Loreal Men Expert Hydra Energy Anti-Blasse Haut Testbericht

Im Winter werde ich mangels Training an der frischen Luft recht schnell wieder blaß um die Nase und spätestens um Januar herum sieht man aus wie ein frischgestärktes Leichentuch, grad was auch die Turbobräune eines Monitors oder der Leuchtstoffröhren im Studio angeht.

Aber in einer Männerzeitschrift war eine Probe dieses Produkts dabei. Die reichte leider nur für eine Anwendung, weshalb ich mich entschied, mal mir was zu gönnen und dieses Zeug zu kaufen. Ein Fehler, wie ich finde.

Zunächst zur Creme und den Versprechen :
Die "Textur" soll sich besonders leicht auftragen lassen und dann streifenfreie Bräune nach 2h bringen, die keinen Orange-Effekt mitbringt. Die Creme soll pflegend und feuchtigkeitsspendend sein und dank eines Pflegekomplexes auch die Haut stärken und widerstandsfähig machen.

So weit, so gut - wie sieht es mit der tatsächlichen Anwendung aus ?

Die Creme ist schnell verteilt, leider zieht sie sehr schnell ein, was die Dosierung schwierig macht. Aber nach dem zweiten Mal hat man den Dreh ganz gut raus und kann die Creme dann gut verteilen. Ist sie erstmal aufgetragen, riecht man zunächst nicht soviel aus einer einen sehr komischen Geruch nach einem Chemiecocktail. Je länger man das Produkt benutzt, desto mehr nimmt man den Geruch war, der sich an einem Tag sehr schnell in einen ranzigen Fettgeruch verwandelt, als hätte man alte Margarine sich ins Gesicht geklatscht.
So schnell die Creme einzieht, so schnell kommt sie auch wieder heraus. Nach etwa 3h hat man einen gleichmäßigen öligen Film im Gesicht, der ranzig riecht und der zunehmend die Augen reizt. Mit jedem Tag nimmt die Sensibilisierung ein wenig zu. Wenn man die Creme morgens aufträgt, hat man abends Augen wie ein Kaninchen. Ganz ohne Stress bei der Arbeit... Aber weiter. Die unangenehme Folge des öligen Hautfilms ist die Instabilität des ganzen. Man glänzt zwar wie mit einer Speckschwarte poliert, sollte aber ein Abwischen tunlichst vermeiden, da man sonst fleckig wird. Bei mir zeigte sich das besonders auf der Stirn.
Wischt man sie ab, verfärbt die bereits oxidierte Creme alles - vom Hemdkragen bis zum Jackenaufschlag.

Das gleiche gilt, wenn man die Hände nach dem Auftragen nicht 100%ig mit Nagelbürste und Kernseife wäscht, da sie sich sonst mitfärben und die Fingernägel gleich mit. Obwohl ich auf penible Sauberkeit achtetete, hatte ich nach 4 Tagen wundervolle orangefarbene Fingernägel - dafür sah ich aber auch aus wie Mahmud der Berberfürst persönlich - als ob ich von einem 6-Wochen-Aufenthalt in Marrakesch gerade zurückgekommen wäre. Leider wirkt die Haut dennoch sehr künstlich und orangefarben.

Problematisch wurde die Creme bei längerer Anwendung - bei mir hat sich eine handfeste Akne eingestellt, weil die Creme halt sehr fettet bzw. die Haut sehr nachfetten lässt, sich die Poren verschließen und es dann halt jede Menge Pickel gibt.

Fazit :
Nettes Produkt, das seinem Marketing nicht gerecht wird. Der Bräunungseffekt wirkt immer noch recht künstlich. Schlechte Tönungseigenschaften. Sehr strenger ranziger Geruch nach dem Auftrag und Einziehen, nicht geeignet für Mischhaut (die meisten Männer) und leicht fettige Haut. Aber ganz gut, wenn es draußen klirrekalt mit sehr scharfem Wind ist.
Insgesamt nicht weiterzuempfehlen. L'Oreal hält die Werbeversprechen mal wieder nicht ein.