Tsotsi (DVD) Testbericht

D
Tsotsi-dvd-drama
ab 14,12
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011

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Erfahrungsbericht von atrachte

Ein Kind änderte sein Leben

Pro:

die großartigen Darsteller, Hauptdarsteller Presley Chweneyagae ist eine echte Perle, sehr gelungene und gefühlvolle Inszenierung, gut in Szene gesetzte Bilder, authentischer Soundtrack,

Kontra:

der Film hält sich nicht sehr an dem Roman, teils einige Längen,

Empfehlung:

Ja

So langsam fängt der Sommer an und was gibt es da schöneres als sich an einem warmen Tag ins kalte Kino zu setzen? So bei mir gestern Abend geschehen. Ich sah mir einen Film an auf welchen ich mich seit der diesjährigen Oscarverleihung freute. "Tsotsi", von vielen als südafrikanisches Gegenstück zu "City of God" gehandelt, wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Ob sich "Tsotsi" mit dem fantastischen "City of God" messen kann, erfahrt ihr nun im folgenden Bericht.

Story:
In einen der vielen Slums vor Johannisburg ist auch der 19 Jährige Tsotsi (Presley Chweneyagae) zu Hause. Mit seinen drei Freunden zieht er Nacht für Nacht in einen nahe gelegenen Bahnhof umher um dort die Menschen zu berauben. Dabei schrecken sie auch nicht vor Mord zurück. Nach einem Streit mit seinem Freund Boston (Mothusi Magano) welcher in einer Schlägerei endete, verschlägt es Tsotsi in eine der noblen Gegenden. Dort sieht er eine junge Frau (Nambitha Mpumlwana) und ihr Auto. Mit vorgehaltener Waffe stielt er das Auto der Frau. Diese versucht jedoch noch Tsotsi aus dem Auto zu zerren worauf hin dieser abdrückt. Erst als Tsotsi in der Nähe seines Ghettos anhält merkt er warum die Frau versucht hat Tsotsi daran zu hindern mit dem Auto abzuhauen. Ein Baby liegt auf der Rückband. Tsotsi entschliesst dass Kind mit zu sich zu nehmen. Tsotsi weiß zu Anfang nicht wie er das Kind behandeln soll. Jedoch versucht er sein Bestes und baut mit der Zeit eine Bindung zu dem geklauten Kind auf. In Tsotsi regen sich das erste mal seit Jahren.

Meine Kritik zu "Tsotsi":
Es gibt bisher nicht allzu viele Filme die es aus Afrika ins europäische Kino geschafft haben. Jedoch erweisen sich Filme vom schwarzen Kontinenten oftmals als wahre Perle da sie, besonders für das Hollywood verwöhnte Publikum, viele neue Themen und Ideen bieten. "Tsotsi" ist einer der Filme, die zeigen was in dem afrikanischen Kino an hohes Potenzial steckt. Nicht Umsonst erhielt der Film dieses Jahr den Oscar als bester ausländischer Film. "Tsotsi", übrigens basierend auf einem gleichnamigen Roman, schildert die Geschichte eines südafrikanischen Gangsters, welcher in den Slums vor Johannisburg lebt. Tsotsi macht auf den ersten Eindruck den Eindruck eines schüchternen Jungen, jedoch wandelt sich sein Gesicht wenn er mit seinen drei Freunden auf Raubzug geht. Dabei schreckt die Bande auch nicht vor Mord zurück. Der Wunsch nach einem besseren Leben ist einfach Größer wie das Gewissen. Eines Tages findet sich Tsotsi in einer der noblen Gegenden wieder,, nach dem er einen seiner Freunde im Streit zusammengeschlagen hat. Dort überfällt er eine Frau und klaut ihr Auto. Als sie versucht Tsotsi zu hindern mit dem Auto weg zu fahren, schießt Tsotsi auf die junge Frau. Weg vom Tatort fallen Tsotsi Baby Schreie auf, welche von der Rückbank kommen. Ihm wird klar warum die Frau versucht hat Tsotsi daran zu hindern mit dem Auto weg zu fahren. Tsotsi entschließt sich das Baby mit zu nehmen.

"In this world... redemption just comes once."

Was der Zuschauer in den nächsten anderthalb Stunden zu sehen bekommt ist die Wandlung eines jungen Mannes, eines Gangsters zu einen Mann mit Gefühlen. Während der Film zu Beginn vor allem die Umstände in den Slums schildert, liegt der Fokus im weiteren Verlauf auf Tsotsi. Man wird immer mehr in die Seele des jungen Mannes eingeführt, man sieht in Rückblendungen seine Kindheit und kommt schließlich zum Schluss das Tsotsi eigentlich noch ein Kind ist der gar nicht so recht weiß wo er hingehört in dieser Welt. Der Film schafft es dabei nie an seiner hohen Qualität zu verlieren und hegt eine aufrechte Spannung, welche zu keiner Stelle unterbrochen wird. Da macht es dem Zuschauer kaum etwas aus, das einige Szenen zu sehr in die Länge gezogen werden. Jedoch ist "Tsotsi" auch kein Film mit großen Highlights oder besonders spektakulären Szenen. Er setzt wirklich nur auf die Geschichte von Tsotsi, welche sehr Ergreifend ist und den Kinogänger beim Abspann zum Nachdenken bewegt. Dafür bewegt der Film mit seinen bedrückenden Szenen, etwa wenn Tsotsi eine junge Mutter mit vorgehaltener Waffe zwingt, das gestohlene Kind zu stillen oder Tsotsi einen Rollstuhlfahrer auffordert aufzustehen und zu laufen nur um sich später zu Fragen warum er dies gemacht hat. So kommen die Flashbacks immer zur richtigen Zeit und geben Auskunft wie Tsotsi so Herzlos geworden ist.

"Hope set him free"

Sicherlich ist es für Leser des Romans ein kleiner Wermutstropfen das nicht sehr viel Sozialkritik betrieben wird. Tsotsi lebt eben in den Slums, er hat sich damit abgefunden versucht aber trotzdem jeden Tag ein wenig Geld zu bekommen, vielleicht irgendwann sogar mal als großer Gangster Boss in den Nobel Gegenden zu leben. Gavin Hood, welcher auch mit am Drehbuch geschrieben hat, hat das Thema der Rassentrennung in Südafrika, wie sie im Roman behandelt wird, aussen vor gelassen und konzentrierte sich viel mehr auf die Geschichte eines einzelnen Schicksals. In anbetracht der fabelhaften Umsetzung von "Tsotsi" kann man daher wirklich ein Auge zudrücken. Nicht zuletzt Dank des großartigen Hauptdarstellers Presley Chweneyagae ist "Tsotsi" auch das geworden was er ist. Ein kleines Meisterwerk. Hood hat die Geschichte um Tsotsi, seinem Leben und dem Baby mit viel Feingefühl auf Zelluloid gebannt. Man muss jedoch sagen das dem Film ein paar Minuten mehr Laufzeit auch nicht geschadet hätten da die Wandlung von Tsotsi doch recht schnell von Statten geht. Weggemacht wird dieses kleine Manko wieder mit den wunderschön inszenierten Bildern, welche einen fast den Atem stehlen. Und auch die sehr gute Soundtrack Auswahl trägt ihren Teil zur famosen Inszenierung bei.

Wie bereits gesagt, ist es nicht zuletzt den fabelhaften Darstellern zu verdanken das aus "Tsotsi" ein solch guter Film geworden ist. Vor allem Presley Chweneyagae weiß den Zuschauer zu begeistern. Dabei ist seine Rolle des Tsotsi keine mit vielen Dialogen. Vielmehr fällt Presley Chweneyagae mit seiner Mimik und den daraus entstehenden Gefühlen auf. Es gibt nicht viele Darsteller die es beherrschen den Zuschauer ohne viel Dialog zu fesseln. Presley Chweneyagae schafft es. Vor allem verleiht er seiner Rolle diese zwei Gesichter. Auf der einen Seite ist Tsotsi ein herzloser Gangster, auf der anderen Seite sieht man ihm an das er Vereinsamt ist und Liebe sucht. Presley Chweneyagae ist wirklich der leitende Schauspieler der den Film seine Stärke verleiht. Sehr herausstechend ist auch Terry Pheto, welche die junge Mutter Miriam spielt. Sie sieht ist jene Frau die von Tsotsi gezwungen wird das gestohlene Kind zu stillen. In diesen Szenen mit Presley Chweneyagae kann Terry Pheto ein hohes Talent an den Tag legen, wenn ihr auch mehr Dialoge besser getan hätten da bei ihr die Körpersprache nicht so eindrucksvoll ist wie bei Presley Chweneyagae, dessen Leistung jedoch auch Schwer zu überbieten ist. Auch Mothusi Magano darf in "Tsotsi" überzeugen. Zudem ist er einer der wenigen Darsteller die schon Erfahrung mit dem Film gemacht haben. Mothusi Magano spielt Boston, einen Alkoholiker über den man als Zuschauer nur wenig erfährt, ausser das er sich mit Tsotsi rum treibt. Anders wie Tsotsi, verträgt Boston aber die rohe Brutalität der Gang um Tsotsi nicht so gut. Mit Mothusi Magano hat man eine gute Wahl mehr getroffen. Als letztes sollten noch Kenneth Nkosi als Tsotsi´s Freund Aap und Rapulana Seiphemo als John Dube, dem Vater des geklauten Babys, erwähnt werden. Sowohl Kenneth Nkosi als leicht zurückgebliebender nicht eigenständiger Charakter, der auch einen Wandel im Laufe des Filmes durchmacht, als auch Rapulana Seiphemo als verzweifelter Vater, machen einen fabelhaften Job. Man kann sich bei diesen fantastischen Charakterdarstellern wirklich nur Wünsche sie demnächst wieder auf der Leinwand erleben zu dürfen.

Original Filmtitel:
Tsotsi (2005)

Länge des Filmes:
Ca. 94 Minuten

Schauspieler:
Presley Chweneyagae (Tsotsi)
Terry Pheto (Miriam)
Mothusi Magano (Boston)
Kenneth Nkosi (Aap)
Rapulana Seiphemo (John Dube)
Percy Matsemela (Sergeant Zuma)
Jerry Mofokeng (Morris)

Regisseur:
Gavin Hood

FSK:
Ab 12 Jahren

Verleiher:
Kinowelt

Fazit:
Zwar ist "Tsotsi" kein zweiter "City of God", jedoch geht der südafrikanische Film auch einige andere Wege. So dient als einziger Plot wirklich nur Tsotsi´s Geschichte und seine Wandlung, welche aber teilweise Kitschig darüber kommt. Trotzdem bleibt "Tsotsi" ein überdurchschnittliches Werk in dem auch die Darsteller, allen voran Presley Chweneyagae überzeugen können. Wer auf anspruchsvolles und nachdenklich stimmendes Kino steht, darf "Tsotsi" nicht verpassen. Der Film bekommt von mir die fünf Sterne und eine klare Sehempfehlung ausgesprochen.

9/10 Punkten für den Film "Tsotsi" und somit fünf Sterne als Wertung

Homepage des Filmes:
http://www.tsotsi.kinowelt.de/

Homepage des Verleihers :
http://www.kinowelt.de/

IMDB Link mit weiteren Informationen:
http://imdb.com/title/tt0468565/

58 Bewertungen, 26 Kommentare

  • anonym

    04.03.2007, 18:02 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Damaris :-)

  • bodenseestern

    19.01.2007, 20:48 Uhr von bodenseestern
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~~liebe Grüße Petra~~

  • VFB_fan_1893

    25.12.2006, 18:59 Uhr von VFB_fan_1893
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh... lg pete

  • Baby1

    25.12.2006, 13:13 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    * ~~ * Lieben Gruss Anita * ~~ *

  • marti22

    22.12.2006, 11:55 Uhr von marti22
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tinchen wünscht dir ein schönes Weihnachtsfest... :o) LG Tina

  • crashtestdummie

    11.12.2006, 10:23 Uhr von crashtestdummie
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh dein Bericht. Liebe Grüße von crash

  • anonym

    06.12.2006, 19:11 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • sudden23

    04.12.2006, 02:32 Uhr von sudden23
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Martin

  • hjid55

    03.12.2006, 20:35 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh + lg Sarah

  • bigmama

    03.12.2006, 19:44 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg Anett

  • panico

    03.12.2006, 18:17 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    Zauberhaften Adventsabend für Dich und lg panico:-)

  • Estha

    03.12.2006, 14:56 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    schön :-)

  • sandraberg

    03.12.2006, 14:21 Uhr von sandraberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein toller bericht von dir. da gibt es doch von mir ein klares SH dafür. liebe grüße und noch einen schönen 1. advent. sandra

  • LilaLisa

    03.12.2006, 13:26 Uhr von LilaLisa
    Bewertung: sehr hilfreich

    TIP TOP!!! Ganz liebe Grüsse Lisa :-D

  • Lucia007

    03.12.2006, 12:48 Uhr von Lucia007
    Bewertung: sehr hilfreich

    In der Realität sähe das Ende anders aus - aber das ist ja das Schöne an Filmen. Wieso hast Du die Story doppelt beschrieben?

  • anonym

    03.12.2006, 12:24 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • anonym

    03.12.2006, 11:06 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH, für ein guten Bericht,schöner erster Advent wünsche ich ,lg Bernd

  • Alex1990

    03.12.2006, 10:56 Uhr von Alex1990
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh lg Alex

  • anonym

    03.12.2006, 10:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, LG Biggi :-)

  • Sayenna

    03.12.2006, 09:47 Uhr von Sayenna
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :-)

  • LittleSparko

    03.12.2006, 05:21 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela

  • Piccolo2k2

    03.12.2006, 02:30 Uhr von Piccolo2k2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Naja so prall fand ich ihn nicht, aber war ganz ok, einmal gucken und gut isses. Greetz

  • kolibri850

    03.12.2006, 01:31 Uhr von kolibri850
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, Gruß Michael

  • morla

    03.12.2006, 01:27 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

  • Gizmo1506

    03.12.2006, 00:48 Uhr von Gizmo1506
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab ihn kürzlich auf DVD gesehen und fand ich auch ganz gut.

  • anonym

    03.12.2006, 00:18 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ***SH und LG***