Philips HD9220 AirFryer Testbericht

ab 119,33
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Design:  gut
  • Reinigung:  einfach
  • Qualität des Endergebnisses:  sehr gut
  • Reparaturservice:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Miem

Ist doch bloß heiße Luft

5
  • Handhabung & Komfort:  sehr gut
  • Reinigung:  durchschnittlich
  • Reparaturservice:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

alles

Kontra:

Korb ist schwer zu reinigen

Empfehlung:

Ja

dachte ich jedenfalls, als ich die Mail erhielt, ich sei zu einem Test ausgewählt worden. Das kennt man ja „Sie sind auserwählt, dies und das zu testen“ und es kostet dann auch bloß Porto ….. Aber hier wollte man gar kein Porto, sondern einen Bericht? Ich stutzte, sah dann erst den Absender – ach so, ciao. Na, wenn ich denen nicht vertraue, wem dann?

Heiße Luft zum Testen

Jedenfalls nennt sich das Ding Air Fryer. Ein Fryer ist eine Friteuse – dieses Wort haben wir ausnahmsweise mal aus dem Französischen übernommen, nicht wie in unserer Zeit üblich aus dem Englischen oder was wir dafür halten. Eine Friteuse verlangt jede Menge Fett, welches nach dem zweiten oder dritten Mal dann reif für die Mülltonne ist – ein Grund, warum ich keine habe. Der hohe Fettgehalt des Frittierten war bisher ebenfalls ein Hinderungsgrund, mir so ein Dingens zuzulegen. Bisher bin ich mit gekauften Pommes oder Kroketten auch gut zurechtgekommen, und die habe ich dann immer im Heißluftherd warmgemacht. Allerdings sind die ab Werk ja auch in Fett gebadet worden …..

Hier wird nicht etwa die Luft frittiert (wäre ja mal ne gute Diät-Idee), sondern mit der Luft frittiert. Ganz ohne Fett? Das wollte mein Mann nicht glauben und so ganz ohne geht es auch nicht immer ab. Aber meistens.

Das Gefäß für heiße Luft

nennt sich mit vollem Namen Phillips Air Fryer, in meinem Fall HD9220 (soll heißen, ohne extra Schüssel, sprich mit Phillips Backblech) und kam in einem Riesen-Karton. Was rauskam, war auch nicht gerade klein – naja, etwa so groß wie meine Küchenmaschine und etwas schmaler. Auf dem kleinen Platz zwischen Herd und Spüle ein ziemliches Trumm – aber er soll auf feuerfeste Unterfläche und damit fiel der Kühlschrank schon mal aus – der hätte mehr Platz geboten.

Glatte schwarze Oberfläche - und ja, es gibt ihn auch in weiß, wie oben abgebildet – zunächst war mir gar nicht klar, wo da was reinkommen soll. Auf halber Höhe ein Griff, darüber zwei Rädchen, sonst alles geschlossen. Vorsichtiges Ziehen am Griff bewirkte zu meinem Schrecken, dass ich plötzlich das ganze Unterteil in der Hand hielt und im Gerät eine leere Höhle gähnte. Falko, der mitinspizierte, meinte dann auch gleich vorwurfsvoll: „Jetzt hast du`s kaputtgemacht, Mama.“

Was ich in der Hand hielt, entpuppte sich als eine Art Schale mit einem Gitterkorb. Von Phillips wird das Pfanne und Korb genannt. Mein erster Gedanke war, wie soll ich jemals das rausbekommen, was durchs Gitter fällt? Aber – Anleitungen lesen macht schlau – das sind zwei Teile, die demzufolge trennbar sind. Und vereinzelt gewaschen werden können. Was auch nötig ist – aber dazu später.

Das Trennen erwies sich erstmal als unmöglich. Laut Anleitung sollte sich der Knopf, der die beiden Teile entriegelt, oben auf dem Griff befinden – übrigens nicht sicht- und drückbar, wenn die Teile in Aktion im Fryer sind. Auf Drücken tat sich aber nichts. Bis mir klar wurde, dass das orange Etikett auf dem Knopf nicht zur Zierde da ist, sondern ein unabsichtliches Trennen verhindern soll. Der Griff gehört nämlich zum Korb, bei einer plötzlichen Trennung poltert die Pfannenschale vehement auf den Boden. Die Idee mit dem Etikett fand ich so gut, dass ich sie beibehalten habe. Unter dem Etikett war ein Pappstück, nach Entfernen desselben lässt sich der Entriegler durch das Etikett hindurch gut bedienen. Aber meine zwei Minichaoten suchen immer noch vergeblich nach dem Knopf und so ist das Teil erstmal sicher vor ihnen *g

Für den Transport befand sich ein Stück Pappe zwischen Korb und Schale – Verzeihung, laut Phillips ist das ja eine Pfanne -, das mir Falko auch gleich präsentierte, als ich die Teile wieder zusammenstecken wollte: „Das muss da wieder rein, Mama!“ Denkste – die Pappe sollte nicht mitfrittiert werden, steht auch extra drauf. Also bitte achtgeben beim Auspacken!

Bei der Schalenpfanne ist unten der Boden sternförmig eingedellt. Sowohl innen wie außen. Erst dachte ich, da verbirgt sich ein Ventilator; in meinem Heißluftofen ist ja auch so ein Dings. Aber hier geht es nur um die Form des Bodens, ich gehe mal davon aus, dass durch den „Stern“ die Luft verwirbelt wird und so den Ventilator simuliert.

Heiße Luft machen

geht ganz einfach. Der Fryer hat ein Kabel, das in hierzulande handelsübliche Steckdosen passt. Mehr ist nicht nötig, nur möchte der Fryer gerne hitzebeständige Unterfläche und mindestens 10 cm Kopffreiheit haben. Was er bei mir bekommt; da er doch bei einigen Gerichten ziemlich dampft, ziehe ich ihn meist auf die Herdplatte unter den Miefquirl, wenn er in Aktion ist. Dabei übrigens gleich ein Tipp für euch: Niemals den Fryer am Griff wohin ziehen, schon gar nicht, wenn er in Betrieb ist. Sonst habt ihr plötzlich Schale und Korb in der Hand und der Fryer bleibt, wo er ist. Das Gehäuse kann sich imBetrieb übrigens erwärmen, es ist also sinnvoll, den Fryer erst zu platzieren und dann anzuschalten. Sonst habt ihr wie ich zur Zeit verbrannte Fingerspitzen ïŒ

Ganz oben hat der Fryer ein Rädchen für die Temperatur. Welche Temperatur für welches Gericht richtig ist, ist in der Anleitung, im mitgelieferten Kochbuch, auf einem Extra-Pappstück zum Anheften an die Küchenwand sowie auf dem Fryer selbst vermerkt. Sollte also auch kein Problem sein, diese Information zu finden. Von 80-200 Grad ist alles dabei. Mein Heißluftherd kann bis 250°, aber diese Temperatur brauche ich nur für Pizza und die wird normalerweise nicht frittiert. Oder doch? Einen entsprechenden Versuch habe ich jedenfalls gemacht.

Weiter unten, wie als Fortsetzung für den Griff ist eine Zeitschaltuhr. Auf der wird die nötige Zeit eingestellt, von 1-30 Minuten und – ja, dann geht´s auch schon los. Bis die Uhr auf 0 steht, wird geheizt. Bei 0 gibt´s ein kleines Bing, das ich meist überhöre und dann macht der Fryer Feierabend. Ich kann also, auch wenn der Fryer laut Phillips ungern alleine ist, das Essen in den Korb stellen, anschalten, Falko vom Kindergarten abholen und ihm zu Hause sofort das Essen servieren. Und wenn mal wieder Stau war, dann ist das Essen halt nicht mehr so warm, aber nicht verkohlt.

Kommt aus dem Fryer verdächtig dunkler Rauch oder riecht das Essen wie schon seit 10 Minuten fertig, kann ich die Uhr übrigens auch auf 0 drehen. Bums, ist drinnen hitzefrei und ich kann sehen, ob sich noch was retten lässt.
„Mein“ Fryer verfügt übrigens noch über eine Trennwand. Ich kann also vorne Fish und hinten Chips frittieren – und irgendwann mache ich das auch. Spare Ribs und Shrimps jedenfalls wurden gut getrennt.

Von heißer Luft

allein kann man nicht leben. Eine Friteuse habe ich bislang nur mit Pommes, Schnitzel und Camenbert gefüttert, als ich in einer Restaurantküche gearbeitet habe. Das ist natürlich eine etwas einseitige Ernährungsweise. Da dieser Fryer aber statt mit Fett mit heißer Luft arbeitet, sind noch viel mehr Dinge möglich.

Vorgefertigtes

War natürlich der erste Versuch. Aber nicht etwas Pommes und Schnitzel, sondern Spare Ribs und Shrimps. Ganz rechts, Aldi hatte mal wieder amerikanische Wochen und dann muss ich diese beiden Gerichte immer mitnehmen. Das Ergebnis war mehr als zufriedenstellend. Die Shrimps waren nicht so trocken wie sonst aus dem Ofen und vor allem wesentlich schneller fertig. Die Spare Ribs, die danach kamen, waren ebenfalls in Rekordzeit (jedenfalls in 8 Minuten) fertig, waren noch saftig und an der Oberfläche etwas knusprig. Im Ofen brauche ich den Grill, um diesen Effekt zu erreichen, hier war nur heiße Luft nötig. Einziges Problem – die Shrimps sollte ich nach der halben Garzeit neu anordnen, was laut Phillips mit einem kräftigen Schütteln von Pfanne und Korb zu erreichen ist. Die Shrimps haben die Anleitung leider nicht gelesen und blieben hartnäckig übereinander kleben. Bei heftigerem Schütteln entschlossen sie sich dann, im Pulk überstürzt den Korb zu verlassen. Daraufhin gab ich es auf und ließ sie so weiterbraten. Auf dem Teller konnten wir sie dann voneinander lösen und genießen.
Dann kam natürlich doch der Klassiker. Pommes hatte ich zwar keine in der Kühltruhe, aber Kroketten in den seltsamsten Formen (Zapfen, Murmeln und Tannenbäume). Sowie „Kartoffelkekse“, anderswo auch Herzoginkartoffeln genannt. Auch die Kroketten haben nach der halben Garzeit geschüttelt zu werden, ging bei ihnen zwar leichter, aber ein wirklicher Wechsel von oben nach unten und umgekehrt fand nicht statt. Macht aber nichts, es wurde alles gleichmäßig gar. Schneller als im Ofen und mindestens genauso gut.

Kartoffeln

Sollten ja die Haupteinlage sein. Es ist wohl kein Zufall, dass über die Hälfte der Rezepte im Buch mit Kartoffeln sind. Und hier holte ich mir mal nicht nur Anregungen zum Abwandeln, sondern probierte zwei Dinge so aus, wie sie im Buch beschrieben wurden.

Als erstes Kartoffelschnitze. Dafür sollten Kartoffeln in grobe, dicke Schnitze geteilt werden, gerne mit Schale (ist mir auch lieber) und eine halbe Stunde lang in Wasser eingelegt werden. Nachher waren die Schnitze seltsamerweise eher trocken und die entleerte Schale mit weißen Spuren bedeckt. Offenbar sollte hier die Stärke herausgezogen werden. Danach habe ich die Schnitze in eine leere Schale gegeben, von Jasmins Rosmarinöl darübergegossen (hat sie mir aus einer Kinderfreizeit mitgebracht) und so lange geschüttelt, bis jede Kartoffel mit Öl überzogen war. Dann einfach alles in den Korb gekippt und 25 Minuten lang (weil er ja noch vorheizen musste) bei 160° „heißgelüftet“. Das Ergebnis waren sehr schmackhafte Kartoffelspalten, außen fest, an der Schale knusprig, innen weich und NICHT! öldurchtränkt. Natürlich gab es keine knusprige, goldene Kruste wie man es von McDonalds-Produkten gewöhnt ist, aber das war bei dieser Methode auch nicht zu erwarten.
Für Pommes soll man nämlich anders vorgehen. Erstmal ist die Kartoffel in dünne Streifen zu schneiden statt in breite Spalten. Die nächsten Schritte waren mir schon bekannt – wässern und zart ölen. Dann aber kamen die Fritten für 8 Minuten in den Fryer, bei 200°. Das war am Vormittag. Danach ließ ich den Korb mit den Fritten einfach stehen. Erst als ich die Kinder abholte, kamen die mittlerweile kalten Pommes wieder in den Fryer und wurden nochmals für 8 Minuten erhitzt. Diesmal ohne weiteres Öl. Was herauskam, waren zwar keine Pommes frites nach McDonalds-Art, aber die Pommes konnten sich mit den gekauften und im Ofen erhitzten ihrer Art durchaus vergleichen. Die Kinder jedenfalls bemerkten keinen Unterschied und futterten ebenso begeistert wie bei den gekauften Pommes. Ich kann also das eine oder das andere wählen. Nur sind die Pommes mit dem Fryer um einiges billiger und fettärmer.

Gemüse

Kann man frittieren, aber auch backen. Ausprobiert habe ich sozusagen beides. Zum einen Paprika, gefüllt und „eingeölt“. Die Füllung bestand in diesem Fall aus Mais, Tomate, Oliven, Edamer, Creme fraîche und einem Rest Frischkäse. Von außen habe ich die Paprika dann mit Olivenöl bestrichen und dann mühsam, weil sowohl Finger als auch Paprika äußerst glitschig waren, in den Korb befördert. Und hier ergab sich das erste Problem: Die Paprika waren wahre Prachtstücke ihrer Art und stießen oben an. Zwei Stück mussten wir leicht amputieren, trotzdem wurden sie oben etwas zu braun. Zu Hohes darf also nicht in den Korb.
Ansonsten waren wir alle zufrieden. Die Paprika war durch, aber noch etwas knackig, der Inhalt gar, der Käse geschmolzen. Das hätte die Mikrowelle mit ihrem von-innen-nach-außen-garen nicht besser geschafft, der Ofen hätte die Paprika verbrannt, bevor der Mais gar gewesen wäre.

Champignons kamen als nächstes dran. Beim Aldi leuchteten mir Packungen mit solchen Prachtexemplaren entgegen, dass ich nicht anders konnte und sie mitnahm. Wo sonst um die 20 kleine Pilzchen enthalten sind, fanden sich diesmal 6 Riesen. Falko sah verdutzt zu, wie ich die Stiele abbrach, kleinschnitt und mit Frühlingszwiebel, Knoblauch und Kräuterquark vermischt wieder in die Champignons füllte(„Warum machst du die Stengel ab und tust die dann wieder rein?“). Was ich in der Eile vergaß, war das Einölen von außen. Das fiel mir erst wieder beim Rausnehmen ein. Hatte aber nichts ausgemacht, die Champignons waren trotzdem nicht verschmort, sondern sogar bißfest. Mir und meinem Mann mundeten sie wunderbar, die Kinder lehnten nach Probebissen zwar ab, aber eher wegen des Knoblauchs *g. Dafür kann der Fryer nichts, nächstesmal muss ich eine Kindervariante machen.
Ich kann also feststellen, Gemüse kann mit oder ohne Öl schön gegart werden. Der Fryer schafft den Spagat zwischen gegarter Füllung und noch einigermaßen knackigem Äußeren sehr gut.

Fleisch

Nun, die Spare Ribs wurden ja, wie bereits berichtet, sehr schön. Die waren aber auch vorgegart und mariniert. Anders sieht es aus, wenn das Fleisch noch roh ist und gar paniert. Hier nämlich habe ich ein massives Problem in der Küche – in der Pfanne geht die Panade ab, in der Mikrowelle bleicht die Panade aus und das Fleisch wird trocken, im Ofen ist das Fleisch erst durch, wenn die Panade so ausgetrocknet ist, dass man pro Bissen ein Glas Wasser braucht. Und wenn ich das Stück in Soße ertränke, ist der ursprüngliche Geschmack weg. Kein Wunder, dass ich die Schnitzel im Restaurant immer in die Friteuse werfen musste.

Im Tiefkühlschrank fanden sich drei panierte Cordon bleu (Pute) und zwei gewürzte Hähnchenfilets. Einzeln für eine Mahlzeit zuwenig, daraufhin kippte ich sie zu fünft in den Korb. Ergebnis: Man hat sich vertragen. Die Panade wurde auch hier ein wenig, aber wirklich nur ein wenig trocken. Der Käse im Cordon bleu war schön zerlaufen und alles war durchgegart. Vor allem das Hähnchenfleisch wurde so zart, dass Klein-Falko diesmal alles selbst schnitt und nicht nach dem zweiten Bissen um Hilfe bat.

Den nächsten Versuch startete mein Mann mit etwas Ungewöhnlichen: geräucherte Hähnchenschenkel. Auch da wurde das Fleisch schön zart, die Haut war dagegen recht knusprig. Und söhnte meinen armen Schatz damit aus, dass die Schenkel ziemlich salzig waren. Vielleicht sollte er bei seinen „Ich hol mal schnell Brot“-Mitbringseln vom Lidl weniger auf das 50%-billiger-Etikett und mehr auf die Geschmacksrichtung achten *g, denn dass es sich um Geräuchertes handelte, merkte er erst am starken Salzgeschmack.

Teig

Geht angeblich auch. Egal welcher. Na, das musste ich auch ausprobieren. Wieder inspiriert durch zwei Rezepte im Büchlein fertigte ich zwei Sorten Teigtaschen an.

Feta-Taschen liebe ich. Beim Griechen, vom Lidl in der griechischen Woche und selbermachen wollte ich die schon lange mal. Filo-Teig ließ sich nirgendwo auftreiben; wo uns letztes Jahr noch ein griechischer Gemüsehändler auch allerlei griechisch-türkische Spezialitäten verkaufte, hat sich nun ein Döner-Imbiss breitgemacht, der mir leider auch nicht sagen konnte, wo ich Filo-Teig herbekomme. Aber da der Teig Blätterteig nicht so unähnlich ist, versuchte ich es damit. Die Füllung bestand diesmal aus zwei Sorten Feta (einmal Kuh, einmal Schaf), einem Ei, einem Rest Knoblauchquark und einer halben Paprika.

Beim ersten Probieren habe ich mich geärgert. Und zwar darüber, dass ich zwar zwei Rollen Blätterteig gekauft habe, aber nur einen verwendet. Die Taschen waren superlecker, sogar Falko, der derartiges sonst verweigert, futterte eifrig. Jasmin allerdings hat sich fürs nächstemal ausbedungen, dass sie Taschen nur mit Paprika bekommt *g. Der Blätterteig war durch und schön geblättert, der Feta gut gebacken, die Paprika aber knackig.

Fleischtaschen haben schon vor 200 Jahren die Ehefrauen den arbeitenden Männern als Mittagsmahl mitgegeben. Im Rezept erwähnte das Buch was von Mürbe- oder Pizzateig, ich nahm aus Zeitgründen fertigen Pizzateig und gab angebratenes Hack mit Frühlingszwiebeln dazu. Raus kamen deftige Teigtaschen, die nicht nur Ehemann, sondern auch beide Kinder begeistert verspeisten. Und die vier übrigen nahm mein Mann am nächsten Tag mit zur Arbeit. Kalt schmeckte es ihm auch. Somit habe ich was, was ich ab und zu mal schnell machen kann, um ihm Abwechslung von den ewigen Brotschnitten zu gönnen, die er sich sonst einpackt.

Muffins, besser gesagt ein Riesenmuffin war die dritte Teigvariante, die ich probierte. Laut Rezeptbuch sollte man auch Brownies im Fryer machen können. Nun, dafür hätte ich Teig anrühren müssen und dazu hatte ich weder Zeit noch Lust. Aber eine Flasche Muffinteig stand da noch rum. Ich fettete kurzerhand eine Blechschüssel ein, rührte den Teig mit Milch an, kippte ihn in die Schüssel und gab das Ganze in den Fryer. Diesmal hatte er zu kämpfen, es dauerte über eine halbe Stunde, dann war ein Riesenmuffin fertig. Außen ein bisschen zu dunkel, das nächstemal muss ich Alu drüberlegen, innen leicht klitschig, aber sonst gut. Da der Teig für eine solche Vorgehensweise gar nicht gedacht war, rechne ich dem Fryer das Ergebnis hoch an. Und gehe nun davon aus, dass auch Gratins und Ratatoillen (beide im Büchlein vorgeschlagen) mittels meiner Blechschüssel kein Problem sein werden. Das Modell HD 9225 hat diese Schüssel, Phillips spricht da von Backblech, schon dabei, aber meine Schüssel reichte auch aus.

Fisch

will ja sonst schwimmen. Irgendwo zwischen Kurierfahrten zu diversen Kindertherapeuten, idiotischer Jobcenter-Maßnahme und scharlachkranker Tochter hatte ich keine Zeit, mal Fish’n Chips auszuprobieren, deren Rezept Phillips netterweise mitgeliefert hatte. Aber einen Fisch habe ich doch gemacht – extrem simpel. Fischfilet aus der Kühltruhe genommen, mit Butter bestrichen und in den Korb gelegt. Nach 10 Minuten war der Fisch durch, noch saftig und keineswegs vertrocknet. Ein Riesenplus, denn die Mikrowelle liefert mir da nur heißen Stockfisch an, wenn ich ihn nicht in Öl bade. Ich habe probiert, der Fisch schmeckte durchaus gut – und nach Fisch. Dass Kater Nick ihn misstrauisch beäugte und ihn erst nach längerer Überlegung aß, lag nicht am Fisch oder der Zubereitung, sondern daran, dass der Kater eigentlich das just ausgegangene Trockenfutter erwartet hatte. Aber mit einem hoch fiebernden Kind gehe ich nicht einkaufen.

Nach dieser Erfahrung habe ich auch keine Scheu mehr vor Fish´n Chips. Was ohne Panade so gut wird, trocknet sicher auch nicht aus, wenn es umhüllt ist.

Luftverschmutzung

gibt es hier zwar nicht. Aber gefüllte Paprika laufen aus, von Hähnchen und Spare Ribs tropft Fett, Teigtaschen kleben fest und die unterste Pommes drückt sich schon mal tief ins Drahtgeflecht. Sprich, Korb und Schale (ok, Phillips, Pfanne!) müssen gesäubert werden. Und laut Anleitung dürfen sie sogar in die Spülmaschine.

Das habe ich natürlich auch getestet. Die Schale lässt sich erstaunlich gut reinigen, mit sanftem Druck der Ikea-Bürste hat sich bis jetzt alles gelöst. Trotz des eingeprägten Sterns im Boden. Und auch in der Maschine ging alles raus, ich musste nur noch trocknen. Sogar, wenn mein Mann „vergessen“ hat, die Schale vorher zu reinigen und mitsamt dem Anbeackten vom letzten Mal frittiert hat, ging es prima weg.
Anders der Korb. Hier ist Schrubben angesagt. In der Regel und wenn ich den Korb nicht bis zum nächsten Tag stehen lasse, schafft das auch die Bürste, braucht aber länger. Ein- oder zweimal musste ich mit der Drahtwolle dran. Und nervend ist natürlich, dass egal wierum ich abspüle, immer das frisch gelöste sich fein wieder in den Korb legt *grrr.

Aber – natürlich kommt ein Aber – für die Spülmaschine ist das nichts. Ich habe es nur einmal probiert und das Ergebnis war mehr als enttäuschend. Der Korb hat die Wäsche zwar gut überstanden, sogar das Etikett ist noch am Griff. Aber das Drahtgeflecht war alles andere als sauber und die Wände waren mit dem wenigen beschmiert, was sich im Korb gelöst hatte. Der Korb mag zwar spülmaschinenfest sein, aber sauber wird er da drin nicht. Hier ist Handarbeit und Muskelschmalz angesagt.

Heiße Luft

kann ja mein Ofen auch machen. Brauche ich also so ein Teil? Vielleicht nicht zum Überleben, aber trotzdem ist der Fryer eine tolle Ergänzung zum Heißluftherd.
# Zum einen ist er viel kleiner. Ich kann also eine kleine Portion Pommes oder Kroketten als Beilage machen, ohne gleich den „Großen“ auf Trab bringen zu müssen. Sowas mache ich am liebsten, wenn das Hauptgericht eh in den Ofen muss, weil ich keine Lust habe, wegen ner Handvoll Pommes den Ofen anzuschalten und Strom zu verschwenden.

# Auch ist er wesentlich schneller. Ersehe ich schon daran, dass er zum Vorheizen nur drei Minuten braucht, der Ofen ist vor 10 Minuten nicht auf vollen Touren. Dadurch wird er auch weniger Strom verbrauchen als der Ofen.

# Durch die kurze Garzeit und den kleinen Garraum ergibt sich ein anderer Vorteil: das Gericht wird noch gleichmäßiger durchgegart als im Heißluftherd und es bleibt saftiger. Denn was an Feuchtigkeit während des Garens in die Luft geht, muß aufgrund des Raummangels wohl oder übel noch mal am Gargut vorbei und befeuchtet es so wieder.

# Für größere Mengen ist nach wie vor der Heißluftherd besser. Es sei denn, es handelt sich um Teile, die im Fryer sehr schnell fertig sind und schnell matschig oder lasch werden. Dann ist es sinnvoll, jeweils kleine Mengen im Fryer zu machen und die nächsten Portion garen zu lassen, während die erste verspiesen wird. Bei den Fetataschen sind wir so vorgegangen.

# Für Alleinlebende ist der Fryer bestens geeignet. Denn er kann fast alles, was Friteuse und Heißluftherd zusammen können.

# Pommes habe ich so im Heißluftofen nie hinbekommen. Dafür braucht es eben eine Friteuse – und da ist mir der Air Fryer wesentlich lieber als die üblichen, mit Fett zu befüllenden Teile.
Ungeeignet ist der Fryer für alles, was ohne viel Fett nicht auskommt. Krapfen werde ich in dem Teil sicher nicht zusammenbekommen. Aber die macht der Bäcker eh besser als ich und das Geld, das ich mit selbstgemachten Pommes spare, langt locker für einige Krapfen.

In dem Sinne – wer ohne Backofen auskommen muss, wer gerne Fritiertes isst, aber Fett sparen möchte oder wie ich sehr viel kocht und viel experimentiert, tut gut daran, sich diesen Fryer zuzulegen. Er ist sicher nicht lebensnotwendig, aber erleichtert doch so einiges.

45 Bewertungen, 13 Kommentare

  • Leneory

    20.09.2012, 11:20 Uhr von Leneory
    Bewertung: besonders wertvoll

    kühle Herbstgrüße vom Lenchen

  • Lucky130

    29.06.2012, 13:29 Uhr von Lucky130
    Bewertung: besonders wertvoll

    Wirklich sehr gut beschrieben: BESONDERS WERTVOLL!

  • goat

    01.06.2012, 12:32 Uhr von goat
    Bewertung: besonders wertvoll

    Hier kommt das versprochene BW. LG Melanie

  • webcrush2011

    01.06.2012, 09:29 Uhr von webcrush2011
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen wunderschönen guten Tag =) Ich freue mich über Gegenlesungen =) lg

  • Lale

    01.06.2012, 01:55 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Allerbesten Gruß *~*

  • morla

    01.06.2012, 00:30 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg. ^^^^^^^^^^^^^^petra

  • anonym

    31.05.2012, 23:45 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Leider heit die BW - ALLE

  • Clarinetta2

    31.05.2012, 20:43 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: besonders wertvoll

    sehr gut vorgestellt-bw

  • uhlig_simone@t-online.de

    31.05.2012, 19:13 Uhr von [email protected]
    Bewertung: besonders wertvoll

    hier mein letztes BW, LG Simone, würde mich sehr über Gegenlesungen freuen

  • DIREKT4000

    31.05.2012, 18:44 Uhr von DIREKT4000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ganz liebe Grüße

  • Miraculix1967

    31.05.2012, 18:34 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: besonders wertvoll

    Prima gemacht - BW von mir! Drollige Donnerstagsgrüße aus dem gallischen Dorf Miraculix1967 !!!

  • Baby1

    31.05.2012, 18:27 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • katjafranke

    31.05.2012, 18:08 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße wünscht KATJA