Schmidt Spiele Die verbotene Insel Testbericht

SPANNENDES, EINFACHES GESELLSCHAFTSSPIEL MIT INTERESSANTEM GAMEPLAY


Neben dem Gesellschaftsspiel - Die Säulen der Erde -, war - Die verbotene Insel - das zweite Spiel, welches neu in unserer Spielesammlung aufgenommen wurde. Was Euch bei diesem Spiel erwartet, werdet Ihr in diesem Bericht erfahren.


== ALLGEMEINES ==

Die verbotene Insel von Schmidt Spiele schaffte es auf die Nominierungsliste für Spiel des Jahres und stammt von Matt Leacock. Über stöbern im Internet bin ich auf das Spiel gestoßen und ich fand die Idee interessant nicht gegeneinander, sondern gemeinsam ans Ziel kommen zu müssen.
Nach einigen guten bis sehr guten Kritiken fiel die Wahl auch nicht mehr schwer - um 15 Euro kann man das Spiel schon sein eigen nennen.

Erschienen ist es bei Schmidt Spiele und geeignet für Spieler ab 10 Jahre aufwärts.
2-4 Spieler können Artefakte auf der verbotenen Insel suchen und sollten pro Spiel ca. 30 Minuten Zeit mitbringen.


== INHALT ==

In einer Schachtel ca. 19x27x6,5cm sind folgende Spielelemente enthalten:
- 6 farbige Abenteurer Figuren
- 4 bunte Artefakte
- 24 Inselfelder
- 56 Spielkarten
- 1 Spielanleitung
- 1 Wasserpegelanzeiger plus Anzeigepfeil

Die Schachtel ist schön bemalt und zeigt einen Turm von einer Symbolkarte im Spiel. An den umliegenden Seiten findet man 2 weiter Symbolkarten sowie den Spieletitel - die verbotene Insel - in weißen Lettern angeschrieben. Die Rückseite beschreibt das Spiel kurz und enthält einige weitere Infos zum Spiel selbst. Strategie und Interaktion wird hierbei hoch bewertet, während Glück und Schwierigkeit im Mittelfeld liegen.


== START ==

Wie bei den meisten Spielen beginnt alles mal im parallelen Durchackern der Spieleanleitung, während man den Spielstart selbst entsprechend vorbereitet. Im Falle der Insel muss man so die Insel selbst in Form von Inselfeldern auslegen. Hier gibt es eine Standardform, die man nach Zufall mit den Inselkarten legt, oder auch einige weitere vorgeschlagene Formen hinten in der Beschreibung die den Spielverlauf wesentlich schwieriger gestalten können.
Alle Inselkarten sind auf der einen Seite schön bunt und auf der anderen Seite bläulich gefärbt (wenn sie im Verlauf des Spieles überflutet werden).
Des weiteren bekommt jeder Spieler (2-4) je einen Abenteurer, eine schöne Spielfigur, sowie ein Kärtchen über den selben mit der Beschreibung seiner Spezialfähigkeit, die man im Spiel entsprechend einsetzen sollte.
Die Artefaktkarten werden gemischt und an eine Seite gelegt, die Flutkarten werden ebenfalls gemischt und an die andere Seite abgelegt.
Der Flutschieber wird seitlich mit einem Schiebepfeil markiert und je nach gewünschten Schwierigkeitsgrad startet man hier bei Anfänger oder kann gleich vorrücken bis Legende.
Die 4 Artefakte selbst kommen an die Spielecken und schon kann es losgehen.
Zuvor müssen aber noch 6 Flutkarten aufgedeckt, und die entsprechend abgebildeten Inselkarten umgedreht werden - somit färben sich die Inselkarten bläulich und sind schon zu Beginn überflutet! Weiters bekommt noch jeder Spieler 2 Artefaktkarten.


== SPIELABLAUF ==

Die Spielzüge sind schnell erklärt und in ca. 10-15min ist die Spielanleitung durchgelesen bzw. durchprobiert.
Jeder Spieler durchläuft abwechselnd 3 Spielzüge:
- Aktionen setzen
- 2 Artefaktkarten ziehen
- Flutkarten ziehen

Man darf bis zu 3 Aktionen setzen, die wie folgt möglich sind. Abenteurer bewegen, Inselfelder trockenlegen, Artefaktkarten einem Mitspieler geben, oder ein Artefakt finden. Man muss immer den Überblick haben bzw. sich mit seinen Mitspielern absprechen um seine Aktionen möglichst effektiv einzusetzen.
Danach werden 2 Artefaktkarten gezogen und abgelegt. Neben den Artefakten können hier auch Flutkarten auftauchen, die den Flutpegel wieder ein Stück weiter anheben.
Zuletzt werden noch so viele Flutkarten gezogen, wie beim Flutpegel angezeigt werden. Anfangs sind es so nur 2 Inselfelder, die pro Spieler überflutet werden, später können das aber auch schon 4 oder gar 5 Inselfelder sein die zu sinken drohen. Wird ein bereits überflutetes Inselfeld erneut von der Flutkarte getroffen, versinkt es völlig und kommt vom Spielfeld.

Ziel ist es die 4 Artefakte zu bergen. Dazu muss 1 Spieler 4 Artefaktkarten des selben Artefaktes sammeln und dann noch auf eine der beiden Inselfelder mit dem entsprechenden Artefakt kommen um sich das gesuchte Teil zu holen. Wurden alle 4 Artefakte eingesammelt müssen noch alle Spieler zum Landeplatz gelangen um schließlich mit einer Helikopterkarte von der Insel fliehen zu können.
Hört sich nicht leicht an ... ist es auch nicht!

Da Spiel ist im Gegenzug verloren, wenn der Landungsplatz versinkt, von einem Artefakt beide Inselfelder gesunken sind oder ein Abenteurer mit einem Inselfeld untergegangen ist.
Sieg und Niederlage gibt es immer nur für ALLE Spieler!


== EINDRUCK ==

Sowohl die Inselkarten, als auch die Figuren, Artefakte und auch die Spielkarten selbst sind schön gestaltet.
Die Inselkarten sind mit klingenden Namen beschriftet wie - Höhle des Feuers - oder - Tempel der Sonne - und entsprechend in dem Thema auch hübsch bemalt.
Das erste Mal durchlesen und durchspielen ist leicht zu schaffen und schon beim zweiten Spiel muss man nur manchmal nach blättern bei speziellen Vorkommnissen. Diese sind auch fast ausschließlich durchgehend beschrieben und lassen kaum Fragen offen.
Spielen neue Spieler mit, kann es ihnen von Kennern auch sehr leicht erklärt werden. Etwas schwieriger ist es natürlich die richtigen Spielzüge zu setzen, aber da darf man sich ja absprechen.
Zu zweit ist das Spiel auch in der leichteren Ausführung mit ein wenig Glück gut zu schaffen. So haben wir gleich die ersten beiden Spiele gewonnen. Je höher der Schwierigkeitsgrad und auch mit mehr Spielern steigt jedoch die Notwendigkeit seine Züge effektiv einzusetzen um nicht mit der Insel unter zugehen und zu verlieren.
Wir haben das Spiel schon des öfteren zu zweit oder mit einen weiteren Paar zu viert gespielt. Meiner Meinung nach macht es zu viert etwas mehr Spaß und ist zugleich auch schwieriger, spannender. In der leichtesten Stufe (Flutpegel, Inselform) sollte es aber auch hier meistens schaffbar sein.

Viel Abwechslung bietet das Spiel durch 6 verschiedene Abenteurer mit entsprechend anderen Spezialitäten. So kann der Taucher beispielsweise durch mehrere überflutete oder auch versunkene Inselteile hindurch tauchen. Der Ingenieur wiederum darf mit einer Aktion gleich 2 überflutete, angrenzende Inselfelder trockenlegen.
Die verschiedenen Inselformen bieten weitere Abwechslung für häufiges Spielen.
Für tägliches Spielen ist das wahrscheinlich trotzdem noch zu wenig Abwechslung, dafür ist es aber leicht erlernbar und benötigt pro Spiel auch relativ wenig Zeit.

Schwierig machen es immer wieder die Flutkarten, von denen es 3 gibt im Spiel und die den Flutzähler immer vorantreiben. Auch werden die bereits abgelegten, überfluteten Inselkarten wieder gemischt auf den Stapel gelegt und laufen fortan nun Gefahr völlig zu versinken.


== ZUSAMMENFASSUNG ==

Die verbotene Insel ist es in jeden Fall ein optimales Spiel für zwei, drei Spielchen bei einem gemütlichen Abend mit Freunden. Für einen abendfüllenden, langen Spielenachmittag -Abend ist das Spiel alleine wahrscheinlich etwas zu wenig. Freunde von Carcassonne sollten sich das Spiel auf jeden Fall einmal ansehen. Zwei Spiele mit vielen Ähnlichkeiten was Ausstattung, Schwierigkeit und Abwechslung betrifft.
Strategiefans alla Die Siedler werden mit der verbotenen Insel wahrscheinlich nicht ausgelastet und nehmen das Spiel eher mal zur Entspannung.

Mir persönlich gefällt das Spiel auf jeden Fall sehr gut und wir spielen es oft zu zweit und manchmal auch mit 1-2 weiteren Freunden. Ein gemütliches Glas Wein neben dem Suchen der Artefakte, genau das richtige für einen entspannten Abend.


So bedanke ich mich fürs Lesen und wünsche angenehme Stunden und viele gefundene Artefakte mit der verbotenen Insel ...
... heute schon geMOFFt?