noch von Wayne fasziniert, aber in dem Glauben, dass er ein verzärtelter Miliardärssohn ist, der in einer heilen Welt lebt und sich von einer Party zur nächsten schwingt. Sie spielt ihre Rolle sehr erfrischend und man sieht in ihrem Gesicht immer noch entzückenderweise ein kleines Mädchen, das einst mit dem kleinen Wayne gespielt hat.


Gary Oldman spielt Detective Gordon, aber ich finde, er kommt in diesem Film nicht allzuoft zum Zuge, so dass ich hier zu seinen Leistungen nicht allzuviel zu sagen habe.

Positiv zu erwähnen ist ebenfalls Liam Neeson, der den zwielichtigen Ninja-Lehrmeister Henri Ducard spielt, ein Mann ganz der Rache verschrieben, ein Gottmensch ohne jeden Skrupel, jedoch mit vielen sehr menschlichen Seiten und einer dunklen Vergangenheit, hat sehr gut gespielt und man hat ihm auch eine erstaunliche Physis abgekauft, die er darstellen sollte.

Cillian Murphy spielt einen durchgeknallten Psychiater, der das Nervengas entwickel hat, erfrisched böse und gemein, eine Idealbesetzung und überhaupt ein guter Schauspieler!

III. Fazit

Dieser Film kommt der ursprünglichen Batman-Idee wohl näher als alle anderen Teile, jedoch geht er oft noch darüber hinaus. Ganz im Gegensatz zu den anderen Teilen erteilt er ganz deutlich der typischen Superheldennummer eine Absage, der Rächertypus wird in Frage gestellt. Hier steht dem Verbrechen
nicht ein Superheld gegenüber, hier ist es ein Mensch aus Fleisch und Blut, der in diesem Film auch ordentlich was abbekommt. Man hat sogar versucht, gewisse Lebensweisheiten an den Mann zu bringen, dass man fällt, um zu lernen, wieder aufzustehen und dass Rache keine Antwort ist. Im Mittelpunkt des ganzen Geschehens steht trotz all der Action das menschliche Werden von Bruce Wayne, er strebt genauso hilflos wie wir alle irgendeinem Ideal entgegen und das macht ihn als Batman so sympathisch. So ist es auch der glaubwürdigste Batman aller Zeiten geworden.
Die Athmosphäre ist leider nicht ganz so düster, wie sie in den ersten beiden Teilen zu sehen war, aber man kann ja nicht alles haben. Die Aktion lässt kaum zu wünschen übrig, noch immer kann sich Batman auf ein lustiges Sortiment der verschiedensten Wafe verlassen, Langeweile kommt also bestimmt ebenfalls nicht auf, besonders absurd ist das neue Bat-Mobil, das eher einem Panzer oder einem Mondfahrzeug gleicht, als einem Auto. Letztendlich kommen wohl wirklich alle auf ihre Kosten, die Perspektive der von dem Nervengas betroffenen Personen kann mitunter sogar recht gruselig sein und ich bin nicht ganz sicher, ob dieser Film hätte ab 12 freigegeben werden sollen.

"Jeder, der einmal einen eigenen Himmel geschaffen hat, fand die Kraft dazu in seiner eigenen Hölle."

( Friedrich Nietzsche )


Noch zum Schluss eine kleine Anmerkung, hab mir die Doppel-DVD bei unserer örtlichen Videothek gekauft, ist zwar nur eine normale DVD-Hülle, aber sie hat mich lediglich 7.99€ gekostet, was doch recht bilig ist, man muss also nicht unbedingt 10€ dafür hinlegen.

Die Bonus DVD enthält folgendes:

- Batman - Die Reise beginnt
- Training von Geist und Körper
- Die Entstehung von Gotham City
- Umhang und Maske
- Batman - Der Tumbler
- Weg der Erkenntnis
- Rettung von Gotham City
- Die Entwicklung der Fledermaus
- Geheime Dokumente
- Charakter / Waffen Galerie
- Bildgalerie
-DVD-Rom ( nur links )



Meines Erachtens bestenfalls eine nette Spielerei, aber für Fans wohl ein Muss, sehr schön animiert, jedenfalls eine schöne Ergänzung zum Film.

Der Film an sich hat eine Dauer von ca. 134 Minuten, ist also ziemlich lang, und er ist in Deutsch und Englisch zu sehen, Untertitel in Deutsch, Englisch, Hebräisch, Isländisch und Arabisch, sowie mit Untertiteln für Hörgeschädigte in Deutsch und Englisch

12 Bewertungen, 6 Kommentare

  • SuicideToday

    08.06.2006, 09:22 Uhr von SuicideToday
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und lg

  • Andreas1501

    07.06.2006, 22:39 Uhr von Andreas1501
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht! LG Andreas

  • morla

    07.06.2006, 22:32 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • sebbelino

    07.06.2006, 22:25 Uhr von sebbelino
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich, liebe Grüße

  • Sabse0802

    07.06.2006, 22:24 Uhr von Sabse0802
    Bewertung: sehr hilfreich

    +++Schöner Bericht. SEHR HILFREICH. LG+++

  • bodspy

    07.06.2006, 22:23 Uhr von bodspy
    Bewertung: sehr hilfreich

    * * * SEHR HILFREICH * * * Liebe Grüße... RenÖ ;o))