Pro:
erleben der Natur, körperliche Grenzen erfahren, Teamwork, einfach alles
Kontra:
man wird pitschenass, geringe Verletzungsgefahr, ansonsten eigentlich nichts
Empfehlung:
Ja
Liebe Leserinnen und Leser!
Na, wer kann die Überschrift direkt fehlerfrei aussprechen ;)? Ehrlich gesagt habe ich mich anfangs ganz schön vertan, dachte ich doch dabei an Kanus.
Nun möchte ich euch aber von meinem vorletzten Wochenende und dem erlebten erzählen.
¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸ Wie komme ich dazu ? ¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸
Wie schon in meinem Hotel-Bericht erwähnt (der bei Yopi leider noch nicht erscheinen konnte), haben wir im Februar ein "Verrücktes Picknick" bei Leibniz gewonnen. Dazu gehörte die Übernachtung von Freitag bis Sonntag in dem Hotel "Zum Hirschen" in Imst, sowie der Einsteigerkurs "Canyoning blaues Level" und noch eine Überraschung, die ich mir aber für den nächsten Bericht aufheben möchte ;) (Taktik ist alles).
¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸ Was ist Canyoning? ¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸
Canyoning ist ganz kurz gesagt das Erleben der Natur in einer unberührten Gegend, frei von menschlichen Einflüssen. Eigentlich klettert und läuft man durch ein schmales Flussbett (umgeben von Felsen) und überwindet dabei kleinere und größere Hindernisse mit Hilfe eines ausgebildeten Guides. Canyoning wird nur von staatlich geprüften Firmen angeboten die meistens auch noch mehr tolle Sachen machen. Vorzugsweise wird diese "Sportart" in bergigen Gegenden angeboten, da man auf dem Flachland nicht in einer natürlichen Umgebung klettern könnte. Unser Veranstalter hieß übrigens Lemming Tours.
¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸ Veranstalter ¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸
Lemming Tours
Neuburger Str. 530
D-86169 Augsburg
Tel. 0821 3434640
Fax 0821 34346464
www.lemmingtours.de
¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸ Was geht ab? ¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸
Samstagmorgen um 09:00 Uhr hatten wir einen Termin bei Lemming Tours in Imst. Alsgleich wurden wir sehr nett von Oliver begrüßt und direkt gefragt, ob wir denn schon 14 Jahre alt, schwanger oder gesundheitlich beeinträchtigt wären. Ganz wichtig war ihm, ob wir unter Drogen oder Alkohol- bzw. Medikamenteneinfluss standen (wozu auch Reisemedikamente zählen). Nachdem wir ihn beruhigen konnten, gaben wir unsere Onlinebuchung aus unseren Reiseunterlagen ab und unterschrieben eben o. g. Punkte.
Vor der Tür stand ein Flipchart mit einer Auflistung der Tagestouren und den jeweiligen Teilnehmern. So konnte jeder kontrollieren, ob er bei der richtigen Tour eingetragen war. Da noch nicht alle Teilnehmer für unsere "Canyoning-Tour blaues Level" da waren, vertrieben wir uns die Zeit damit anderen Leuten zuzuhören und einiges an Erfahrungen aufzuschnappen. Mir war schon richtig mulmig zumute, da ich überhaupt nicht wusste was auf mich zu kam und wie ich damit zu Recht kommen sollte.
Endlich waren alle Teilnehmer da und wir wurden in die Materialausgabe gebracht. Dort wurde uns die Ausstattung in unserer Größe gegeben. Umziehen konnten wir uns in ausreichend großen Umkleiden. Wertsachen hatten wir zum Glück schon im Hotel gelassen, da uns zumindest in dem Punkt klar war, dass das dort nichts zu suchen hat.
Gestellte Ausstattung:
Neoprenanzug mit passender Jacke
Neoprensocken
Helm und Gurtmaterial und Popo-Polster
sowie eine Schwimmweste
Da wir die erste Tour an dem Tag waren, waren unsere Sachen glücklicherweise noch trocken. Noch konnte ich mir immer noch nichts vorstellen und wurde zusehends nervös. Trekkingstiefel mussten wir selber mitbringen, konnten aber auch gegen eine ganz geringe Gebühr geliehen werden. So ein Neoprenanzug ist ganz schön eng, aber mollig warm. Nachdem der erste Anzug wirklich viel zu eng war, bekam ich eine Nummer größer und dieser passte dann auch optimal.
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Nachdem alle umgezogen waren und vor der Tür bereit standen, konnte unser Bus auch schon fast los fahren. Insgesamt waren wir 12 Personen inklusive 2 Guides. Aber erst mussten wir noch kurz grob eingeweiht werden, was die Sicherheit angeht. Uns wurde genau erklärt, wie wir uns zu verhalten haben, gerade was die Natur betrifft. Wir durften uns nicht an Pflanzen festhalten, und sollten vor jedem Tritt genau testen ob der Stein auch fest sitzt. Unser Guide Christoph meinte, man könnte vieles zu schnell machen, aber nichts zu langsam. Dann wies er uns darauf hin, dass hier jeder jedem hilft und Warnungen artig weiterzugeben hat.
Nun konnte es aber endlich losgehen. Unser Bus fuhr in Richtung Hochimst und ließ uns da auf einem Parkplatz raus. Nach wenigen Minuten Fußweg in unserer komischen Montur waren wir bald angekommen. Die erste Hürde mussten wir ganz steil hinab klettern um überhaupt in das Flussbett zu gelangen. Nun langsam dämmerte es mir!!!!
Der Fluss war höchstens 4 Meter breit mit relativ wenig Wasser. Der Guide stand schon mitten drin und gab uns Hilfestellungen. Mein Freund hatte anfangs ganz schön Angst, dass seine Schuhe nass würden - Hahaha! Ich hatte allerdings ziemlich schnell die Checkung, dass wir DA nicht trocken raus kamen und sprang direkt neben den Guide.
Von da an ging es bergab mit dem Fluss! Über Stock und über Stein mussten wir ganz vorsichtig klettern und steigen. Zwischendrin gab es immer wieder Stellen, an denen wir uns ins Wasser setzen mussten und auf dem Po zwischen 1 und 2 Meter runterrutschen mussten. Die Guides trennten sich dann jeweils, einer vorne einer zu letzt. Wir bekamen immer genaue Anweisungen wie tief das Wasser war, wo wir rein glitten, ob Steine im Weg waren oder sonstiges zu beachten war. Die höchste Stelle war etwa 5 Meter tief und musste mit einer Seilsicherung überwunden werden. Dazu wurden wir an unserem Gurt eingeklinkt und von einem Guide langsam herabgelassen. Keine 50 cm weiter klatschte ein Wasserfall hinab- GEIL!
An manchen Stellen musste man seinen ganzen Körper etwas nach links oder rechts drehen, um nicht mitten drin stecken zu bleiben. Während solchen Aktionen blieb natürlich keine Zeit für einen Blick in die wunderschöne Natur, aber wenn man auf die anderen warten musste, hatte man genügen Muse. Das Wasser war gigantisch klar und roch wirklich sauber. Zwei Mal musste ich das 11 °C kalte Wasser unfreiwillig probieren, aber es schmeckte gut. Komischerweise wurde uns kaum richtig kalt, was wohl auch an den Anzügen lag. Aber wir waren ja auch fast ständig in Bewegung weil wir gut durchkamen.
Nach etwa 2 Stunden war die ganze Tour leider zu Ende, obwohl ich schon etwas kaputt war. Unsere Guides sammelten zwischendurch immer mal wieder etwas Müll auf und brachten es im Rucksack unter, um es dann ordnungsgemäß zu entsorgen. Das fand ich ganz toll, da die beiden mit gutem Beispiel voran gingen.
¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸ FAZIT ¸,ø¤º°`°º¤ø,¸¸,ø¤º°`°º¤ø,¸
Uns hat die Canyoning-Tour super gut gefallen. Wir konnten in der Schlucht immer mal wieder tolle Naturereignisse entdecken, z. B. wie hoch das Wasser sonst steht (6 Meter über uns), und wie die Natur sich seinen Weg bahnt ohne Menschenhilfe. Canyoning ist für alle Leute geeignet, die mal etwas Besonderes erleben wollen, Schwimmkenntnisse haben und körperlich halbwegs fit sind. Vielleicht werden wir irgendwann mal den roten Level buchen, was dann eine Nummer härter sein wird. Besonders hat uns gefallen, dass die Natur von den Guides wirklich liebevoll behandelt wird und der Mensch ganz klein und unwichtig wird. Man muss sich wohl bewusst sein, dass man pitschenass wird, da sich das nicht verhindern lässt. Aber wer im Normalfall etwa 55 € für so ein Event zahlt, der ist meistens ja schon vorinformiert.
Wir haben uns völlig uninformiert darauf eingelassen und waren positiv überrascht. Ich empfehle diese Aktion gerne weiter, aber nur an Mutige ;)!
Liebe Grüße, Bianca weiterlesen schließen
Nicht lachen, ihr würdet auch so aussehen :))! von bianca24
Nach der Tour - geschafft! von bianca24
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