Mo Hayder: Die Sekte Testbericht

Das Mo Hayder zu meinen absoluten Lieblingsautoren gehört, hatte ich ja schon einmal geschrieben, daher darf natürlich auch ein Bericht zu "Die Sekte" nicht fehlen.

Nach den großen Erfolgen von "Der Vogelmann" und "Die Behandlung" (Jack Caffrey-Reihe) sowie "Tokyo" kam bei mir also "Die Sekte" auf den Tisch (mittlerweile gibt es noch zwei neue Bücher, wieder zu der Jack Caffrey-Reihe und zwar "Ritualmord" und "Haut").

Die Vorfreude war wie immer riesig, bis hierhin hatte mich Mo noch nie enttäuscht. Die Kurzbeschreibung verhieß auch schon wieder sehr gutes und spannendes!

Es geht um einen Reporter, der auf eine Insel eingeladen wird, auf welcher eine Sekte hausen soll und merkwürdige Dinge vorsich gehen, zum Beispiel wurde eine Art Teufel oder Dämon gesichtet, welche Hobby-Fotografen auf ihrer Digi-Cam per Film aufgenommen und im Internet verbreitet hatten.

Also, dann mal auf und rauf auf die Insel. Die erste Hälfte des Buches ist sehr spannend geschrieben, man möchte endlich wissen was da nun vor sich geht. Die Charaktere werden detailliert vorgestellt, so dass man sich seine "Lieblinge" schon rauspicken kann und der Spannungsbogen spannt sich weiter an. Die Atmosphäre ist klasse.

Als es dann in die Hälfte übergeht, erlebt man dann schon den ersten "A-Ha"-Effekt in Form einer ersten Auflösung um was es sich um dieses "Dämon"-Wesen handelt. Meine Vermutungen hatten sich leider nicht bestätigt, aber gingen auch nicht total daneben, aber irgendwie hatte ich schon gehofft, dass es (vorsicht SPOILER) sich um einen richtigen Dämon handelt.

Nun gut, wir lesen weiter, noch ist ja soweit alles im "grünen Rahmen". Doch leider verflacht nun die Geschichte. Jetzt hat es dann doch eher einen Art von "Thriller" trifft "Krimi"-Roman. Es wird, für mich persönlich also etwas langweiliger und zäher, komisch, aber gut, man kann ja nicht immer nur 1000% Bücher verfassen!

Doch der Schluss kommt dann so unerwartet und plötzlich, da war ich schon überrascht und etwas enttäuscht. Das Ende hatte irgendwie den Beigeschmack, dass Mo das Verlagsbudget ausgegangen ist oder die Zeit nicht mehr gereicht hat, so sehr fühlt sich das Ende für mich an. Da hätte es doch eine andere Lösung geben können, zumal man doch etwas auch im "Regen stehen gelassen" wird.

Man kann sich zwar denken, wie es weitergeht, aber dennoch. Bei dem starken Anfang und dem noch halbwegs guten Mittelteil, etwas übereilte Schlussszenen. Schade, das ging besser Mo. Aber schlecht ist es nun trotzdem nicht und unterhaltet dennoch!