Nokia E65 Testbericht

Ich gehöre ja zu den Menschen, die mit Mobiletelefonen noch in erster Linie telefonieren, SMS schreiben und sich vielleicht noch jeden Morgen wecken lassen. Mein Nokia E65 erfüllt diese Zwecke seit nun fast einem Jahr vorbildlich. Deshalb verdient es jetzt auch meinen ersten Bericht über ein Handy (wird wohl auch für lange Zeit der letzte bleiben, wenn ich das Teil nicht eines Tages irgendwo liegen lasse oder es eines anderen vorzeitigen Todes stirbt).

Äußerlichkeiten

Das Nokia ist ein Slider-Handy zum Aufschieben, das ich mit seinen 115 Gramm nicht zu schwer und nicht zu leicht finde. Das Auf- und Zuschieben funktioniert problemlos und ohne
jegliches Geklapper. Mit dem Zuschieben wird gleichzeitig die Tastensperre aktiviert (wenn man das wünscht). Es liegt gut in der Hand und die haptischen Tasten lassen sich gut und blind bedienen. Meines hat die Farben silber-scharz. Es gibt auch noch ein silber-rotes, welches mir persönlich aber weniger gefällt. Oben auf dem Handy gibt es ein nicht riesiges Display mit einer Auflösung von 240 x 320 Pixeln, welches ich völlig ausreichend finde. Ist ja kein Touchscreen und die Auflösung ist mit 16,7 Mio. Farben wirklich ausgezeichnet. Während in der unteren Schiene die übliche Zahlentastatur verborgen ist, liegen auf der oberen verschiedene Funktionstasten für die folgenden Funktionen:

- Konferenzgespräche (nie benutzt)
- Kontakte
- Stumm schalten
- Menü und zurück
- Kamera
- Neue SMS schreiben
- Eine Taste zum selbst belegen (bei mir der Wecker)

Von den Konferenzgesprächen, was ich wirklich nie brauche, finde ich die Schnelltasten sinnvoll belegt. Allerdings ist die Taste für das Menü nicht leicht zu erkennen und nur schwer intuitiv zu bedienen. Im Menü selbst bewegt man sich mit einem so genannten Navkey, einer Art Joystick-Taste, die die Bestätigungstaste in der Mitte umgibt. Ich komme damit sehr gut
zurecht, habe aber auch sub-maßstäblich kleine Finger. Für Wurstfinger könnte diese Art
der Bedienung zum Gefummel werden.
Eingeschaltet wird das E65 über eine nicht ganz leicht zu bedienende Taste rechts oben.
Sie ist ein wenig fummelig zu drücken, wird dafür aber auch eher nicht aus Versehen betätigt. An der rechten Seite findet man noch zwei kaum erkennbare Lautstärketasten, eine
weitere für die Diktierfunktion und eine Dritte, die wohl ins Menü führen soll, aber bei mir auf
nichts reagiert.
Insgesamt wirkt das E65 optisch gelungen und solide. Ein Handy, das man durchaus gern bedient.

Innereien

Auf dem Startscreen sind verschiedene Schnellwahltasten untergebracht, die einen schnell zu den wichtigsten Funktionen bringen sollen.
Im Menü angekommen werden sich die Meinungen unterscheiden, was hier nötig und gut
bedienbar ist und was nicht. Mir sind viele Funktionen zu überflüssig oder zu versteckt,
oder aber mit Icons und Namen benannt, die das Finden nicht leicht machen. Insgesamt gibt es direkt 13 mehr oder minder sofort verständliche Menüunterpunkte, von denen einige, wie
natürlich Mitteilungen, Kontakte oder Internet sofort klar sind, andere wie "Laden" (einer
Katalogliste, wie man beim Draufklicken erfährt) für den durchschnittlichen User absolut überflüssig. Ich werde nur auf die Funktionen eingehen, die ich für die wichtigsten halte:

Bluetooth
Wer ein Gerät, zum Beispiel wie bei mir ein Navigationsgerät, als Freisprechanlage nutzen möchte, ist beim E65 gut beraten. Ich habe schon vieles ausprobiert, aber das E65 paired sich mit wirklich allem problemlos.

Internet
Mit seinem WLAN-Port eignet sich das E65 gut als Business-Handy. Serven im kleinen Browser ist allerdings anstrengend und umständlich, der Bildaufbau nicht immer von wahnsinniger Geschwindigkeit. Trotzdem ein nützliches Feature für unterwegs.

Kamera
Die 2-Megapixel-Kamera ist nicht mehr als ein nettes Spielzeug. Die Bilder sind meist verwaschen mit schwachen Farben und seltsamen Lichteffekten. Man kann ein wenig digital zoomen oder in geringen Stufen einen Weißabgleich machen. Das war alles. Videos drehen ist auch möglich, die recht flüssig laufen. Trotzdem keine annähernd gute Qualität.

Mp3-Player
Musik kann man über eine Micro-SD-Karte in das Gerät importieren, wo sie in der Regel zügig erkannt wird. Das Abspielen läuft problemlos, auch Playlists kann man anlegen.

Telefonieren
Ja, auch das kann man mit dem E65. Man hört den anderen klar und deutlich und wird genauso klar und deutlich verstanden.

Akku
Das Nutzen vielfältiger Funktionen wie Internet und Mp3 saugt natürlich eifrig am Akku. Da
ich aber hauptsächlich erreichbar sein will, hält mein Akku immer mindestens vier Tage, eher aber fünf, durch.

Abschließendes

Es ist klar, dass ich was Handys angeht, eher Laientester bin. Im E65 stecken noch unzählige weitere, mehr oder weniger sinnvolle Funktionen für Viel- und Intensivnutzer. Es gibt verschiedene Funktionen für Konferenzgespräche, Aufgabenmanagement, Java und einen Office-Viewer.
Von meinem Standpunkt aus ist das Nokia E65 aber auch für den durchschnittlichen Alltagsgebrauch ein zuverlässiger Partner mit solider Verarbeitung und hohem Qualiätsanspruch. Ich kann es bedenkenlos empfehlen.

Technische Details möchte ich hier bewusst nicht hineinkopieren. Dafür gibt es die Nokia-Homepage und andere entsprechende Seiten, mit denen auch Technik-Freaks
glücklich werden.