Honda CB 1300 Testbericht

Schon wieder ein Motorradbericht ? Meine BIG ONE, alias Honda CB 1300, wird nun vorerst einmal der letzte Beitrag in Sachen Motorrad von mir sein, denn ich habe Sie nun endlich gefunden, die Maschine die so richtig zu mir passt. Nach nun 4 Jahren Testphase mit Kawa ER 5, Kawa ZR 7S und Probefahrten mit Kawa Z1000, Honda Hornet 600 sowie Honda CBF 600, kann ich sagen, das ich lieber ein Bike richtig Hubraum und Drehmoment bevorzuge, wie einen Motor der seine Leistung nur durch gigantische Drehzahlen erreicht.

WIE ES ZUM KAUF KAM ?

Die CB 1300 gefiel mir zwar schon im Jahre 2003 super, aber vom Preis abgeschreckt entschied ich mich zu dieser Zeit lieber für die Kawa ZR 7 S, die mir als Schaufenstermodel damals für 4500 Euro preiswerter als das Hondamodel angeboten wurde. Ich will die Kawasaki zwar nicht schlecht machen, aber ich bereute nach geraumer Zeit meine Entscheidung. Als ich im Frühjahr meine Kawasaki zur 12000 km Durchsicht schaffen wollte, staunte ich nicht schlecht über den Kostenvoranschlag von 850 Euro Durchsichtskosten inklusive Vorder- und Hinterreifen. Ich hatte keine Lust so viel Geld auszugeben. Ich schaute mich nach einem neuen Bike um, wo ich meine alte gut in Zahlung geben konnte. Mit dem Kawasakihändler war kein Dial zu machen. Für die neue Z 1000 wollte er immer noch 5800 Euro plus mein Bike haben. Ich liebäugelte wieder mit der CB 1300, doch das neue Model was überall schon in den Läden stand kostete nun satte 10500 Euro als Standartmodel und mit Verkleidung und ABS gigantisch 11200 Euro. Da stieß ich bei mobile.de auf ein super Angebot von einem Hondahändler gleich in meiner Nähe. Ich fuhr nichts wie hin. Das Angebot Honda CB 1300 Model 2004 für 7990 Euro Barpreis und Inzahlungnahme der ZR 7S für 3700 Euro machte mit Überführung Anmeldung, Teilfinanzierung und vollem Tank 4550 Euro. Da gab es für mich nichts mehr zu überlegen. Nach 14 Tagen stand das Bike endlich auf meinem Hof.


ZUM BIKE

Meine CB 1300 ist ein reines Nakedbike, Baujahr 2004 in der Farbe Silber. Das Bike wurde dieses Jahr durch ein überarbeitetes Model abgelöst. Das neue Model ist jetzt optional mit einer Verkleidung im Stil der achtziger Jahre und mit ABS lieferbar.

TECHNISCHE DATEN

Farbe: Silber
Motor: 4 Zylinder Reihenmotor
Hubraum:1284 qcm
Leistung: 85 KW / 116 PS
Kraftstoffzufuhr: Transistor gesteuerte Einspritzanlage
Gewicht: leer 252 kg, zul. Gesamtgewicht 445 Kg
Bereifung: vorn 120/70ZR17M
Bereifung: hinten 180/55ZR17M
Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h
Tankinhalt: 21 Liter
Geräuschpegel: im original Stand 86 dB Fahrt 79 dB
Geräuschpegel: Umbau auf Cobra Schalldämpfer Stand 94 dB Fahrt 99 dB



UMBAUTEN BIS JETZT

Entfernung des Ofenrohr ähnlichen Endschalldämpfer. Dieser wurde ersetzt durch einen kleineren aber klangvolleren Cobra Eagle gekauft bei Ebay für 219 Euro.

LED Blinkeranlage, vorn kleine ovale Miniblinker und hinten etwas größere tropfenförmige LED Leuchten. Die Blinker zusammen mit dem dazu benötigtem Blinkrelais habe ich bei Louis für rund 125 Euro gekauft.

Windschutz, eine kleine Kanzel aus Alu mit einer kleinen braunen Scheibe, eigentlich für die Hornet 600, passt aber auch auf die CB 1300 Lampe. Hat keine ABE für die CB 1300. Werde sie vom TÜV eintragen lassen. Habe sie erst vor kurzem montiert. Gefunden im Polokatalog mit Zusatzhalterung 168.50 Euro. Montage sehr einfach, nur an der Halteschraube der Lampe befestigt.

ZUBEHÖR

Für die Langen Strecken habe ich mir ein paar Seitentaschen von Vannucci geleistet Im Louiskatalog für 99 Euro. Sie haben eine Regenabdeckung, werden einmal unterm Sitzbefestigt und unten mit zwei >Spannbändern verzurrt. Montage kinderleicht in ein paar Sekunden

KOSTEN bei Anmeldung von März bis Oktober

Versicherung: 406,05 Euro
Allianz bei 60% Haftpflicht 146,77 Euro und Teilkasko 259,28 Euro
Steuer: 64,00 Euro

Verbrauch

Wenn man den Verbrauch sieht, da schlagen die sparsamen Autofahrer meist fassungslos die Hände über ihrem Kopf zusammen, aber Motorräder sind zwar leicht haben aber Motoren mit einem enormen Drehmoment in sehr hohen Drehzahlen, das spiegelt sich dann auch im Verbrauch wieder. Mein Verbrauch bei normaler Fahrweise liegt so zwischen 7,5 und 8,5 Liter. Bei schneller Fahrweise steigt der Verbrauch aber schon mal über 10,0 Liter an. Bei normaler Fahrweise komme ich um die 240 km weit bis sich die Reserveanzeige meldet. Da das Bike keinen Benzinhahn mehr hat und man so nicht mehr manuell auf Reserve schalten kann fahre ich dann immer die nächste Tankstelle an.

Durchsicht

Ich habe bis jetzt nur die 1000 km Durchsicht gemacht. Diese war mit 115 Euro für Motorräder eigentlich sehr preiswert. Voraussichtliche Kosten 6000 km Durchsicht etwa 200 Euro und 12000 km Durchsicht etwa 400 Euro.

Reifen

Ich habe nun 3000 km auf dem Tacho und mein Hinterreifen kommt nun langsam an sein Minimum. Ich habe mich schon mal kundig gemacht. Kosten tut der Wechsel etwa 190 Euro. Der Vorderreifen müsste den nächsten Hinterreifen zwar auch noch überleben. Die Kosten dafür liegen aber auch bei rund 175 Euro.


ZUR GESCHICHTE

Die CB 1300 ist ein Naked Bike mit einem Gewaltigem Motor und einem enormen Drehmoment. Sie ist ein Allrounder ohne gleichen. Die Big One war eigentlich die Erste Große. In den 90 er Jahren war sie das Kubikstärkste Serienmotorrad auf dem Weltmarkt. Honda sah aber in Deutschland keinen richtigen Absatzmarkt. So wurde die Big One nur kurz in Deutschland eingeführt und verschwand wieder von der Bildfläche. Der Fangemeinde hier zu Lande wurde es schwer gemacht, an ein Unikat zu kommen. Sie mussten es über die Grenzen Deutschlands hinaus einführen. Ende der 90 er und mit der Jahrtausendwende hatten andere namhafte Bikerhersteller eine Lücke entdeckt und führten auch Kubikriesen in Deutschland ein wie Yamahas V max sowie die XJR 1300 und neu die MT 01 oder Suzukis GSX 1400 sowie das Monster unter den Bikes die Triumph Rocket.
Honda musste nachziehen. Als im Jahre 2003 des Honda Muskelpaket X11 eingestellt wurde was sie wieder da die CB 1300. In einer voll überarbeiteten Version nun nicht mehr mit Vergasertechnik sondern nun mit Einspritzung und sauberer Kat Technik wollte Honda nun mit auf den Markt drängen. Leider wurde die neue CB 1300 kein super Erfolgsmodell, das liegt zu einem am hohen Preis von über 10 000 Euro zum anderen an der fehlenden Ausstattung. So kam es dieses Jahr zu einer Überarbeitung Die CB 1300 ist nun auch optional mit ABS sowie mit einem Windschutz zu haben.

FAHRBERICHT UND TECHNIK

Ich ließ es erst einmal ganz vorsichtig angeben und fuhr das Bike wie vom Händler empfohlen erst einmal mir Drehzahlen bis 5000 Touren ein.
Kein Problem das Getriebe der CB 1300 kann aus dem Stand schnell vom ersten auf den fünften Gang geschaltet werden. Schalten bei 2000 Umdrehungen kein Thema, die CB 1300 hat selbst in den unteren Drehzahlen einen gewaltigen Drehmoment. Einmal im 5. Gang läufts wie bei einem Automatik. Die Maschine ist dann von 40 km/h bis 240 km/h fahrbar ohne zu schalten.

Wer es etwas sportlicher mag muss zwar beim schnellen Beschleunigen wieder etwas runter schalten, aber Vorsicht wenn man zu stark am Gashahn zieht, hebt sich das Vorderrad trotz der Riesengewichte von über 250 kg merklich von der Strasse ab.
Touren über kurvenreiche Strecke macht richtig Spaß. Die CB 1300 läuft in jeder Lebenslage sehr stabil, läst sich behäbig sowie schnell um jeder Kurve ziehen, ohne ein Aufbäumen oder Wackeln. Wenn man dann auf schönen Graden mal richtig den Gashahn aufzieht sprintet das Bike atemberaubend nach vorn. Merklichwerden einem die Hände vom Lenkrad gezogen.

Über 200 km/h wurde es mir dann etwas zu ungemütlich und ich nahm immer das Gas zurück. Da dachte ich mir, hier kann man noch was tun. Ich bestellte mir im Polo Katalog eine Frontverkleidung namens Metal Dark, klein aber nützlich. Mit der Verkleidung schaffe ich Autobahnsprints nun etwas schneller. 240 km/h sind nun kein Problem mehr jedenfalls für ein paar Minuten. Da das Vorderrad die der Geschwindigkeit doch etwas anfing zu flattern habe ich mir ein noch schneller fahren verkniffen. Die höchste Endgeschwindigkeit war noch nicht erreicht, da ginge noch mehr.

Die Federung, in jeder Lebenslage souverän, federt sie vorn wie hinten nicht zu stark und nicht zu weich. Die zwei Gasdruckfederbeine sind ebenfalls wie die Telegabel einstellbar. So kann jeder Biker diese seiner Fahrweise entsprechend einstellen. Meine Einstellungen sind in der Werksstellung geblieben. Ich finde sie so bequem.

Zum Motor fällt mir der Vergleich zu einem Bären ein. Ruhig und unscheinbar, aber wenn man Ihn reizt wird er gefährlich und lässt seine Kraft sprechen. Der Motor stößt in keiner Lebenslage an seine Grenzen. Die Grenzen werden ehr durch dem Mensch gesetzt. Es ist kein Drehzahlriese, der Motor bringt die Kraft voll von unten heraus.

Cockpit, da verzichtet Honda bis jetzt noch auf große schlecht ablesbare LCD Anzeigen. Das Bike verfügt über einen Drehzahlmesser und einen Tacho mit manuellem Zeiger. Nur der Kilometerzähler und die Tankanzeige sowie die Temperaturanzeige sind im einem kleinen LCD Feld im Drehzahlmesser ablesbar. Über 2 Tasten kann man zwischen Kilometer und Temperaturanzeige hin und herschalten. Des weiteren kann man Stecken und rückläufiges Kilometerzählen programmieren, hab ich aber bis jetzt nicht gebraucht.

Bremsen, das muss sie können. Bei dem Gewicht und Ihrer erreichbaren Geschwindigkeit müssen die Bremsen Top sein. Der Name Honda steht für Qualität. Die CB 1300 hat super Bremsen. Vorn 2 Vierkolben Eisen und hinten eine Einkolbenbremse. Vorn wie hinten packen die Bremsen voll zu. Bremsen muss gelernt sein. Die Hinterbremse neigt schnell zum blockieren. Die Folge ein leichtes Wegrutschen des Hinterrades, was man aber jeder Zeit ausgleichen kann. Wenn man nicht so sicher sein sollte im neuen Modell wirkt ja ein ABS System.

Heut zu Tage super wichtig, die CB 1300 hat eine elektronische Wegfahrsperre. Dies erlaubt ein anlassen des Motors nur mit dem Originalschlüssel. Einen blinkende LED warnt Langfinger vor dem Zugriff genauso wie ein roter Aufkleber auf dem Tank. Die zweite Wegschiebesperre ist Ihr stattliches Eigengewicht von über 250 kg. Bei eingerastetem Lenkerschloss ist ein wegschieben schier unmöglich.


ALLTAGSTAUGLICHKEIT

Mir der CB 1300 kann man Pferde stehlen. Sie ist in jeder Lebenslage zu hause.
Mit einem super bequemen Sitz ausgestattet kann man selbst längere Strecken ohne Schmerzen am Hinterteil zurücklegen. Der Sitz hat hinter dem Fahrerplatz einen leichten Höcker, der es dem Sozius bequem macht. Selbst bei stärkeren Bremsungen verhinderte dieser das Vorrutsch des Mitfahrers. Das erleichtert dem Fahrer das Halten der Maschine.

Der Tank mit 21 Litern recht groß ruft nicht nach ein paar Kilometern nach einer Zapfsäule. Das macht das Bike sehr langstreckentauglich. Die Beinhaltung ist bei Fahrer sowie Beifahrer sehr bequem, man kann schon mal einen größeren Turn ohne Zwischenstop bewältigen.

Gepäck ist für die CB 1300 kein Problem. Es gibt genügend Platz. Auf dem riesig langgezogenem Tank hat ein Tankrucksack platz. Gepäck ist mittels vorhanden Befestigungsösen an den Seiten und auf dem Soziussitz möglich. Selbst mit Seitentaschen ist eine Bequeme Mitnahme eines Sozius möglich. Ich selbst habe für eine größere Tour zwei Seitentaschen von Vannucci aus dem Louis Katalog . Dort ist genug platz für Zelt und Schlafsack, ausreichend für ein Bikertreffen oder Bikerwochenende zu zweit.

WWW.CB1300.DE

Hier erfährst Du alles über das Bike. In einem super Forum findet man auf fast alle Fragen eine Antwort.

FAZIT

Ich bin verliebt in mein Bike. Es geht mit mir durch Dick und Dünn. Honda stellt mit der CB 1300 ein gereiftes Bike in ihren Sortiment ein. Das Bike ist Qualitativ hochwertig wie von Honda gewohnt. Man hat mit Ihm Spaß in jeder Lebenslage. Von mir gibt's volle Punktzahl und ein sehr Empfehlenswert.

ABSCHLUSSWORT

Viele sind vielleicht nicht so meiner Meinung oder haben einen anderen Geschmack, das ist aber auch gut so, sonst würden ja alle Biker nur CB 1300 fahren. Da dies aber zum Glück nicht so ist, ist mein Bike ein kleines Unikat.

Mit den Kilometern kommen auch noch mehr Erfahrungen. Werde durch Updates dies hier auf dem neusten Stand halten.

PS Freue mich über jede Lesung, Bewertung und Kommentar von Euch