Effax Lederbalsam Testbericht
Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun
Fettnäpfchen
Pro:
So ziemlich alles
Kontra:
Nix
Empfehlung:
Ja
Leder als ein Naturprodukt muss genährt werden, um a) lange gut auszusehen b) seine Funktion in Sachen Schutz und nicht zuletzt auch seine Haltbarkeit zu bewahren. Immerhin ist die Investition in ein komplettes Tierhaut-Outfit zudem bekanntlich ein recht teures Vergnügen. Für gewöhnlich ist man - ordentliche Qualität vorausgesetzt - dafür aus dem Stand mal eben so ab 500 Euro los. Nach oben hin gibt es wenig Grenzen - Zu schade also, um die Pelle einfach vergammeln zu lassen. Dagegen hilft nur eins: Fetten. Und zwar nicht übertrieben aber dafür regelmäßig und mit entsprechend hochwertigem Lederpflegemitteln.
Die Produkte der "Schweizer-Effax Werke" sind mir bereits seit Bundeswehrtagen ein Begriff. Die Firma, welche anders als durch den Namen nahe gelegt, eigentlich nichts mit dem Alpenstaat zu tun hat und im nordrhein-westfälischen Nordwalde beheimatet ist, beliefert den Bund seit Jahrzehnten mit exzellenter Schuhcreme. Für den zivilen Bereich ist die Palette noch ein wenig breiter und die beiden bekanntesten Verkaufsschlager darunter, dürften "Lederseife" und "Lederbalsam" sein. Zwei ausgesprochene Spezialprodukte, die auf dem Markt schon beinahe konkurrenzlos antreten.
Die Seife ist hierbei eher ein Problemlöser, den man nicht ständig braucht. Das Balsam ist hingegen das gebräuchlichere Mittelchen der Wahl, wenn es um alltägliche Lederpflege geht. Wobei das mit dem "alltäglich" relativ zu verstehen ist, denn einmal damit behandelte Klamotten sind für Wochen und Monate absolut ausreichend versorgt, setzt man normale Belastung und Witterungseinflüsse voraus. Selbstverständlich lässt sich mit dem Balsam jedwede Art Leder - Vom Schuh bis zum (Pferde-)Sattel - behandeln. Besonders geeignet ist weiches Glattleder, Das kann auch, wie im Falle einer Biker-Kombi, durchaus gefärbt oder (offenporig) beschichtet sein.
Im Gegensatz zu handelsüblichem Lederfett, ist das Effax-Balsam selbst unterhalb von Zimmertemperatur noch cremig und daher einfach, ohne viel Druck, aufzutragen. Am Besten mit einem weichen Baumwolllappen. Wichtig: Sparsamkeit ist dabei eine Tugend! Nicht etwa aus Geiz, sondern weil zu viel davon das Leder latschig und aufgedunsen werden lässt - es verliert an Festigkeit und Konsistenz, bewirkt also das genaue Gegenteil von dem Effekt, den man eigentlich erreichen will. Wenn die Oberfläche leicht benetzt ist und ganz dezent seidenmatt schimmert, reicht es. Überschüssiges Balsam sollte man rasch entfernen bzw. großflächig verteilen.
Als Finish hat sich das abfrottieren der Oberfläche(n) bewährt. Eine höhere Umgebungstemperatur ist hilfreich, wenn das Balsam schneller ins Leder einziehen soll. Wichtig hierbei ist, dass man nicht auf die Idee kommt und die Sachen direkt vor oder auf eine Heizung hängt. Zuviel Wärme schadet auch. Leder ist ein lebendiger Werkstoff und mag solcherlei rüde Behandlung nicht sonderlich. Apropos Leben. Die Bestandteile des Balsams sind keine chemischen Keulen, sondern drei ungiftige Naturstoffe: Lanolin, Avocado-Öl und Bienenwachs. Aus diesem Grund riecht es auch mild und - wie ich finde - sehr angenehm.
Die 500-Gramm-Dose, der seinerzeit für um die 10 Euro erworben wurde, kostet derzeit 8,45 Euro beim Motorradzubehör-Filialisten Louis und ist der Beweis, dass nicht alles teurer wird. Sie ist grade einmal halb leer. Wohlgemerkt, der Kauf des Potts war im Sommer 2005, ist also mehr als 3 Jahre her. In dieser Zeit waren halbjährlich mindestens 2 komplette Lederkombis samt Touringstiefeln und Handschuhen (die sogar häufiger, nämlich alle 2 bis 3 Monate, da stärker belastet) und diverser Kleinkram (unter anderem Gürtel, Hundeleine und sogar ein altes Lederportemonnaie) fällig. Ein Haltbarkeitsproblem steht auch nicht zu befürchten, solange der Bottich entsprechend kühl gelagert wird.
Fazit
Die Halbkilo-Vorratsdose ist preislich sehr interessant und reicht über Jahre hinweg, selbst wenn man vergleichsweise viele Lederklamotten zu pflegen hat. Rauleder - wie etwa Nappa - kann prinzipiell zwar auch damit behandelt werden, es ist vorher unbedingt an unauffälliger Stelle zu testen, ob und wie die Konsistenz insbesondere der Oberfläche (sie wird in der Regel weicher und glatter, was bei Rauleder nicht unbedingt erwünscht ist) sich verändert. Ansonsten spricht absolut nichts gegen die Verwendung bei sämtlichen Lederwaren. Quasi die Grundausstattung für jeden Haushalt mit Lederprodukten, dabei wesentlich sparsamer und leichter zu verarbeiten als Lederfett, außerdem nährt, pflegt und hydrophobiert es das Leder ohne die Atmungsaktivität zu beeinträchtigen.
So Long
Der Schmierlapp-Pharao
42 Bewertungen, 14 Kommentare
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18.06.2009, 21:56 Uhr von krullinchen
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße, Bine.
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30.11.2008, 16:43 Uhr von MasterSirTobi
Bewertung: sehr hilfreichWieder was gelernt;)
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29.11.2008, 09:56 Uhr von Michaela2015
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht, liebe grüssle
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28.11.2008, 20:02 Uhr von FritzWalter08
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht. LG von dem Fritz
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25.11.2008, 21:03 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichBH und Liebe Grüße vom STRIKER
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25.11.2008, 20:51 Uhr von BFRBademeister
Bewertung: sehr hilfreichFreu mich bei gegenlesung LG achja und SH
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25.11.2008, 20:21 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreichSehr Hilfreich. Wünsche dir einen schönen Abend und einen lieben Gruß. PS: Freue mich über Gegenlesungen
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25.11.2008, 19:44 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße Werner
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25.11.2008, 18:38 Uhr von Miraculix1967
Bewertung: sehr hilfreichDas hast Du gut gemacht! SH und LG Miraculix1967
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25.11.2008, 18:27 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreichLieben Gruss,,, Anne
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25.11.2008, 16:11 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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25.11.2008, 15:53 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichspitzen bericht .. lg sig
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25.11.2008, 15:34 Uhr von The_Wishmaster
Bewertung: besonders wertvollAha, da wird also öfter mal in die Büchse gegriffen... ;)
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25.11.2008, 15:21 Uhr von Gozo-Bernie
Bewertung: besonders wertvollbw und wieder ein Gruss aus Catania - bernie
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