ABUS Bordo 6000/75 Testbericht

Das Bordo-Schloss:
Ich besitze seit einigen Monaten ein neues Fahrrad (siehe Bericht Rixe 8.0) und brauchte schnell ein Schloss dazu, das sicher genug war, um das Fahhrad für einige Stunden unbeaufsichtig drausen stehen zu lassen. Mir war aber auch wichtig, dass das Schloss nicht zuviel wiegt, da mein Fahhrad selbst nur 12 Kilo auf die Waage bringt.
Auf keinen Fall wollte ich mit einem riesigen Bügelschloss herumzufahren, und auch die Kabel-Schlösser, die man 20 mal um den Sattel wickeln muss schienen mir zu umständlich.
Das Bordo-Schloss wiegt 1031 gramm, also noch erträglich vom Gewicht, und ist zusammengefalltet sehr kompakt.
Es gibt ihn in zwei unterschiedlichen Längen, (6000/75 und 6000/90), wobei es jeweils eine Version mit Schlüssel, und eine mit Nummernkombination gibt. Ich bin bei Nummerkombinationen etwas misstrauisch, da man in Fernsehberichten oft sieht wie Profis die Schlösser in Rekordzeiten öffnen.
Ich habe mich deshalb für das Bordo-Schloss 6000/75 (d.h 75 cm lang) mit Schlüssel entschieden. Anfangs war ich etwas skeptisch ob die vielen Gelenke des Schlosses überhaupt sicher sind, oder vielleicht doch eine Schwachstelle darstellen?
Also spätestens nach dem man das Schloss in die Hand nimmt, merkt man, dass Bordo ist ein ganz fieses Ding!
Mit einer Stange den Bordo aufzubrechen wäre sehr schwierig, weil es nicht starr ist, sondern abgeperrt einen beweglichen Ring bildet. Die Stahlelemente sind recht massiv, und der Schlüssel sieht komplizierter aus als mein Hausschlüssel:-)..... Von Schwachstellen also keine Spur...

Montage:
Das Bordo wird mit einer Plastiktasche geliefert, welches man mit zwei Schrauben direkt an den Fahrradrahmen befestigen kann. Die meisten Fahrräder haben zwei Schrauben am Rahmen um Getränkehalter usw. anzubringen, dort kommt das Bordo hin. Die Montage war leider nicht so kinderleicht, wie man es gern hätte, die Schrauben muss man ganz vorsichtig in Position bringen (in der Kunststofftasche!) und hoffen das sie nicht abrutschen, dann den Schraubenzieher duch die Schlitze der Tasche führen und verschrauben...Übrigens kann es sein, dass die mitgelieferten Schrauben etwas zu kurz kommen (wie bei mir), dann hilft nur kurz beim Baumarkt vorbeizuschauen.

Alltagstauglichkeit:
Einmal montiert wird man dieses "Montageerlebnis" aber schnell vergessen. Es macht Spass Wenn man auf die schnelle das Schloß aus der Tasche ziehen kann, und mit einer Handbewegung klappt es schon auf !
Ich kann das Fahrrad leicht in 10 Sekunden absperren, etwas kritisch wird es nur, wenn man versucht zwei Räder zusammen abzusperren. Es geht zwar, aber nur wenn man jeden Centimeter ausnutzt.
Bei diesem Schloß wurde abgesehen von der optimalen Länge an alles gedacht, z.B. kann es nicht passieren das man versehentlich beim absperren das Schloss trotzdem offen lässt. Erst wenn der Bordo wirklich abgeschlossen ist, lässt sich der Schlüssel aus dem Schloss abziehen.
Auch optisch macht das Bordo was her. Da es eher zu den Exoten unter den vielen Fahhradschlössern gehört, kann ich mir gut vorstellen, dass die Optik für Diebe abschreckend wirkt.

Wichtiges:
Es kann sein, dass das Bordo manchmal schwarzes Öl absondert, das man dann an den Fingern hat. Dass passiert, wenn es noch ganz neu ist. Bei meinem Schloss hat das nach einigen Tagen aufgehört.

Weiterhin sollte man beim Absperren darauf achten das Schloss nicht einfach über den Rahmen zu schlagen, da man trotz Schutzbeschichtung den Rahmen verletzt. (gibt schwarze Stiche).

Zusammenfassend:
Das Bordo ist ein (auch wenn es wie Werbung klingt) sehr kompaktes und robustes Schloss. Lediglich die Montage war nervig, ansonsten bin ich mit dem Schloss mehr als zufrieden. Der Anschaffungspreis liegt zwischen 35-60 Euro (je nach Länge). Abus hat das Bordo toll verarbeitet, es ist sicher und sehr handlich, doch sollte man zu dem Modell mit dem Schlüssel greifen da es den sichereren Eindruck von beiden macht.