efbe-Schott OT 800 Testbericht

Vorgeschichte

Wir hatten jahrelang eine Mikrowelle und dachten, das sei für uns ein wirklich sinnvolles Gerät. War es auch, solange ich häufiger arbeitete. Schnell mal etwas auftauen, fix etwas aufwärmen. Dazu benutzten wir das Gerät und waren eigentlich im Prinzip hochzufrieden. Allerdings störte uns eine Funktion gewaltig und wir bekamen nie richtig heraus, wie man das Ergebnis verbessern könnte: das morgendliche Aufbacken von Brötchen! Nie wurden sie richtig knusprig und dennoch innen weich, obwohl das Gerät über eine Grillfunktion verfügte. Vielleicht war ich auch einfach nur zu dumm, um das Gerät effektiv zu bedienen. Als ich dann wegen der Pflege meines Mannes nur noch selten arbeiten gehen und viel häufiger frisch kochen konnte, fristete die Mikrowelle ein eher einsames Dasein. Dann kam vor einem Jahr der Moment, wo unser jüngster Sohn in eine größere Wohnung umzog und endlich mehr Stellplatz in der Küche hatte. Unsere Mikrowelle zog kurzerhand zu ihm, da er sie viel eher richtig aus nutzen würde. Er hat sich gefreut und wir hatten wieder mehr Platz in der Küche.

Kaufmotivation

Das Aufbackproblem von Brötchen war damit allerdings noch nicht zu unserer Zufriedenheit gelöst. Den großen Backofen dazu zu benutzen, fanden wir doch ziemliche Energieverschwendung. Andererseits sehen wir ehrlich gesagt aber in der heutigen Zeit, wo man bei nun wirklich jedem Bäcker in unserer Region NUR noch aufgebackene Brötchen bekommt und keiner davon noch wirklich frisch bäckt, auch nicht mehr ein, dass man dafür soviel Geld bezahlen muss. Unser Supermarkt um die Ecke backt zum Beispiel nur noch auf und auch die Bäckereiketten in der Umgebung werden offenbar von Großhändlern beliefert und stellen nur noch die Kuchen selbst her. Ergo greifen wir mittlerweile auch auf tiefgefrorene Brötchen aus dem Supermarkt zurück, da dort geschmacklich keinerlei Unterschied mehr besteht. Schade, aber wahr!

Wir suchten uns also einen Backofen, der wirklich nur Brötchen backen sollte und legten Wert auf Stabilität und Wertigkeit. Wir hatten vor Jahren nämlich mal ein Billig-Produkt, dessen Heizlamellen schon nach einem halben Jahr das Zeitliche gesegnet hatten. So eine Pleite wollten wir nicht nochmal erleben.
Und wir wurden tatsächlich fündig und daher möchte ich nun heute - nach knapp einem Jahr - über die Erfahrungen berichten, die wir mit dem Gerät gemacht haben.

Hersteller

Efbe Elektrogeräte GmbH
Gustav- Töpfer- Straße 6
07422 Bad Blankenburg
Tel: 036741/700

www.efbe-schott.de

Den Mini-Backofen haben wir allerdings nicht direkt vom Hersteller, sondern über LIDL gekauft zum Preis von 39,90 Euro

Die technischen Vorzüge im Überblick

1. Abschaltautomatik mit Klingelton (eher ein lauteres Pling)
2. 4 Gummifüße für einen sicheren Stand
3. Abmessungen des emaillierten Backblechs: 24,6cm x 19,8 cm
4. Ein herausnehmbarer Grillrost, verchromt und nicht rechteckig sondern mit Ausbuchtung nach hinten zur Rückwand des Backofens
5. Herausnehmbare Krümelschublade
6. Drei Einschubhöhen möglich
7. Abmessungen Höhe 33.5cm, Breite 40.5cm, Tiefe 22cm
8. Gewicht: 4,5kg
9. Getrennt anwählbare Ober-und Unterhitze, also entweder Oberhitze, oder Unterhitze, oder Ober- plus Unterhitze
10. maximal wählbare Temperatur 230°C
11. Leistung in Watt: 1200
12. Garraumvolumen: 14 Liter
13. Spannung in Volt: 220 - 240
14. Timer einstellbar bis 60 Minuten
15. Leicht zu reinigende Glastür
16. 4 hochwertige Edelstahlheizungen (Stäbe) für eine gleichmäßige Wärmeverteilung
17. Griff und Knopfelemente in Edelstahl
18. Leicht verständliche Bedienungsanleitung
19. Betriebslampe

Die baulichen Nachteile

1) Der sofort ins Auge fallende, ganz offensichtliche Nachteil des Mini-Backofens ist für uns gesehen gar keiner: das Gerät ist nämlich wirklich klein! D.h., wenn jemand glaubt, er könne einen normal großen Backofen damit ersetzen, dann muss man das wohl schon als kleines Manko ansehen. Man bekommt gleichzeitig gerade man 3-4 Brötchen in normaler Größe darin aufgebacken, bzw. drei bis 4 Scheiben Toast überbacken und zwei normal große Scheiben Graubrot geröstet. Für mich und meinen Mann ist das genau die richtige Größe. Wir beide kommen sogar beim Pizza- und/oder Kuchenbacken mit dem Backblech aus, da wir größere Mengen nicht essen.

Hat man allerdings größeren Hunger und/oder eine größere Familie zu verköstigen, ist das Gerät wohl doch zu klein. Für uns jedoch ist die Größe goldrichtig.

2) Der zweite Nachteil, den der Hersteller sogar in der Gebrauchsanleitung selbst erwähnt, ist die etwas kniffelige Zeiteinstellung, wenn man den Backofen kürzer als 5 Minuten laufen lassen möchte...was bei uns der Fall ist, wenn man die Brötchen nicht zu kross aufbacken möchte. Dazu muss man den Drehknopf nämlich erst auf den 5 Minuten-Strich stellen und dann ganz sanft und langsam auf etwas weniger zurückstellen. Man hört es am schnellen Ticken und sieht es optisch an der Betriebslampe, die ausgeht, wenn man zu weit zurückgedreht hat. Gut, da könnte der Hersteller eventuell mal noch ein wenig Verbesserungsarbeit investieren, aber das Einstellen hat man wirklich schnell heraus. Macht man z.B. nur Brötchen damit, könnte man die Temperatur und die Hitzeeinstellung grundsätzlich eingestellt lassen und muss sich nur um die Zeitwahl kümmern. Ich merkte immer nur dann, das da Erklärungsbedarf ist, wenn unsere Söhne mal bei uns frühstückten. Denen passierte es anfangs auch, dass die Zeituhr zwar lief, aber der Backofen gar nicht heizte, was man auch an der nicht leuchtenden Betriebslampe sah...genau, wie es eben in der Betriebsanleitung stand. Wenn ich das mit den Einstellmöglichkeiten bei der Mikrowelle vergleiche, wo ich doch sehr oft nochmal die Betriebsanleitung zu Rate ziehen musste...dagegen ist der Mini-Backofen absolut simpel und intuitiv zu bedienen. Wer zusätzlich einen großen Backofen sein eigen nennt, findet sich mit dem Minibackofen ruckzuck zurecht.

Eigene Erfahrungen mit dem vorgestellten Gerät

Wir benutzen den Mini-Backofen jeden Tag mindestens einmal, manchmal sogar mehrmals täglich. Da sind zum einen die beiden Brötchen, die ich uns zum Frühstück jeden morgen backe. Hinzu kommt der gleiche Einsatz, falls mal einer unserer Söhne bei uns übernachtet oder abends nach der Arbeit nochmal kurz hereinschaut und nicht immer vom Mittagessen noch etwas übrig ist. Oft brate ich ein, zwei Stückchen Fleisch und überbacke diese dann in dem Mini-Backofen mit etwas Käse, wobei ich den Vorteil sehr zu schätzen weiß, dass dieses kleine Gerät eben auf der Arbeitsplatte steht und ich das Backgut im Blick behalten kann. In meinem Alter weiß man es halt sehr zu schätzen, wenn man sich nicht mehr so oft bücken muss ;-)

Da mein Mann Diabetiker ist und von daher nicht so viele Kohlehydrate zu sich nehmen sollte - was man als Normale allerdings eigentlich auch beachten sollte, denn, so, wie sich ein Diabetiker ernähren sollte, sollte man auch als gesunder Mensch essen: viel Gemüse, wenig Fett und Zucker, mäßig essen und insgesamt geringe Mengen, nur bis zum satt sein - macht es uns überhaupt nichts aus, dass das Gerät so klein ist. Im Gegenteil: es hilft dabei, sich selbst zu disziplinieren und lieber gut, aber eben wenig zu sich zu nehmen.

Ich finde es sehr angenehm, dass ich Ober-und Unterhitze getrennt auswählen kann...gerade beim Anrösten von Brot, wie bei Bruschetta z.B. ist das super: Brot anrösten, gehackte Tomaten und zerpflückte Basilikumblättchen drübergeben, etwas Parmesan darauf und ganz kurz überbacken, bis der Käse zerläuft. Schmeckt einfach herrlich zu Salat.

Was mich auch sehr beruhigt ist, dass unser Mini-Backofen über vier massive Heizstäbe verfügt und nicht über diese, offensichtlich sehr viel empfindlicheren Lamellen. Nach nunmehr einem Jahr habe ich noch keine Abnutzungserscheinungen am Gerät feststellen können und auch keine geminderte Backqualität.
Unsere Söhne haben sich sogar schon mal eine Schale Suppe im Mini-Backofen aufgewärmt. Funktioniert auch, allerdings nutzen wir selbst das Gerät in der Beziehung halt nicht.

Zu Beachten ist bei der Benutzung allerdings noch, dass der Ofen oben heiß wird und die Lüftungsschlitze natürlich nicht zugebaut werden sollten. Ein Küchenhängeschrank im ausreichenden, normalen Abstand kann man darüber haben. Bei uns steht der Mini-Backofen aber einfach auf der Küchenarbeitsplatte neben dem Wasser-und Eierkocher und hat nichts als Luft über sich.

Zur Reinigung des Geräts ist Folgendes zu sagen: Die Krümelschublade leere ich mehrmals in der Woche, was sich daraus ergibt, dass wir einfach Brötchen mögen, die mit Körnern o.ä. bestreut sind und da doch mal etwas danebenfällt. Den herausnehmbaren Grillrost wasche ich einfach normal mit dem übrigen Geschirr mit ab. Den Innenraum des Ofens kann man gut mit heißem Wasser und etwas Spülmittel säubern und bei Bedarf sogar die Glasplatte der Backofentür herausschrauben und abwaschen. Normal reicht aber das feuchte Abwischen. Da der ganze Backofen leicht genug ist, kann man das komplette Gerät auch gut anheben(sich unter den Arm klemmen) und die Arbeitsplatte darunter abwischen, sowie eben das komplette Gerät rundherum.

Abnutzungserscheinungen haben wir bei immerhin täglicher, manchmal ja auch mehrmaliger Nutzung am Tag und nach nunmehr über einem Jahr auch nicht feststellen können.

Fazit

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich hochzufrieden mit dem kleinen Mini-Backofen bin und ihn einfach ideal für einen Single-Haushalt oder, wie bei uns, für zwei Personen finde. Ja, mittlerweile benutze ich den Mini-Backofen für meinen Mann und mich so oft, dass der große Backofen sich bestimmt schon etwas überflüssig fühlt. Den benutze ich nur noch, wenn ich für mehr Personen Kuchen oder Aufläufe herstelle.

Da wir sehr oft Gemüse essen und wegen der Krankheit meines Mann weitgehend auf Sättigungsbeilagen wie Nudeln, Reis und Kartoffeln verzichten, überbacken wir gefüllte Tomaten, Paprika und Gurken dagegen gern mal und das funktioniert in dem Mini-Backofen hervorragend. Auch gebratene Putenfleischstücke überbacken wir mit Käse oder etwas geriebenem Parmesan darin, wobei man ja bei Diabetikern darauf achten sollte, möglichst mittelalten bis alten Käse zu nehmen, da diese Sorten sich positiv (sprich: regulierend) auf den Insulinspiegel auswirken.

Das mitgelieferte, kleine Backblech reicht für uns direkt für je eine Portion selbstgemachte Pizza aus und absolut begeistert sind wir von den knusprigen, heißen Brötchen zum Frühstück. Das empfinden wir wirklich als puren Luxus, vor allem im Vergleich zu den eher labberigen Ergebnissen, die wir vorher nur mit der Mikrowelle hatten. Wir würden also den Mini-Backofen tatsächlich sehr empfehlen und ihn jederzeit wieder erwerben...obwohl wir natürlich hoffen, noch lange etwas von diesem Gerät zu haben.

Herzlichen Dank für das Lesen und Bewerten meines Berichts

Hedwig_2010