Pro:
Einigermaßen bequem für Kind und Fahrer u. siehe Text
Kontra:
Schwer, Räder schlackern u. siehe Text
Empfehlung:
Ja
Als sich unser zweites Baby mit einem Altersabstand von nur 17 Monaten zu unserem Großen ankündigte, war klar, dass wir uns einen Geschwisterwagen zulegen mussten. Ein Zwillingswagen (bei dem die Kinder nebeneinander sitzen) kam nicht in Frage, da diese viel zu breit sind. Nach intensiver Recherche kam ich zu dem Ergebnis, dass der ABC-Geschwisterwagen Tandem Air das Richtige für uns wäre. Wichtig war für mich eine qualitativ hochwertigen Verarbeitung, Luftbereifung, ein einigermaßen kleines Packmaß, so dass er auch bequem in den Kofferraum passt und ein günstiger Preis.
Der Wagen:
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Ein Geschwisterwagen ist, im Gegensatz zum Zwillingswagen, ein Kinderwagen, bei dem die Kinder hintereinander sitzen. Der Unterschied besteht vor Allem darin, dass man den einen Sitz für das jüngere Geschwisterchen in Liegeposition bringen kann, den anderen Sitz kann man nur in leichte Schräglage bringen. So auch hier: Der vordere Sitz ist wirklich nur zum Sitzen. Es gibt zwei Stufen für eine leichte oder eine etwas stärkere Schräglage. Damit das Kind nicht heraus fällt, ist vorne ein Bügel angebracht, der sich auf beiden Seiten öffnen lässt. Zum vorderen Sitz gibt es eine verstellbare Beinstütze
Den hinteren Sitz kann man über drei Stufen von der Sitz- in die Liegeposition bringen. Vorne und hinten sind 5-Punkt-Gurte angebracht. Die Vorderräder sind schwenk- und feststellbar und damit einigermaßen leichtläufig.
Zu dem Wagen ist für das Baby eine Softtasche erhältlich, die sich zum Fußsack umwandeln lässt. Unten am Wagen befindet sich ein Einkaufsnetz.
technische Daten (Angaben des Herstellers)
· Rückenlehne höhenverstellbar hinten bis Liegeposition
· Sichtfenster hinten im Verdeck
· 5-Punkt Gurte
· Beinstütze höhenverstellbar
· Schutzbügel aufklappbar und abnehmbar
· Vorderräder schwenk- und feststellbar
· Großer Einkaufskorb
· Gewicht: 17,6 kg
· Maße zusammengeklappt (LxBxH): 112x63x45,5cm
Der Hersteller:
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www.abc-design.de
ABC Design
Dr. Rudolf-Eberle Str. 29
D-79774 Albbruck
Germany
Tel: +49 7753 9393-0
Fax: +49 7753 9393-40
mail: [email protected]
ABC-Design ist eine Firma aus Südwestdeutschland, die 1988 gegründet wurde. Sie stellt neben Kinderwägen und Buggies auch Reisebetten, Babywippen und Lauflernwägen her.
Der Preis:
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Als ich bei dem Händler meines Vertrauens zu dem üblichen Preis keinen Rabatt bekam, entschieden wir uns, nach einem gebrauchten Modell zu suchen. Wir wurden schließlich bei einem bekannten Auktionshaus fündig und zahlten inklusive Softtasche 110 EUR.
Meine Erfahrungen:
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Der Wagen lässt sich einigermaßen klein zusammenfalten. Man bekommt ihn also auch in einen etwas kleineren Kofferraum, wenn man das vordere Verdeck entfernt (geht mit zwei Handgriffen). Bei unserem Kombi ist das gar kein Problem. Da passt er auch mit Verdeck rein. Problematischer ist das Gewicht. Mit ca.18 kg wiegt der Wagen doch Einiges. Für eine Mutter ist das kurz nach der Entbindung eigentlich schon viel zuviel.
Das Schieben geht ganz gut. Durch die Luftbereifung ist er auch einigermaßen geländegängig. Man muss eben unter Umständen auch mal Reifen flicken oder wechseln. Die Größe der vorderen Reifen ist wohl etwas unüblich. Ich hatte etwas Probleme, einen passenden Reifen im Fahrradhandel zu bekommen. Es ist glaube ich ein 10 Zoll Reifen.
Etwas schwer finde ich, den Wagen über Bordsteine zu heben, wenn mein Großer vorne drin sitzt. Man gewöhnt sich aber dran. Die vorderen doppelten "Buggy-Räder" sind um 360° schwenkbar. Dadurch muss man den Wagen zumindest nicht um Kurven wuchten, sondern kann sogar auf der Stelle wenden. Bei uns ist das Problem, dass ich auch oft mit nur der Kleinen im Wagen fahre und dann neigen die vorderen Räder zum "Schlenkern", wenn das Hauptgewicht nicht mehr auf den vorderen Rädern liegt.. Das lässt sich vermeiden, indem man die vorderen Räder fest stellt. Dann sind sie allerdings nicht mehr drehbar und man muss den Wagen doch mal anheben, um um die Kurve zu kommen.
Das Gewicht des Wagens inklusive Kinder ist auch der Grund, weshalb die Schiebestange nicht höhenverstellbar ist. Dann würde sie der Hebelkraft nämlich nicht mehr stand halten, wenn man den Wagen über den Bordstein hievt. So habe ich es mir sagen lassen. Zuerst wäre das für mich fast ein Grund gewesen, auf den Wagen zu verzichten. Allerdings ist das wohl bei allen Geschwisterwägen so. Aufgrund meiner geringen Körpergröße musste ich mich dann doch auch erst an die Höhe der Schiebestange gewöhnen. Aber auch das ist mir gelungen.
Für die Kinder ist der Wagen recht bequem. Bringt man den vorderen Sitz in Schräglage wird's aber unter Umständen für den Hinteren etwas eng. Mein Großer fühlt sich immer wie der Chef, wenn er vorne sitzt. Er hat natürlich einen tollen Überblick und ich kriege nicht alles mit, was er da vorne macht. Der Abstand zwischen dem Schiebenden und dem vorderen Kind ist eben doch recht groß. Das Kleinere Kind hat keine so tolle Aussicht, solange es noch nicht sitzen kann. Es kann noch nicht einmal Papa oder Mama anhimmeln, da es ja in Fahrtrichtung liegt. Meine Kleine ist froh, dass ich sie jetzt auch mal in Sitzposition bringen kann und sie auch was von der Welt sieht.
Ein Nachteil des Geschwisterwagens ist, dass die Kinder immer in Fahrtrichtung sitzen / liegen. Gerade bei kleinen Babies ist es doch ganz schön, wenn man die Kleinen beim Schieben sehen kann und sich so versichern kann, dass alles in Ordnung ist. Oben am Dach ist zwar eine Sichtöffnung angebracht, die hatte ich allerdings wegen der Sonne im Sommer meist geschlossen.
Unten ist ein recht großes Einkaufsnetz. Ich habe allerdings noch zusätzlich eines am Lenkgriff angebracht. Zu dem Wagen gibt es einen passenden Regenschutz für ca. 20 EUR. Allerdings bleibt bei Regen in der vorderen Fußschale immer Wasser stehen. Finde ich nicht so gut, da mein Sohn, der schon sehr früh begonnen hat, selber ein- und auszusteigen dann eben auch mal in der Pfütze sitzt.
Fazit:
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Im Großen und Ganzen sind wir mit dem Wagen zufrieden. Es war für mich auch die einzige Möglichkeit, mit den Beiden wirklich mobil zu sein, da ich sehr viel zu fuß erledige(n muss). Ich bin allerdings auch froh, wenn ich demnächst auf unseren anderen, kleinern und leichteren Kinderwagen in Kombination mit einem Buggyboard umsteigen kann weiterlesen schließen
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