Terminator 3 - Rebellion der Maschinen (DVD) Testbericht

D
Terminator-3-rebellion-der-maschinen-dvd-actionfilm
ab 4,28
Auf yopi.de gelistet seit 06/2012

Erfahrungsbericht von winterspiegel

I´m back!

Pro:

Arnold Schwarzenegger, das Terminator-Feeling, die Tricks der Stan Winston Effekte-Schmiede

Kontra:

Das Skript, teils langatmige Sequenzen, DVD-Umsetzung

Empfehlung:

Ja

Als Arnold Schwarzenegger zum dritten Mal in die schwarze Bikerkluft, die ja eines der Markenzeichen seiner legendären Terminator-Figur ist schlüpfte, sprach nicht unbedingt alles für einen weiteren Erfolg. Sein Hollywood-Spezi James Cameron hatte – nachdem der die „Titanic“ versenkte – wie es schien noch immer keine große Lust auf einen Regiestuhl zu steigen. Außerdem versuchten die Drehbuchschreiber unterdessen noch in letzter Minute verzweifelt eine einigermaßen plausible Fortsetzung der Story sich aus den Ärmeln zu schütteln. Und es gab natürlich auch genügend Zweifler, die dem „Äctschen-Star“ nach den hochgradigen Flops wie etwa „The Sixth Day“, oder „Collateral Damage“ endgültig als ein Relikt einer aussterbenden Spezis betrachteten.
Doch wenn Arnie sich etwas vorgenommen hat, dann tut er alles um es auch zu erreichen. Denn ohne Selbstdisziplin und unerschütterlicher Durchsetzungskraft, schafft man es wohl auch im Land in dem alles möglich scheint, nicht notwendiger Weise von steirischen Muskelbepackten Naturburschen zum Gouverneur von Kalifornien aufzusteigen.



Filmhandlung


Das große Armageddon ist ausgeblieben. John Connor (Nick Stahl) lebt aber immer noch zurückgezogen und versucht seine Spuren die auf seinen Aufenthaltsort hinweisen könnten zu verwischen. Nicht ganz ohne Grund wie sich bald herausstellt. Denn die Maschinen haben abermals einen (diesmal weiblichen) Terminator in die Vergangenheit geschickt, um John und Leute die sich ihm anschließen werden um sich gegen Skynet zu stellen zu vernichten.
T-X heißt das neuste Modell das wegen seiner Nanotechnologie, mit der er Einfluss auf andere Maschinen nehmen kann und mit dem reichhaltigen Angebot an Bordwaffen, die ihn (oder besser Sie) zu einem fast übermächtigen Gegner werden lässt. Dennoch soll wieder einmal ein T-800 beziehungsweise T-850 alias Schwarzenegger (wer sonst) in die Vergangenheit gebeamt werden, um die Gefahr abzuwenden.

So kann er gerade noch rechtzeitig eingreifen, um John Connor und seine zukünftige Frau Kate Brewer (Claire Danes), die erst noch nach und nach begreifen wird, was eigentlich Sache ist zu retten. Danach beginnt eine atemberaubende Verfolgungsjagd, in der der T-X trotz ihrer femininen Erscheinung ganz schön austeilt und um ihren Zielpersonen den Gar auszumachen, sogar einen ganzen Straßenzug zerlegt. Wieder können der Terminator, John und Kate gerade noch so entkommen.
Das nächste Ziel der ungleichen Flüchtenden ist ein Friedhof, in der anscheinend die Gebeine von Sarah Connor liegen sollen, die vor Jahren schon an Leukämie gestorben ist. Doch im Sarg schließlich befindet sich ein umfangreiches Arsenal an Schießprügeln größten Kalibers, das auch sogleich gegen eine ganze Horde heranstürmender Polizisten eingesetzt wird, um danach wieder das Weite zu suchen.

Währenddessen trifft General Robert Brewster (David Andrews) eine folgenschwere Entscheidung, die das Schicksal der ganzen Menschheit betrifft. Versehentlich aktiviert der Vater von Kate Skynet, und die Maschinen reißen augenblicklich die Macht an sich. Was das bedeutet, weiß John Connor ja in der Zwischenzeit mehr als genau. So versucht er verzweifelt den Lauf der Dinge aufzuhalten…



Kritik


Anerkennung muss man dem mehrfachen früheren Mr. Olympia und Mr. Universum ja schon zollen wenn man sieht, wie er sich nach ganzen 12 Jahren wieder in Terminator-Form gebracht hat. Mit seinen 56 Lenzen wirkt Arnold so agil wie eh und je, und ist der unbestreitbare Dreh- und Angelpunkt dieser Produktion.
Alle anderen Schauspieler müssen da schön brav die zweite Geige spielen und wirken daher oftmals blasser, als es eigentlich gut für ihre Rolle im Film gewesen wäre. Selbst der von der Augenweide Kristanna Loken verkörperte Super-Terminator T-X ist meiner Meinung nur ein weiterer – wenn auch hübsch anzusehender Aufguss, des im zweiten Teil von Robert Patrick so eindringlich dargestellten Bösewichts.
Gut war aber zweifellos, dass Jonathan Mostow der Regisseur die Szenen, die sozusagen zum Standartrepertoire eines jeden Terminatorfilms gehören, mit reichlich Selbstironie garnierte. Denn sonst wäre wohl alles noch mehr zu sehr auf eine abermalige Wiederholung hinausgelaufen, wenn sich zum Beispiel Arnold wieder mal splitterfasernackt seine Lederklamotten auf möglichst originelle Art zu beschaffen beginnt.

Herausragend ist unbestritten die Zerstörungsorgie, die ein Riesenungetüm von Kran anrichtet. Hier wird dann auch reichlich von der vom Zuschauer erwarteten Spannung und genügend Tempo geboten, die aber später leider wieder durch all zu große Dialogstrecken gebremst wird. Denn da das Skript teils größere Löcher aufzuweisen hat, als Big Arnie mit seiner Pumpgun zu verursachen im Stande ist, langweilen einige dieser Passagen mitunter doch ein wenig arg.
Das große plus der Cameron Teile war halt der durchgängige temporeiche Spannungsfluss, der kaum bis zum Ende unterbrochen wurde und immer wieder mit wirklichen Überraschungen in der Abfolge glänzte.
Die größten Stärken im dritten und wahrscheinlich letzten Teil (zumindest mit Schwarzenegger) liegen gewiss in den neuen beeindruckenden Tricks, die ein weiteres Mal von Stan Winston und seinem Effekte-Team auf die Leinwand gezaubert wurden. Hier wurde gezeigt was heutzutage mit genügend finanzieller Unterstützung in diesem Bereich möglich ist. Alles andere im Film ist zwar recht nett anzusehen, dürfte aber immer noch einen Schritt hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben.



DVD 1 / Audiokommentare


„T-3 Rebellion der Maschinen“ ist auf einer Doppel-DVD erhältlich. Arnie heißt den Filmfreund sogar höchstpersönlich willkommen, bevor der eigentliche Streifen beginnt. Die erste Scheibe zeigt den Film mit zwei Audiokommentaren. Der Kommentar vom Regisseur Mostow war für mich eindeutig der interessantere der Beiden. Sehr insiderbezogen geht er auf spezielle Szenen ein, erklärt Vorgehensweisen oder filmtechnische Feinheiten. Gefallen hat mir auch, dass er sich nie all zu weit von der gezeigten Filmhandlung entfernt, sondern diese immer wieder - für den Außenstehenden - mit neuen Erkenntnissen anreichert. So machen mir Filmbegleitende Kommentare einfach großen Spaß.
Im zweiten Kommentar wurden Schwarzenegger und Co. Separat aufgenommen und dann wieder zu den einzelnen Sequenzen des Films zusammen geschnitten. Zwar auch unterhaltsam (vor allen Arnold gibt sich sehr gesprächig) aber halt nicht mehr so nahe bei den dazu ablaufenden Bildern.
Teaser und Trailer von T3 und anderen Filmen gibt es zum Abschluss von DVD 1 schließlich auch noch zu begutachten.



Bild / Ton

Absolut nichts zu bemängeln gibt´s beim Bild und beim Ton, wenn der Silberling auch nicht an die Reverenz-Scheiben wie etwa die letzten „Star Wars“ Verfilmungen heranreicht. Der Sound kommt sehr räumlich aus den Lautsprecherboxen, nur der Bass lässt hin und wieder den nötigen Druck vermissen.
Das Bild zeigt die Ereignisse des Films, in der Vergangenheit trotz der dunklen Kulissen relativ klar und kontrastreich. Auch die über lange Strecken sonnenhelle Abschnitte in der Gegenwart, die fast ein wenig ungewöhnlich für einen Terminator-Streifen wirken (Mostow erklärt hier im Kommentar aufschlussreiche Einzelheiten dazu) sind ziemlich überzeugend eingefangen.


DVD 2 / Extras

Das etwa 13 Minuten lange Making of ist ein eher werbelastiger Zusammenschnitt aus Filmsequenzen und eingefügten Interviewclips der Beteiligten. Außerdem schade, dass ausgerechnet die entfallene Szene „Sgt. Candy“ nicht in den Film, sondern nur ins Videospiel integriert wurde. Auch wenn die so richtig witzig wohl erst mit original Schwarzenegger-Slang rüberkommt.
Die Gags und Outtakes wirken allerdings etwas gekünstelt und auch noch viel zu kurz um wirklich überzeugen zu können. Ca 3 Min.
Die Visuellen Effekte sind dann wieder ein Punkt in der Extraausstattung, dem wieder genügend Augenmerk zugestanden wurde. Leider wird auch hier das Vergnügen dadurch verdorben, dass es die einzelnen Clips immer nur Häppchenweise anzuwählen gibt. Auf Cirka 45 Minuten werden einem die Tricks zu der T-X Verwandlung, die Kranverfolgungsjagd, oder die die Sequenzen in der Zukunft etwas näher erklärt.
Im Grunde was´s das dann aber eigentlich schon. Denn danach gibt’s praktisch nur noch Informationen zur Terminator-Historie die in selbst ablaufenden Texttafeln angezeigt werden. Storyboard-Vergleich, ein sehr kurzer Einspieler zu den Kostümen und die werbelastigen Featuretten zu Fanartikeln und PC-Game wird dann auch nicht jeder unbedingt so toll finden, dass er sofort in die Läden rennt, um das Zeugs zu kaufen.

Alle Kommentare sowie Extras sind optional mit deutschen Untertiteln erhältlich.


Filmdaten

Laufzeit: ca. 105 Minuten

Bildformat: 2.40:1 (16:9)

Tonformat: Deutsch Dolby Digital 5.1 / dts + Deutsch / Englisch Dolby Digital 5.1

Untertitel: Deutsch / Englisch / Türkisch



Fazit


Mit Terminator 3 ist einer der Toptitel des Jahres noch zum Jahresende auf DVD erschienen. Leider haben meiner Meinung nach sowohl Film als auch Silberscheibe nicht zu 100 Prozent überzeugen können.
Der Film ist zweifellos Technisch auf dem neusten Stand, und manch Szene lässt einen mit offenem Mund zurück. Aber ein durchgängiges Gefangennehmen, wie es noch die Vorgänger geschafft haben, hab ich dann noch irgendwie schmerzlich vermisst.
Wermutstropfen beim Bonusmaterial ist eine arge Zerstückelung in unzählige nervige Filmeinspieler. Hier wurde wohl auf eine durchgängige Dokumentation verzichtet, um den Eindruck von Vielfältigkeit und Länge zu bekommen.
Mir jedenfalls hat das MTV-artige Gezappe durch das Menü so ganz und gar nicht behagt.

Unterm Strich bleibt eine trotz aller Einschränkungen sehenswerte Fortsetzung der Serie, die vor allem durch seinen noch immer charismatischen Star Arnold Schwarzenegger lebt. Außer ein paar ganz nett anzusehenden neuen Spezialeffekte, ist aber leider die Faszination der Vorgänger nicht mehr ganz eingefangen worden.
Wem das genügt, der ist mit der vorliegenden DVD - so denke ich - ganz gut beraten. Fans der Filme werden sich ohnehin schon der Vollständigkeit halber für diese Scheiben entscheiden.

© winterspiegel für Ciao & Yopi

37 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Tom_Araya

    10.02.2005, 15:32 Uhr von Tom_Araya
    Bewertung: sehr hilfreich

    ziemliche Enttäuschung der Streifen, die story war wirklich unter aller Sau :/

  • kruemel02

    08.02.2005, 21:42 Uhr von kruemel02
    Bewertung: sehr hilfreich

    ja die Terminator Filme eh nicht so. Der Bericht war super, wie immer*g*. Viele Grüße Oli

  • Terminator-II

    08.02.2005, 21:19 Uhr von Terminator-II
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab´ die Scheibe immer noch ned, vielleicht mal, wenn sie mir für 3 Euro vor die Nase kommt! Gruß vom "Vorgängermodell"! ^^

  • anonym

    09.09.2004, 23:13 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hi Thomas, tja, das Bonusmaterial habe ich bisher nicht gesehen, obwohl ich die (Doppel-)DVD besitze ... Dennoch fand ich den 3. Teil auch eher mau, klar, er hat 2-3 coole Szenen, doch im Vergleich zu Teil 2 ist es inhaltlich mau ... Teil 1 finde ich noch