Stronghold (PC Strategiespiel) Testbericht

Stronghold-pc-strategiespiel
ab 8,82
Auf yopi.de gelistet seit 12/2008

5 Sterne
(39)
4 Sterne
(13)
3 Sterne
(10)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Raszagal

Back to the Middle Ages

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Und wieder ist ein Genremix auf dem Markt erschienen: Stronghold, eine Mischung aus Strategie, Simulation und Echtzeitkampf aus den Gameschmieden von Firefly und Godgames, diesmal aus der Welt des Mittelalters.

Und was passt am besten zu Mittelalter, um eine richtige Stimmung aufkommen zu lassen? Die englische Version natürlich – das Original =). Daher besitze ich auch (mal wieder) nicht die deutsche, sondern die englische Version, werde aber, soweit wie möglich, auch die deutsche Übersetzung (laut Wörterbuch, wie die deutsche Übersetzung im Spiel ist, weiß ich leider nicht) angeben. Wer will, kann sie mir gerne die im deutschen Spiel verwendeten Bezeichnungen mailen, damit ich diesen Bericht hier entsprechend updaten kann.


====================
DAS BIETET DAS SPIEL
====================

Zu Beginn wird kann man zwischen folgenden Optionen wählen:

1. Combat Based Games (auf Kampf basierende Spiele)
Hier kann man die 21-teilige Military Campaign (Militär Kampagne) durchspielen, sich an neun verschiedenen Szenarien für Siege (Belagerungen) – hier hat man die Wahl zwischen Defending (Verteidigung) und Attacking (Angriff) – versuchen, eine von sechs Karten mit Invasion spielen oder an einer Schlacht im Multiplayermodus (mit insgesamt neun Karten für zwei, vier oder acht Spielern) teilnehmen.
Der Multiplayermodus bietet die Möglichkeit, das Tech Level (Stand des technischen Fortschritts) mit den Optionen Early (früh), Middle (mittel) und Late (spät), ebenso wie den anfänglichen Goldstand, die zu Beginn bereitgestellten Güter und Truppen, die Kosten für Truppen und die für den Handel zur Verfügung stehenden Warengruppen (Nahrung, Waffen, sonstiges) einzustellen.

2. Economics Based Games (auf Wirtschaft basierende Spiele)
Hier kann man sich an der vierteiligen Economics Campaign (Wirtschaftskampagne), einer von sechs Economisc Missions (Wirtschaftsmissionen) oder dem Free Build (freies Spiel) versuchen.

3. Map Editor (Karteneditor)
Hier kann man seine eigenen Karten mit den Größen 100 x 100, 200 x 200, 300 x 300 oder 400 x 400 erstellen. Die Handhabung ist relativ einfach, wenngleich es anfangs es einiger Suche bedarf, die richtigen Tools zu finden.

4. Load Saved Games (gesicherte Spiele laden)
Erklärt sich von selbst =)

Daneben gibt es noch Exit (Spielende) und das Tutorial.

Zu den Features von Stronghold sind noch zwei Sachen stichpunktartig zu nennen:
- Es gibt vier Gegner: die Ratte, das Schwein, die Schlange und der Wolf (sind Beinamen, so eine Art Charakterbezeichnung).
- In neun historischen Burgen kann gespielt werden; diese wurden nach alten Bauplänen rekonstruiert.

Hinweis: Ich habe bisher nur im Free-Build-Modus gespielt. Der ist vor allem zu empfehlen, um sich einzuspielen, da es keine Gegner gibt (wird aber auch entsprechend langweilig, wenn man sich ganz aufgebaut hat). Missionen und Kampagnen sind schon bei anderen Spielen nicht so mein Ding gewesen.


Im Jahre 1240 beginnt das Spiel. Man wird zuerst aufgefordert, eine Burg zu bauen, wobei man hier verschiedene Größen – Saxon Hall (sächsisches Herrenhaus), Wooden Keep (hölzernes Haus), Stone Keep (steinernes Haus), Fortress (Festung) und Stronghold (Hochburg) – zur Auswahl hat, welche natürlich auch verschieden viel an Baustoffe kosten; daneben befindet sich eine Sammelstelle, wo sich die avaiable Peasants (verfügbaren Bauern) aufhalten, rechts neben der, aber an der Burgmauer angrenzend das sogenannte Stockpile (siehe nächster Absatz). Danach wird man noch aufgefordert, ein Granary (Nahrungslager) zu bauen, dann man loslegen (vorher kann man nichts anderes machen).

Als erstes empfiehlt es sich, den Nachschub an Baustoffen (Holz und Stein) sicherzustellen. Dafür baut man mehrere Woodcutter (Holzfäller) und ein bis zwei Quarries (Steinbrüche), in deren Nähe man sogenannte Ox Tether (Ochsenstände) für den Abtransport stellen sollte. Diese werden dann, wie alle anderen Produkte mit Ausnahme der fertigen Nahrungsmittel und Waffen auch, am Stockpile (Lagerfläche) gelagert. Das Stockpile ist eine Fläche, die sich auf einer Seite der Burg befindet, die man auch beliebig erweitern kann, und ist einfach ein erhöhter und gepflasteter Platz.

Danach sollte man sich der Nahrungsversorgung widmen. Man kann vier verschiedene Nahrungsmittel produzieren: Käse, Äpfel, Fleisch und Brot. Um Käse zu produzieren, baut man sogenannte Dairy Farms (Käsereien), in der maximal drei Kühe (mit den Namen Daisy, Buttercup, Clover und Bessy) grasen und immer wieder gemolken werden, woraus dann der Käse produziert wird. Äpfel bekommt man über eine Apple Orchard (Apfelplantage) und Fleisch über einen Hunter’s Post (Jägerposten), wobei hier der Jäger Wild aus herumstreunenden Herden abschießt (kann auch soweit gehen, dass man am Schluss gar kein Wild mehr hat, wie es mir mal passiert ist). Die Produktion von Brot ist schon etwas komplizierter, denn dafür braucht man Wheat Farms (Weizenfarmen), Mills (Mühlen) und Bakeries (Bäckereien). Werden Nahrungsmittel fertig gestellt, landen diese im Granary (zur Erinnerung: Nahrungslager).

Natürlich kann man auch schon andere Dinge bauen, doch die oben genannte Reihenfolge empfiehlt sich einfach, wenn man nicht will, dass entweder das Baumaterial ausgeht (im Gegensatz zu den Siedler-Spielen beispielsweise bekommt man kein – nicht mal einen Anteil – des eingesetzten Baumaterials bei Abriss zurück) oder die Leute verhungern oder abwandern und man so quasi ein mittelalterliches Geisterdorf regiert.

Zum Bau selbst ist zu sagen: Es gibt keine Bauarbeiter oder Handwerker, d.h. ein Gebäude ist gleich nach dem Platzieren da, wobei auch automatisch aus der Menge der Avaiable Peasants (verfügbare Bauern) der notwendige Betreiber für das Gebäude rekrutiert wird. Bei allen Gebäuden hat man dann keinen Einfluss mehr auf die Person und kann eigentlich nur noch zuschauen, wie sie ihrer Arbeit nachgeht, was auch mit Text bei Klick auf das Gebäude angezeigt wird. Gebäude kann man dann nur noch abreißen oder schlafen legen (= Produktion stoppen).

Nun kann man wählen, was man sich so alles hinstellen will. Im Menü gibt es verschiedene Gebäudegruppen:

1. Castle Buildings (Schlossgebäude)
Hier findet man Wall Stairs (Stufen, um auf die Mauer hinaussteigen zu können), Wooden Wall (Palisadenwall), Stone Wall (Steinwall), Crenellated Wall (Schutzmauern, werden vor dem Steinwall gebaut und bieten z.B. Bogenschützen Deckung), eine Barack (Baracke, die „Soldatenfabrik“) und das Armory (Waffenkammer).
Zur Barack ist anzumerken: Es gibt natürlich verschiedene Einheiten, die rekrutiert werden können. Dazu zählen:
- Archer (Bogenschütze)
- Spearman (Speerträger)
- Maceman (Axtkämpfer)
- Crossbowman (Armbrustschütze)
- Pikeman (Hellebardenkämpfer)
- Swordsman (Schwertkämpfer)
- Knight (Ritter)
Es gibt hier auch noch drei Submenüs:
a) Towers
Hier findet man Wooden Platform (Hölzernes Podest mit Treppen, mit Hilfe dessen die Soldaten über die Palisadenwälle schauen und schließen können), Perimeter Turret (Umfassungstürmchen, also kleine Türme), Defense Turret (Verteidigungstürmchen), Square Towers (Vierecksturm) und Round Tower (runder Turm, der größte). Die Turrets und Towers platziert man – in regelmäßigen Abständen und insbesondere an Ecken – in bereits bestehende Mauern. Die Crenellated Walls sollte man ganz am Schluss dazubauen, zumal sie nur an bestehende Walls angebaut werden können.
b) Military Buildings (Militärgebäude)
Hier findet man Engineer’s Guild (Ingenieursgilde, hier können Engineers (Ingenieure) und Ladder Men (Leitermänner zur Stürmung von gegnerischen Wällen) ausgebildet werden), Mangonel und Ballista (Wurfgeschosse, werden auf Turrets oder Towers gestellt), Stables (Ställe für je vier Pferde), Tunneler’s Guild (Tunnelbauergilde, hier können Tunneler (Tunnelbauer) ausgebildet werden) und den Oil Smelter (Ölschmelze, braucht man dann als Wurfgeschosse bzw. für brennende Pfeile). Außerdem gibt es hier noch die Optionen Dig Moat (einen Stadtgraben graben) und No Moat (kein Graben, also Stadtgraben wieder auflösen). Dig Moat hat bei mir irgendwie nicht geklappt. Aber ich komme noch dahinter, wie das funktionieren soll!
c) Gatehouses (Torhäuser)
Hier hat man ein Small Wooden Gatehouse (kleines hölzernes Torhaus), Small Stone Gatehouse (kleines steinernes Torhaus), Large Stone Gatehouse (großes steinernes Torhaus), Drawbridge (Ziehbrücke, wird vor Gatehauses platziert), Caged War Dogs (gefangene Kriegshunde; befreit man sie, gehen sie wahllos auf alle in der Umgebung befindlichen Leute los, auch eigene werden da nicht verschont), Pitch Ditch (Pechgraben) und Killing Ditch (tödlicher Graben)

2. Industry Buildings (Industriegebäude)
Hier kann man einen Stockpile, Woodcutter, Quarry und Ox Tether (Beschreibung dieser vier Bezeichnungen: siehe oben), Iron Mine (Eisenmine), Pitch Rig (Bohrinsel zur Ölgewinnung) und Marketplace (Marktplatz; hier kann man Waren an- und verkaufen, sich über die Anzahl seiner Waren und die Preise informieren; eine sehr bedeutende Geldquelle, Steuern sind dagegen Peanuts).

3. Farm Buildings (Farmgebäude)
Hier gibt es den Hunter’s Post, Dairy Farm, Apple Orchard und Wheat Farm (Beschreibung dieser vier Bezeichnungen: siehe oben) sowie Hops Farm (Hopfenfarm, die den alleinigen Grundstoff für Ale (Bier) liefert: Hopfen).

4. Town Buildings (Stadtgebäude)
Hier gibt es Hovel (Wohngebäude, fasst immer und grundsätzlich 8 Personen, auch wenn es sich – es gibt zwei weitere Stufen – optisch vergrößert), Chapel (Kapelle), Church (Kirche), Cathedral (Kathedrale), Apothecary (Apotheke, hier ist der Heiler bei Seuchen, welche von Feinden verursacht werden können) und Well (Brunnen).
Anmerkung zu den kirchlichen Gebäuden: Jedes Gebäude hat einen Priester, egal, wie groß das Gebäude ist; Priester laufen herum und segnen Leute oder machen Pause).
Auch hier gibt es Submenüs, diesmal nur zwei der Zahl:
a) Bad Things (Böse Sachen)
Hier gibt es Gallow (Galgen), Cesspit (Senkgrube), Stocks (Pfahl), Headson Spikes (Widerhaken), Burning Stakes (Scheiterhaufen), Dungeon (Verlies), Streching Rack (Streckbank), Gibbet (Galgen mit Metallkokon, in dem Menschen gefangen gehalten werden), Chopping Block (Schafott) und Dunking Stool (Übersetzung unmöglich... also: da wird jemand auf einen Stuhl gefesselt und dann in eine eklige Flüssigkeit (Moor, Öl oder so was) eingetaucht).
Kurzum: Hier gibt’s alles, was man für das finstere Mittelalter braucht.
b) Good Things (Gute Sachen)
Hier gibts Maypole (Maibaum, um den Kinder tanzen, vier verschiedene Farben – blau, lila, grün und gelb / orange – möglich), Dancing Bear (Tanzender Bär), Communal Garden (Gemeindegarten, gibt es in zwei Größen, nämlich in 2 x 2 und 3 x 3 Größeneinheiten; den kleineren gibt es außerdem noch in vier, den größeren in drei Ausprägungen), Town Garden (Stadtgarten, ein 4 x 4 großes Blumenfeld in drei Ausprägungen), Statue (fünf Ausprägungen, sind meist Friedhofskreuze), Shrine (Schrein, in zwei Ausprägungen), Small Pond (kleiner Teich, in zwei Ausprägungen), Large Pond (großer Teich in zwei Ausprägungen) und vier verschiedenartige Flags (Flaggen, werden an der Burg befestigt).

5. Weapon Buildings (Waffengebäude, nicht zu verwechseln mit der Armory!)
Hier gibt es Fletcher’s Workshop (Werkstatt des Pfeilemachers, hier können entweder Bows (Bögen) oder Crossbows (Armbrüste) hergestellt werden), Poleturner’s Workshop (Werkstatt des ‚Stangendrechslers’ (sorry für diese Übersetzung!), hier können Spears (Speere) oder Pikes (Hellebarden) hergestellt werden), Blacksmith’s Workshop (Schmiedewerkstatt, hier werden Swords (Schwerter) oder Maces (Äxte) hergestellt), Tanner’s Workshop (Gerberwerkstatt, hier werden Lederrüstungen hergestellt) und Armorer’s Workshop (Werkstatt des Waffenmeisters, hier werden Eisenrüstungen hergestellt).

6. Food Processing Buildings (Gebäude für die Weiterverarbeitung zu Nahrungsmitteln)
Hier gibt es Granary, Bakery, Mill (Beschreibung dieser drei Bezeichnungen: siehe oben) sowie Brewery (Brauerei, hier wird der Hopfen zu Bier verarbeitet) und Inn (Wirtshaus, wo das gebraute Bier ausgeschenkt wird).

Das klingt recht viel, aber im Spiel merkt man, wie wenig man eigentlich zur Verfügung hat.

Recht unten sieht man einen Mönch mit einem Buch, klickt man auf dieses, erhält man folgendes Menü (hier sind noch einige wesentliche Punkte für das Spiel enthalten!):

1. Popularity (Populatität)
Hier sieht man, wie beliebt man beim Volk ist. Es gibt hierfür rote, gelbe und grüne Theatermasken, neben denen sich meist eine Zahl befindet. Die rote Maske steht für unbeliebt, die gelbe für neutral und die grüne für beliebt. Je höher die Zahl, desto ausgeprägter ist das Ganze. Es gibt hier einige Unterpunkte:
a) Food (Nahrung)
Vorweg: Durch Klick auf das Granary kann man die Höhe der Ration einstellen.
- No Ration (keine Nahrung) bringt 8 Minuspunkte
- Half Ration (halbe Ration) bringt 4 Minuspunkte.
- Normal Ration (normale Ration) bringt weder Plus- noch Minuspunkte.
- Extra Ration (zusätzliche Ration) bringt vie Pluspunkte.
- Double Ration (doppelte Ration) bringt 8 Pluspunkte.
Zusätzlich kann man noch Pluspunkte bekommen, indem man die vier verschiedenen Nahrungsmittel anbietet:
- vier verschiedene Nahrungsmittel: 3 Pluspunkte
- drei verschiedene Nahrungsmittel: 2 Pluspunkte
- zwei verschiedene Nahrungsmittel: 1 Pluspunkt
- ein Nahrungsmittel: weder ein Plus- noch Minuspunkt
- keine Nahrungsmittel mehr: 8 Minuspunkte (von oben, nicht zusätzlich)

b) Tax (Steuern)
Durch Klick auf die Burg (das Gebäude, was man zuerst gebaut hat), kann man einstellen, wie viel man an Steuern verlangen oder an Bestechungsgeldern ausgeben will:
- Generous Bribe (großzügiges Schmiergeld) bringt 7 Pluspunkte
- Large Bribe (reichliches Schmiergeld) bringt 5 Pluspunkte
- Small Bribe (etwas Bestechungsgeld) bringt 3 Pluspunkte
- No Taxes (keine Steuern) bringt 1 Pluspunkt
- Low Taxes (geringe Steuern) bringen 2 Minuspunkte
- Average Taxes (durchschnittliche Steuern) bringen 4 Minuspunkte
- High Taxes (hohe Steuern) bringen 6 Minuspunkte
- Mean Taxes (gemeine Steuern) bringen 8 Minuspunkte
- Extortionate Taxes (unverschämte Steuern) bringen 12 Minuspunkte
- Downright Cruel Taxes (vollkommen grausame Steuern) bringen 16 Minuspunkte
Auch hier noch einmal der Hinweis: Mit Steuern lässt sich kaum was verdienen, um richtig Geld zu machen, muss man massenhaft produzieren und dann Handel treiben!

c) Crowding (Überbevölkerung)
Um ehrlich zu sein: Keine Ahnung, was das soll… klingt aber nach Minuspunkten, weil Pluspunkte habe ich nie dafür erhalten.

d) Fear Factor (Angstfaktor)
Hier werden die Good Things und die Bad Things gezählt, gegeneinander aufgewogen (je ein Good Thing und ein Bad Thing neutralisieren sich in der Wirkung) und dann entsprechend Plus- oder Minuspunkte verteilt.
Wenn man z.B. 8 Good Things gebaut hat, bekommt man einen Pluspunkt, bei 16 bekommt man zwei, bei 24 bekommt man drei, bei 48 bekommt man vier und ab 60 bekommt man fünf.

e) Religion
Pro Gotteshaus ein Priester. Diese laufen, wie schon erwähnt, herum und segnen (bless) Leute, wenn sie nicht gerade Pause machen, wodurch der Anteil der gesegneten Leute wieder fällt. Anfangswert (und schlechtester) ist neutral, also 0 (Null).
- mindestens 25% der Leute gesegnet: 1 Pluspunkt
- mindestens 50% der Leute gesegnet: 2 Pluspunkte
- mindestens 75% der Leute gesegnet: 3 Pluspunkte
- 100 % der Leute gesegnet: 4 Pluspunkte

f) Ale coverage (Abdeckung mit Bier)
Hier bekommt man dann Pluspunkte, wenn die Abdeckung der Bevölkerung mit Alkohol bestimmte Werte erreicht. Auch hier ist der Anfangswert der schlechteste, da auch neutral.
- mindestens 25% Abdeckung: 1 Pluspunkt
- mindestens 50% Abdeckung: 2 Pluspunkte
- mindestens 75% Abdeckung: 3 Pluspunkte
- 100 % Abdeckung: 4 Pluspunkte

Wie wirkt sich die Popularität aus?
Das ist eine gute Frage. Irgendwie ist es gleich, es ist nur eine Frage der eigenen Gesinnung, ob man lieber gut oder böse sein will. Soll wohl eine Anlehnung an Black & White, jedoch ohne großartige Konsequenz sein.


=======================
DAS MEINE ICH ZUM SPIEL
=======================

SYSTEMVORAUSSTETZUNGEN

Betriebssysteme: Windows 95, Windows 98, Windows ME
Hardware: Pentium 300 CPU, 64MB RAM, 750MB HD, 8fach CD-ROM
Damit stellt das Spiel eigentlich keine großen Anforderungen. 750 MB Festplattenspeicher mag viel klingen, aber in Zeiten, wo man schon 60 und 80 GB zu halbwegs erschwinglichen Preisen kaufen kann, sind 750 MB nicht mehr die Welt.


INSTALLATION

Bei mir lief die Installation zwar träge (waren ja schließlich eine Menge Daten, 736 MB sind im Ordner), aber problemlos. Es wurde nur wenig gefragt (u.a. Ort, wo der Ordner und wo der Eintrag im Startmenü angelegt werden soll), das meiste ging automatisch. Keine Klagen =).


STEUERUNG

Die Steuerung ist relativ einfach, vieles geschieht mit einem Mausklick. Das einzige, was nicht so mein Ding ist, ist es, die Karte zu drehen (geht nur alle 90°), das ist etwas komplizierter, da ich nie weiß, wie ich nun klicken muss, um die Ansicht zu bekommen, die ich will. Problem ist auch, dass große Gebäude kleinere oft überdecken, so dass man manchmal gar nicht mehr hinkommt. Insbesondere die Wälle stören da diesbezüglich schon sehr.


GRAFIK

Die Grafik ist nicht schlecht, vor allem die Videos (zum Spielstart) sind echt sehenswert. Ich finde nur, dass es auf der zweiten Zoomstufe (Verkleinerung) alles viel schlechtes aussieht, irgendwie pixeliger. Aber auf der vergrößernden Zoomstufe schaut alles recht gut aus. Die Gebäude weisen liebevolle Detailarbeit auf, vor allem, wenn man die Menschen darin arbeiten sieht. Auch die Natur, die verschiedenen Bäume, sind sehr gut gemacht, wenngleich es nicht wie 3D sondern eher wie gemalt wirkt. Das ist aber meines Erachtens nebensächlich, ich bin mit der Grafik vollkommen zufrieden, sie ist detailreich, aber nicht überladen, so dass man sich gut darin zurecht findet. Und das ist das, was zählt.
Leider kann man das Spiel aber nur mit einer Auflösung von entweder 800 x 600 oder mit 1024 x 786 spielen. Mehr geht leider nicht.


SOUND

Die Hintergrundmusik ist mittelalterlich und wirkt auch nicht nach langem Spielen nervig, im Gegenteil, sie gefällt mir auch nach längerem Gedudel immer noch sehr gut. Die begleitenden Töne / Geräusche / Worte passen sehr gut und wirken an einer guten mittelalterlichen Atmosphäre mit. Alleine die Gotteshäuser haben den höchsten Nervfaktor mit ihrem Gebimmel, dies ist aber noch in einem erträglichen Rahmen. Die Menschen haben bestimmte Sätze, doch aufgrund mehrer inhaltlich ähnlicher oder zu den Situationen passenden Sätzen ist das Ganze nicht monoton, sondern abwechslungsreich gehalten.


PREIS

Der Preis ist im normalen Bereich für neue PC-Spiele, also ab ca. 80 DM zu erhalten. Aber ein Preisvergleich lohnt sich, wie die folgende Aufstellung zeigt:
Saturn Hansa (Nürnberg): € 44,99 (88,00 DM)
Media Markt (Nürnberg): € 40,39 (79,00 DM)
Amazon.de (Online-Shop): € 40,90 (79,99 DM)
Bol.de (Online-Shop): € 45,99 (89,95 DM)
Buecher.de (Online-Shop): € 51,10 (99,95 DM)


HOMEPAGES

http://www.stronghold.de (deutsche Homepage)
http://www.fireflyworlds.com/stronghold_frameset.htm (englische Homepage)
Anmerkung: Beide Pages sind teilweise noch recht spartanisch. Es gibt zwar auf beiden Wallpaper und Infos, aber neue Karten fehlen. Bei der englischen Homepage kann man auf manche Menüpunkte klicken, aber der dazugehörige Inhalt fehlt noch gänzlich (es steht nicht mal da, dass der Bereich in Bearbeitung ist). Die deutsche hat ziemlich lange Ladezeiten, was mich bei meinem TDSL doch noch ziemlich gewundert hat.


POSITIVE KRITIK

Ich bin zwar kein großer Freund von Schlachten, aber meine Einheiten haben mir schon sehr gut gefallen. Wenn man mehrere verschiedenartige Einheiten markiert hat, kann man unten eine Statistik sehen, wie viele von welcher Einheit in der Markierung enthalten sind. Klickt man dann auf eine Gruppe, werden nur diejenigen innerhalb der ersten Markierung markiert, welche zu dieser Gruppe gehören. Besonders gut gelungen finde ich, dass sich die Gruppen, wenn man sie irgendwo hin schickt, in Quadraten anordnen. Ich habe tatsächlich mal einige Zeit damit verbracht, zu beobachten, wie die Einheiten kreuz und quer auf der Karte herummarschiert sind und sich dann in Quadraten angeordnet haben =). Ist irgendwie faszinierend. Das gibt einem gleich mehr Gefühl von Macht... denke ich *g*.

Die Größenverhältnisse zwischen Mensch und Gebäude stimmen! Zumindest augenscheinlich, das müsste man ausmessen, um Abweichungen festzustellen. So ein Stronghold ist schon gewaltig groß...

Besonders gut finde ich, dass jeder Mensch einen eigenen Namen hat. Zwar sind die Gedanken oft recht gleich, aber das nenne ich Detailarbeit =).

In einigen Punkten habe ich ja schon Lob verteilt – Grafik und Sound seien hier einmal exemplarisch genannt – dennoch möchte ich sie hier zur Vollständigkeit erwähnen.

Das Spiel ist sehr fesselnd, ich habe teilweise ca. 10 Stunden pro Tag damit am PC verbracht. Auch wenn es einige negative Aspekte, welche im folgenden Punkt abgehandelt werden, gibt, so fasziniert, begeistert und fesselt meine neueste Errungenschaft Stronghold dennoch sehr. Ich liebe es einfach zu planen, sei es nun Häuseranordnungen oder Produktionsketten. Und wenn ich mich dann mal an den Combatmodus heran wagen werde, wird es noch mehr zu planen geben. Doch erst einmal versuche ich, meinen Siedlungsaufbau zu perfektionieren. Vor allem zeitlich haperts da noch bei mir, aber das wird schon =).


NEGATIVE KRITIK

Nun ja, es gibt da genau drei Dinge, bei denen könnte ich teilweise fuchsteufelwild werden:

1. Leute behindern den Bau
Nichts ist nervtötender, als dass irgendwelche Leute durch das Gebiet laufen, auf dem ich gerade was bauen will. Dann kann man nämlich nichts bauen, sondern muss erst warten, bis sich die Herrschaften vom Acker machen. Kinder sind da nicht so schlimm, weil spielen beinhaltet auch herumrennen und früher oder später verschwinden sie von meinem Bauplatz. Aber die blöden Tussis (Frauen, haben Babies am Arm) haben nichts besseres zu tun, als Ewigkeiten ihr Kind am gleichen Ort zu wiegen und mich bei meinen Bauvorhaben zu behindern. Ich weiß nicht, warum man nicht bauen kann, wenn da wer steht oder geht... man kann ja dann genauso gut eine Art Räumungsbefehl erlassen, so dass alle baldmöglichst verschwinden. Bei Siedler III und IV sowie Die Völker I und II ist das doch auch besser gelöst!

2. Apfelbäume pflanzen sich wahllos fort
Diese Apple Orchards haben mir manchmal auch schon den letzten Nerv geraubt. Nicht nur, dass manche Bäume innerhalb der Plantage verschwinden, nein, es wachsen auch noch neben den Plantagen so dämliche Apfelbäume (welche nicht vom Woodcutter gefällt werden können). Diese verstopfen dann die Wege meines ausgeklügelten Wegesystems oder behindern den systematischen Bau weiterer Gebäude.

3. Bäume behindern meinen Ausbau und werden nicht gefällt
Leider behindern alle Arten von Bäumen den Bau. Und leider kann man den Woodcuttern nicht befehlen, bestimmte Bäume zu fällen, sondern man muss warten, bis sich endlich dazu bequemt wird, das störende Teil zu entfernen. Und oft vermehren sich dann die Bäume noch, so dass dann kleine den Bau zusätzlich behindern und sich die Zeit, bis da endlich Platz ist, nochmals verlängert.

Dann gibt es noch ein paar störende Sachen:

1. Grafikfehler
Ich habe schon ein paar Mal beobachtet, dass wenn meine Burg das Granary verdeckt, man trotzdem Teile von den Leuten und Waren sehen kann, die das Granary beliefern bzw. mit denen das Granary beliefert wird.

2. Fehlermeldungsfehler
Wenn ich in der Baracke Soldaten rekrutieren will, sind diejenigen, welche ich rekrutieren kann (da ich das benötigte Gold, die Waffen und gegebenenfalls Rüstungen und Pferde vorrätig habe) mit kräftigeren Farben versehen als diejenigen, welche ich momentan nicht rekrutieren kann (die werden mit weißem Schleier angezeigt). Mir ist aber nun schon mehrmals aufgefallen, dass trotz der farblichen Kennzeichnung, ich könne eine bestimmte Art an Soldaten rekrutieren, es nicht ging und die Fehlermeldung „Not enough arms“ (Nicht genug Waffen) gesprochen wurde. Nach 1 Sekunde aber konnte ich – ohne Änderung der Bestände – fleißig weiter rekrutieren.

3. Keine Speicheraufforderung beim Beenden
Leider bin ich es schon zu sehr gewohnt, dass man von der Software beim Beenden darauf aufmerksam gemacht wird, dass noch gespeichert werden muss. Nicht bei Stronghold – da muss man separat erst auf Speichern und dann nochmals auf die Optionen und dort auf Beenden klicken.

Zu guter letzt gibt es noch so ein paar Kritikpunkte zur Verbesserung:

1. Aufbausystem bei Stronghold
Ich persönlich finde es etwas billig, Gebäude quasi vom Himmel regnen zu lassen. Etwas realistischer hätte es schon sein können, wie es schon Star Craft, die Siedler- und Völker-Reihe gezeigt haben. Genauso finde ich es auch komisch, dass sich die Gebäude mit der Ansicht drehen...

2. Wirtschaftssystem
Das Wirtschaftssystem ist für meine Auffassung zu einfach gestrickt. Um Bier zu brauen, braucht man mehr als nur Hopfen. Zumal es ein Well (Brunnen) gibt, dessen Sinn mir noch nicht ganz klar ist. Genauso sehe ich das auch beim Brot: Gut, aus Weizen wird Mehl, aber nicht nur aus Mehl alleine wird Brot. Genauso auch die Fleischproduktion: Kühe kann man nicht nur zur Käseherstellung benutzen, Schweine und Schafe gibt es außerdem auch noch. Kann natürlich sein, dass genau das die Schwierigkeit sein wird, 4 Extrapunkte für Vielfalt beim Nahrungsangebot zu bekommen, denn Fleisch ist grundsätzlich immer (im späteren Spielverlauf) chronisch zu wenig da. Es gibt einfach zu wenig an Verkettung der Produktionslinien, keine Konkurrenzen zwischen den Produkten hinsichtlich von Rohstoffen. Aber die Idee, auch Käse als Nahrungsmittel einzuführen, finde gut, wenngleich es auch keinen Verkauf der Nahrungsmittel gibt. Genauso fehlen noch andere Berufe bzw. (Wirtschafts-)Systeme, z.B. Schuster, Schulen, Weber, kurzum all solche mittelalterlichen Tätigkeiten, die in Gilden und Zünften organisiert waren, wie auch städtische Einrichtungen. Da gefällt mir Anno 1602 als gerade-noch-mittelalterliches Spiel weitaus besser.

3. Wege- und Lagersystem
Ein Wegesystem gibt es im eigentlichen Sinne nicht. Man lässt halt Platz zwischen den Gebäuden, das ist dann der Weg (sofern er nicht von dämlichen Bäumen verbaut wird). Nicht so wie bei Anno 1602 oder Siedler II, wo man Wege anlegen konnte bzw. sich Wege aufgrund der Benutzung gebildet haben (Siedler III und IV). Das Lagersystem ist zentralistisch aufgebaut. Beispiel: Der Hopfen wird zum Stockpile gebracht, wo er zum Brauen abgeholt wird. Die Fässer Biere werden dann wieder zum Stockpile gebracht, wo sie vom Wirt abgeholt werden. Cultures hat dies z.B. mit Trägern und Lagerhäusern gelöst, so dass die Wege minimiert und der Produktionsprozess somit effizienter gestaltet wurde. Bei der Siedler-Reihe kann man auch Zwischenläger bauen. Das ist nicht gut gelöst!

4. Personensystem
Jeder kann alles – dass es auch differenzierter geht, hat die Siedler-Reihe (man braucht ein bestimmtes Werkzeug für einen Beruf) sowie Cultures und die Völker-Reihe (man braucht Forschung und Ausbildung für den Großteil der Berufe) bewiesen. Dass vor allem die Soldaten schon fix und fertig angezogen von der Sammelstelle neben der Burg weggehen – selbst Ritter reiten mit ihren Pferden von dort weg – ist dann doch schon sehr lieblos.

5. Kartengröße
Das ist das größte Manko, was mich für Multiplayerpartien (und auch Partien mit Gegnern) abschreckt. Die Karten sind verdammt klein. Auf meiner Übungsmap nehme ich erstens alle Ressourcenstellen und zweitens für mein Dorf ca. ein Drittel der Karte ein (der Rest ist mit Wald kaum bebaubar). Wo sollen da zwei Leute (oder mehr?) drauf Platz haben?! Diese Übungsmap weist nämlich schon die maximale Größe von 400 x 400 auf.


FAZIT

Stronghold ist sicherlich ein gutes Spiel, jedoch sollte man nicht allzu viele Erwartung daran stellen. Vom Prinzip her ist das Spiel gut, es fesselt durchaus auch (bis man nicht mehr weiß, was man noch ausbauen kann), doch durch die im zuvor genannten Punkt aufgezählten Mankos verringert sich schnell der Suchtfaktor mit der Dauer des Spielens. Dort werden zwar nur Kleinigkeiten genannt, aber die Summe macht es leider auch :-(. Für einen Ausflug ins Mittelalter ist das Spiel ganz gut, aber im Großen und Ganzen ist es meinen Erwartungen nicht ganz gerecht geworden. Ich empfehle den Kauf nur bedingt; wenn sich etwas im Preis getan hat, sollte man eher überlegen, ob man zuschlägt.


QUELLEN

http://www.amazon.de
http://www.bol.de
http://www.buecher.de
http://www.stronghold.de
http://www.fireflyworlds.com/stronghold_frameset.htm
und natürlich das Spiel selbst

8 Bewertungen, 3 Kommentare

  • kingsunday

    21.02.2002, 23:10 Uhr von kingsunday
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo! Ein wirklich bombiger Bericht! Gruß, KingSunday

  • ddjjtt2

    12.02.2002, 16:38 Uhr von ddjjtt2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Cool.Die längste Meinung,die ich bis jetzt gesehn habe.Inhalt ist auch super und die Meinung ist sehr ausführlich.Weiter so!

  • 111hammi

    12.02.2002, 00:42 Uhr von 111hammi
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow.. rspekt :)