Apple MB321Z/A Airport Express Basestation Testbericht

Ich nutze die Airport Express seit über einem Jahr zur Erweiterung meines Heimnetzwerkes. In erster Linie wollte ich darüber drahtlos Musik auf meine Stereoanlage streamen und im Netzwerk drucken können. Die Reichweitenerweiterung nutze ich nur sekundär bei Bedarf. Erstanden habe ich sie für 80€ über Amazon.

== Benutzung ==

Die Inbetriebnahme der Airport Express ist denkbar einfach. Man steckt das Gerät einfach in die Steckdose, startet das vorinstallierte Airport Dienstprogramm auf seinem Mac und wird in ein paar kinderleichten und selbsterklärenden Schritten durch die Installation geleitet. Über die Installation unter Windows kann ich leider kein Urteil abgeben, da sich kein Windows PC in meinem Haushalt befindet. Die Reichweite und Geschwindigkeit entsprechen dem aktuellsten n-Draft-Standard und lassen somit eigentlich keine Wünsche offen. Die Airport Express arbeitet bei mir sehr zuverlässig, ich habe bisher keine Verbindungsabbrüche oder Ausfälle bemerken müssen.

Da bereits in den bisherigen Rezensionen viel über die Verwendung als kleiner Router berichtet wurde möchte ich mich auf das von mir gewählte Einsatzgebiet beschränken und hierzu ein paar Details hinzufügen. Wie bereits oben erwähnt nutze ich die Airport Express hauptsächlich zum Musikstreaming und zum drucken.

Die Nutzung als Streaming-Anlage über Airplay funktioniert einwandfrei. Ist die Airport Express einmal im Netzwerk eingebunden ist es möglich von jedem Airplay fähigen Gerät Musik zu senden und an den über den kombinierten optisch-analogen Klinkenausgang an das angeschlossene Lautsprechersystem zu übertragen. Ich persönlich nutze hauptsächlich mein MacBook um über iTunes Musik wiederzugeben. Dabei wird tatsächlich nur die Musikausgabe von iTunes an die Lautsprecher gesendet, Systemgeräusche, YouTube-Videos und co werden standardmäßig über den integrierten Lautsprecher wiedergegeben. Ich persönlich finde dies sehr praktisch, da ich beim Musik hören nicht von teilweise sehr lauten Warnungsmeldungen von OSX gestört werden will. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber dem direkten, kabelgebundenen Anschluss.
Wer doch einmal auch Ton von anderen Anwendungen über Airplay wiedergeben möchte, der kann Zusatzprogramme wie Airfoil dafür nutzen. Ich persönlich habe dies allerdings noch nie benötigt.

Zum Anschluss des Lautsprechersystems kann natürlich auch der optische Ausgang der Airport Express genutzt werden. Hierfür benötigt man ein Mini-Toslink zu Toslink-Kabel, das man dann an den Receiver anschließen kann. Die Übertragung von MacBook zu Airport wird dabei über das hauseigene Apple-Lossless-Format gesteuert, sodass die Musikqualität genauso gut ist wie bei einem kabelgebundenen Anschluss. Da Toslink-Kabel sehr empfindlich sind empfehle ich diese Anschlussmöglichkeit dringend, da man sonst auf Dauer nur mehrere dieser nicht ganz billigen Kabel zerstören wird.

Neben dem Audioausgang verfügt die Airport Express auch noch über einen USB-Anschluss. Ich hatte mich im Vorfeld nicht genügend informiert und war zuerst etwas geschockt, als ich feststellen musste, dass hieran außer einem Drucker kein anderen Peripheriegerät angeschlossen werden kann. Wer also zum Beispiel eine USB-Festplatte im Netzwerk freigeben will, der muss wohl oder übel auf ein alternatives Gerät ausweichen.
Die Installation einen angeschlossenen Druckers ist kinderleicht und funktioniert fast vollautomatisch. Auch der Druckvorgang selbst ist kein Problem, die Übertragung erfolgt blitzschnell und ohne Probleme oder Verzögerungen.
Besitzer von Multifunktionsgeräten sollten allerdings gewarnt sein: die Airport Express ist nur in der Lage Daten an den Drucker zu senden. Empfangen kann sie nichts. Das bedeutet, dass Scannen im Netzwerk unmöglich ist. Ich persönlich habe das mal wieder nicht gewusst und war ein bisschen enttäuscht. Ich muss nun jedes mal fürs scannen den Laptop neben den Drucker stellen, ihn über USB anschließen und dann darüber scannen. Ich finde es sehr schade, dass Apple diese Funktion nicht eingebaut hat, besonders weil ich glaube, dass es sich da nur um eine reine Softwarelimitierung handelt und die Hardware damit durchaus umgehen könnte.


== Verarbeitung ==

Das Gehäuse der Airport Express ist komplett aus weißem Plastik gefertigt. Die glatte Oberfläche neigt sehr leicht zu Kratzern, sodass sie ihren Glanz sehr schnell verliert und abgestumpft wirkt. Darüber hinaus sind die Spaltmaße sind für Apple-Verhältnisse relativ groß geraten. Das Gerät mag im Originalzustand ganz schick aussehen, aber wer es mobil mitnehmen will um an verschiedenen Orten (z.B. in Hotels) über den Ethernet-Anschluss einen praktischen Hot-Spot einzurichten, der wird sehr schnell mit massiven Gebrauchspuren zu kämpfen haben.

== Fazit ==

Wer einen kleinen, praktischen Router mit leichter Konfiguration sucht, Musik über sein Netzwerk streamen will und ab und zu etwas drucken möchte, dem kann ich die Airport Express nur empfehlen. Wer eine Lösung sucht um eine USB-Festplatte im Netzwerk freizugeben oder auch scannen zu können, der wird zu einem anderen Gerät greifen müssen.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis würde ich nur mit einem "ausreichend" beschreiben. Der Funktionsumfang ist stark eingeschränkt und auch von der Verarbeitungsqualität hält dieses Gerät nicht das, was der Name Apple in der Regel verspricht.

Leider ist auch die Suche nach Alternativgeräten relativ ernüchternd. An die Airport Extreme kann man zwar mehrere Peripheriegeräte - darunter auch Festplatten - anschließen, aber leider besitzt sie keinen optischen Audioausgang, ansonsten wäre sie das perfekte Gerät. So muss man um alle Funktionen erhalten zwei Geräte kombinieren. Hier fehlt eindeutig ein vollausgestattetes Gerät in der Apple-Produktreihe und ich hoffe sehr, dass dieses eines Tages nachgeliefert wird. In der vergangenen Woche gab es bei der WWDC-Keynote zwar ein Update der Airport Express, aber das war mehr ein kleines Facelift. Das Gerät bietet keinerlei neuen Funktionen, womit es leider weiterhin keine ideale, mit allen Funktionen ausgestattete Streaming-Lösung von Apple gibt.