Fluch der Karibik (Blu-ray) Testbericht

Bei unserem letzten Besuch in der Stadtbibliothek entdeckte mein Mann einen Film, den wir uns schon recht oft auf DVD angeschaut haben. Aber da wir auch im Besitz eines Blu-Ray Abspielgeräts sind, entliehen wir uns den Film „Fluch der Karibik“ nicht nur um nach qualitativen Unterschieden zwischen DVD und Blu-Ray zu suchen, sondern auch, um mal wieder in den Genuss des unnachahmlich verkörperten Kapitän Sparrow zu kommen, den Johnny Depp in diesem Piratenfilm spielt. Im Grunde gleicht dieser Film einer unendlichen Geschichte, die sich um Abenteuer, Fantasy und Komödie dreht.

Nun ganz kurz zum Filminhalt

Inmitten des Meers, unweit einer britischen Karibikinsel treibt auf einem Frackteil eines Schiffes ein junger Mann namens Will Turner, der von einer ebenso jungen aber auch abenteuerlustigen Frau Elizabeth Swann gesichtet, und anschließend von der Mannschaft an Bord des Schiffs geholt wird. Sie ist die hübsche Tochter des Gouverneurs, die von Wills goldenen Halsamulett mit dem Totenkopf darauf so fasziniert ist, dass sie es ungefragt an sich nimmt, jedoch auch um ihn zu schützen, zumal solche Zeichen die Zugehörigkeit zu Piraten symbolisieren, die seinerzeit verfolgt und aufgehängt wurden.

Jahre vergeht, und aus Will, der im Glauben ist er habe das goldene Halsamulett, das ihm sein Vater geschenkt hat verloren, wird ein tüchtiger und eifriger Waffenschmied. Fast zeitgleich läuft in den Hafen der Kolonialhauptstadt Port Royal ein sinkendes kleines Segelboot ein, das dem, für seine Faulheit berühmten, wie auch berüchtigten Kapitän Jack Sparrow gehörte, der nun ganz ohne Schiff und Mannschaft dasteht. Und obwohl er Elizabeths Leben rettet, wird er erstmal ins Gefängnis gesteckt, weil er der Seeräuberei bezichtigt wird. Als jedoch der finstere, wie auch niederträchtig und von jedermann gefürchtete Kapitän Barbossa mit seinem stolzen Schiff Black Pearl, das einmal Kapitän Jack Sparrow gehörte, bevor er es gekapert hat, die Insel überfällt und Elizabeth in seine Gewalt bringt, befreit im gleichen Zug der abenteuerlustige Will seinen einzig möglichen Helfer, nämlich Jack Sparrow, der bis dato noch immer im Kerker eingesperrt ist. Mit ihm zusammen will er seine große Liebe aus der Gewalt seines Erzfeindes Barbossa befreien. Barbossa ist auf der Suche nach dem letzten Goldstück des sagenumwobenen Inkaschatzes, dass William Turner (Stiefelriemen Bill) seinem Sohn geschenkt hat. Denn nur mit diesem letzten Gold-Amulett ist es möglich, die Mannschaft, wie auch das Schiff von einem mysteriösen Fluch zu befreien. Nachdem Will und Sparrow die Herrschaft über das schnellste Schiff der britischen Flotte genommen haben, müssen sie bald feststellen, dass sie gegen einen ungleichen, ja unbezwingbaren und blutrünstigen Feind zu kämpfen haben, zumal sich die Mannschaft, die Piraten der Black Pearl, wenn es finster wird, im Mondlicht in Untote und Skelette verwandeln, und dann.......

Nun gleich zur eigenen Meinung

Dieser Film trifft den Zeitgeist wie die Faust das Auge, so meine nicht nur ich, sondern auch mein Mann, zumal es nicht das erste mal war, dass wir uns diesen Film „Fluch der Karibik“ anschauten. Und immer wieder zeichnet sich dieser, der in das Genre der Fantasy, wie auch Komödie und Abenteuer passt, nicht nur durch seine farbenfrohen und wunderschönen Kostüme aus, sondern auch durch geballte Action die meiner Meinung nach schon seines gleichen sucht. Es ist einfach faszinierend mitanzusehen, mit so viel Liebe zum Detail daran gearbeitet wurde, wobei die Bewegungen (Degenkampf etc.) so dynamisch und lebhaft ablaufen, dass man nur so ins staunen kommt, bzw. sich fragt, welche Künstler sich wohl dahinter verstecken.

Wenn ich nun kurz zu den Action-Szenen komme, so finde ich, dass diese noch weitgehend realistisch nachvollziehbar sind, im Vergleich zu den neueren James Bond Filmen. Denn dort vermisse ich diese schon. Okay, alle Action-Szenen im Film lassen sich natürlich nicht nachvollziehen, aber es sieht einfach toll und grandios aus, wenn Kapitän Sparrow (Johnny Depp) sich das Seil schnappt und sich damit in die Höhe ziehen lässt (Ladekran am Hafen). Aber auch die ganze Fechtszene in der Waffenschmiede hat was für sich, wobei es natürlich fraglich ist, in wieweit man wirklich so einen Degenkampf noch bestreiten kann, wenn der Wagen (Wippe) so schaukelt, auf welcher sie sich duellieren. Im Grunde ließen sich noch etliche Action-Szenen aufzählen zumal Action an Action, Kampfszene an Kampfszene so aneinander gereiht sind, dass normalerweise kein Zuschauer müde dabei wird. Okay, mir persönlich waren gegen Ende des Films die Degenszenen doch etwas zu viel, auch wenn diese super dargestellt und gemacht sind. Aber die gute Mischung aus Dramatik, Komik, ja Slapstick in diesem Film ist so gut, dass sogar ich wacker die 143 Minuten durchgehalten hab. Und das soll bei mir schon was heißen.

Nun, was erwartet der Zuschauer in erster Linie von diesem Film? Ist es nicht Action, Abenteuer, Fantasy, Romantik, was ich mit Liebe gleichsetze, und vielleicht ein bisschen Horror, all das was man in Abenteuer bzw. Piratenfilmen sucht? Wenn man dies richtig mischt, den richtigen Regisseur wie Gore Verbinski und die richtigen Schauspieler dazu hat, ist im Grunde der Erfolg kein Wunder.

Ja, in diesem Film wird mit Komik nicht gegeizt, was man schon in einer Anfangsszene sieht, als Kapitän Sparrow mit dem kleinen sinkenden Segelboot in den Hafen einläuft und der Hafenmeister die Liegegebühr verlangt. Oder die zwei englischen Soldaten, die die Intersepter bewachen, wie auch die zwei tuntigen Untoten in ihren Spitzenkleidchen und Sonnenschirmchen, sind doch der Brüller schlecht hin.

Spannungsgeladen und sehr Temporeich läuft der Film ab, wobei zwar Horroreffekte vorhanden sind die dem Film einen gewissen Pepp geben, aber die mehr zum lachen als zum fürchten sind, zumal ja jeder weiß, dass es keine Untoten gibt. Okay, ein bisschen gruselig, wird der ein oder andere die Untoten finden, die auf eine Erlösung angewiesen sind, ja vielleicht auch darauf schon warten, damit sie richtig sterben können.

Man kann sagen, dass alle Schauspieler, ihnen voraus Johnny Depp mit seinem schrill-schillernden Auftritt, hier mit Leib und Seele bei der Sache waren. Man merkt es ihnen förmlich an, dass sie daran sagenhaft viel Freude und Spaß gehabt haben, diesen Film zu produzieren. Denn sie spielen nicht nur ihre Rollen, sondern man kann schon sagen sie leben sie.

Daten zur Blu-Ray „Fluch der Karibik“

Darsteller: Johnny Depp (Jack Sparrow), Geoffrey Rush (Barbossa), Orlando Bloom (Will Turner), Keira Knightley (Elizabeth Swann), Jack Davenport (Norrington), Jonathan Pryce (Gouverneur Weatherby Swann), Lee Arenberg (Pintel), Mackenzie Crook (Ragetti), Damian O’Hare (Lt. Gillette), Giles New (Murtogg), Angus Barnett (Mullroy), David Bailie (Cotton), Michael Berry Jr. (Twigg), Isaac C. Singleton Jr. (Bo’sun), Kevin McNally (Joshamee Gibbs), Trevor Goddard (Grapple), Brye Cooper (Mallot), Treva Etienne (Koehler), Zoe Saldana (Anamaria)

Regisseur: Gore Verbinski
Format: Widescreen
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS 5.1), Italienisch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (DTS 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch
Region: Alle Regionen
Bildseitenformat: 16:9 - 2.35:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Walt Disney
Erscheinungstermin: 8. März 2012
Produktionsjahr: 2003
Spieldauer: 143 Minuten

Extras:
Interaktives Feature: Schurken der Meere
Audiokommentar von Regisseur Gore Verbinski und Johnny Depp
Audiokommentar der Drehbuchautoren Stuart Beattie, Ted Elliott, Terry Rossio und Jay Wolpert


Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser Film in Blu-Ray Qualität, was Farben, Schärfe vom Bild, sowie Tonqualität anbelangt, unheimlich gut gefallen hat, weil Welten zwischen DVD und dieser liegen. Aber allein entscheidend war das nicht, dass wir uns diesen Film zum wiederholten male anschauten. Vielmehr war uns nach einem lustigen Film zumute, in welchem Untote ihr Unwesen treiben, wobei aus meiner Sicht, auch eine kleine Liebesgeschichte mit im Spiel sein durfte. Meiner Meinung nach ist dieser 1. Teil von „Fluch der Karibik“ der beste, weil es ein Piratenfilm der besonderen Art ist, der zwar mit allen nostalgisch aufgeladenen Klischees aufwartet, aber auch nicht mit frechen, ironischen, komödiantischen Zwischentönen geizt.

Einfach ein Film den man sich gern ansieht und immer wieder ansehen kann, auch wenn ich der Meinung bin, dass der Film mit einer Länge von ca. 120 Minuten, ein genauso erfolgreicher Blockbuster geworden wäre. Denn ehrlich gesagt fand ich (Frau) so zwischendurch die Degen- und Sebelkämpfe schon etwas langweilig.

Aber was soll´s. Meinem Mann wurden die Degenkämpfe nicht langweilig, auch wenn er am Ende so wie ich nicht mehr wusste, wie er sich es auf dem Sofa bequem machen soll.