Das Böse in uns (gebundene Ausgabe) / Cody McFadyen Testbericht

Es ist der Band aus der Smoky-Barrett Reihe, den ich noch nicht gelesen hatte. Daher stöberte ich an einem regnerischen Sonntag bei ebay um diesen Band zu ersteigern.

ALLGEMEINE DATEN

448 Seiten
Erschienen im Bastei Lübbe Verlag
ISBN-10: 3785723393
ISBN-13: 978-3785723395
Original: The Darker Side
19,95 EUR

SMOKY BARRETT

Wer ist Smoky eigentlich? Smoky ist die Leiterin eines FBI-Teams, das auf die Jagd von Serienkillern spezialisiert ist. Das Besondere an ihr ist, dass sie bei Beginn der Reihe selbst Opfer eines solchen Killers geworden ist. Dieser tötete ihren Mann und ihre Tochter, vergewaltigte Smoky und verunstaltete ihr Gesicht mit tiefen Messerschnitten. Diese Erfahrung muss sie verarbeiten, jedoch schafft sie es mit der Unterstützung ihres Teams und Bonnie ihrer Adoptivtochter. Bonnie ist die Tochter einer sehr guten Freundin von Smoky. Auch diese Freundin wurde von einem Killer ermordet. Und Bonnie dann drei Tage lang an die Leiche ihrer Mutter gefesselt, ehe sie von den Ermittlern gefunden wurde. Smoky hat sie daraufhin adoptiert und zusammen haben sie sich geholfen, ihre Schmerzen zu überwinden.

HANDLUNG

Auf einem Flug wird eine Frau ermordet, ohne das es jemand bemerkt hat. Der Killer hat ihr in die rechte Seite gestochen und in die Wunde ein kleines Kreuz gelegt. Das Prekäre an diesem Mord ist zweierlei. Zum einen ist die ermordete eine Transsexuelle, zum anderen ist sie Tochter/ Sohn eines aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten. Das macht die Ermittlungen doppelt schwer, da es nun auch noch gilt auf dem politischen Parkett zu agieren. Aber schon bald finden Smoky und ihr Team heraus, dass dieser Mord nicht der einzige dieser Art ist, sondern nur der letzte einer ganz langen Serie.

MEINE EINDRÜCKE

Der Fall ist ohne Frage wieder sehr gut. Die Grundidee passt, das Handlungsmotiv ist gut und Smoky und ihr Team sind mE ohnehin lesenswert. Der Fall ist im Vergleich zu den anderen Fällen der Serie deutlich harmloser, soll heißen, dass die Ideen des Killers nicht so abschreckend und vor allem grausam und blutig sind, wie die anderen Bände. Denn diese gingen teilweise schon ein wenig an die Schmerzgrenze. Das tut dem Ganzen jedoch nicht so einen Abbruch, denn insgesamt lässt sich das Buch ganz gut lesen. Doch zugleich muss ich sagen, dass es dennoch der schlechteste Band aus der Reihe ist. Dies liegt vor allem an den vielen und ausführlichen Schilderungen von Smokys Gedankenwelt. Denn Smoky sinniert eine Menge über den Fall, ihre Vergangenheit, ihre neue Beziehung zu Tommy und vor allem über die Kirche. Und es gibt eine Menge Gedankengänge, zu den einzelnen Opfern. Und an diesen Gedankengängen stören mich vor allem zwei Dinge. Zum einen ziehen sie die Handlung immens in die Länge, zum anderen sind diese teilweise wirklich so absurd, dass sie weh tun. Insbesondere, die über die Opfer, wo dann irgendwie so was kommt wie, das dies eine bestimmte Situation, in der Smoky gerade ist nie mehr erleben werden… Das ist teilweise echt kitschig und diese Passagen habe ich stets übersprungen. Und auch die Gedanken über die Kirche, wirken irgendwie deplatziert, denn der Versuch die Auseinandersetzung mit der Rolle der Kirche in einem solchen Buch unterzubringen, ist irgendwie nicht wirklich sinnvoll.