Brautalarm (DVD) Testbericht

Inhalt und eigene Meinung

Der Film Brautalarm beginnt mit einer Sexszene der Hauptprotagonistin Annie mit ihrem aktuellen Lover. Die Szene fand ich schon recht befremdlich und alles andere als lustig. Vermurkster Sex halt. Am nächsten Morgen ist der Lover sogar zu faul ihr das Eingangstor aufzumachen und so muss sie drüber klettern. Na ja.
Annies Leben ist einfach aus den Fugen geraten. Ihr Freund verließ sie, ihre Bäckerei ging pleite und ihre Wohnsituation in einer Horror-WG (Little Britain Fans werden den Mitbewohner erkennen :-) ist ebenfalls miserabel. Ihre Mutter ist auch nicht wirklich eine Stütze für sie. Nur ihre Freundin Lilian hält zu ihr.

Diese verkündet ihr nun das sie heiraten wird und sie ihre Brautjungfer sein soll. Auf der Verlobungsparty lernt sie die andere Trauzeugin Helen (Rose Byrne) kennen und ...hassen.
Die ist eigentlich nur die Frau vom Boss von Lillians Zukünftigem, spielt sich aber als die beste Freundin von Lilian auf. Wer sich nun wundert wieso jemand überhaupt mehrere Trauzeuginnen hat - in den USA gibt es immer mehrere Trauzeuginnen und Trauzeugen aber auch eine no 1. Helen drängt sich permanent in den Vordergrund und den ganzen Film über gibts es Zoff um Einladungskarten, Tischordnung, Kleiderwahl (teures Designerkleid oder schlichtes Kleid) und Blumenarrangements.
Dabei gilt immer der Grundstatz das dies ja alles soooooooooo wichtig ist. Darum geht es dann auch - wer ist die "bessere Brautjungfer".

Der ganze Film ist im Endeffekt nur ein öder Zickenkrieg der einen als Zuschauer reichlicht kalt lässt. Bestenfalls gabs ein Fremdschämen. Der Pluspunkt zu Beginn das hier eben auch mal richtige Frauen gezeigt werden und nicht irgendwelche Botoxtussis verflüchtigt sich so schnellstens.
Es gibt für eine Komödie äußerst wenige lustige Szenen. Eine ist als Annie mit ihrer Freundin heimlich hinter einem Baum den Anweisungen eines Workout Trainers folgt der mit seiner Gruppe ebenfalls im Park ist und dabei erwischt wird.
Überraschend für mich war wie langatmig die Komödie daherkommt. In einer Szene haltet Annie eine kurze Rede für ihre Freundin. Dann kommt Trauzeugin no 2 und hält eine emotionalere Rede. Das lässt Annie nicht auf sich sitzen und hält eine ebenso emotionale Rede. Worauf die Konkurrenz nochmals eine Rede hält und das geht dann so weiter bis zu einem Gesangsabschluss. Grässlich und so langweilig das man gar keine Lust mehr hat den Film weiterzusehen. Dann gibts noch die üblichen Ekelpointen um Kotzen und andere hochgeistige Körperereignisse. Der Verteidigungskampf der Freundin aus bankrotten Verhältnissen gegen die Oberschichtskonkurrentin konnte mich wirklich wenig überzeugen. Es geht eigentlich nur um oberflächliche Themen. Wer nun denkt das ich als Mann hier eine andere Sichtweise habe. Nein, auch die Frauen mit denen ich den Film ansah fanden ihn miserabel. Und jede von ihnen hatte ihre eigene Traumhochzeit :-)

Aber wer will einen Film ansehen wie zwei immer unsympathischer werdende Frauen sich um die Brautjungerfoberhoheit bekämpfen?
Die Charaktere bleiben dabei extrem oberflächlich und schauspielerisch gibts auch nix zu erwähnen.

Ich kann euch nur abraten den Film anzusehen. Kein Vergleich zu Hangover (ist halt Marketing).

Daten:
Originaltitel: Bridesmaids
Darstellerinnen: Kristen Wiig, Maya Rudolph, Rose Byrne
Regisseur(e): Paul Feig
Drehbuch: Kristen Wiig, Annie Mumolo
Komponist: Michael Andrews
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Universal/DVD
Produktionsjahr: 2011
Spieldauer: 120 Minuten