Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (DVD) Testbericht

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ab 5,22
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Erfahrungsbericht von t_durden

Die perverseste Kreatur der Filmgeschichte!

Pro:

Alien, Spannung, Sigourney Weaver, Ridley Scott, das H.R. Gigger Design, ein perfekter Spannungsbogen

Kontra:

da fällt mir persönlich nix ein

Empfehlung:

Ja

Im Weltall hört dich niemand schreien!

Die Crew des Handelsschiffs Nostromo, das sich auf dem Heimweg zur Erde befindet, interpretiert ein Signal von einem fremden Planeten als Notruf und eilt zur Hilfe. Ohne zu wissen das es sich in Wirklichkeit um ein Warnsignal einer ausgestorbenen außerirdischen Kultur handelt, landen sie auf dem Planeten und stolpern in das mit Abstand spannendste Science Fiction Abenteuer der Filmgeschichte…

Inhalt
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Story
Charaktere / Darsteller
Special Effects / Design
Der Directors Cut
*Update: Das Bild*
Kritik
Daten und Fakten


:: Story ::

Eigentlich muss man über Alien nur wissen das Ridley Scott’s Meisterwerk der mit Abstand „BESTE“ SF-Film ist der jemand produziert worden ist und zugleich ist Alien auch Begründer des modernen Science Fiction Films. Ohne Alien hätte es niemals einen Terminator gegen, niemals Species oder jeden beliebigen anderen SF-Film, denn vor Alien war Science Fiction zwar ein bedeutendes Genre, das aber nie aus den Kinderschuhen gewachsen kam. Erst Ridley Scott leitete eine neue Ära und ein und das mit einem riesigen Knall.

Alles beginnt harmlos. Die Crew der Nostromo ist gut gelaunt auf der Heimreise als sie ein unbekanntes Signal empfangen. Sie entschließen sich diesem nachzugehen, da sie glauben es sei ein SOS-Signal und landen auf einem unbewohnten Planeten. Dort entdecken sie eine untergegangene außerirdische Kultur. Nur noch wenige Details, wie Umrisse riesiger ausgetrocknete Wesen sind erkennbar und was zum Untergang geführt hat, können die Astronauten nur ahnen. Erst als sie einen Raum entdecken in dem fast feinsäuberlich kniehohe Eier aufgebahrt sind und einer der Männer von einem spinnenähnlichen Wesen (die später als Face-Hugger bekannt werden) angefallen wird, ist klar das hier schreckliches passiert sein musste und das das Notsignal vielleicht eher eine Warnung sein sollte…

Zurück auf dem Raumschiff gelingt es den Mann von der Gesichtsumklammerung des Face-Huggers zu befreien, die Gefahr scheint gebannt zu sein und gut gelaunt geht es weiter in Richtung Heimat… bis in einer der bis heute gruseligsten und mit Symbolik nur so beladenen Szene aus dem Bauch des Crewmitglied das eigentliche Alien geboren wird, dass sich innerhalb weniger Stunden zu einer übermenschlichen Killermaschine entwickelt und nur auf eines aus ist: die Besatzung zu vernichten!

Auch wenn die Story selbst auf einen Buchrücken passen könnte und Alien an eine Haunted-House Variante im All erinnert, so hat es Ridley Scott geschafft gleich auf mehreren Ebenen ein außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. Da wäre zum einen der Überlebenskampf der Crew und wie sich eine Frau „Ripley“ (gespielt von Sigourney Weaver) gegen das mächtige Wesen behauptet und dann wären da noch die verschiedenen symbolischen Ebenen die es geschafft haben das der Film selbst über 20 Jahre später noch für Diskussionen herhalten muss (dazu weiter unten mehr).

Die Story selbst kann überzeugen und wird von Scott für heutige Verhältnisse ganz untypisch extrem langsam aufgebaut. Das dient der Spannungssteigerung und wird leider heute von den Kinogängern, die an die schnellen MTV Schnittartigen Filme gewöhnt sind, nicht mehr geschätzt. Dabei hat es Scott geschafft den Spannungsbogen langsam immer weiter zu steigern und ihn sogar so weit zu überspannen das er fast reißen möchte. Das schaffen aktuelle Produktionen schon lange nicht mehr, da leider ein Großteil schon in den ersten 15 Minuten (bis zum 1. Plotpoint) verpulvert wird.


:: Die Charaktere / Darsteller ::

Dazu tragen natürlich auch die sehr unterschiedlichen Charaktere bei. Allen voran natürlich Sigourney Weaver alias „Ripley“. Sigourney Weaver war damals eine unbekannte Schauspielerin und der Part von Ripley sollte anfangs mit einem Mann besetzt werden. Zum Glück hatte man sich dann doch für Weaver entschieden, die nicht nur mit ihrer Rolle berühmte wurde, sondern Ripley’s Rolle war auch perfekt mit einer Frau besetzt worden.
Andere wichtige Hauptdarsteller wie Tom Skerritt (Dallas) oder Veronica Cartwright (Lambert) haben es leider nur zu TV-Ruhm geschafft und waren in wenigen mehr oder weniger großen Hollywood Produktionen zu sehen. Einzig John Hurt als Kane und Ian Holm als Ash (Herr der Ringe) könnten dem ein oder anderen ein Begriff sein.

Gänzlich untergegangen ist übrigens der Aliendarsteller Bolaji Badejo der außer der Kreatur nichts mehr gespielt hatte, aber das nur am Rande.

Es wurde damals Kritik laut, dass die Charaktere farblos seien und die Dialoge ein Minimum nicht überschritten. Hallooo? Wer will den bitte schön bei einem Sci-Fi Film so vielschichtige Charaktere wie in einem Robert Altman Drama? Für Alien sind die Charaktere gerade gut genug und schließlich handelt es sich um Arbeiter und keine Akademiker (ok es gibt einen Arzt) und die haben nun mal einen andere Umgangsweise, aber ist das schlecht? Ich denke nicht!


:: Special Effects / Design ::

Bei einer Produktion wie Alien muss man ein Auge auf das Design und die Effekte werfen.
Dem Schweizer Künstler H.R. Gigger verdanken wir das groteske Design der Welt von Alien und natürlich das übermenschlichen Alien selber. Diese Kreatur ist so etwas wie ein perfekter Organismus. Sie ist auf das gezielte Töten von Lebewesen ausgerichtet, hat zur Selbstverteidigung eine ätzende Säure anstelle von Blut in ihrem Körper, ist schnell, agil und äußerst präzise.
H.R. Gigger hat nicht umsonst für seine groteske und perverse Kreatur weltweiten Ruhm gezollt bekommen. Das Alien ist so etwas wie eine Symbiose aus monströsen Eigenschaften und einem hauch sinnlicher Sexualität. Die Empfängnis des Wirtsorganismus geschieht oral und geboren wird ein phallusartiges kleines Geschöpf das sich in rasanter Geschwindigkeit zu der mannshohen Tötungsmaschine entwickelt.
Neben der eigentlichen Grausamkeit der Figur und dem Angst einflößenden Design passt sich das Alien fast perfekt seiner Umwelt. Dies und seine Agilität in der Abstrakten Welt der Nostromo, einem dreckigen Arbeiterschiff verdanken wir einen Großteil des Grusels von Alien.

In den 70ern, als es zur Überraschung vieler noch keine computergenerierten Special Effects gab (man wird es kaum glauben), mussten noch alle Effekte von Hand erstellt und gespielt werden. Dieser Umstand ist es der die Ganze Welt noch realer erscheinen lässt. Es wirkt einfach echt, wenn das Alien auf der Leinwand erscheint. Einige der Effekte mögen zwar aus heutiger Sicht etwas out-dated sein, passen aber zur allgemeinen Atmosphäre des Films und im Gesamtkontext können sie immer noch überzeugen.


:: Der Directors Cut ::

24 Jahre nach der ersten Vorführung kommt das Alien zurück auf Leinwand. Neben einer vollkommen restaurierten Fassung, hat Scott ein paar neue Szenen eingefügt, so dass diese Version dem Alien-Mythos endlich gerecht wird. Einige dieser geschnittenen Szenen runden die Charaktere etwas mehr ab und lassen weniger Kritik an der Oberflächlichkeit der Personen zu. So ist zum Beispiel eine Diskussion zwischen Ripley und Dallas über die Quarantänevorschriften des Schiffs neu. Großes Highlight und seit 20 Jahren ein offenes Geheimnis, dass diese Szene existiert, ist gegen Ende Ripleys Entdeckung der eingepuppten Crewmitglieder auf der Medizinstation. Die Szene wurde damals raus gelassen, weil man dachte sie würde die Spannung der rund 20minütigen Schlusssequenz zerstören.


:: Update: Das Bild ::

Ich habe mir den DC noch einmal angeschaut, weil ich dieses mal die Möglichkeit hatte ihn digital zu schauen. Der Kölner Cinedom bietet als einziges Kino neben Berlin diese technische Erungenschaft an und muss sagen das ich begeistert bin. Bisher kannte ich nur diverse computeranimierte Filme in dieser neuen digitalen Bildqualität, aber ein \"real-life\" Film toppt alles bisher dagewesene. Das Bild ist gestochen scharf, Rauschen, Gröbkörnigkeit oder die üblichen Mängel nach dem eine Rolle mehrmals durch den Projektor gelaufen ist wie zB. Kratzer oder Staub sucht man vergeblich. Dank dem Abspielen von Festplatte ist das Bild genauso perfekt wie von DVD und das Alien kommt noch eine Spur bösartiger rüber.

Nicht vergessen sollte man allerdings die heute noch üblichen Probleme bei digitaler Kompression, die aber bei einem Film der der für Zelluloid gedreht worden war, nicht sonderlich auffällt. Schlimmer wird es bei reinen digitalen Produktionen wie Star Wars Episode 2 zum Beispiel, aber das ist ein anderes Thema.


:: Kritik ::

Directors Cut hin oder her, Alien ist und beibt Kult und jeder sollte sich die Chance nicht entgehen lassen den Film auf der großen Leinwand sehen zu können, denn nur auf 70mm entfaltet der Film all seine Größe. Was den Directors Cut angeht so finde ich die neuen Szenen sinnvoll und denke, dass sie sich sehr gut in den Film einfügen. Die Kritik von damals, dass der Film unausgereifte Charaktere und eine absurde Story hätte, kann ich mich nicht anschließen. Ich denke, dass mehr gar nicht nötig ist. Es handelt sich um einen Survival-Horror und da möchte man gar nicht tiefgehende Gespräche haben, sondern sich langsam aber sicher immer mehr in seinen Kinosessel krallen und mitfiebern und genau das erreicht Alien.

Alien ist kein schneller Film und die heutige Videospiel- und MTV Generation könnte seine Schwierigkeiten mit der langsam steigenden Spannung haben, aber ich kann den Film nur allen ans Herz legen. Er ist **der** Science Fiction Film schlecht hin, Begründer des modernen SF-Films und einfach KULT. Schon 3 Fortsetzungen hat er hinter sich hergezogen und eine vierte ist ebenfalls geplant. Wer sich da, dem Kult verschließt ist selber Schuld und verpasst einen der besten Filme aller Zeiten. Also am Besten ins Kino laufen, bevor der Film von der Matrix (*gähn) verdrängt wird!


:: Daten und Fakten ::

Titel: Alien Directors Cut
Genre: Sci-Fi, Horror, Thriller
Jahr: 1978
Laufzeit: ca 116min
Altersfreigabe: FSK16
Aspect Ratio: 2.35:1 auf 35 / 70mm

Regie: Ridley Scott
Story: Dan O’Bannon, Ronald Shusett

Darsteller: Sigourney Weaver, Tom Skerritt, Vernonica Cartwright, John Hurt, Ian Holm

Copyright t_durden @ ciao / yopi 2003-2004

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