Pro:
Sehr leise, zusätzliche Feinsiebe zum Schutz des innenlebens, Preis - Leistungs - Verhältnis
Kontra:
Eine etwas kleinere Vielfalt an Trocknung - Programmen täte es auch
Empfehlung:
Nein
Ich bin verwöhnt, verzogen, technik-fixiert…. und faul! Also mit anderen Worten: Ich leide an der meist verbreiteten Zivilisations-Krankheit! Bekomm ich dafür ein Attest?
Als ich vor ca. 12 Jahren meine erste eigene Wohnung bezog (oder besser: ein winziges Reihenhaus mit 60 qm, … und eigenem Keller), war meine erste Anschaffung natürlich eine Waschmaschine. Nachdem ich mich finanzielle etwas erholt hatte, kam 2 Jahre später ein elektrischer Wäschetrockner ins Haus – so wie ich es damals aus meinem Elternhaus gewohnt war. Schön!!!
Nach nunmehr ca. 8 Jahren auf dem Buckel, mehreren Defekten, sauteuren Reparaturen und unfreundlichen und frechen Kundendiensten, war die Entscheidung gefallen: Ein neuer Kondenstrockner muß her!
KRITERIEN BEI DER SUCHE
Es sollte KEIN „Bauknecht“-Gerät mehr werden, nachdem ich so schlechte Erfahrungen mit dem Kundendienst meines alten Trockners gemacht hatte!
Es mußte ein Kondenstrockner sein – also ohne direkte Abluft nach draußen, sondern mit Auffangbehälter für das Wasser!
Es sollte ein akustischer Signalton vorhanden sein, der anzeigt, wenn die Wäsche fertig ist (hat nicht jedes Gerät!!! Obacht!)
Er sollte für den Nutzer (mich!) gute Möglichkeiten der Geräte-Pflege haben – d.h. anständige Revisionsklappen zur Reinigung (auch Erfahrung, denn ich mußte mal eine teure „Reparatur“ zahlen, weil im Gerät –trotz stetig gereinigtem Flusensieb- alles verstopft war)!
Es sollte „günstig“ sein – also nur knapp über 400,- Euro liegen – und trotzdem ein Markengerät sein! Und ein Hersteller mit freundlichen, guten Kundendienst!
SUCHE und KAUFENTSCHEIDUNG
Ich blätterte schon wegen der vorangegangenen Reparatur meines Altgerätes länger die Zeitungsbeilagen durch und verglich dort angebotene Kondenstrockner. Als es dann soweit war und mir der Geduldsfaden wegen dem 3. Defekt in 5 Monaten riss, fuhr ich wütend zu Media-Markt (HH-Wandsbek) und wollte SOFORT einen neuen Trockner! Ich stand vor einer Unmenge an elektrischen Wäschetrocknern und kam mir ganz klein vor.
Sogleich kam ein junger Mann auf mich zu und fragte, ob er helfen könne. Ich bezweifelte das, aber gab ihm eine Chance. Ich schilderte ihm meine Wünsche und Kriterien (siehe oben).
Er hörte genau zu und deutete dann auf drei Geräte. Er sagte, dass dies dann die Geräte wären, die nach dem Ausschlußprinzip übrig blieben. Ich war erleichtert – so wurde die Entscheidung leichter. Eines der Geräte fiel gleich heraus, da die Bedienknöpfe und Programme nur mit Nummern bezeichnet waren und nebenstehend in einer Liste dann erklärt… das war mir zu kompliziert und nervig.
So blieben zwei Geräte übrig – AEG und Miele. Ich schaute sie mir genau an und fragte den anscheinend sehr versierten jungen Verkäufer, wo denn nun die Unterschiede lägen… sie sahen nämlich fast identisch aus und wiesen die selben Funktionen und Bedienungen auf – auch der Preis war fast identisch. Er erklärte, dass die Geräte tatsächlich nahezu identisch wären.
Einziger Unterschied: Der AEG Lavatherm 57800 hätte zusätzlich zum normalen Flusensieb ein „Feinsieb“, was die Luftschächte in der Leibung unten an der Wäsche-Einfüllöffnung bedecken würde – der Miele hat das nicht! OHA!!!! Das ist wichtig! Denn genau das war das Problem meines alten Trockners – dort war auch kein Feinsieb über diesen Öffnungen und die Öffnungen waren zu klein, um innen etwas zu reinigen… daher irgendwann die Verstopfung im Innenraum meines Altgerätes. DAS war der entscheidende Hinweis, der zum Kauf führte!
Ich entschied mich ohne weitere Umschweife und der nette junge Herr füllte den Bestellschein aus. Natürlich würde man meinen alten Trockner bei Lieferung kostenfrei mitnehmen und entsorgen! PRIMA!!!! Kosten: 479,- Euro zzgl. 20,- Euro Lieferung (bis in den Keller an den tatsächlichen Standort!).
Okay, ich hatte gehofft, dass ich mindestens 50 Euro günstiger liegen würde, aber: Dann hätte ich irgendein „spanisches NoName Produkt“ nehmen müssen…. Was da wohl ein Anruf bei der Hotline kostet?
LIEFERUNG, AUSSEHEN, PROGRAMME, BEDIENUNG
Zwei etwas brummelige Spediteur-Fahrer brachten dann das ersehnte Stück! Flugs runter in den Keller geschleppt, nachdem sie den alten Bauknecht rausgeschafft hatten. Unterschrift hier, Kreuz da … und weg waren sie wieder.
Da stand nun mein neuer AEG-Trockner in schicker weißer Farbe, eckiger Befüllklappe vorne (die mit einem Push-Mechanismus zu öffnen ist… ein leichter Druck auf eine bestimmte Stelle der Einfülltür und sie spring auf). Die Tür der Befüllöffnung ist vollständig aus Kunststoff – kein Sichtfenster. Das Bedienfeld besteht mittig aus diversen quadratischen Knöpfen, darüber eine Digital-Anzeige (für die Laufzeit) und mehreren Leuchtdioden, die die entsprechenden ausgewählten Funktionen und Programme anzeigen, wenn sie aktiviert sind. Außerdem Leuchtdioden, die jeweils anzeigen, wie trocken die Wäsche gerade beim Trockenvorgang ist und außerdem Warnanzeigen für Flusensieb, Wasserbehälter etc.. Ganz rechts ist ein Programmwähler (Drehrad), mit dem man die verschiedenen Trockenprogramme auswählen kann. Alles übersichtlich und leicht verständlich beschriftet.
Grinsend vor Freude entfernte ich die Transportsicherung der Trommel (Styroporteil im Plastikbeutel), so wie es extra mit einem Merkblatt oben auf der Maschine stand.
Ich befeuchtete ein Handtuch und legte es in den Trockner. Wahlhebel auf 30 Minuten gestellt und „Start“ gedrückt – so hatte es mir der Verkäufer erklärt. Man soll erst einen „Probelauf“ machen, da der Trockner bei der Inbetriebnahme zunächst etwas „komisch riecht“. Stimmt.
Währenddessen nahm ich mir die übersichtliche Bedienungsanleitung zur Hand, da dieser Trockner eigentlich mehr Funktionen hat, als ich eigentlich brauchte. Die meisten Funktionen braucht man meiner Meinung nach nicht. Man kann bei den Programmen zunächst zwischen „Baumwolle“ und „Mischgewebe“ wählen. Unter diesen beiden Arten von Gewebe kann man dann diverse Unterprogramme einstellen (Extratrocken, Schranktrocken, Bügeltrocken, Leichttrocken…. usw.). Außerdem gibt es noch die Programmpunkte „30 Minuten“ (zeitlich begrenzten Kurz-Trocknen ohne Programmautomatik, ob die Wäsche dann auch trocken ist), als auch „Auffrischen“, „Wollpflege“ und „Freizeit“.
Die einzelnen Programme sind in der Bedienungsanleitung gut erklärt. Trotzdem denke ich, dass ich das meiste davon nicht brauche… denn das wäre eine echte Wissenschaft…. Socken in diesem Programm, Unterwäsche im anderen Programm, Baumwollhandtücher im weiteren Programm, Jeans mit Doppelnähten wieder in einem anderen Programm… totaler Quatsch, wenn Ihr mich fragt. Ich brauche ein Programm für das etwas schonendere Trocknen für Socken, T-Shirts und Hemden. Ein „normales“ Programm für Handtücher, Bettwäsche etc. und ein Programm für empfindliche Sachen (Wolle und sehr Feines). Fertig.
ZUSATZFUNKTIONEN (zum Zuschalten zu den Programmen):
Schonen: besonders schonendes Trocknen mit verminderter Heizleistung
Signal: Ein oder ausschalten des Alarmtons als Zeichen, dass der Trockner fertig ist.
Sensitiv: Für schonendes Trocknen „oft getragener Textilien“ (HÄ ?); Trockner beginnt mit voller Heizleistung und verringert später die Heizleistung. (braucht kein Mensch!)
NACHTRAG: Schande über mich - ich hab was vergessen! Eine Zusatzoption ist die zeitliche Vorwahl des Trocknerstarts! Man kann also die feuchte Wäsche in den Trockner packen, dem Trockner sagen, dass er z.B. in 60 Minuten das eingestellte Trockenprogramm anlaufen lassen soll.
Wozu das gut ist? Hm... weiß nicht. Vielleicht, dass man im Supermarkt am Milchregal steht und eine diebische Freude daran hat, zu wissen, JETZT springt gerade mein Trockner Zuhause an. Klar - ich könnte ihn auch 20 Minuten später manuell anschalten - aber das macht wohl weniger Spaß... oder?
ALLGEMEINE HANDHABUNG und EINDRUCK
Ich teile immer eine Waschmaschinen-Ladung in zwei Trockner-Ladungen auf, denn man sollte einen Wäschetrockner nicht zu voll machen. Das Prinzip eines solchen Gerätes ist es ja, die feuchte Wäsche mit warmer/heißer Luft zu umwirbeln. Die heiße Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Die heiße, feuchte Luft wird dann im Gerät am sogenannten Wärmetauscher vorbei geführt und dort schlagartig abgekühlt… das Wasser aus der vorher feuchten Luft kondensiert (wird also wieder aus der Luft getrennt) und in einem inneren Auffangbecken gesammelt und von dort aus in den Wassersammel-Behälter gepumpt (bei Ablufttrockner wird die feuchte, heiße Luft direkt mit einem Rohr nach draußen geleitet).
Ich kann sagen, dass der Lavatherm mich vollauf zufrieden stellt. Je nach Trocknungsprogramm wird die Wäsche zuverlässig und schonend getrocknet. Der elektronische Sensor im Inneren erkennt den Grad der Trocknung zuverlässig. Die voraussichtliche Restlaufzeit wird im kleinen Display an der Bedienfront angezeigt und wird ggf. korrigiert, wenn die Wäsche bereits schneller trocken ist, als vorausgesehen.
Was man unbedingt hervorheben muß bei diesem Gerät: Der Lavatherm ist super leise! Bei mir steht er zwar im Keller, aber ich würde ihn auch ohne Bedenken in die Küche stellen und mir keine Sorgen um meinen Mittagschlaf machen. Der Lavatherm ist bedeutend leiser, als mein voriger (ca. 8 Jahre alter) Bauknecht Wäschetrockner es je war. Ich würde fast behaupten, dass man den Lavatherm kaum hört. Nur ein leises „Pusten“ ist hörbar.
Die Wäsche kommt nicht nur trocken, sondern auch schonend getrocknet, recht glatt und kuschelweich (ohne Weichspüler) aus dem Lavatherm. Schaltet man den Piepton ein, sagt einem der Trockner, wenn der Trocknungsprozeß fertig ist. Das Piepen gibt er per Intervall ca. 1x pro Minute von sich und während dieser Nachlaufphase (Knitterschutz) wälzt er die trockene Wäsche zwischendurch immer noch mal um, damit sie nicht so warm dann durch´s Liegen knitterig wird.
WARTUNG und REINGUNG
Die ist sehr komfortabel beim Lavatherm. Das große Sieb in der Tür des Trockners ist ja allgemeiner Standart. Dort wird ja die warme, feuchte Luft aus der Trommel angesaugt und durch die Hohlräume der Tür in die inneren Schächte des Trockners geleitet, um dann zum Wärmetauscher geleitet zu werden. In dem großen Türsieb wird der Großteil der Flusen und Gewebe-Rückstände aufgefangen, damit der Trockner nicht verschmutzt. Dieses Flusensieb lässt sich einfach herausnehmen, indem man per mechanischem Knopfdruck die Arretierung entriegelt. Flusen mit den Fingern herauswischen – fertig.
ABER: Leider schmuggeln sich meist noch eine Menge Flusen und Gewebefasern am Sieb vorbei (-> sogenannte „Undercover-Flusen“ *gniggl*).
Die gelangen dann normalerweise direkt ins Innenleben des Trockners und über die Jahre verstopft er aussichtslos von innen – bis er in den Streik tritt. ABER… der AEG Lavatherm hat dafür eine Lösung (momentan der EINZIGE auf dem Markt, der das bietet): Ein zusätzliches Feinsieb an der Unterseite der Einfüll-Öffnung (Türleibung), wo die Luft (inklusive Undercover-Flusen) nach dem Passieren Flusensieb in der Tür dann in das Innenleben des Gerätes transportiert wird. Normalerweise sind diese Luftschlitze offen – ohne Sieb.
Schon nach 3-4 Trocknerladungen kann man sehen, WIEVIEL Undercover-Flusen dort noch hängen geblieben sind, die sonst bei anderen Geräten immer schön das Gerät von innen verschmutzen. Erschreckend. Einfach mit den Fingern die Flusen auch hier auswischen und gnadenlos ihrer gerechten Strafe zuführen -> in den Müll!
Mein damaliger Bauknecht Trockner ist exakt an diesem fehlenden Sieb zugrunde gegangen, bzw. an der inneren Verschmutzung und dadurch später Überhitzung.
Der Wassersammel-Behälter lässt sich einfach aus seiner Führung vorne, oben links herausziehen und über den kleinen Stutzen das Wasser abgießen (darf nicht getrunken werden! Aber zum Blumengießen kein Problem. Oder auch als quasi destilliertes Wasser für´s Bügeleisen nutzbar). Unten links befindet sich die Klappe für den Wärmetauscher. Einfach öffnen, Wärmetauscher mit zwei Spangen entriegeln, herausziehen und unter fließend Wasser reinigen (muß man aber höchstens einmal pro Jahr machen…. Oder noch weniger).
FAZIT
Ich bin sehr zufrieden! Der AEG Lavatherm 57800 ist super-leise und arbeitet, während ich faul ein Mittagsschläfchen halte *lächel*. Seine Bedienknöpfe sind leicht zu bedienen, übersichtlich angeordnet und sind qualitativ gut gebaut (kein Wackeln o.ä.). Die Bedienung und Programmwahl ist leicht verständlich – lediglich für meinen Geschmack zu umfangreich und übertrieben – die Hälfte der Programm-Möglichkeiten würde wohl der besten Hausfrau ausreichen.
Eine Bedienungsanleitung braucht man eigentlich kaum, weil der Lavatherm so einfach ist (empfiehlt sich aber trotzdem, sie kurz zu lesen). Aber die Anleitung ist wirklich übersichtlich, gut und leicht. Kaum überschüssiges Gedöns, sondern gut zusammengefasst. Das Trocknungsergebnis der Wäsche ist sehr gut und das Gewebe wird schonend getrocknet (wobei man immer bedenken muß, dass ein Trockner der Wäsche immer ein bisschen zusetzt… dafür ist sie aber kuschelweich danach und oftmals entfällt das Bügeln).
Extrapunkte bekommt er von mir für die gut durchdachten Extra-Feinsiebe und gute Reinigungsmöglichkeiten. Energieklasse C haben alle gängigen Trockner – so auch dieser. Der Preis tut zwar weh, liegt aber mit 479,- Euro im normalen Mittelfeld. Der Preis ist im Vergleich mit anderen Geräten absolut gerechtfertigt. weiterlesen schließen
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