DeLonghi Magnifica ESAM 3000 Testbericht

Seit knapp einem ¾ Jahr bin ich stolzer Besitzer meines Delonghi ESAM 3000 B Kaffeevollautomats.

Erstmal ein kurzes Wort vorweg wie es überhaupt dazu kam:
Vorher hatte ich einen Kaffeevollautomaten der Marke Saeco, den Talea Go.
Dieses Gerät verbrachte leider mehr Zeit beim Saeco-Service zum Reparieren als bei mir zuhause. Nach ein paar gebrühten Tassen ging regelmäßig ein anderes Bauteil an der Maschine. Die Reparaturen dauerten jedes Mal mindestens zwei Wochen, da irgendein Teil immer im Rückstand war. Das nervte.
Da ich ein regelrechter Morgenmuffel bin, bin ich jeden Morgen auf meine Maschine angewiesen.
Als die Maschine dann direkt nach Auslauf der Garantie wieder einmal kaputt ging, hatte ich genug. Geld wollte ich auf keinem Fall mehr in den Automaten investieren.
Also musste was neues her.

Über eins war ich mir ziemlich schnell klar: Es sollte keine Saeco mehr sein!!!

Da ich aber auch nicht bereit war mehr als 500 € in so eine Maschine zu investieren, da ich bei uns die einzige, aber dafür süchtige Kaffeetrinkerin bin, blieb ich also bei den Delonghi Kaffeevollautomaten hängen.
Den Vorgänder der ESAM 3000B kannte ich schon, da wir den bei uns in der Firma ein knappes Jahr vorher angeschafft hatten. Und diese Maschine liefert bis heute jeden Tag durchschnittlich 40 und mehr Tassen Kaffee für uns und unsere Kunden.
Also entschied ich mich schließlich für die Delonghi ESAM 3000B.

Bestellt habe ich die Maschine über Amazon für damals 319 €. Erstaunlicherweise hat der Preis sich seit dem nicht verändert, ist zurzeit eher noch teurer zu haben (momentan 329 €).
Ich erkläre mir das damit, dass die Maschine halt momentan immer noch eine der beliebtesten Maschinen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis ist.

Zu dem Kaffeevollautomaten selber, er ist schwarz mit silbern abgesetzt und wirkt durch die silbernen Applikationen hochwertiger als die Vorgängermodelle.
Das schöne an der Maschine finde ich, dass man an alles dran kommt ohne die Maschine zu verschieben. Bei der Saeco musste ich z.B. immer die Maschine vorschieben um an den Wassertank zu kommen. Das ist bei der Delonghi nicht so. Einmal einen Platz gefunden bleibt sie da stehen und verrichtet ihre Arbeit.

Ein paar Worte zu der Maschine selber:
Auf der linken Seite der Oberseite der Maschine befindet sich der Behälter für die Kaffeebohnen. Dieser fasst laut Hersteller 180g. Hierbei sollte man wirklich darauf achten, dass man Bohnen verwendet, die für Kaffeevollautomaten geeignet sind, da ansonsten das Gerät beschädigt werden kann. Der Mahlgrad der Kaffeebohnen lässt sich in 14 Stufen einstellen von sehr fein bis zu ganz grob.
In der Mitte ist ein Behälter für Kaffeepulver mit einem Messlöffel.
Hier kann dann ganz normales Kaffeepulver oder halt Espresso eingefüllt werden.
Praktisch wenn man nur selten mal eine andere Kaffeesorte trinkt..
Auf der rechten Seite der Oberseite befindet sich ein Tassenwärmer, um die Tassen etwas vorzuwärmen. Die Fläche an sich wird allerdings nur handwarm. Verbrennen kann man sich da also nicht. Dementsprechend werden aber auch nur die Tassen erwärmt.
Auf der Vorseite befinden sich eine Klappe, hinter der sich der Restebehälter bzw. Tresterbehälter, wie er richtig heißt, befindet sowie die Brühgruppe. Vor der Klappe befindet sich der höhenverstellbare Kaffeeauslauf.
Rechts befindet sich der Wassertank. Der Wassertank lässt sich einfach zum auffüllen nach vorne aus der Maschine ziehen. Endlich kein verrücken mehr!
An der Seite befindet sich ein Sichtfenster, um den Wasserstand von aussen zu kontrollieren.
Die Abtropfschale auf der die Tasse abgestellt wird, lässt sich komplett aus der Maschine ziehen und ist so einfach zu reinigen.
Die Delonghi hat auf der Vorderseite zwei Drehknöpfe mit denen sich einmal die Wassermenge sowie die Kaffeemenge, die man verwenden möchte einstellen lässt.
Damit lässt sich für jeden Geschmack die richtige Stärke einstellen.
Oberhalb der Drehknöpfe befinden sich der Powerschalter und zwei Tasten mit denen man auswählen kann ob man eine oder zwei Tassen gleichzeitig zubereiten möchte. Durch drücken dieser Tasten wird der entsprechende Brühvorgang ausgelöst.
Unterhalb der Drehknöpfe befinden sich mehrere Leuchtanzeigen, die entweder aufleuchten wenn z.B. Wasser fehlt, keine Bohnen mehr da sind oder der Tresterbehälter voll ist. Jede Anzeige ist mit einem kleinen Symbol versehen, so dass man sofort erkennt was die Maschine will.

Die Reinigung:
Das Reinigen der Maschine ist ganz einfach und auch schnell erledigt. Die Brühgruppe lässt sich einfach rausnehmen und muss dann nur unter fließendem Wasser abgespült werden. Der Tresterbehälter muss ebenfalls regelmäßig gereinigt werden, da sich ansonsten hier Schimmel bildet. Das Gitter von der Abtropfschale lässt sich einfach entfernen, so dass man beides einzeln abspülen kann. Auch der Kaffeeauslauf lässt sich komplett abnehmen und so einfach spülen. Ein Nachteil finde ich allerdings, dass keins der Kunststoffteile Spülmaschinengeignet ist. Das wäre noch schön und man hätte noch weniger Arbeit. Außerdem befinden sich in dem Tresterbehälter einige Kanten, die schwer zu reinigen sind. Auch dass würde sich in der Spülmaschine erübrigen. Ansonsten wische ich den Rest der Maschine nur mit einem feuchten Lappen ab.
Alle paar Wochen (je nach Leitungswasser) blinkt die Anzeige und die Maschine muss entkalkt werden. Aber auch das ist schnell und einfach erledigt.

So, und nun zum wichtigsten:
Dem Brühvorgang und dem daraus entstehenden Kaffee.
Um an eine Tasse frisch gebrühten Kaffee zu kommen, stellt man eine Tasse unter den höhenverstellbaren Kaffeeauslauf, wählt die verschieden Einstellungen wie Wasser- oder Kaffeemenge. Die Maschine ausgewählte Bohnenmenge wird jedes Mal frisch gemahlen.
Ich habe schon viele Meinungen gelesen, dass die Maschine gerade beim Mahlen sehr laut wäre. Man muss sich halt darüber im klaren sein, dass die Maschine die Bohnen frisch mahlt und dass nun mal mit einem gewissen Geräuschpegel abläuft. Viel isolieren kann man halt an einem Kaffeevollautomaten nicht. Ich find aber man kann das Geräusch aushalten und gehört nun mal zu so einer Maschine. Auch Maschinen aus den höheren Preissegmenten haben diese Mahlgeräusche.

Der Brühvorgang an sich dauert bei meinen Einstellungen (Wassermenge auf halb, volle Menge an Kaffebohnen und dann auf zwei Tassen drücken für eine große Tasse) dauert ziemlich genau eine Minute.
Der Kaffee selber hat eine schöne Creme und wird auch meiner Meinung nach sehr heiss. Auch hierbei gehen die Meinungen sehr weit auseinander. Ich selber trinke meinen Kaffee schwarz und muss ihn immer erst ein paar Minuten abkühlen lassen bevor ich ihn überhaupt trinken kann. Hinterfragt man mal die Meinungen der Leute, die meinen, dass der Kaffee aus der Maschine zu kalt sei erhält man oft die Antwort: „Klar schütte ich viel Milch in meinen Kaffe“ und „Natürlich stand die Milch vorher im Kühlschrank“. Klar, dass der Kaffee dann kälter ist, aber da kann die Maschine dann auch nichts für.

Die Maschine ist nicht nur für „normalen“ Kaffee hervorragend geeignet, man auch kann viele andere Kaffeespezialitäten mit Ihr dank der Milchaufschäumdüse herstellen.
So kann auch mal eben schnell für seine Gäste einen leckeren Cappuccino oder Latte Macchiato herstellen. Die Maschine hat dabei das “Quick-Steam-System“, d.h. die Maschine hat eine kurze Aufheizzeit bis zur Dampfabgabe, man muss halt nicht wie bei anderen Maschinen minutenlang auf den Dampf warten.
Ausserdem kann man nach der Zubereitung von Milchschaum auch schnell wieder Kaffee zubereiten. Zum Reinigen der Dampfdüse einfach Wasser durchlaufen lassen und von aussen abwischen.

Ein großer Vorteil dieser Maschine, den ich nicht missen möchte, ist die Abschaltautomatik.
Hat man eine Zeit lang keinen Kaffee mehr „gezapft“ schaltet sich die Maschine automatisch aus. Finde ich gut, da sie so nicht sinnlos Strom verbraucht.

Worüber man sich ebenfalls noch klar sein sollte, was mal positiv mal negativ ausgelegt wird, ist, dass die Maschine sowohl beim ein- als auch ausschalten eine Reinigung durchführt, d.h. es wird Wasser durch die Schläuche und den Auslauf gepumpt.
Der Vorteil ist man hat immer gereinigte Durchläufe, es kann sich nichts darin absetzen.
Der Nachteil ist halt, dass man mehr Wasser benötigt, den Wassertank öfter ausfüllen muss und nach Möglichkeit ne Tasse unter den Auslauf stellen sollte, da sonst alles in das Auffangschale läuft. Ich selber finde es gut, da es so meiner Meinung nach hygienischer ist.

Fazit:
Die Maschine ist bei mir jeden Tag im Einsatz und war noch nie kaputt!!!
Ich bin froh, dass ich mich damals für diese Maschine entschieden hab. Hab den Kauf seit dem noch nie bereut.
Der Wartungs bzw. Reinigungsaufwand hält sich wirklich in Grenzen.
Das schöne ist ich kann mir zu jeder Zeit schnell eine Tasse Kaffee machen ohne gleich eine ganze Kanne aufzubrühen.
Und zum Schluss:
Der Kaffee ist einfach nur lecker.
Mein Kaffeekonsum hat sich seit ich die Maschine hab noch weiter erhöht und jeder Morgen ist gerettet.

Einziger Nachteil: Man kriegt öfter Besuch, die mal eben nen Kaffee trinken möchten. :-)