Osborne Veterano Solera Testbericht

Von 1994 bis 2003 habe ich sehr viel Zeit in Südspanien, Andalusien, verbracht. Und schwelge nun gern hin und wieder in Erinnerung.

Damals hat mein Freund dort in einem Dorf , nicht weit vom Atlantik entfernt, gelebt. Dadurch bekam ich auch viele nette Kontakte zu den Bewohnern. Auch jetzt nach seinem Tod fahre ich (selten) noch mal runter. Aber auch ich bekomme hin und wieder noch Besuch.

Letzte Woche meldeten sich ganz überraschend Freunde für einen Kurzbesuch an. Obwohl sie gern auch unsere deutsche Küche probieren, Besorgte und kochte ich für den ersten Tag feines aus der Andalusischen Küchen. Passend dazu brachten sie eine Flasche Osborne Veterano mit.


Die Flasche
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Als ich die Flasche sah, liefen sofort wieder die Bilder der schönen Landschaft Andalusiens vor mir ab. Besonders der Frühling mit seinen vielen Blüten und den Lavendelfeldern haben es mir angetan. Bildlich sah ich die braunen Kühe am weißen Strand an der Atlantik Küste. Der Stier auf dem Etikett erinnert mich sofort an dieses Bild.

Dieses gelbe Etikett mit dem schwarzen Stier ist sicherlich schon den einen oder anderen ins Auge gefallen. Ich finde er passt in seiner Farbe wunderbar zu der brillanten Farbe des Brandys. Da die Flasche ja aus „Weißglas“ ist schimmert ja er in seinem warmen goldbraun sehr einladend.

Die Flasche enthält 0,7 Liter Brandy und kostet in Deutschland circa über 10 Euro. Aber er hat auch 38% Alkohol.


Der Geschmack und Geruch
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Nun bin ich kein Weinbrandkenner. Damit meine ich, dass ich gar nicht weiß, wonach ein Brandy beurteilt wird. Ich kann ihn nur etwas vergleichen, mit anderen Marken, die ich kenne.

Der Geruch ist im ersten Moment immer etwas gruselig. Aber das empfinde ich bei fast jedem alkoholischen Getränk. Ich muss meine Nase immer erst daran gewöhnen. Dann erst kann ich ihn ertragen und dann entwickelt er sich auch als angenehm.

Obwohl ich den Geruch zuerst als stechend scharf und aufdringlich empfinde, wirkt er dann aber doch sehr warm und mild. Auch die sonnengereiften Trauben sind leicht wahrzunehmen, denn diese geben den milden Hauch.

Um den wahren Geschmack zu empfangen zu können, ist es wichtig, den Cognac-Schwenker zu erhitzen. Dies macht man am Besten, wenn man ihn vor dem Füllen mit heißem Wasser ausspült. Nun kann der Brandy sich richtig entfalten.

Durch die Wärme wird der Geruch auch viel sanfter. Hält man nun den Schwenker, am Besten in die Sonne, ins Licht hat man ein tolles Farbenspiel. Viele Brauntöne werden durch goldene Strahlen durchbrochen.

Im Vergleich zu einem Weinbrand schmeckt dieser Brandy sehr mild. Allerdings ist auch er bei der ersten Berührung mit den Lippen und der Zunge recht scharf und erstmal ist nur Alkohol zu schmecken. Lässt man ihn dann aber ein wenig den Gaumen einnehmen und ihn auf der Zunge verweilen, entfaltet er eigentlich erst jetzt seinen vollen Geschmack. Er hat ein fruchtiges, mildes und sanftes Aroma. Ich persönlich finde ihn sogar lieblich, da ich glaube den Fruchtzucker der Trauben zu schmecken.


Wie wird er getrunken?
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Eine Vorschrift gibt es natürlich nicht, aber viele Möglichkeiten. Wir Deutschen mixen ihn, wegen seiner guten Verträglichkeit, gern in Longdrinks. Diese findet man in Andalusien zwar auch in Bars, aber tief im Süden eigentlich weniger.

Hier wird er häufig im gewärmten Schwenker zum Kaffee getrunken. Noch lieber trinken die Spanier ihn hier im Kaffee. Allerdings wird der nicht so aufwendig wie ein Irish-Coffee angerichtet. Es wird einfach ein Schuss Osborne nach Augenmaß hinein gegeben.

Aber Vorsicht. Der Osborne Veterano ist hochprozentig und sollte in seiner Wirkung nicht unterschätz werden.


Wen es interessiert, für den noch ein paar Infos.

Wie kam der Stier auf die Flasche?
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Der Originalentwurf aus dem Jahr 1954 wurde mit einem Bleistift auf ein Blatt Papier gezeichnet. Er war gerade 20 cm groß. Im selben Jahr wurde er auf die Maße von 42 x 45 cm überarbeitet und übertragen und gehört seit dem zur Kollektion von Osborne.

Im Mai 1957 wurde die erste „Tafel“ des Stiers aufgestellt. Damals war sie noch aus Holz, hatte weiße Hörner und eine Höhe von 7 Metern. Seine Oberfläche hatte 42 Quadratmeter. In roter Schrift konnte man schon aus einer guten Entfernung „Osborne Veterano“ erkennen. Diese Tafel stand an der Fernstraße zwischen Madrid-Burgos, in Cabanillas de la Sierra.

Am Ende des Jahres 1957 waren schon 16 Toros (Stiere) in ganz Spanien verteilt. Bereits 1961 veränderte sich der Stier. Er wurde nun aus Metall hergestellt und warb nicht mehr nur für den Veterano, sondern für das gesamte Angebot von Osborne. Die Aufschrift lautete nun „Osborne- Sherry & Brandy). Inzwischen ist seine Größe auf 14 Metern gewachsen und hat fast 200 Quadratmeter.

!988 wurden Werbetafeln an Autobahnen und Fernstraßen verboten. Deshalb sieht man den Stier nur noch als schwarze Figur, da der Schriftzug entfernt werden musste. Zur Zeit stehen aber immer noch 90 Stiere in ganz Spanien verteilt. Am häufigsten aber findet man ihn immer noch in Andalusien, der Geburtsstätte und dem Anbaugebiet des köstlichen Veteranos.