SIGG Kids 0,4Liter Testbericht

Vorgeschichte:
„Emil“ ist mir viel sympathischer, aber „Emil“ musste leider gehen!
Bei dem standardisierten Trinkflaschenmodell „Emil“ handelt es sich um eine dickwandige Glasflasche mit Trinkverschluss und Deckel, die mit einem blauen PE-Isolierbecher in einem Stoffsäckchen mit zur Schule gegeben wird und dabei ziemlich tropf- und bruchsicher in Handhabung und Transport ist. Die Glasflasche ist spülmaschinentauglich und der Trinkverschluss lässt sich problemlos von Hand abspülen – danach ist Beides sauber. Nicht zu übersehender Vorteil: Falls Flasche oder Mundstück nicht sauber geworden ist und sich irgendwo noch Rückstände abgesetzt haben, so sieht man es wenigstens und kann es beheben.

Irgendwann war meinen Kindern „Emil“ peinlich, von wegen Baby-Flasche und so – dies lag lediglich am Design des Stoffsäckchens. Cool dagegen ist es nämlich, PET-Flaschen (am liebsten die von POWERADE) immer wieder auszuspülen und neu zu befüllen. Und obercool wäre es, gleich mit einer so genannten Trinkblase samt integriertem Schlauch mit Mundstück aufzulaufen, so wie die Profi-Radler es tun.

Akzeptiert wurden gerade noch die Flaschen von Sigg, liegt vermutlich am hohen Bekanntheitsgrad und an den vielen verschiedenen, zeitgemäßen Designs – ist von unifarben über das Modell mit Comic bis zum aktuellen FIFA WM 2006 – Motivdruck für jeden Geschmack etwas dabei.

Sigg Trinkflasche – das Produkt:
Die Mehrweg-Flaschen aus Aluminium sind zur Zeit erhältlich in 0,3 l, 0,4 l, 0,6 l, 0,75 l und 1,0 l –Größe.

Das besondere an der Flasche ist der Trinkverschluß: Es gibt Zugverschlüsse (Das Plastik- Mundstück wird mit den Zähnen herausgezogen) und Drehverschlüsse. Beide Lösungen sind sehr auslaufsicher. Zugverschlüsse eignen sich nicht zum Einsatz mit kohlesäurehaltigen Getränken.

Die Aluminium-Flasche hat außen eine robuste Oberfläche aus Pulverlack, innen ist sie derart beschichtet, dass die Flasche keinen Eigengeschmack und Geruch von Flüssigkeiten annehmen soll. Das Material lässt das Einfüllen von kalten und warmen Getränken zu – richtig Heißes sollte ohne zusätzliche Isoliertasche nicht eingefüllt werden, da man sich einfach die Finger verbrennt beim Trinken.

Flasche und Zubehör sind nicht spülmaschinenfest (Tut man es doch, verziehen sich die Verschlüsse ;-))) ). Zur Reinigung wird das Ausspülen mit heißem Wasser von Hand empfohlen.

Die Preisspanne ist groß und abhängig von Größe und Design.
Beispiel: Eine 0,4-Flasche mit dem aktuellen Design „Wilde Kerle“ kostet ca. 15,00 Euro, mit einem nicht ganz neuen, aber lizensiertem Motiv wie z.B. „Hase Felix“ liegt der Preis bei ca. 13,00 Euro und unlizensierte Motivdrucke z.B. „Pferde“ oder unifarbene Flaschen in dieser Größe sind manchmal schon unter 10,00 Euro zu bekommen.

Bezugsquellen sind Kaufhäuser, Spielwaren- oder Sportgeschäfte – auch online ist der Markt groß und reich an besonderen Angeboten.

Erfahrung und Empfehlung:
Vorweg: Habe jahrelange Erfahrung mit diesen Trinkbehältern hinter mir und vermutlich noch einige Jahre „Flaschenputzen“ vor mir. Und ich mag sie einfach nicht besonders – diese „Schnuddelflaschen“ aus Aluminium. Hätte lieber den „Emil“ aus Glas behalten aus hygienischen Gründen. Einfach, weil ich nicht oder nur mit großen Anstrengungen halbwegs hineinschauen kann in die dunkle Aluminium-Buddel und diese Trinkflaschen samt Restinhalt durchaus mal irgendwo vergessen werden über Tage im Ranzen oder Sonstwo. Für das Mundstück gilt Ähnliches. Inzwischen benutze ich das Sigg Reinigungsset (große und kleine Bürste speziell geformt zum Reinigen dieser und ähnlicher Behälter und Mundstücke) . An Spezialpflegemittel sind auch Sigg Reinigungstabletten auf dem Markt, die mir für die tägliche Reinigung von 2 Flaschen allerdings bannig zu teuer sind (20 Tabs für knapp 5,00 Euro).

Meiner persönlichen Aversion stehen aber auch mindestens vier Vorteile gegenüber:

Geringes Eigengewicht: Leichter als Aluminium geht es kaum und die Schultaschen sind schon schwer genug.

Hohe Zuverlässigkeit: Die Flasche hält bei sachgemäßer Handhabung tatsächlich dicht wie kaum ein anderes Modell (sage nur „Emil“ ;-))) und die Kinder verinnerlichen den Umgang mit der „Auf- und Zu-Technik“ des Mundstücks sofort. Von No-Name-Produkten mit einem Patent “ähnlich wie Sigg“ würde ich allerdings abraten: Die von mir erprobten „Billigeinkäufe“ funktionierten zwar genauso, waren aber wesentlich anfälliger gegen äußere Einwirkungen und hatten schneller undichte Verschlüsse.

Hohe Lebensdauer: Klar – man kann auch dieses Teil verlieren, aber zumindest bei Verdellungen der Außenseite durch äußere Einwirkungen bleibt die Flasche funktional gebrauchsfähig.

Kauf von Einzelteilen möglich: Ersatzteile wie Schraubverschlüsse, Dichtungsringe und Kappen gibt es zwar nicht überall, wo es auch Sigg Trinkflaschen gibt, sie sind aber in gut sortierten Kaufhäuser und über den Online-Handel beziehbar.


Fazit:
An der Qualität der Sigg Trinkflasche gibt es nichts auszusetzen: Diese Flaschen haben eine hohe Lebensdauer und das Trinkverschluss-Patent bringt tatsächlich eine sehr hohe Auslaufsicherheit.

Zwei Sterne ziehe ich trotzdem ab für den Reinigungs-Aufwand – da gibt es Besseres - („Emil“ ;-))).