Weber Spare-Rib-Halter und Bratenkorb Testbericht

Inzwischen ist das Grillen nicht
einfach nur das Verbrennenlassen schnöder Bratwürste und
bestenfalls mal ner Scheibe unvorsichtig dahergelaufenen
Bauchfleisches, sondern eine ernstzunehmenede Koch-Disziplin
geworden. Bei den Amis ist dieser Trend schon länger zu verzeichnen,
doch auch hierzulande kommt aber professionelles BBQ-Zubehör immer
mehr in Mode und erobert spießig-deutsche Gärten, Terrassen und
Balkons. Speziell Renommiermarke WEBER tut sich dort hervor. An der
amerikanischen Grillschmiede kommt man kaum vorbei - sei es bei
Grills selbst oder diverse Accessoires, welche das zugkräftige
Branding tragen. Manches davon ist oft modischer und somit
prinzipiell luxuriös-überflüssiger Schnickschnack, anderes
wiederum (fast) unverzichtbares Werkzeug für Grillmeister mit
Anspruch.

In letztere Kategorie fällt auch der
stilechte Spare-Rib-Halter aus der "STYLE"-Serie. Wer
möglichst original amerikanische BBQ-Spare-Ribs zaubern möchte,
kann dies kaum anders als auf dem Grill bewerkstelligen - alles
andere wäre (fast) schon ein Sakrileg. Doch: Die aufrecht stehend zu
garenden Dinger kippen logischerweise unversehens um, sofern sie
nicht daran gehindert werden. Wer hätte das gedacht? Das zu
verhindern empfiehlt sich der Halter aus Edelstahl, wie der Name
allein schon höchst unschwer erkennen lässt. Bis zu fünf
ausgewachsene Schweinerippchen (z.B. "hohe" Rippe) lassen
sich dort parken, wobei der Begriff nicht unbeabsichtigt gewählt
wurde, denn in der Tat stehen die Ribs nebeneinander in diesem
Gestell, wie Fahrräder im Ständer vor der Metzgerei - oder auch wie
CDs in einem Rack, sofern einem dieses Bild sympatischer erscheint.

Wie auch immer. Derart kann die heiße
Luft jedenfalls ideal um das Gargut zirkulieren. Stichwort:
indirektes Grillen. Selbstverständlich sollte der Korb - zumal von
Weber, den rigorosen Verfechtern des geschlossenen Grills - in einem
Kugel- oder entsprechend mit Deckel ausgestattetem Gasgrill verwendet
werden, doch auch der frevelhafte Einsatz im schnöden
Elektrobackofen von Mutti ist prinzipiell denkbar. Einzig für den
offenen Grill macht die Anschaffung jedoch wenig bis gar keinen Sinn.
Eine weitere Verwendung findet sich beim Umdrehen des drahtigen
Teils, dann wird es nämlich tatsächlich zum Korb - für die
Zubereitung von (z.B. Roll-)Braten o.ä. bis ca. 4 kg oder als
alternative Grillmöglichkeit für (größeres) Geflügel am Stück.
Es ist übgrigens oft ratsam eine passende (Alu-)Fettauffangschale
unterzustellen, damit dieses sich nicht entzündet und das Essen dann
schlussendlich doch noch ruiniert. Ansonsten ist das Dingens ziemlich
narrensicher.

_Kurz & Bündig_

Insgesamt eine lohnende Investition für
ambitionierte Vielgriller, die nicht mal über großartiges Vorwissen
verfügen müssen. Hilfreich ist es selbstverständlich schon, wenn
man weiß was man damit anfangen soll. Selbst als Abstellgitter für
heiße Grillplatten und dergleichen musste das ziemlich vielseitige
Teil hier bereits (leicht zweckentfremdet) herhalten. Tatsächlich
lohnt sich die Anschaffung nur, sofern man es auch öfter verwendet
um Ribs oder Braten/Geflügel schön low 'n slow darin zu garen. Die
stabile Edelstahlkonstruktion lässt sich vergleichsweise einfach
reinigen - meist reicht Seifenlauge und eine entsprechende
Einweichzeit. Geschirrspüler geht nachweislich auch, obwohl Weber
dies offiziell nicht vorsieht. Nicht unbedingt ein Muss aber immerhin
ein Nice-to-have. Und Vorsicht: Der Korb ist recht ausladend, was
einen entsprechend großen Grill voraussetzt - hier ist es
beispielsweise ein Q300.