Katzenbach, John Der Fotograf. Testbericht

Da ich, sofern die Zeit es zulässt, relativ viel und gerne lese, habe ich unter anderem zum Geburtstag ein Buch geschenkt bekommen. Es handelt sich um „Der Fotograf“ von John Katzenbach. Diesen Psychothriller hatte ich bereits nach kurzer Zeit durchgelesen und hier nun meine Erfahrungen mit diesem Buch:

***Autor***
John Katzenbach wurde am 23.06.1950 in Princeton, New Jersey geboren. Schon als Kind wollte er Schriftsteller werden. Er liebte Bücher und Sport. Die Psychoanalyse war dem jungen John früh durch die Mutter, die eine praktizierende Analytikerin, vertraut. Einen Gutteil seines profunden Wissens über „Verbrechen und Strafe“ erwarb er sich als Gerichtsreporter in New Jersey und Miami.
Die besondere Mischung aus gründlichen Recherchen an den Orten des Geschehens und fundierter psychologischer Analyse von Tätern und Motiven ist auch das Markenzeichen seiner Werke.
Auf Deutsch sind u.a. bereits „Der Patient“, „Die Anstalt“, „Das Opfer“, „Die Rache“, „Das mörderische Paradies“ erschienen.
Heute lebt John Katzenbach in Massachusetts.
(Quelle: www.johnkatzenbach.de)

***Daten***
Verlag: Knaur TB
Seitenzahl:680
Taschenbuch, 14 Kapitel

ISBN: 3-426-63698-0
Erscheinungstermin: 01.10.2007

***Preis***
Trotz Geschenk wurde das Preisschild hinten nicht überklebt , so dass ich weiß, dass dieses Buch 8,95 € gekostet hat.

***Gestaltung***
Die Hauptfarbe des Buches ist schwarz. Auf der oberen Vorderseite steht der Name des Autors und darunter der Titel des Buches. Die Schrift ist weiß. Im unteren Teil befindet sich eine bläulich schimmernde Hand mit einer Scherbe, in der sich ein Menschenauge wieder spiegelt. Außerdem befindet sich dort noch eine in roter Schrift gehaltene Pressemeldung der New York Times, die besagt: „Ein mitreißender, obsessiver Roman über Mord und Wahn“.
Die Rückseite des Buches
Die Aufmachung des Buches deutet schon auf etwas finsteres, geheimnisvolles hin. Die silber schimmernde Glasscheibe springt einem gleich ins Auge.

***Klappentext***
Ein psychopathischer Serienkiller entführt die Literaturstudentin Anne Hampton und macht sie sich mit diabolischer Raffinesse gefügig. Anne hat keine Wahl: Entweder wird sie die Chronistin seiner Morde - oder sein nächstes Opfer. Detail versessen hält Doug Jeffers, ihr Peiniger, seine brutalen Morde mit der Kamera fest. Aber Fotos allein genügen ihm nicht mehr. Er möchte seine Taten auch mit Worten besungen wissen - und Anne ist sein Werkzeug. Ihre einzige Chance ist Detective Mercedes Barren aus Miami, deren Nichte der Fotograf ebenfalls auf dem Gewissen hat...

***Hauptpersonen***
Mercedes Barren – Detective aus Miami
Doug Jeffers – erfolgreicher Fotograf und Serienkiller
Anne Hampton (Boswell) – Literaturstudentin in Florida
Martin Jeffers – jüngerer Bruder von Doug Jeffers, Psychiater

***Inhalt***
Susan, die Nichte von Mercedes Barren, wird vom vemeindlichen Campus Killer, der bereits 4 junge Studentinnen auf dem Gewissen hat, ermordet. Der Killer, Sadegh Rhotzbadegh, ist schnell überführt und verurteilt. Er gesteht vier Morde, doch den von Susan nicht. Barren ist zunächst nur auf Grund ihres Gefühl fest der Überzeugung, dass der Mörder ihrer Nichte noch auf freiem Fuß ist. Außerhalb ihres Dienstes nimmt sie sich alle Fakten des Falles immer und immer wieder vor und begibt sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.
Doug Jeffers, erfolgreicher Fotograf und bedingt durch seinen Beruf auf der ganzen Welt unterwegs, ist ein Serienmörder. Er hat seine ganz eigene Weltanschauung, Begründungsphilosophie und -psychologie für seine Morde. Seiner Opfer hat er bisher immer fotografiert, doch dies reicht ihm nicht mehr aus. Seine Taten, Anschauungen und Lebensgeschichten sollen schriftlich festgehalten werden. Um dies zu erreichen, entführt er die Literaturstudentin Anne Hampton, von ihm Boswell genannt, und macht sie sich auf ganz erstaunliche Weise gefügig. Gewalt und psychischer Druck lässt ihren Widerstand bereits nach kurzer Zeit brechen. Sie wird Zeugin und Mitwisserin von seiner Morden. Als Biographin zeichnet sie all diese Dinge schriftlich auf. Doug ist ein Mensch, der alles bis ins kleinste Detail plant und nichts dem Zufall überlässt.
Der jüngere Bruder, Martin Jeffers, arbeitet als Psychiater in einer Anstalt. Die Therapiestunden mit den „Lost Boys“, welche aus Sexualtätern besteht, bringen ihm einige Erkenntnisse, Wissen über die Verfassung, das Verhalten und das Befinden seines Bruders.
Das Buch lässt sich in drei verschiedene Handlungssequenzen aufteilen:
1)Zum einen steht die Suche nach dem Mörder von Detective Barren. Hier erfährt man ihre Handlungsschritte und Wege, die sie später zum Mörder führt. Außerdem wird dem Leser sehr gut die Persönlichkeit von Mercedes Barren u. a. anhand ihrer Vergangenheit vermittelt.
2)Die Entführung von Anne Hampton, der folgende Weg mit Doug Jeffers und seine Handlungen werden in diesem Bereich vermittelt. Hierbei wechselt jeweils die Perspektive des Erzählens zwischen Anne und Doug.
3)Durch das Erscheinen von Martin Jeffers erfährt man etwas über die Vergangenheit, Kindheit und die Entwicklung von Doug Jeffers. Zunächst fragte ich mich als Leserin, warum so viele Seiten über die Therapiestunden mit den Lost Boys gefüllt wurden, aber ab der Mitte wurde mir klar, dass ich dadurch sehr viel über den Mörder erfahre.
Zunächst spielen die Sequenzen abwechselnd und völlig unabhängig voneinander. Durch das Zusammentreffen von Mercedes Barren und Martin Jeffers verschmelzen zwei Stränge ineinander. Im Schlussakt vereint sich dann die Handlung.

Fazit
Da ich sehr gerne Thriller lese, war ich von diesem Buch begeistert.
Der typische Beginn mit einem Mord lässt sich hier auch finden. Überraschend für mich war jedoch, dass dann der Campus Killer und somit der vermeintliche Mörder von Susan sehr schnell gefasst und verurteilt wurde. Was soll denn jetzt noch kommen? Ausbruch? Rückblick? Dass der Serienkiller, Doug Jeffers, auf der Bühne erscheinen muss/sollte, lässt sich auf Grund des Klappentext erahnen.
Ich habe es äußerst erschreckend empfunden, wie einfach und schnell Doug sich Anne gefügig gemacht hat. Sie hatte einige Gelegenheiten zur Flucht, nahm diese aber aus Angst nicht wahr. Ihr Gedanke: Er tötet alle und ich habe keine Chance. Absolut erschreckend!
Am Anfang ist es für den Leser ein wenig gewöhnungsbedürftig, dass die Handlungen regelmäßig zwischen den Personen und Orten hin- und her springen. Da will man doch unbedingt wissen, wie es mit Anne weitergeht und da handelt das nächste Kapitel wieder von dem Detective Barren.
Positiv habe ich die umfassenden Informationen über die Vergangenheit sowohl der Doug Brüder als auch von Barren empfunden. Das bringt die Personen dem Leser näher. Dadurch setzen sich einige Verhaltens- und Handlungsweisen wie ein Puzzle zusammen. Für manche Leser möge dies jedoch auch als langweilig oder langatmig empfunden werden.
Die Spannung in diesem Buch hält sich in Grenzen. Die Kurve geht eindeutig erst gegen Ende hoch. Bei mir erzeugten die Morde eher eine Unfassbarkeit. Den absoluten Spannungskick bekommt man hier nicht. Die Psyche des Menschen steht hier im Vordergrund.
Der Leser weiß bereits durch den Klappentext, wer der Serienkiller ist. Das wilde Spekulieren entfällt hierbei und das Fassen des Mörders steht im Vordergrund.
Da ich bisher noch keine Bücher von John Katzenbach gelesen habe, kann ich auch keine Einordnung von „Der Fotograf“ abgegeben. Ob dieses Buch besser ist als seine anderen kann ich zur Zeit nicht beurteilen.
Beim Lesen habe ich häufiger die Zeit völlig aus den Augen verloren, was mir zeigt, dass sich das Lesen dieses Buches für mich gelohnt hat. Ich kann diesen Psychothriller nur weiter empfehlen und ich werde mir auf jeden Fall zum Vergleich noch ein anderes Buch von John Katzenbach zulegen.