Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Testbericht

Harry-potter-und-die-heiligtuemer-des-todes
ab 12,73
Auf yopi.de gelistet seit 07/2007
5 Sterne
(7)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  sehr gering
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von skuelap

Das Harry-Potter Massaker

Pro:

-Man will einfach das ende kennen, wenn man die anderen 6 Teile gelesen hat

Kontra:

-teilweise langweilige Passagen -künstliches "aufplustern" der Story -wenig kreative Elemente

Empfehlung:

Ja

Ich bin großer Fan der Harry Potter Saga umso mehr bedauere ich so ein Ende...

Leider kann ich mich den vielen positiven Meinungen meiner Vorredner nicht anschließen. Das neue Buch wirkt auf mich leider unkreativ und zieht sich vor allem in der Mitte sehr in die Länge ohne irgendwelche Akzente zu setzen.

Ich musste leider beim letzten Kapitel an Matrix: Revolutions denken. Keine neuen Ideen, deswegen fahren wir einfach eine Massenschlacht auf, in dem alles und jeder, den wir kennen aus den Büchern in einem epischen Kampf um das Schicksal der Menschheit (Zaubererwelt) teilnimmt. So ein Ende hat so eine Saga doch nicht verdient!

Aber fangen wir lieber am Anfang an.
Was mir sehr oft aufgefallen ist, auch in den Interviews zu den Filmen ist die Betonung auf dem Element des Kontrastes. Es fiel mehrere Male der Satz das man "Nie in so kurzer Zeit geweint und geheult hat".

Genau nach diesem Motto lief auch das ganze Buch ab. Schon angefangen mit der Flucht geht es nicht mehr um eine intelligente Handlung, sondern einfach nur um Grausamkeit, Action und ein wildes umherirren der Charaktere.

Die Geschichte der "Heiligtümer des Todes" wirkt so aufgedrückt, dass es fast schon weh tut. Aus meiner Sicht ein Versuch die dünne Story etwas aufzuputschen.

Und in guter Bild manier wird alles weiter aufgeputscht, Dumbledore war früher ein böser, böser Zauberer, der nur an Macht interessiert war und seine Familie vernachlässigt hat. Zu allem Überfluss kommt noch Dumbledores Bruder in das Geschehen.

Aber gehen wir weiter in der Geschichte. Jetzt kommt der Mission Impossible Einsatz von Harry Potter beim eindringen ins Zauberministerium. Das Ministerium wird ausgespäht und das Eindringen wird minutiös vorbereitet. Leider geht an dieser Stelle auch die Leselust den Bach runter.

Genauso wie bei der darauffolgenden Flucht wird sich in Details ergangen, die einfach nur das Buch in die Länge ziehen, die epischen Ausmaße potenzieren und aber einfach nur aufgesetzt wirken aus meiner Sicht. Der ultimative Zauberstab, der ultimative Tarnumhang und den Lebensstein, als würde es nicht ausreichen, dass man den üblichen Kampf gut gegen böse hat, wird das ganze noch aufgeputscht, dramatisiert. Aber hinter all dem steht nichts mehr innovatives, keine neuen Ideen, nur noch ein Versuch das ganze aufzuplustern bis die Blase am Ende platzt.

Die monatelange Flucht mit dem Zelt hat schon stark an meinen Nerven gezährt, aber ich wollte nach sechs Bänden zuvor wissen, wie das ganze endet.

Einer der negativen Höhepunkte der Story ist das total abiträre auffinden des Schwertes von Gryffindors. Ohne irgendeinen kausalen Zusammenhang taucht ein Patronus auf, der Harry den Weg zum Schwert zeigt, dann ertrinkt Harry fast und wird von Ron gerettet, wobei dieser vom Patronus von Snape geleitet wurde? Sonst alles klar?

Aber wir sind ja noch nicht am Ende.
Anfangs war ich noch von der Idee der Horkruxe beeindruckt, aber die Suche ist total abiträt. Auch das Treffen auf die Flüchtlinge und den Kobold, der ihnen vom gefälschten Schwert erzählt ist einfach zu viel Zufall für meinen Geschmack.

Mit den Geschichten über die Besitzer von Zauberstäben und wem sie gehorchen wird das ganze noch weiter ins "fantastische" getrieben.
Wie in der Matrix Triologie wird alles immer erweitert, es wird viel sinnlos gefaselt.

Das Buch weiß nicht wohin es will. Einerseits versucht es mit seiner doch immer drastischeren Darstellung von Gewalt und Verzweiflung erwachsen zu wirken. Es kommt zu immer mehr Morden, ein regelrechter Krieg bricht aus, alles bekommt epische Ausmaße, aber dann sind auf der anderen Seite so grobe Zufälle, wie sie einem nur in Kinderbüchern eigentlich begegnen. Beim total Arbiträren Gehoppse durch Englad treffen die Harry, Hermione und Ron auf die Flüchtlinge... als Mathematiker könnte ich da gerne mal die Wahrscheinlichkeit ausrechnen, aber mich würde es wundern, wenn das noch im Promillebereich wäre.
Ich bin froh, dass dies der letzte Band ist, weil ich einen weiteren aus Interesse bestimmt kaufen würde, aber ich mir nicht vorstellen kann, dass es Rowling noch einmal gelingt, etwas innovatives zu kreieren.

6 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Clarinetta2

    22.03.2008, 17:38 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter objektiver bericht, schöne ostern