Pro:
Kulante und unbürokratische Kostenübernahme
Kontra:
Nicht gerade günstiges Beitragsniveau
Empfehlung:
Ja
Rechtsschutzversicherungen haben einen sehr zweifelhaften Ruf. Zum einen sollen sie einen im Ernstfall die berechtigten Interessen durchsetzen lassen und diese auch bezahlbar machen können. Zum anderen hört man oftmals, dass genau dieser Fall nicht unter die Allgemeinen Rechtsschutzbedingungen (ARB) fällt oder der Fall aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten nicht bezahlt wird.
Daraus hatte ich geschlussfolgert, dass für mich nur eine Privatrechtsschutzversicherung in Frage kommt, die im Zweifel vor allem leistet. Wenn der Preis dann auch noch in Ordnung ist, umso besser.
Schnell gelangte ich zur AdvoCard. Zum einen testete die Zeitschrift Finanztest vor einigen Jahren die Abwicklung der Zahlungsübernahmeanfragen. Dort schnitt die AdvoCard am besten ab. Zum anderen hat die AdvoCard mit ihrer Finanzkraft (Sie ist eigenständige Rechtsschutzversicherungs AG für eine Vielzahl von Versicherungsgesellschaften) bessere Möglichkeiten kostenintensive Entwicklungen abzufedern. So hielt sich die Beitragserhöhung durch gestiegene Anwaltshonorare in Grenzen. Bei anderen Gesellschaften ergab dies eine Erhöhung um bis zu 40%. Ich selbst musste für den Privatrechtsschutz lediglich 6,50 Euro mehr bezahlen.
Was wird nun geleistet? Immer gilt: Man sollte sich stets darum bemühen, die neuesten ARB zu verwenden. Der Standard-Privat- und Berufsrechtsschutz der AdvoCard umfasst Schadenersatz-, Arbeits-, Vertrags- und Sachen-, Steuer-, Sozialgerichts-, Verwaltungs-, Disziplinar-, Standes-, Straf- und Ordnungswidrigkeitenrechtsschutz. Hinzu kommt Beratungsrechtsschutz im Familien- und Erbrecht. Der Rechtsschutz lässt sich im Paket noch erweitern auf Verkehrs-, Fußgänger-, Wohnungs- und Mietrechtsschutz.
Der Beitrag kann somit nur individuell festgelegt werden. Das Preisniveau der AdvoCard liegt im mittleren Bereich. Testsieger ist regelmäßig die WGV Allgemeine Versicherungs AG.
Zwei Dinge sollte man bei der Preisberechnung beachten. Zum einen handelt es sich bei den im Internet angegebenen Tarifen um Internet-Tarife bei jährlicher Zahlung und 5% Rabatt aufgrund fünfjähriger Laufzeit. Zum anderen gibt es Möglichkeiten, den Beitrag zu minimieren. Da gibt es neben Tarifen für Angehörige des öffentlichen Dienstes auch Sondertarife für Gewerkschaftsmitglieder. Letztere benötigen übrigens keinen Berufsrechtsschutz, da dieser bereits im Gewerkschaftsbeitrag inbegriffen ist.
Wie sieht nun die Zahlungsabwicklung im Einzelfall aus? Ich habe die Versicherung nun während meiner Zeit als Kunde der AdvoCard zweimal in Anspruch nehmen müssen. Es lief tatsächlich immer wie in der Werbung: Karte vorzeigen und gut. Ich brauchte mich um nichts mehr kümmern. Die Abwicklung lief über den Rechtsanwalt und ich hörte nie wieder etwas davon.
Aus eigener Erfahrung ein Tipp von mir: Meist handelt es sich um Streitigkeiten, die ärgerlich sind und wo man im Recht ist. Aufgrund dessen bietet es sich an, auf eine Selbstbeteiligung (SB) zu verzichten. Im konkreten Fall wird man es sich selbst danken und die Beitragsersparnis bei 150 bzw. 250 Euro SB ist auch nicht so enorm.
Hinsichtlich des Beitragsniveaus kann man als Anhalt für Berufs-, Privat- und Verkehrsrechtsschutz zusammen in etwa 296 Euro rechnen. Selbstbehalt, Zahlungsweise, Laufzeit, Gewerkschaftszugehörigkeit oder die Eigenschaft als Angehöriger des öffentlichen Dienstes minimieren den Beitrag.
Denn auch hier gilt die Frage, die sich jeder Kunde stellen sollte: Brauche ich diese Versicherung tatsächlich?
Ich bin gespannt auf eure Kommentare. weiterlesen schließen
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