Pirelli P2500 Euro Testbericht
Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun
Guten Rutsch
Pro:
Standfest Wenig Abrollgeräusche Grip in allen Lagen Gutmütiges Handling
Kontra:
Konzeptbedingt sind All Season Pellen stets ein Kompromiss
Empfehlung:
Ja
Erprobte Dauerbrenner und mithin die oft herausgeforderten Platzhirsche waren in diesem Segment der Alleskönner drei große Namen: Goodyear ("Eagle Vector 5"), Pirelli ("P2500 EURO") und last but not least Dunlop ("All Season M2"). Was nicht heißt, dass Michelin, Continental, Vredestein, Fulda und all die anderen aus der Gilde der Gummipanscher im Dienste des guten Grips, viel schlechtere Ganzjahresreifen produzieren, doch verkauften sich diese drei Modelle seinerzeit mit Abstand am Besten. Ich hatte mich für die Pirellis entschieden, die - in meiner Größe: 175/70 R13 82T - mit knapp 46 Euro pro Stück zu Buche schlugen und sofort lieferbar waren.
Sommer, Winter und All Season
Ausgewiesene Sommer- und Winterreifen bleiben in ihrem Gebiet unangefochten, dafür sind sie schließlich speziell entwickelt. Beim Sommerreifen heißt das, dass Bodenhaftung, Haltbarkeit und Abrieb für den Einsatz auf meistenteils trockener Straße ausgelegt sind. Besonders was Kältesprödigkeit angeht, denn einen Nachteil haben Sommerreifen zusätzlich eine gravierenden Nachteil: unter 10° C geht ihr Grip ziemlich rapide flöten. Winterreifen sind da buchstäblich anders gebacken und daher bei Nässe und Schneematsch wesentlich griffiger, sowie dort insgesamt sicherer im Handling. Bei trockenen Verhältnissen sind sie ob ihres gröberen Profils allerdings lauter und nutzen sich schneller ab.
Ganzjahresreifen bilden ein Mittelding aus all diesen Eigenschaften. Ihr Profil ist dem eines Winterreifens nicht unähnlich, sie haben fast die gleichen Drainagen und Lamellierung, um auf Schnee mehr Grip zu entwickeln bzw. Wasser und Schneematsch besser abführen zu können. Doch fallen sie wesentlich flacher und mit mehr Auflagefläche aus. Das verbessert die Trockenlaufeigenschaften und die Haltbarkeit (und damit einhergehend auch das Laufgeräusch). Die Abnutzung hält sich in Grenzen und entspricht fast denen von Sommerreifen, das ist aber maßgeblich vom Härtegrad der jeweiligen Gummimischung abhängig, wobei jeder Hersteller seine eigene Schiene und Rezeptur fährt.
Strikte Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie bei manchen reinrassigen Winterreifen gibt es nicht. Die P2500 sind wie jeder andere Reifen in unterschiedlichen Breiten, Durchmessern und Geschwindigkeitsklassen zu bekommen. Für den pharaonischen Hobel mit seinen maximal 170 km/h würde "S" reichen. Fast jedes heute erhältliche Fahrzeug wird bereits mit den nächst höheren "T"-klassifizierten Reifen (bis 190 km/h) ab Werk ausgeliefert. Es sind aber alle gängigen Stufen zu bekommen, selbst als Niederquerschnitt-/Breitreifen, etwa als "H" (210 km/h) oder "V" (240 km/h). Das ist auch eine Besonderheit gegenüber Winterreifen, denn Breitreifen laufen per se dem Wirkungs- und Funktionsprinzip eines reinen Winterreifens entgegen.
Ganzjahresreifen haben einen weiteren Vorteil gegenüber den Spezialisten, nämlich den, dass man nur einen einzigen Satz Felgen benötigt. Während man beim Wechsel zwischen Sommer- und Winterbereifung stets einen Satz Kompletträder irgendwo einlagern muss, wenn man den jeweils anderen Satz verwendet. Nicht jeder hat eine Garage oder sonstige (geeignete) Unterbringungsmöglichkeit für die überzähligen Schluffen. Zwar bieten Reifendienste fast alle einen Lagerservice an, doch die kostet natürlich auch eine Gebühr plus Anschaffungskosten für den Satz zusätzlicher Sommer-/Winterreifen (nebst zugehöriger Felgen).
Die P2500 sind durch ihr Profil an eine Laufrichtung gebunden, das obligatorische Tauschen der Räder von vorne nach hinten, um ein gleichmäßiges Abnutzungsbild zu erreichen ist möglich. Jedoch NUR von vorne nach hinten, ein Seitenwechsel geht so ohne weiteres nicht, denn dann rollen die Reifen "verkehrt herum" ab. Wenn man also die Räder von Links nach Rechts wechseln möchte, muss der Pneu von der Felge abgezogen und umgedreht wieder aufgezogen werden. Das kann man in der Regel nicht selbst machen und der Reifendienst verlangt - je nachdem welcher - zwischen 5 - 10 Euro pro Rad für das Tauschen/Ummontage der Reifen. Der Faustregel nach sollte das etwa alle 10.000 km gemacht werden. Ob man sich dran hält sei jedem selbst überlassen. Es ist ein Kann, kein Muss.
Fahreigenschaften
Oft wird Ganzjahrespellen nachgesagt sie würden geräuschvoller abrollen und schneller verschleißen, das ist ein Ammenmärchen. Zumindest bei modernen Vertretern. Die Silicat-Mischung aus denen die Pirellis bestehen ist keinen Deut lauter als vergleichbare Sommerbereifung, zudem werden sie nicht wie diese kältespröde und verlieren bei niedrigen Temperaturen an Griffigkeit. Egal ob staubtrocken, nass oder matschig - stets bleibt der Wagen gutmütig in der Spur, gehorcht der Lenkung und zeigt wenig Neigung ins Rutschen zu geraten. Dabei sind Abroll-Komfort und Verschleiß vollkommen im grünen Bereich und denen von Winterreifen überlegen.
Das gepfeilte Profil mit seinen Lamellen und seinen 2 großzügig dimensionierten, umlaufenden Drainagen packt also in weitgehend allen Situationen zuverlässig. Auch die Grenze zum Aquaplaning (Pi mal Daumen 80 km/h) erhöht sich auf gute 110 - 120 km/h, bis man anfängt in tieferen Spurrillen Wasserski zu fahren. Hierbei ist zu beachten, dass die Neigung aufzuschwimmen proportional mit der Reifenbreite ansteigt. Je breiter die Socken, desto eher setzt Aquaplaning ein. Ich kann demnach nur für meine vergleichsweise schmalen 175er-Asphaltsägen den Stab brechen. Glatteis mögen die Pneus (wie alle anderen auch) naturgegeben nicht wirklich, schlagen sich aber auch hier noch wacker.
Fazit
Ich kann mir in unseren Breiten und mit unseren wechselhaften Wetterverhältnissen keine bessere Reifenart vorstellen. So knackige Winter haben wir schon lange nicht mehr und meist sind sie eher nass, als frostig. Und auch unser hiesiges Sommer-Schmuddelwetter ist die ideale Spielwiese für Ganzjahresreifen. Im Vergleich tun die sich die Marken bei ihren All Seasons nicht so besonders viel, einer schwört auf Goodyear, ein anderer auf Dunlop, ein weiterer auf Pirelli. Oder, oder, oder. Zumindest was Letzteren angeht, kann man bedenkenlos zugreifen und sich ganz auf den Preis konzentrieren. Und der war mit 46 Euro (zzgl. Montagekosten) vollkommen akzeptabel für die gebotene Leistung.
So Long
Der Matsch-und-Schnee-Pharao
43 Bewertungen, 15 Kommentare
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16.05.2008, 13:12 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichsh liebe Grüße Frankenstein
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12.12.2007, 00:57 Uhr von Bleu_de_Q
Bewertung: sehr hilfreichmit der linken fuchtelt und mit der rechten bewertet! lg, gesa
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12.12.2007, 00:03 Uhr von paula2
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße
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11.12.2007, 23:37 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichl.g. petra
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11.12.2007, 11:29 Uhr von calista78
Bewertung: sehr hilfreichGut geschrieben, petra
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10.12.2007, 22:04 Uhr von DOMMEL
Bewertung: sehr hilfreichSH, hab dich mal bei ICQ geaddet
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10.12.2007, 01:11 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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06.12.2007, 05:28 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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06.12.2007, 00:02 Uhr von gerrhosaurus1978
Bewertung: sehr hilfreichIch hab noch nicht mal nen Auto, für das ich Reifen gebrauchen könnte. LG, Daniela
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05.12.2007, 19:59 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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05.12.2007, 17:27 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSh und liebe vorweihnachtliche Grüsse aus Berlin
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05.12.2007, 14:42 Uhr von Marie_Johanna3972
Bewertung: sehr hilfreichIch war 13 Jahre im Bootcamp auf der schwäbischen Alb - mit sowas wärst Du da im Winter (6 Monate im Jahr) nicht weit gekommen :-) Super Bericht, trotzdem :-)
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05.12.2007, 13:56 Uhr von Gemeinwesen
Bewertung: sehr hilfreichAlso, mir fehlen da die Abbildungen. Gibt es da nicht auch einen Kalender ... ?
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05.12.2007, 13:10 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichsh - lg andrea
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05.12.2007, 12:52 Uhr von Herr_Tom
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht! LG
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