Gefährliche Liebe (Taschenbuch) / E. L. James Testbericht

Ich denke, dass die meisten schon von dieser Buchreihe gehört haben. Ist auch fast nicht möglich, nicht von 50 Shades of Grey und seiner revolutionären Wirkung auf Frauen gelesen zu haben, denn von der Bildzeitung über die Brigitte haben wohl so ziemlich alle Medien über diesen Roman berichtet. Natürlich erweckt das eine gewisse Erwartungshaltung und auch eine Neugierde. Wenn man bei Thalia mal an den Büchertisch schaut, sieht man sehr viele Frauen (und Männer!) um die Ausgaben herumschleichen und verstohlen darin lesen.

Also hat es auch mich gepackt. Ich wollte wissen, worum es geht und ob es sich lohnt. Da ich den ersten Band bereits gelesen hatte und nicht wirklich überzeugt war, wollte ich es mit einem weiteren Band versuchen und dem ganzen nochmal eine Chance geben. Gesagt, getan. Das Cover des Buches und die Aufmachung ist an sich ansprechend und das Thema natürlich interessant bis brisant. Als ich die ersten Seiten gelesen hatte, war ich allerdings schnell ernüchtert. Die Sprache besteht aus Hauptsätzen und wenig fantasievollen oder ausgefallenen Metaphern - man hat bei vielen Sätzen das Gefühl, sie schonmal irgendwo gelesen zu haben. Von Originalität oder Einfallsreichtum also keine Spur! Zudem stört mich die Naivität und unterdrückte Haltung der Protagonistin - wenn eine Beziehung so aussehen muss, na dann Prost Mahlzeit! Ich finde, dass das Buch Gewalt verherrlicht und gerade jüngeren Mädchen ein falsches Bild vermittelt. Als erwachsener Leser mag man amüsiert bis schockiert sein, doch hätte ich dieses Buch mit 16 Jahren gelesen, wäre ich doch ziemlich verunsichert gewesen...

Fazit: Wers mag, solls lesen. Für anspruchsvolle und emanzipierte Frauen ist diese Reihe allerdings nichts!