Acer Aspire 7730G Testbericht

Einleitung


Seit einiger Zeit besitze ich einen weiteren Laptop in meiner Sammlung, einen Acer Aspire 7730G den ich als Hauptcomputer verwende. So richtig zufrieden bin ich nicht, das Gerät hat einige nette Vorteile, aber auch Macken die mich ziemlich auf die Palme bringen.

Eigenschaften


Nicht nur groß ist der Laptop, auch schwer. Fast 4 Kilogramm bringt das dunkelgraue Monster auf die Waage. Aber nun gut, es war wohl auch nicht im Sinne des Erfinders diesen "Desktopersatz" ständig mit sich rumzutragen. Dafür hat er nämlich ordentlich Power! Der Intel Core Duo T9400 Prozessor leistet 2 x 2,53 GHz und die NVidia GeForce 9600M GT Grafikkarte mit 512 MB Speicher + 1791 MB sogennanten "Turbocache" reichen problemlos für alle aktuellen Anwendungen aus. Dieser Turbocache spricht bei Bedarf die 4GB Speicher an, beispielsweise bei aufwendigen Spielen etc. Für die sind mit 2 320 GB Festplatten auch mehr als ausreichend Platz. Weiteres Highlight ist ein eingebautes Blu-ray Disclaufwerk, das ebenfalls als CD und DVDbrenner fungiert. Naja, und Acer hat in den großen Klotz noch alle wichtigen und unwichtigen Funktionen gesteckt, WLan, mehrere USB-Anschlüsse, Bluetooth, eine Webcam, ein "Fingerabdrucklesegerät", einen SD-Kartenleser und und und... Wer es ganz genau wissen will sollte auf der Acerhomepage vorbeischauen, an dem Gerät finden sich unter anderem Anschlüsse die ich noch nie gesehen oder vermisst habe.
Aufgrund der Größe hat der Laptop auch noch Platz für ein Nummernpad - vermisst habe ich das zuvor nie, aber ganz nett ist es trotzdem.
Beeindruckt war ich vom Sound, für ein Notebook ist der Klang richtig gut und bleibt auch voll aufgedreht klar. Weniger toll fand ich das Display. Mit 17" und einer Auflösung von 1440x900 Pixeln ist es zwar groß, aber die Farben wirken irgendwie nicht richtig satt. Auch ein wenig Feintuning an den Farbeinstellungen brachte kaum bessere Ergebnisse.

Was mir gefällt

Trotz der etwas blassen Farben ist das große Display in Verbindung mit dem Sound und dem Bluerayplayer großartig zum Filme gucken. Auch seitlich lässt sich auf dem Bildschirm genug erkennen, sodass 2 oder mehr Personen gleichzeitig schauen können.
Ebenfalls schön ist der Funktionsumfang. Nichts, was dieser Laptop nicht könnte. Muss man bei einigen Konkurrenzprodukten auf externe USB-Geräte wie Brenner oder Kartenleser ausweichen, ist alles in diesem Gerät integriert was das Herz begehrt. Nunja, er wiegt ja auch genug.
Zufrieden bin ich ebenfalls mit der Lautstärke. Der Lüfter läuft zwar fast permanent, aber gleichmäßig und "relativ" leise, so dass er kaum stört. Auch bleibt das Gerät im Betrieb verhältnismäßig kühl, da habe ich schon ganz andere Notebooks erlebt auf denen man Spiegeleier braten konnte. Ledeglich die Rückseite wird nach einiger Zeit heiß, aber die interessiert mich nicht, da ich selten hinter dem Laptop sitze, sondern doch eher davor.

Was mich nervt


Das Tippen auf dem Gerät ist angenehm, ledeglich senkt sich die Tastatur leicht in der Mitte (beispielsweise bei dem Buchstaben H).
Was mich richtig genervt hat war das "Fingerabdrucklesegerät" welches sich am Touchpad befindet. Keine Mausbewegung verging, ohne dass man es versehentlich berührte und es sich daraufhin zu Wort meldete. Naja, ich hab es deaktiviert, wozu ich das brauchen soll verstehe ich sowieso nicht, ich bin kein Geheimagent.
Acer hat sowieso eine ganze Menge Mist auf das Gerät geworfen, jede Menge Programme die den Systemstart verlangsam und eigentlich niemand gebrauchen kann. Eine "Acer Gamezone" beispielsweise... wenn ich Gratisspiele suche finde ich die auch ohne Acers Hilfe, genauso nervig sind irgendwelche Demoversionen von McAfee oder Office - aber nun gut, so ziemlich jeder neue Laptop ist ja heute werksmäßig zugemüllt.
Noch ein "Nervpunkt" sind die wackelnden Schnellstartbuttons, die hat Acer nämlich unsinnigerweise links neben die Tastatur gepflanzt. Beim Tippen passiert es also hin und wieder, dass man mal eben Bluetooth aktiviert etc.
Womit wir fließend zum nächsten Punkt übergehen, das Leuchten. Schön ist, dass das Acerlogo auf dem Deckel - ähnlich wie das Applelogo - leuchtet. Niemand braucht diese Funktion, aber es sieht eben schick aus. Etwas unschöner geht es auf der Innenseite zu, da ist alles bunt und extrem grell. Der Anschaltknopf leuchtet blau, die Schnellstartbuttons rot (mit Ausnahme des Bluetooths, das leuchtet blau), die Batterieanzeige grün oder rot, die Statusanzeige wieder blau und noch ein manchmal blaues, manchmal grünes Lämpchen dessen Funktion bislang unbekannt ist, scheint einfach nur ein Stromfresserchen zu sein (daneben befindet sich eine Glühbirne, was auch immer die mir sagen will...) - insgesamt ein unstimmiges Durcheinander, ich komm mir ein wenig vor wie in der blickenden Kommandozentrale eines Raumschiffes... Hätte man alles in blau gehalten und nur halb so hell würde wohl auch der Akku länger halten, so sind es im normalen Betrieb (Surfen, Emails lesen usw.) maximal 1,5 Stunden (und niemals 3,5 wie Acer behauptet).

Ich habe nun eine Menge geschimpft, aber mein persönliches Highlight kommt erst... die "Herzinfakte". Diesem Gezicke verdankt er auch die Überschrift. Das Notebook hat ausreichend Leistung für alle modernen Spiele... aber so richtig Lust hat der Aspire darauf trotzdem nicht. Aufwendige Spiele oder Grafikanwendungen laufen die ersten 15-20 Minuten absolut flüssig, ab dann jedoch fängt der Laptop an für ca 10 Sekunden zu stocken, das Bild wird angehalten bzw. ruckelt sehr stark und der Lüfter explodiert nahezu. Dieses Drama wiederholt sich alle 2-3 Minuten - solange bis es dem Benutzer zu doof wird und man den Laptop endlich in Ruhe lässt ;-). Das Problem ist allgemein bekannt, eine Lösung gibt es jedoch nicht. Die Ursache ist ein Fehler im BIOS, der (scheinbar) nicht zu beheben ist bzw. nur zu beheben "wäre" wenn es ein Update "gäbe". Wer also meint dass das Notebook seine starke Hardware auch voll nutzt irrt. Dieser Punkt macht mich wirklich wahnsinnig, vorallem weil es seitens Acer keine Unterstützung gibt (ich spreche eben von "gäbe" und nicht "wird geben" ). Das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert - Pech für den Käufer.

Fazit