[Rec]3 - Genesis (DVD) Testbericht

Rec-3-genesis-dvd-horrorfilm
ab 20,08
Auf yopi.de gelistet seit 10/2012
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von LilithIbi

„SpongeJOHN?“ ~ „Das ist ne Urhebersache.“

2
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  langweilig
  • Altersgruppe:  keine Angabe
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Wie sehr manche Filme in der Moderne angekommen sind, die man tatsächlich bereits zwei Tage nach dem offiziellen Verkaufsstart für den sagenhaften Preis in Höhe von 17,99 Euro ergattert und sodann gesehen hat, lässt sich nicht nur anhand dieses gleich mehrfach platzierten Gags ohne Gag erkennen. Ebenfalls kann man sich über den Auftritt eines GEMA-Kontrolleurs amüsieren, der sich lediglich zu dem Zwecke, zu überprüfen, welche Musik auf der Feier gespielt wird, in eine Hochzeitsgesellschaft einschleicht.
Wem dies bereits zu unrealistisch oder gar nur satirisch erscheint, der sollte fluchs die Augen von dem spanischen Horror-Prequel

REC]³: Genesis lassen. Ähnlich wie jene, die sich selbst eher als „Zartbesaitete“ einstufen und somit nicht sonderlich erpicht darauf sind, was ich persönlich unter dem Begriff „Küchengerätbrutalität“ zu verstehen meine.
Oder gar wie jene, die die Ernsthaftigkeit des dargebotenen Seuchen-Horrors inmitten von _„[REC]“_ wie _„[REC] 2“_ respektive _„Quarantäne“_ (1, nicht Teil 2) zu schätzen wussten.
Kurz auf den Punkt gebracht: „[REC]³“ hat mich persönlich rigoros enttäuscht. Eine Enttäuschung für 36 Deutsche Mark, wenn man so will.

Was hätte man davon alles konsumieren können, anstatt zu einer weiteren Story-Line zu greifen, die sich mit den einfachen Worten

„Zombievirus, der sich unter den Gästen einer Hochzeitsfeier rasend schnell ausbreitet und das heldenhafte Brautpaar früher an das erinnern könnte, was der Spruch „bis das der Tod uns scheidet“ schlussendlich involviert.
zusammenfassen lässt.
===Die Umsetzung=== punktet und enttäuscht zugleich durch den großen Knackpunkt, dass Regisseur Paco Plaza, der auf die Zusammenarbeit mit Jaume Balagueró verzichtete, den Unterhaltungsaspekt nicht auf bedrohlich-zermürbende Szenerien legte, sondern hier und dort - und eigentlich viel zu oft - witzig sein _wollte._
Kenner von _„[REC]“_, die den ersten Teil noch gut im Gedächtnis haben, dürften kurzzeitig freudig aufquietschen, wenn sie inmitten von _[„REC³]“_ als Tierarzt tätigen Onkel Pepe (Emilio Mencheta) des Brautpaars begegnen, der von dem Hund des Auftakt-Teils zu berichten weiß.
Das jener den Tierarzt gebissen hat, lässt Kenner direkt düstere Vorahnungen verspüren, während Nicht-Kenner der Reihe aufgrund der ersten Filmbilder überhaupt durchaus verwirrt sein könnten.
In eben jenen Minuten lernt der Zuschauer Adrian (Àlex Monner) kennen, der mit seiner Handkamera die Hochzeit von Clara (Leticia Dolera) und Koldo (Diego Martin) aufzeichnen soll. Zugleich gibt es einen weiteren Kameramann mit einer Hightechausrüstung, der für weitaus weniger wacklige Aufnahmen sorgt als sein junger Kollege im Geiste.
Erneut versucht sich der Spannungsaufbau dergestalt ins Unermessliche zu hangeln, wenn mit Worten

_„Schalt die Kamera ab, ich muss dir etwas sagen“_

das Gespräch mittendrin förmlich abbricht. Dass bereits in jener Szene (fast) jeder Gucker wird ahnen können, was es mit dem großen Geheimnis auf sich hat, spielt im Grunde genommen eine recht geringfügige Rolle. Wesentlich erwähnenswerter: '''nach nicht einmal 20Minuten Spielfilmlänge bricht bereits das blutrünstige Chaos auf der bis dato recht''' '''romantischen Hochzeitsfeier aus, sondern wird auch erstmalig der Filmtitel eingeblendet.''' Ferner wird sodann auf den Handkamera-Usus verzichtet, so dass _ „[REC]³: Genesis“_ von dort aus in profaner Spielfilm-Manier angesehen werden kann. Kleines Wehmütiges Schmankerl mag in diesem Kontext noch der Blick auf die ebenfalls aufzeichnende Überwachungskamera sein ~ doch was die Macher uns damit sagen wollten, bleibt bis zum jetzigen Zeitpunkt ein Geheimnis.

Ein Geheimnis, welches der bereits fest geplante vierte Teil _(„Apocalypse")_ der [REC]-Saga beantworten _könnte_....eine These, die mich für meinen Teil jedoch schlicht und ergreifend gar nicht mehr sonderlich interessiert.

Einen gewissen Spannungsgrad mag man _„[REC]³: Genesis“_ nicht abstreiten, wenngleich der altbackene Usus, das frisch vermählte Brautpaar zu trennen, auf dass diese sich gegenseitig vor der Zombiehorde zu retten versuchen, wahrlich niemanden mehr als innovativ erscheinen wird.

Das filmische Tempo ist hier nicht von schlechten Eltern, während zugleich die Inkubationszeit, mit der einer nach dem anderen zum nur schwerfällig beweglichen Zombie mutiert, fast schon überstürzt daherkommt und insbesondere im Hinblick auf die letzten Filmszenen kaum glaubhaft sein dürften.
Generell darf man hier nicht den vermeintlichen „Fehler“ machen, _[„REC]³“_ zu ernst zu nehmen. Ob und inwieweit man allerdings von einer Horrorkomödie sprechen darf, ist ebenfalls kaum zu beantworten; bin zumindest ich persönlich mir bei diversen Szenen nicht wirklich sicher, ob diese nun wahrhaftig lustig sein sollten oder ich diese eher lediglich als lächerlich empfand.

Im Vergleich zum ersten und zweiten Teil gestaltet sich die Atmosphäre als sehr enttäuschend. Der Kontrast zu den anfänglichen farbenfrohen Hochzeitsbildern hätte wunderbar ausgebaut werden, will jedoch an kaum einer Stelle so recht aus sich heraus. Dafür erweisen sich mannigfaltige unfreiwillig komische Sequenzen rund um „SpongeJohn“ wie auch einem herumgetragenen Ritterschutzschild als zu Popcorn-Kino-mäßig; um die gleichzeitigen Splatter-Sequenzen überhaupt noch grausig finden zu können.

Das zugleich nicht an Romantik wie Drama gespart wurde, gibt dem Film zwar ein wenig Tiefe, erscheint jedoch nicht zuletzt im Hinblick auf die mir allzu unsympathisch erscheinende Hauptdarstellerin als nicht sonderlich ausgereift. Naturgemäß hat es ein Leinwandspektakel nicht leicht, wenn dem oder den Zuschauer(n) die Hauptrolle als nicht sonderlich überzeugend erscheint.... erfreulicherweise besticht der männliche Hauptpart umso mehr, so dass man ihm im Gegenzug zu seiner frisch Angetrauten manche „dumme“ Verhaltensweisen durchaus großzügiger verzeihen mag als es bezüglich Clara der Fall ist.

Nichtsdestominder mag man sich an den Kopf fassen, wenn die Zombiehorde an den Türen rüttelt und dem Paar nichts besseres einfällt, als sich ohne Unterlass verbal wie nonverbal pro-koital zu vereinigen... aber gut, vermutlich muss das in diesem Genre ganz einfach so sein.

Bis dahin konnte ich persönlich mich mit _ [„REC]³: Genesis“_an für sich noch recht anfreunden, zumal der Pfarrer für eine weitere religiöse Begründungs-Ebene zu sorgen versuchte. Versuchte, wohlgemerkt ~ denn das, was die Macher sich hier an weiterer Wendung einfallen ließ, fühlte sich in etwa so an, wie das, was man landläufig unter dem Begriff „Verarsche“ kennen dürfte.
Der absoluten Lächerlichkeit preis gibt sich _ [„REC]³: Genesis“_ stetig dann, wenn es scheinbar beängstigend werden soll und die Protagonisten immerfort zu zeigen verstehen, wie gut sie sich selbst im Hochzeitskleid zur Wehr setzen können. Über allzu zufällig gefundene „Werkzeuge“ oder gar nur den Umstand, mit welchen Mitteln man Zombies, auf die man zuvor erfolglos einstach, sodann töten (?) kann, mag ich mich an dieser Stelle schon gar nicht mehr auslassen.

===Die DVD selbst=== sorgt meinerseits für Wohlwollen, wenn man sich die brillante Farbgebung wie den beanstandungloses Vertonung ansieht bzw. anhört. Selbst Aufnahmen, die in lichtarmer Umgebung stattfinden, sind hier im Detail deutlich zu erkennen und lassen den Filmgucker weder wortwörtlich noch methaporisch im Dunkeln stehen.

Bezüglich der Sprachauswahl muss sich der DVD-Gucker mit Spanisch und Deutsch zufrieden geben, während weiterhin lediglich den deutschen Untertitel zur Verfügung steht.
Dass der Abspann zumindest hinsichtlich der Besetzung nur schwer zu entziffern ist, kann, denke ich, ein jeder durchaus gut verkraften ~ erst Recht Dank des Umstandes, dass die DVD in ungekürzter Fassung erschienen ist.

Fans von Bonusmaterial bekommen ein paar '''Trailer''' nebst dem FilmTeaser''' geboten, während das knapp 27minütige '''Making of''' lediglich einen scheuen Blick wert ist. Immerhin erfährt der potentiell Interesssierte hier, dass _„REC³: Genesis“_ durchaus eher unterhalten denn auf ewig verstören sollte.
Wobei es mich myself in der Tat rigoros verstörte, was aus meinem heißgeliebten Ursprungswerk gemacht wurde.

===Summa summarum=== wollte der zum Teil auf herrlich karikaturesken Charakteren basierende Humor für mein Empfinden viel zu wenig aus sich heraus. Es scheint, als hätte sich der Drehbuchautor und zugleich Reggisseur nur schwerliche für eine Richtung entscheiden können, so dass er zu guter Letzt dazu überging, sämtliche Genres munter durcheinander zu wirbeln.
Solcherlei kann funktionieren (wie mitunter „Tucker & Dale vs. Evil“ bewiesen hat), muss aber beileibe nicht zwangsläufig fulminante Begeisterungsstürme auf der Zuschauerseite hervorrufen.

Keinesfalls verschweigen mag ich, dass mir _“[REC]³ : Genesis“_ sicherlich eher zugesagt hätte, sofern es sich hier um einen völlig unabhängigen Filmbeitrag gehandelt hätte. Im Kontext zu den bisherigen Veröffentlichungen hingegen bin ich absolut enttäuscht, entrüstet und förmlich beleidigt, obschon man selbst unter diesem Aspekt manche Gelungenheiten keineswegs von der Hand weisen kann.

Der überaus pathetische Drama-Moment in der 47.ten Spielminute hat definitiv etwas für sich, während weiterhin das filmische Finale der letzten Bilder den Karren meinerseitigen Erwartungshaltung ein wenig wieder aus dem quälend-dahingesiechten Untergang zu ziehen vermag.

Sprich: _“[REC]³ : Genesis“_ hätte von mir als eigenständiger Film solide 2 Sternchen ergattern können; im gesetzten Kontext zu den beiden Vorgängern mitsamt der entsprechenden zuschauerlichen Erwartungshaltung ob gewisser Unklarheiten in eben jenen reicht es jedoch lediglich für einen einzigen. Eine Empfehlung indes gibt es konsequenterweise nicht.
Und für den Preis von 17 Euro logischerweise erst recht nicht.

32 Bewertungen, 7 Kommentare

  • Bienitz

    31.10.2012, 16:05 Uhr von Bienitz
    Bewertung: sehr hilfreich

    Knapp 18 Euro hätte ich dafür niemals ausgegeben.

  • sirikit06

    29.10.2012, 19:35 Uhr von sirikit06
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche Dir einen schönen Abend! LG

  • katjafranke

    29.10.2012, 15:33 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße von der Katja

  • atrachte

    29.10.2012, 13:41 Uhr von atrachte
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh. lg

  • ag_588

    29.10.2012, 13:25 Uhr von ag_588
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Wochenstart und liebe Grüße!

  • Miraculix1967

    29.10.2012, 12:11 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    WWW = Wunderschöne Wochenstarts-Wünsche! LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • Matze081

    29.10.2012, 11:27 Uhr von Matze081
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöne Grüße, Matthias ;)