Kosmos 741563 Können Schweine fliegen? Testbericht

Wie wir dazu kamen
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Meine große Tochter hat dieses Spiel vor ca. drei Jahren zu Weihnachten bekommen. Damals war sie fünf Jahre alt. Ich habe dieses Spiel nicht selber ausgesucht, sondern eine Bekannte brachte es mit. Zuvor hatte ich noch nie etwas davon gehört, bzw. das Spiel auch nur irgendwo gesehen, wobei ich ehrlich gesagt auch nicht darauf geachtet habe.


Das Spiel
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Bei mytoys.de habe ich folgende Beschreibung zu diesem Spiel gefunden:
Können Schweine fliegen? ABER NEIN!!!
Doch nicht immer ist es so einfach, Tiere einzuschätzen:
Hat der Igel einen Schwanz?
Frisst das Faultier nur Pflanzen?

Viel Spaß ist garantiert, wenn die Spieler Merkmale von 42 heimischen und exotischen Tieren entdecken. Dabei ist nicht nur Wissen gefragt, sondern auch schnelle Reaktion.
Aber Achtung! Wer nicht gut überlegt, erwischt schnell ein falsches Merkmal - denn viele Merkmale sind nicht offensichtlich und nicht jeder Vogel kann fliegen

* Autor Spiele: Häßler, Sonja; Sielmann, Heinz
* Spieldauer: ca. 20 Min
* Sprache Spielanleitung: DE
* Vom Hersteller empfohlenes Alter: 5 - 12 Jahre
* Anzahl der Spieler: 2-4


Der Preis
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Bei amazon.de kostet das Spiel 18,23 Euro. Bei mytoys.de bezahlt ihr 17,99 Euro. Es lohnt sich also, die Preise ein wenig zu vergleichen und ich denke mal, dass ihr das spiel bestimmt auch ziemlich günstig bei ebay bekommen könnt.


Aufbau
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Es gibt einen Spielplan, auf dem einfach nur Schritte gesetzt werden. Dieser Plan wird irgendwo an den Rand gelegt und die Spielfiguren (insgesamt vier Schweinchen in blau, gelb, rot und grün) werden auf das Startfeld gestellt. Die Spielfiguren bestehen aus dünnen Pappschweinchen, die auf diese sogegannten Füße gesteckt werden. Leider sind die Dinger ziemlich instabil und fallen ständig raus, bzw. es fallen gleich die ganzen Figuren um, was relativ unpraktisch ist.

Dann gibt es 42 Tierkarten, auf denen man jeweils ein Tier von der Ameise bis zum Zebra sehen kann und die sogenannten Merkmalkarten (22 Stück), auf denen die verschiedenen Eigenschaften wie "kann fliegen", "hat vier Beine", "hat Fühler", hält winterschlaf" abgebildet sind. Die Tierkarten werden gemischt und verdeckt abgelegt. Die Merkmalkarten werden auf dem Tisch so verteilt, dass jeder Spieler gut rankommen kann und auch alles gut im Blick hat. Auf dem Karton ist es so abgebildet, dass der Spielplan mit den 20 Schritten in die Mitte gelegt wird und die Merkmalkarten drumherum gelegt werden, was ich aber deswegen unvorteilhaft finde, weil man so entweder nicht an alle Karten herankommt oder man die Spielfiguren, die ohnehin sehr instabil sind, umwirft, wenn man über den Tisch greifen muss.

Bevor es nun losgeht, bekommt jeder Spieler noch vier Spielchips in der Farbe seines Schweinchens und die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Ein Erwachsener oder ein großes Kind sollte sich dann noch um den Spielplan, die sogenannte Auflösungskarte, kümmern aber dazu komme ich später noch.


Nun geht es los
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Alle Spieler sitzen vor den Merkmalkarten und haben ihre vier Spielchips in den Händen. Ein Spieler dreht nun eine Tierkarte um, nehmen wir mal an, es kommt darunter der Pinguin zum Vorschein. Nun müssen alle Mitspieler blitzschnell reagieren und überlegen, welche Eigenschaften so ein Pinguin wohl aufweist. Die richtigen Antworten wären hier:
* hat 2 Beine
* legt Eier
* hat Federn
* hat Schuppen
* hat Krallen
* hat einen Schnabel
* hat einen Schwanz
* hat Flügel

Diese Eigenschaften, die sich ja alle auf den Merkmalkarten befinden, müssen nun so schnell wie möglich gefunden und mit einem Chip belegt werden. Derjenige, der einen Chip auf einer richtigen Merkmalkarte platziert hat, bekommt am Ende einen Punkt und darf einen Schritt auf dem Spielplan vorrücken.

Ist ein Feld besetzt, weil schon ein anderer Mitspieler einen seiner Chips darauf abgelegt hat, ist es eben Pech und man muss sich ein anderes freies Feld suchen. Findet keiner mehr eine Eigenschaft, die zu dem betreffenden Tier passt, ist die Runde zu Ende und ein Spieler nimmt sich den Spielplan zur Kontrolle. Es werden nun die Eigenschaften des Tieres der Reihe nach vorgelesen und der Spieler, der seinen Chip auf der entsprechenden Merkmalkarte hat, nimmt seinen Chip dort herunter und setzt seine Schweinchenfigur ein Feld vor.

Legt ein Spieler seinen Chip auf eine falsche Merkmalkarte, die nicht auf das Tier zutrifft, muss er ein Feld auf dem Spielplan zurückgehen. Als Variante bei erfahrenen Spielern kann man es auch so vereinbaren, dass man bei einer falschen Angabe zwei oder drei Felder zurückgehen muss. So wird es etwas schwieriger.


ENDE
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Das Spiel ist logischerweise zu Ende, wenn ein Spieler zwanzig Punkte erreicht hat und diese Anzahl an Schritten mit seiner Schweinchenfigur vorangegangen ist. Spielt man zu Dritt oder zu Viert, können die Anderen auch noch weiterspielen, bis auch die Plätze von zwei bis vier feststehen


Positives
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Positiv ist in jedem Fall anzumerken, dass die Kinder durch dieses Spiel einiges über die verschiedenen Tiere lernen. Neben den bekannten Tieren wie Pferd, Hund, Katze & Co. gibt es auch eine nicht unwesentliche Anzahl an Tieren, die eher unbekannt sind und die ich teilweise nicht mal benennen konnte als wir das Spiel neu bekommen hatten und die ersten Male gespielt haben. Ich kannte weder eine Fleckenhyäne, noch eine Königsphyton. Zumindest konnte ich diese Tiere nicht anhand der Karten zuordnen.

Meine 8-jährige Tochter, die dieses Spiel ja nun seit drei Jahren besitzt liebt es heiß und innig und spielt es immer wieder gerne. Oftmals, wenn eine Familien-Spielrunde ansteht, möchte sie dieses Spiel spielen, so dass ihr niemals die Lust daran vergeht.
Es geht hier um Wissen, Lernen, Konzentration und Schnelligkeit. Natürlich auch um das Spielen in Gesellschaft und darum, Erfolgserlebnisse zu haben und auch Niederlagen hinzunehmen, wie es bei so gut wie jedem Gesellschaftsspiel der Fall ist.
Sehr gut gefällt mir auch, dass Erwachsene hier mit den Kindern zusammen spielen können und sogar, sofern die Kinder nicht mehr ganz so klein sind, ungefähr die gleichen Gewinnchancen haben. Man muss als Erwachsener also nicht absichtlich schlecht spielen, um den Kindern eine Chance auf den Sieg zu geben, wie es häufig der Fall ist, wenn man mit Gegnern spielt, die wesentlich jünger sind als man selbst. Hier können wirklich alle Altersgruppen miteinander spielen und das Spiel macht auch den "Großen" noch spaß.

Die Karten, auf denen die Tiere und die Eigenschaften abgebildet sind, sind schön stabil und aus dickem Karton. Die Merkmalkarten sind auf der Rückseite blau und die Tierkarten gelb, so dass man sie sehr gut auseinandersortieren und ordnen kann.
Da die Karten alle mit Bildern ausgestattet sind und man nicht lesen können braucht, um dieses Spiel zu spielen, können auch kleinere Kinder, die noch nicht zur Schule gehen, wunderbar mitspielen, ohne in irgendeiner Form benachteiligt zu sein. Auch die Lösungen auf dem Poster sind lediglich mit Abbildungen versehen.
Die Tiere sind alle sehr schön gezeichnet und wirken durch die bunten Farben ansprechend aber keineswegs kitschig. Man kann alle Tiere sehr deutlich erkennen und sie wirken freundlich auf den Betrachter.

Die Spieldauer ist ebenfalls sehr angenehm, denn ein Spiel dauert tatsächlich zwischen 10 und 20 Minuten, je nachdem, welche Tiere an der Reihe sind und wie konzentriert man bei der Sache ist. Länger als 20 Minuten haben wir an einer Spielrunde jedenfalls noch nicht gesessen, nichtmal, wenn wir die Regeln verschärft haben, so dass wir oftmals auch zwei oder dreimal hintereinander spielen.


Negatives
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Was mir absolut nicht gefällt, sind diese blöden Schweinchenfiguren, die ständig umfallen. Irgendwann werde ich Diese mal ersetzen, denn es macht einfach keinen spaß, ständig Figuren über den Spielplan zu schieben, die umfallen und sich dadurch gegenseitig blockieren und verschieben.
Als negativ empfinde ich außerdem den organisatorischen Aufwand, den man bei diesem Spiel betreiben muss. Nicht nur, dass man die Karten immer neu mischen und oftmals auch wieder sortieren muss (Merkmal- & Tierkarten). Man muss auch jedesmal die Karten wieder anordnen, die Chips verteilen und den Spielplan aufstellen. Außerdem muss immer ein Mitspieler bestimmt werden, der am Ende jeder Runde die richtigen Antworten vorliest. Da die Antworten alle auf einem posterähnlichen Plan zusammengetragen sind, kann dieser Spieler während der Kontrolle natürlich auch alle anderen Tiere und deren Eigenschaften sehen, was bei uns oftmals zu Streit geführt hat, da diesem Mitspieler in der nächsten Runde Schummelei unterstellt wurde....

Die Merkmalkarten müssten außerdem viel deutlicher die Eigenschaften aufzeigen, die tatsächlich gemeint sind. Es gibt zum Beispiel Flügel (hat Flügel) und Wolken auf blauem Untergrund (kann fliegen). Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft das ausversehen verwechselt wurde und jemand seinen Chip auf die falsche Karte gelegt hat, was natürlich bei der Auswertung zu Diskussionen geführt hat.
Genauso gibt es ein angefressenes Blatt, welches für "frisst NUR Pflanzen" steht. Auch hier kam es schon häufiger zu Verwechslungen, weil jemand eigentlich meinte "frisst AUCH Pflanzen". Diese Karten müsste man entweder noch deutlicher kennzeichnen oder die Bilder klarer voneinander abgrenzen. Vielleicht könnte man auch zusätzlich draufschreiben, was eigentlich gemeint ist.

Dann gibt es noch einige Tiere, die kaum Eigenschaften aufweisen, die hier zur auswahl stehen.Dies empfinde ich ebenfalls als sehr störend, denn es gibt mit Sicherheit noch genügend andere Tiere, die man stattdessen dazu hätte nehmen können. Es gibt zum Beipiel die Kreuzspinne, die lediglich Eier legt und Winterschlaf hält. Super, wenn man dann mit drei oder vier Spielern spielt und nur zwei Leute ihre Chips ablegen können. Genauso ist es mit dem Skorpion auf den die Eigenschaften: legt Eier, ist nachtaktiv und hat einen Schwanz zutreffen. Diese Runden machen dann wirklich keinen Spaß mehr, weil sie so schnell beendet sind und man Ewigkeiten mit dem Auswerten beschäftigt ist, was sowieso immer viel mehr Zeit in Anspruch nimmt als das eigentliche Spielen.

Und zu guter Letzt habe ich noch anzumerken, dass einige Eigenschaften fehlen. Was ist zum Beispiel mit
* kann schwimmen
* gibt Milch
* ist ein Nutztier
* ist vom Aussterben bedroht
* frisst Fleisch
* lebt in Europa, Asien, Australien....
Da könnte man noch einiges hinzufügen und ergänzen.


Gesamturteil
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Ich vergebe insgesamt drei von fünf Sternchen und eine Kaufempfehlung. Das Spiel macht eigentlich schon spaß, nur bin ich anfangs meistens weniger motiviert, weil immer dieser Aufwand betrieben werden muss und man eigentlich mehr am Sortieren und Auswerten ist als man schlussendlich spielt.
Da meine Tochter seit Jahren so begeistert von dem Spiel ist, es ein prima Familienspiel ist und man außerdem noch eine Menge dabei lernt, empfehle ich es gerne weiter.


Viel Spaß beim Spielen..!!


Viele Grüße,

michelle975:o)