Naked Fear (DVD) Testbericht

Naked-fear-dvd-thriller
ab 10,12
Auf yopi.de gelistet seit 04/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  wenig
  • Anspruch:  anspruchslos
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  kein Humor
  • Spannung:  langweilig

Erfahrungsbericht von LilithIbi

Waidmanns Heil.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Idyllische Aufnahmen.
Naturaufnahmen.
Eine nackte Frau tollt über die Felder; sieht dabei allerdings so gar nicht glücklich aus.
Was womöglich im Kontext zu dem Mann stehen könnte, der mit einer recht imposanten Waffe auf sie schießt.
_ „Die meisten jagen hier, was sie wollen“_ ~ eine wenig später stattfindene Aussage, die kaum hätte treffender formuliert werden können.

===“Naked fear“=== könnte ein durch und durch spannungsgeladenes, nervenkitzelndes wie auch brutales Filmchen geworden sein ~ ein Umstand, der aufgrund des FSK18 Labels als nicht allzu weit hergeholt erscheint.

Dabei ist es an für sich noch völlig zweit- oder gar minderrangig, wie altbacken die Storykonstrukte eingefädelt wurden. Sprich: neuer, junger und durchaus motivierter Deputy in der Stadt, der das Thema Recht und Gesetz ernster nimmt als die eingestandenen Kollegen und somit auch der einzige ist, der sich mit den vermissten jungen Frauen der Gegend auseinandersetzt.

Ihn - Dwight (Aaron Shiver) - nimmt natürlich auch dann keiner ernst, als die weibliche Protagonistin Diane (Danielle De Luca) spurlos verschwindet und er seinen Verdacht durchaus als fundiert bezeichnen könnte.

Warum das Ganze dennoch eher mittelprächtig funktioniert, mag mitunter daran liegen, dass zu offensichtlich die B-Movie Optik (offenkundige Plastikfiguren an der Wand statt „echte“ Jagdtrophäen; hausfräulicher Kamerastil) durch einprägsame sowie durchaus wunderbare Landschaftsbilder aufgepeppt werden sollte. Obendrein geizt der 98minütige Film zweideutig titelgebend nicht mit nackten Reizen ~ zwar bedeckt sich das menschliche Jagdwild anfänglich noch trotz absoluter Alleinigkeit mit ihren Händen, rennt sodann jedoch wenig später bereits von der einen Ganzkörperaufnahme zur anderen.

Immerhin scheint Regisseur Thom Eberhardt über kurz oder lang aufgegangen zu sein, dass selbst Erotik irgendwann zu überborden droht und lies seine Protagonistin ein übergroßes T-Shirt finden, mit dem sie sich knapp, aber dennoch ausreichend bekleiden konnte.

Über die Begleitmusik lässt sich nichts beanstanden, ebenso gelungen Bild und Tonumsetzung ~ warum jedoch auch hier so lieblos synchronisiert wurde, kann nur mit Lustlosigkeit nebst unterbezahlten Sprechern interpretiert werden. Richtig arg wird es zwar lediglich beim Auftritt der beiden vermeintlichen Retter im VW-Bus, deren Stimmen die Skurrilität des zugekifften Augenblicks noch unterstreichen ~ den bis dato ernstgemeinten Film jedoch eine fast schon schwarzhumorige Wendung geben, die einerseits zwar etwas für sich hat, andererseits jedoch nicht mit der davor-Umsetzung zusammenpassen mag.

Was nicht heißen soll, dass es mich nicht bespaßt hätte, dass die beiden Herren gar nicht mitbekommen, wie jemand auf sie bzw. die Reifen ihres Busses schießt und sodann beim Reifenwechseln trocken äußern _„oh. Wir haben eine Kugel überfahren.“_

Doch bis dahin.... fließt nicht nur viel Wasser den Rhein hinunter, sondern rennt Diane auch oft genug durchs Bild, um sich keine 2m neben ihrem Peiniger zu verstecken. Patzer mitunter, dass jener sie im gegenüberliegenden Gebüsch nicht sieht, während ich persönlich sogar ohne Guckhilfe auf den ersten Blick ihre rote Mähne zwischen den Grashalmen hervorlugen sah.

Die bedrohliche Atmosphäre baut sich somit bedauerlicherweise eher beschwerlich aus; während man im Gegensatz dazu des Lobes voll sein darf, wie überzeugend die Darstellerin es dennoch schafft, ihre Angst, Orientierungslosigkeit sowie nicht zuletzt ihren Hunger zu vermitteln. Generell machen die Beteiligten allesamt das Beste aus ihren Rollen; Tänzerin Rita (Lisa Hill), die hin und hergerissen zwischen ihre „mir doch egal“ und gleichermaßen beschützenden Person agiert, hätte meiner Ansicht nach ruhig noch ein wenig mehr Tiefe erhalten können.

Jene sucht man inmitten _„Naked fear“_ jedoch häufiger vergeblich ~ zwar fehlt weder der Aspekt, dass Prostituierte als Zeugen oft nicht ernstgenommen werden sowie nicht einmal die kritische Äußerung, wie rasch junge Frauen auf diffuse Jobangebote hereinfallen und über kurz oder lang erkennen müssen, dass sie schneller einen Zuhälter haben können, als ihnen je lieb war.... doch so richtig ausgereift erscheint in dem Gesamtwerk leider das wenigste.

In meinen Augen generell eine der schlechtesten Entscheidungen der Macher überhaupt, von Anfang an kein Geheimnis daraus zu machen, um wen es sich bei dem Täter handelt. Durchaus gibt es Filme wie auch Bücher, bei denen jener Usus absolut funktioniert ~ in diesem Fall jedoch verpufft beinahe die gesamte Spannung, eben weil man quasi nur noch darauf warten kann, bis sich der junge Deputy endlich mal gegen Weib und ignoranten Kollegen durchzusetzen versteht. Und selbst dann, wenn es tatsächlich soweit ist.... dann geschieht die große Offenbarung eher derartig, dass ich als Zuschauer mich bis zuletzt fragte, was genau die Herren der Schöpfung nu eigentlich so offenkundig verdächtiges im Schuppen gesehen haben. Seile, Blut, ein wenig Werkzeug... so weit, so klar ~ aber sieht's nicht bei jedem Jäger so aus....?

Nicht von der Hand zu weisen durchaus die Idee, die Handlung mit einen kleinen Auftritt eines campenden Familienteils zu würzen ~ Dave (Evan Adrian), Pete (Brian McCallister) sowie deren Dad (Kevin Wiggins) wirken absolut authentisch in deren Verhaltensweisen wie auch Reaktionen. Dass, was sich sodann ereignet, ist zum Teil sicherlich vorhersehbar; sorgte zum anderen für jene FSK18 Freigabe, während der „Rest“ des Filmes eigentlich beinahe völlig unblutig daherkommt. Nicht, dass wir uns falsch verstehen ~ das blutüberströmte Gesicht Diane's kommt nicht von ungefähr; auch sieht man ihre erlittenen Verletzungen... doch auf die jeweiligen Details in Großaufnahme wurde rigoros verzichtet.

Nicht zuletzt dadurch, dass beinahe sämtliche Geschehnisse am hellichten Tagen spielen, wirkt _“Naked fear“_ schlussendlich weniger beklemmend, als er meines Erachtens nach hätte fungieren können. '''Was in der Tat wohlweislich daran liegen kann, dass die einstige 104minütige Fassung auf sage und schreibe ledigliche 98 heruntergekürzt wurde.'''

Man ahnt bereits, dass aufgrund dessen sich womöglich die ein oder andere Frage aufwirft; beispielsweise hätte es mich bis zuletzt interessiert, was nun eigentlich im sagenumwobenden Schuppen vor sich geht ~ Schreie hört man genauso, wie man die (für was auch immer) benötigte Zange vor die Kamerelinse gehalten bekommt. Doch eben jenes „was auch immer“ mag vermuteterweise das sein, was der hohen Zerschneidekunst zum Opfer gefallen ist.

In der heutigen Zeit, in der (ebenfalls zwischenmenschliche) Horrorfilme nun einmal auch nicht mehr das sind, was sie einmal waren, ist jenes natürlich fatal.
Einstig schaute man sich viele solcher Veröffentlichungen an und wagte nach dem Abspann kaum, sich weiterhin in der Dunkelheit aufzuhalten bzw. mussten etliche Kissen oder Arme der Mitgucker förmlich leiden. '''Doch heutzutage, in dem es an für sich nur noch darum geht, Angst und Schrecken durch die Brutalität in Großaufnahme zu gestalten,''' ''''während auf das atmosphärische Drumherum sowie Charakterausfeilungen weitestgehend verzichtet wird... da bleibt natürlich nicht mehr viel; wenn jene Metzelszenen entfernt werden.'''

Einerseits erkennt man somit immerhin, wie viel „dünne“ Filme mittlerweile auf dem Markt umherschwappen, andererseits nimmt das dem Gucker weder das leichte Ärgernis über jene Handhabe, noch die erschreckende Selbsterkenntnis, wieviel es für einen selbst eigentlich ausmacht, auf regelrechte Gewaltorgien verzichten zu müssen.

Sprich: ich persönlich habe bis dato _„Hostel“_ für einen durch und durch gelungenen wie auch kritischen Film gehalten ~ wage jedoch kaum, mir das Ganze noch einmal derartig anzusehen, als dass ich sodann jede Gewaltdarstellung vorspule. Denn was dann bleibt... kann es mich überhaupt noch überzeugen?

~ Zurück zum Wesentlichen: _„Nacked fear“_ hätte in der Tat ein großartiger oder zumindest arg gelungener Film werden können. Sieht man von einigen Logiklöchern mal ab, kommt man trotzdem nicht über die Idee der Macher hinweg, den Zuschauer von der Möglichkeit dessen überzeugen zu wollen, sich die Bett-Fixierungs-Gurte selbst durchbeißen zu können. Selbst für jene, die das Kamasutra schon mit ihren Barbie-Puppen durchspielten, dürfte klar sein, dass das, was „Naked fear“ im auslaufenden Verlauf als Möglichkeit verkaufen will, schlicht und ergreifend eben nicht möglich ist.

Fans des '''DVD-Zusatzmaterials''' werden möglicherweise über den Umstand erbost sein, dass es hier außer einer handvoll '''Trailer''' nichts zu sehen gibt. Ich persönlich wiederum verzichte auch in diesem Fall gerne auf etliche Interviews, aus denen oft lediglich die Aussage hervorgeht, dass keiner eine interessante Aussage zu treffen verstand.

„Naked fear“ muss man in der Tat nicht gesehen haben; dennoch macht er sich ganz gut als Ausklang eines zergrübelten Tages, um sich nochmal so richtig schön berieseln zu lassen.

Den rettenden Pluspunkt zur elitären Zweierbesternung gibt’s von mir für die vermeintlich versehentliche Humoreinlage Dank der beiden VW-Fahrer sowie das filmische Ende, welches zwar ebenfalls ansatzweise frugal gestaltet wurde, gleichermaßen jedoch völlig nach meinem Geschmack ist.

28 Bewertungen, 3 Kommentare

  • uhlig_simone@t-online.de

    05.06.2011, 15:02 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe sonntagsgrüße....simone

  • katjafranke

    05.06.2011, 14:36 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA

  • feliciano2009

    05.06.2011, 14:28 Uhr von feliciano2009
    Bewertung: sehr hilfreich

    is ja interessant....