Civilization V (PC Strategiespiel) Testbericht

Die Frage aus der Überschrift dieses Berichts ist durchaus gerechtfertigt, wie man in meinem nachfolgenden Bericht gleich sehen kann,denn mit dem fünften Teil des ursprünglich von Sid Meiers "erfundenem" Strategiedauerbrenners, welchen man in seinem ersten Teil noch auf dem Amiga spielen konnte, halten doch einige Neuerungen Einzug, die es so in den Vorgängerteilen nicht gab. Haben diese Neuerungen etwa das bewährte Grundkonzept des Spiels soweit verändert, dass man es mit Civ V quasi mit einem ganz neuen Spiel zu tun hat ? Lest selber...

So kam ich zu Civilization V

An dieser Stelle "oute" ich mich als alter "Civilization" - Spieljunkie. Schon der allererste Civilization-Teil hatte mich voll gepackt. Eine ganze Zivilisation aus der Steinzeit in die Moderne zu führen, gegen fremde Völker zu verteidigen oder den Einfluß seines Volkes durch überlegene Technologie auszubauen, solch ein Konzept war damals, Anfang der 90´er Jahre einfach revolutionär. Kaum also, dass das Spiel in seinem 5.ten Teil erschienen war, bestellte ich "mein" Civ V bei buecher.de für 41,95 € im Oktober dieses Jahres (2010) und wartete recht erwartungsvoll auf die von mir lange erwartete Fortsetzung der Civ-Reihe...

Lieferumfang

In der Spiele-DVD Hülle finde ich neben der Programm-DVD ein mit insgesamt 8 Seiten doch eher dünnes Anleitungsheftchen vor. Entsprechend kurz sind die für das Spiel anwendbaren Erläuterungen in dem dünnen Heftchen auf insgesamt 4 der 8 Seiten gehalten - nennenswertester Mehrwert der Anleitung für den Civ-Spieler: man erhält eine tabellarische Übersicht über die im Spiel anwendbaren Tastenkürzel sowie einen kurzen Abriss über die Installation - mehr nicht. Da ist das beigefügte, auf knapp DinA3-Größe aufklappbare Plakat , welches in grafischer Form den Technologiebaum dieses Spiels enthält, schon deutlich informativer. Im Rahmen dieser Übersicht sind nochmals die Tastaturkürzel angegeben, mit denen man im Spiel seine Einheiten steuert, zudem gibt es eine Übersicht über die anwählbaren Politikmodi, die man im Spiel dann und wann für sein Volk einstellen kann.

Die Installation

Die Installation von Civilization V erfolgte auf meinem mit Windows 7 Home in der 64 Bit-Version ausgestatteten PC.
Direkt nach dem Einlegen der Spiele-DVD in das DVD-Rom Laufwerk erscheint nach kurzer Ladezeit das Installationsstartmenu von Civization V. Zunächst muss ich dabei das Installationsverzeichnis angeben, in dem das Spiel auf der Festplatte installiert wird. Bei dem Programm handelt es sich übrigens um ein reines 32-Bit Programm, was bereits durch die Vorgabe des Programmordners, in dem ich das Spiel installieren sollte, deutlich wird, der da "Programme X86" heißt - "echte" 64-Bit Programme installiert Win7 nämlich in den "normalen" Programme-Ordner.
In Bezug auf den Umfang der Daten, die auf die Platte installiert werden sollen, habe ich leider keinerlei Einfluß - das Programm braucht so immer 8 GB an Festplattenspeicher - das hat aber auch seinen Grund: Civilization ist ein Spiel, welches über STEAM funktioniert (s.u.). Nachdem ich das Installationsverzeichnis angewählt hatte, ging der Installationsvorgang los,der im Wesentlichen aus dem Kopieren der Programmdateien in den von mir angegebenen Festplattenordner besteht. Nachdem dieser Kopiervorgang abgeschlossen war, baute die Installationsroutine automatisch eine Verbindung zu meinem von mir bereits zuvor eingerichteten STEAM- Account auf, über den ich schließlich das Spiel zu den von mir genutzten, bereits über Steam registrierten Spielen nach Eingabe der auf der Hülle abgedruckten Seriennummer hinzu fügte... Wenigstens zur Installation muss also eine Verbindung des Rechners zum Internet bestehen, sonst kann CIV V leider nicht installiert werden - zum Spielen des Einzelspielermodus zumindest muss die Verbindung zum Netz später übrigens dagegen NICHT unbedingt bestehen...
Da es bereits ein Update vom Hersteller 2k Games gab, startete Steam automatisch die Update-Prozedur, was wiederum (incl. Download und Installationszeit für das Update) weitere 5-10 min. dauerte. Insgesamt hatte ich das Spiel so nach knapp einer halben Stunde Installationszeit komplett incl. Update installiert und konnte das Spiel direkt über Steam starten.

... ohne STEAM läuft hier gar nichts

Was Steam ist, werden viele Computergamer bestimmt schon wissen, für diejenigen, die hier nicht so firm sind, daher einige kurze Erläuterungen.
Kurz gesagt ist STEAM eine Plattform im Internet, über die Nutzer von Spielesoftware ihre Spiele registrieren und damit zur Nutzung freischalten können / müssen. Dabei muss sich der Nutzer zunächst einen Account bei Steam freischalten, was im Wesentlichen durch die Eingabe seiner Email-Adresse plus dem Ersinnen eines Passwortes geschieht. Viele aktuelle Spiele kann man mittlerweile nur noch via Steam spielen - das hat für die Hersteller von Computerspielen mehrere Vorteile. Zum einen wirkt Steam wie eine Art von Kopierschutz, ohne den das Spiel nunmal nicht läuft, zum anderen dient Steam,dieses Mal vielleicht als Vorteil für den Nutzer eines Computerspiels gesehen, dazu, wie im Fall von Civilization V z.B. auch als eine Art von Update-Center, da neuere Patches für über Steam installierte Spiele auch automatisch vor dem Neustart des Spieles heruntergeladen und installiert werden können. Steam war und ist aber auch eine Vertriebsplattform für Online vertriebene Computerspiele. So kann Civilization V z.B. auch direkt als Downloadversion über Steam bezogen werden - hier gibt es Vorteile (Preis) aber auch Nachteile (lange Downloadzeiten (8GB immerhin (!)) / Downloadversion nicht wieder verkaufbar etc.pp.)

Der erste Start

Nach der Installationsprozedur machte ich - im Nachhinein gesehen - eventuell den Fehler, das Spiel direkt über Steam zu starten. So erlebte ich das Programm zunächst nur auf Englisch, im danach von mir aufgerufenen Funktionsmenu konnte ich auch nicht auf Deutsch umstellen. Also beendete ich das Spiel zunächst und startete das Spiel über den von der Installationsroutine bereits eingerichteten Link auf dem Desktop nochmal ganz neu. Die Spiele DVD wird für den zukünftigen Start des Programms übrigens nicht mehr benötigt - wenn es auf der Platte installiert ist, erfolgt der Start auch ohne, dass die DVD im Laufwerk liegt. Sie dient also nur zu Installationszwecken.
Das Programm stellte die Verbindung zu meinem Steam-Account her und loggte mich automatisch bei Steam ein - mein Passwort oder Accountnamen brauchte ich nicht extra einzugeben - ein kleiner Hinweis, das jetzt mit Steam verbunden wird, kam nach dem Klick auf das Icon auf den Bildschirm. Wie sich zeigen sollte, stellt das Program automatisch die Steam-Verbindung her, wenn ich über das vom Programm auf dem Desktop angelegte Link-Icon das Spiel starte. Wie schon erwähnt, muss ich aber nicht mit meinem Rechner eine Verbindung zum Internet haben, um CIV V zu spielen, dies ist nur für die Installation des Spiels notwendig !
Offline wird ganz einfach nicht über Steam gestartet.
Jetzt tauchte ein Menu auf, in dem ich das Spiel entweder mit Direct X9 oder wahlweise mit Direct X10/X11 starten konnte, "natürlich" wählte ich als Besitzer einer Direct X10-Grafikkarte die letztere Option - ich hatte schließlich schon lange auf ein Programm gewartet, welches endlich mal die neuen Features dieser DirectX-Varianten ansprechen konnte - wozu hat man eine solche Grafikkarte und ein solches, sogar Direct X11 unterstützendes Betriebssystem ?
Danach lud das Programm von der Festplatte nach, bis schließlich das -beim allerersten Start mir nur auf englisch - zugängliche Intro jetzt allerdings in deutscher Sprache abgespielt wurde, in der ein alter König seinem Sohn seinen Traum von Ruhm und Größe seines Volkes erzählt. Dieses Intro sieht recht gut aus, es nervt natürlich, wenn es jedesmal vor dem Spielstart abgespielt wird - daher kann man durch Druck auf die ESC-Taste das Intro an beliebiger Stelle unterbrechen. Danach kam nach knapp 10 sec. "endlich" das eigentliche Auswahlmenu auf den Bildschirm...


Das Auswahlmenu

Nachdem ich den Vorspann entweder komplett habe abspielen lassen bzw. abgebrochen habe, erscheint auf dem Bildschirm das Auswahlmenu.
Auf die einzelnen Punkte gehe ich im Folgenden ein wenig näher ein...

Optionen

In diesem Menuteil passe ich die Möglichkeiten des Spiels in erster Linie auf die Fähigkeiten meines Systems an, hier ist es gerade die Spielegrafik, die - je nach eingesetztem PC-System - in ihrer Auflösung, Farbtiefe und Detailauflösung an die Möglichkeiten der im Rechner eingebauten Grafikkarte angepasst wird. Die Soundlautstärke ist ebenso anpassbar, ich kann aber auch Änderungen in der Bedienung z.B. einstellen, indem ich bestimmte Tastenfunktionen ändere etc.pp.

Einzelspielermodus

Einstellungsmöglichkeiten zu Spielstart

Im Einzelspielermodus spiele ich allein gegen maximal 12 vom Computer gesteuerte Nationen.
Zu Beginn eines neuen Einzelspiels wähle ich mir eins aus 24 im Spiel verfügbaren Völkern aus, die ich als Spieler nun anführen kann. In CIV IV z.B. war es noch so, dass, wenn ich die Deutschen als Volk wählte, ich nicht mehr Zeit für die Forschungen im Bergbau und der Landwirtschaft durchzuführen brauchte. Im Unterschied etwa zu dieser Vorgängerversion sind die Startvoraussetzungen im Hinblick auf die bereits erforschten Technologienen bzw. Starteinheiten ,unabhängig von meiner Wahl in CIV V , absolut identisch. Dabei kann ich mir als Einzelspieler, genauso, wie es seit dem ersten CIV der Fall war, über mehrere Optionsmenus "meine" Civ-Welt aus mehreren wählbaren Einstellungen anpassen.
Die Karten werden nach meinen einstellbaren Vorgaben vom Computer generiert. "Pangaea" z.B. beauftragt den Rechner, einen zusammenhängenden Kontinent zu schaffen - die Bedeutung einer Flotte für meine Nation ist in dieser Einstellung eher geringer als wenn ich z.B. hier "Archipel" eingestellt hätte, worauf der Rechner eine aus vielen kleinen Inseln bestehende CIV-Welt errechnet.
Die Spielewelt bietet je nach ihrer eingestellten Größe von "winzig" bis "riesig" zwischen 2 bis 12 Computergegner. Ebenso einstellbar ist ein Schwierigkeitsgrad von 1 bis 7 - je nach Schwierigkeitsgrad werde ich weniger bis häufig von feindlich gesinnten Barbarenvölkern angegriffen, dazu ist die KI merkbar schlauer, je höher die Stufe gewählt wurde.

Spiel frei

Für mein Beispielspiel wähle ich die Deutschen in Schwierigkeitsstufe 2 und spiele auf einer kleinen Pangaea-Welt mit 6 Computergegnern und ebenso vielen Stadtstaaten (s.u.).
Nachdem alle Optionen eingestellt sind, starte ich also das Spiel. Nach einer kurzen Ladezeit, in der ein Sprecher etwas zur Geschichte des von mir ausgewählten Volkes sagt, geht es mit einer Siedlereinheit und einer Einheit Krieger los, die Welt zu besiedeln. Die Spielabläufe sind zu Beginn recht identisch mit denen, die CIV-Fans aus der Version Civ IV gewohnt sind, nur: die Grafik ist doch deutlich detaillierter und variantenreicher gehalten als in CIV IV. Auch Civ V setzt auf den Tutorienmodus im Spiel, den ich mir als Anfänger zu- und abschalten kann. Die Beraterin weisst mich so darauf hin,dass ich z.B. schnell an vom Computer vorgeschlagenen Orten siedeln sollte, damit ich nach neuen Erkenntnissen forschen und Einheiten ausbilden kann. Ist ein passender Ort gefunden (der in der Regel an einem Fluß liegt), lasse ich mich hier nieder - und habe die erste Stadt gegründet, die nun auch die Hauptstadt meines aufzubauenden Reiches sein wird. Sofort werde ich nun gefragt, was ich erforschen möchte und was in der Stadt gebaut werden soll.Eine Forschung baut dabei auf die nächste auf - hier hilft der Blick in den bereits erwähnten Technologiebaum, der dem Programm als Poster beigelegt war.
Am Anfang empfiehlt es sich, eine weitere Kriegereinheit zu bauen, danach sollte der Bau eines Bautrupps anstehen, damit ich die Gegend um meine Stadt durch Verbesserungen der Infrastruktur (Felder anlegen, später dazu Marktpunkte,Minen oder Straßen bauen) schneller zu Wachstum zu führen. Je mehr Siedlungspunkte eine Stadt hat, umso schneller kann ich in der Stadt Einheiten, Gebäude oder Weltwunder bauen...

Erforsche die Welt

Parallel zu Verbesserungen der Infrastruktur um eine Stadt oder dem Bau von Einheiten in der Stadt kann ich mit der Kriegereinheit die Gegend erforschen - in Ruinen gibt es gerade zu Beginn des Spiels entweder Geld, Forschungen oder Menschen zu finden, die sich mir in meiner Siedlung anschließen und somit die Siedlungsstufe um einen Punkt erhöhen. Ebenso kann ich auf feindliche Barbarendörfer stoßen, die, wenn ich es mich traue, angreifen und im Erfolgsfall auch plündern kann. Stadtstaaten, auf die ich dabei stoße, freunden sich mit mir an und laden zum Handel ein, während andere Völker Verträge, Handels- und Forschungsabkommen mit mir abschließen.

Die Zeit läuft

Jedes Rundenende lässt die Jahreszahl, in der ich mich laut Spiel befinde, vorankommen. Das Spiel startet immer anno 4000 vor Christus und bewegt sich pro Runde weiter in der Zeitscala voran. Zunächst um 20 Jahre, später werden die Sprünge immer kürzer - an dem Jahr 1800 wird um 1 Jahr pro Runde weiter gesprungen. Je mehr Einheiten ich zu steuern habe, umso länger dauert es, bis eine Runde vorbei ist. Dabei kann ich Einheiten auch automatisieren, z.B. den Bautrupp, der dann vom Computer gesteuert loszieht, ein Terrain zu verbessern


Die Neuheiten in CIV V im Vergleich zu den Vorgängerversionen

Stadtstaaten

Als CIV V-eigene Neuheit gesellen sich zu dien genannten Computergegnern ebenso abgestuft nach Kartengröße bis zu 12 ebenfalls vom Computer gesteuerte Stadtstaaten. Diese , aus nur einer Stadt bestehenden, Kleinreiche können zwar auch Armeen und Bautrupps ausrüsten, hegen allerdings keinerlei Expansionsgelüste, wie dies etwa die vom Computer gesteuerten Völker z.B. tun.
Sie können sich allerdings auch mit meinen Computergegnern oder mit mir verbünden, was dann auch wieder Vor- und Nachteile haben kann.

Regeln

Statt wie in CIV IV unbegrenzt viele Militäreinheiten in Städten als Schutz stationiert werden können, muss ich mich in CIV V mit nur einer Einheit bescheiden. Dafür kann sich eine Stadt auch gegen Gegner wehren, wenn keine Einheit stationiert ist. Sie werfen Steine auf die Gegner. Auch Schiffe kann ich so z.B. versenken. Am besten ist es am Anfang, nach meinen Erfahrungen zumindest, wenn ich eine Bogenschützeneinheit stationiere. Die Reichweite macht es recht leicht, anrückende Barbarentrupps soweit zu schwächen, dass diese wieder abziehen. Gegen "richtige" Einheiten, die von einem gegnerischen Volk stammen, ist es da schon schwieriger. Ebenso wurde in CIV V mehr Wert auf Diplomatie gelegt. Hier habe ich im Vergleich zu CIV IV viel mehr Möglichkeiten. So kann ich einen Geheimpakt abschließen, Forschungsprojekte mit einem Computervolk zusammen angehen (wodurch sich die Forschungszeit erheblich verringert) und die Reizschwelle, bevor ein bewaffneter Konflikt ausbricht, ist ein wenig höher gelegt als in CIV IV. Religionen sind, anders, als dies in CIV IV der Fall war, in CIV V gar kein Thema mehr...

Wirtschaft

Einheiten bauen kann ich, wie es schonmal in CIV III der Fall war, schneller bauen, wenn ich Geld dafür einsetze. Dadurch kann ich die Bauzeiten für Einheiten, Gebäude oder Weltwunder erheblich reduzieren. Entsprechend "verdiene" ich in CIV V pro Runde mehr Geld, als es noch in CIV IV der Fall war. Geldrückgänge durch schlechtes Wirtschaften etwa sind in CIV V daher nahezu unbekannt. Durch das Treiben von Handel, der Erschliessung von Rohstoffen wie Gold, Silber, Edelsteinen oder später, durch den Anbau von Nutzpflanzen, kann ich diesen Reichtum noch steigern...Je nach Forschung kann ich auch meine Innenpolitik ändern, was dann noch mehr zum Gedeihen der Wirtschaft beitragen kann.

Krieg gegen andere Völker /Stadtstaaten

Im Laufe des Spiels kann ich durch den Bau von Siedlereinheiten neue Städte gründen und diese durch die Anlage von Straßen miteinander verbinden. Dadurch stärke ich die Einheitenproduktion pro Runde und kann so auch eine Armee aufbauen, die ich ggf. auch gegen vom Computer gesteuerte Völker einsetzen kann - das ist in Civilization ja nichts neues, doch der Ablauf der Kämpfe läuft in CIV V etwas anders. Pro Feld auf der Karte kann ich so z.B. nur eine meiner Einheiten postieren - in CIV IV konnte ich hier unbegrenzt Einheiten auf einem Feld aufstellen. Dazu wurden ein paar Details beim Kampf eingepflegt. So hat jede Einheit 10 "Hitpoints", die nacheinander - je nach Aufstellung der Einheit und ihrer Ausbildungsstufe (Kaserne) im Feld durch einen Angriff reduziert werden. Eine direkte "Vernichtung" der Einheit, wie dies nach einem Kampf in CIV IV z.B. der Fall war, ist so eher die ganz seltene Ausnahme. Die Strategie hat in CIV V auch ein wenig Einzug gehalten. Truppen, die auf einer Anhöhe stehen, sind schwerer anzugreifen als in einer Ebene, wegen der "Selbstverteidigung" der einheitenlosen Städte ist es zudem schwieriger, eine Stadt zu erobern. Dazu kann die Bevölkerung einer besetzten Stadt erst beruhigt werden, wenn ein Gerichtsgebäude errichtet wurde - dazu muss ich allerdings erst die entsprechende Technologie erfunden haben...

Alles irgendwie langsamer - zumindest vom Spielverlauf her

Im Vergleich zu CIV IV kann ich in CIV V mein Reich so spürbar langsamer ausdehnen. Nachbarvölker können auch schon sauer werden, wenn ich eine neue Stadt direkt an ihren Grenzen gründe. Auch das Städtewachstum ist vergleichsweise zäher - das Stadtgebiet wächst weitaus langsamer an, als dies in CIV IV der Fall war - entsprechend langsamer wird mein Reich größer. Dafür kann ich hier mit Geld einzelne Flächen, die an die Grenze des Gebietes einer meiner Städte grenzen, kaufen und so mein Gebiet ein wenig ausdehnen. Die Karte zu erforschen, dauert übrigens ebenso länger.

MODS & Szenarios

Anstatt von Computer generierte Karten erzeugen zu lassen, kann ich dank eines Karteneditors ("Modding SDK") , den ich mir zusätzlich kostenfrei downloaden konnte, mir auch selber eine CIV-Welt (also einen MOD) zusammenbauen. Diese kann in ihrer Komplexität ganz nach meinem Gusto erfolgen. Ich kann nicht nur die Kontinente designen, ebenso kann ich mir meine Gegner und deren Startposition ersinnen und so Szenarios kreieren.
Ein Szenario ist übrigens mit dabei - mit oder gegen die Mongolen kann ich China im 12. Jahrhundert nach Christus angreifen oder verteidigen - ganz nach meinem Belieben. Mir macht aber der "pure" Einzelspielermodus immer noch am meisten Spaß.

Mehrspielermodus

Gegen eine unbestimmte Anzahl von Spielern kann ich CIV V entweder über Netzwerk (LAN) oder via Internet online spielen. Dieses Feature konnte ich leider mangels spielbegeisterter, menschlicher Gegner nicht testen - laut der Spielbeschreibung ist der Ablauf allerdings ähnlich dem des Einzelspielermodus - nur: statt vom Computer gesteuert, werden die Gegner nun von menschlichen Gegnern gelenkt...

Spielsteuerung & Erlernbarkeit

Zur Steuerung meiner Einheiten reicht die Maus in Verbindung mit der Tastatur vollkommen aus. Dank "Point & Click" weise ich die Einheiten das Feld an, auf das sie vorrücken sollen, durch ein Menu, welches sich unten am Bildschirmrand zu jeder gewählten Einheit öffnet, wähle ich die Aktion an, die die Einheit durchführen soll. Dank des zuschaltbaren Tutorials wird in Form einer "Beraterin" auf Wunsch vor jeder Aktion ein Tipp eingeblendet, was zu tun ist. Nach einiger Zeit, ich sage mal, 2 Stunden Spielzeit, brauchte ich jedenfalls keine Beratung mehr - so schwer erlernbar ist CIV V also auch nicht.

Grafik und Audio


Auf diesem System läuft bei mir "CIV V":

* Windows 7 Home 64 Bit
* Intel Q 6600 (4x2,4 GHz) / ATI3850 Grafikkarte
* 1 TB Festplatte / 6 GB RAM


Grafik


CIV V ist aus meiner Sicht das wohl am schönsten anzuschauende CIV bislang. Detailreich ist jede Einheit in meiner Arme gestaltet, die Siedler sind nett mit Esel und Sack und Pack unterwegs und die Bautrupps sind mit Hacke und Spaten unterwegs. Baue ich ein Weltwunder wie z.B. die Pyramiden, sehe ich diese je nach Bauphase immer weiter voranschreiten, ebenso wie die "große Mauer", die langsam, aber sicher von unten aufbauend empor wächst. Die Berge und Landschaften sind ebenso sehr schön geworden. Unerforschte Ländererien werden von dichten Nebeln bedeckt, die sich erst auflösen, wenn ich einen Erkundungstrupp ausgesandt habe. Meine Sicht der Dinge beziehe ich übrigens aus dem Direct X10-Modus. In der Auflösung von 1680 x 1050 Bildpunkten lief das Programm jedenfalls vollkommen ruckfrei auf meinem System ab (s.o.).

Audio

Die Audiospur ist ebenso gelungen und wird, je nach Zeitalter, in dem ich mich befinde, von verschiedenen, jeweils der Zeit angemessenen Musiken untermalt.
Auf die Dauer hat mich ein wenig der doch recht heiser sprechende Sprecher genervt, der bei jeder neuen Technologie einen Abriss über deren Anwendbarkeit ablieferte - den habe ich im Audiomenu gleich abgeschaltet.Was mir wiederum besonders gefallen hat, ist, dass die Anführer der gegnerischen Zivilisationen in ihrer Landessprache zu mir sprechen. George Washington grüßt mich so genauso selbstverständlich auf englisch wie Pharao Ramses mich in altägyptisch willkommen heisst. Das ist schon eine nette Neuerung in diesem Spiel...

Auf einen Blick

Systemvoraussetzungen:

Minimal:

* Windows XP(SP3) / Vista (SP 2) / Windows 7
* Intel Core 2 Duo 1,8 GHz oder AMD Athlon X2 64 2,0 GHz
* 2 GB RAM
* Freier Festplattenspeicher: 8GB
* Grafikkarte: ATI HD 2600 XT mit 256 MB oder besser
* Direct X9 kompatible Soundkarte / Direct X 9.0 c

Empfohlen:

* Windows Vista (SP2) oder Windows 7 / 1,8 GHz Quad Prozessor
* 4 GB RAM / ATI 4800 512 MB Grafikkarte oder besser

Sonstiges:

* Genre: rundenbasiertes Strategiespiel
* Downloadversion oder DVD-Installationsversion
* FSK: ab 12 Jahren

FAZIT

CIV V - für mich ist diese neue Version von Civilization im Vergleich zu Civilization IV schon ein ganz anderes Spiel - der Spielfortschritt ist vergleichsweise langsamer, die Strategie "alles erobern, werde Weltherrscher" haut so nicht mehr so gut hin.
Dennoch ist CIV V eine würdige Fortsetzung der CIV-Reihe.
Das liebe Geld ist in CIV V - wie dies schon in CIV III der Fall war - wieder eindeutig in seiner Bedeutung gestiegen, die "Religion" spielt gar keine Rolle mehr, die Kriegsführung ist deutlich detaillierter als dies in CIV IV noch war, dazu ist die Grafik deutlich schöner und detailreicher.
Von der Steuerung hat sich soviel eigentlich nicht getan. Die Hotkeys in CIV V entsprechen in ihrer Standardbelegung denen von CIV IV - umlernen musste ich hier nicht. "Point & Click" ist in CIV V genauso groß geschrieben wie in jeder Version seit CIV III.
Der Spielspaß hat - ich gebe es zu - zunächst ein wenig bei mir gebraucht, um wirklich voll durchzudringen. Viel zu lange hatte ich mich eben an die Regeln und Abläufe aus dem Vorgängerteil gewöhnt - hier wirkt das neue CIV zunächst vergleichsweise zäher...
Dennoch: nach einer gewissen Zeit, die es bei mir gedauert hat, habe ich mich an die neuen CIV-V Regeln gut gewöhnt und siedle jetzt mit viel Spaß und Ehrgeiz mit meinem Volk durch die Zeit - dafür sorgt auch der durch die Stadtstaaten noch interessanter gewordenene Spielablauf, die detailreiche Grafik und der atmosphärisch genau passende Spielsound. Ich gebe insgesamt fünf Sternchen und eine Empfehlung...