Disney Winnie Puuh (DVD) Testbericht

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ab 13,27
Auf yopi.de gelistet seit 02/2012

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Erfahrungsbericht von atrachte

Disneys Rückbesinnung

Pro:

sB

Kontra:

sB

Empfehlung:

Ja

Wenn man heute von Animationsfilmen spricht, dann sind damit in erster Linie am Computer entstandene Werke gemeint. Die Zeit von 2D-Animationsfilmen hingegen schien bereits vor einigen Jahren schon lange vorbei zu sein, selbst die altehrwürdigen Disney-Studios schlossen ihre Zeichentrickabteilungen mit dem Ziel sich fortan auf CGI-Filme zu konzentrieren. Doch dann veröffentlichte das Traditionshaus 2009 den von Kritikern und Publikum beachteten Film „Küss den Frosch“ im klassischen, aber modernen 2D-Gewand, und stillte damit offensichtlich ein Bedürfnis nach althergebrachter Zeichentrickkunst. Dies ist keinesfalls überraschend, denn zum einen hat die schiere Dominanz von CGI-Filmen dazu geführt, das man mittlerweile ziemlich gesättigt ist vom größtenteils erscheinenden Einheitsbrei. Zum anderen sind ganze Generationen mit Zeichentrickfilmen aufgewachsen und sehnen sich nach eben jenen zurück. Zwar ist noch lange kein neuer Boom zugunsten der alten Tricktechnik ausgebrochen, doch das Potential ist da. Denn nur weil ein Animationsfilm nicht am Computer entstanden ist, bedeutet dies nicht, das er technisch veraltet sein muss. Davon zeugt auch Disneys neuester Langzeichentrick „Winnie Puuh“.

Die Rahmengeschichte von „Winnie Puuh“ ist schnell erzählt, davon zeugt auch die vergleichsweise kurze Gesamtlänge von gerade einmal 66 Minuten. Esel I-Ah hat seinen Schwanz verloren, was die Bewohner des Hundertmorgenwaldes - allen voran den Honig-süchtigen Bären Winnie Puuh - dazu veranlasst, einen Ersatz für den melancholisch gestimmten Freund zu finden. Als jedoch auch Christopher Robin verschwunden zu sein scheint, ist man im ansonsten so friedlichen Wald in heller Aufruhr. Winnie und seine Freunde zählen das Abhandenkommen von I-Ahs Schwanz, sowie das mysteriöse Verschwinden von Christopher Robin zusammen und sind sich einig, das dahinter nur ein Monster stecken kann, welches im Hundertmorgenwald sein Unwesen treibt. Gemeinsam macht man sich an einen Plan, das fiese Monster zu schnappen und so, sowohl I-Ahs Schwanz, als auch Christopher Robin zurückzubekommen.

In erster Linie besticht „Winnie Puuh“ vor allem durch seine Inszenierung, welchen er zum einen aus seinem Stil, und zum anderen aus der enormen Liebe zum Detail der Macher gewinnt. Es dauert nicht lange, bis es die Macher schaffen, den alten, aus Kindertagen bekannten Zauber eines Disney-Filmes aufkommen zu lassen, sodass man mit einem breiten Lächeln dem – ungemein kurzweiligen - Film folgt und sich durchweg unterhalten fühlt. Dabei beweist Disney, wie modern 2D-Zeichentrickfilme sein können, und das sie vollkommen zu unrecht in ein Nischendasein verbannt wurden. Die Zeichnungen zeugen von einer Detailverliebtheit, welche bei 3D-Animationsfilmen nur schwer zu erreichen sind, gleichzeitig verwendet man immer wieder aber auch offensichtliche Computerspielereien, um den stilistischen Horizont zu erweitern. Dem jungen Zielpublikum dürften diese Detailspielereien nicht sonderlich auffallen, ein etwas gereifter Zuschauer hingegen ist mehr als einmal über die Bandbreite an Möglichkeiten verwundert, welche das 2D-Medium bietet.

Leider haben es die Macher aber verpasst, der aufwendigen Umsetzung eine würdige Geschichte einzuverleiben. Bedenkt man, das der Film im Kino lief, ist der Plot diesem Anspruch nicht wirklich gerecht, sondern entspricht eher TV-Qualität. Natürlich ist „Winnie Puuh“ auf ein junges Publikum zugeschnitten, und es steht außer Frage, das die naiv-kindliche Geschichte mit seinen allerhand Herz erwärmender Sequenzen bei Jung und Alt ein nach haltendes Wohlfühl-Empfinden erzeugt, trotzdem wäre ein bisschen mehr Mut zu ausgereifteren Erzählung wünschenswert gewesen.

Nichtsdestotrotz ist „Winnie Puuh“ ein Film, den man als Freund der Disney-Klassiker sich eigentlich nicht entgehen lassen sollte. Denn auch wenn das Vergnügen sehr kurz ist, so ist es doch eines, welches man gerne wiederholt. Vor allem aber belebt „Winnie Puuh“ die Sehnsucht nach naiven Zeichentrickfilmen, wie sie Disney perfekt beherrscht hat. Es ist wünschenswert, das die 2D-Animation in den nächsten Jahren noch einmal die Chance bekommt, sich zu behaupten, denn diese Kinoform endgültig aussterben zu lassen, wäre wahrlich ein Verlust für das Medium.

Originaltitel: Winnie Puuh (US, 2011)
Laufzeit: ca. 66 Minuten
FSK: Ab 0 Jahren
Regie: Stephen J. Anderson & Don Hall

6,5/10

51 Bewertungen, 7 Kommentare

  • dadolger

    16.03.2012, 09:55 Uhr von dadolger
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse

  • anonym

    16.02.2012, 20:40 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • XXLALF

    16.02.2012, 11:16 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und einen schönen tag

  • katjafranke

    16.02.2012, 00:40 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen lieben Gruß von der KATJA

  • morla

    16.02.2012, 00:11 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^petra

  • anonym

    16.02.2012, 00:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima vorgestellt. Über eine Gegenlesung würde ich mich sehr freuen. GLG

  • Colly24

    15.02.2012, 23:59 Uhr von Colly24
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Testbericht vielleicht schauste mal über meine würde mich freuen.