Pro:
sicher, einfach zu bedienen, bequem
Kontra:
kein Seitenaufprallschutz
Empfehlung:
Nein
Zumindest bei uns, wenn auch etwas niedrig. Leider ist hier nicht die Rede von dem einzigartigen Flugzeug das ja nicht mehr fliegen darf. Nein, unser Babysitz heißt auch so - nur ohne e - und nach anderthalb Jahren im Keller darf er jetzt endlich wieder an die frische Luft.
Kleine Piloten
nehmen in dieser Babyschale Platz, die nicht nur meinen Mann an einen Pilotensitz erinnert. Kleinste, frisch geschlüpfte Piloten, aber auch etwas ältere. Jasmin nutzte den Sitz bis ca. 16 Monate. angegeben ist hier bis 18 Monate oder 13 Kilo, aber beide Angaben sind unsinnig. Die Verkäuferin meinte, der Sitz ist zu klein, wenn die Oberseite des Insassen noch ca. drei Finger von der Oberseite des Sitzes entfernt ist. Daran haben wir uns gehalten, denn genauso ist es: Hier ist einzig und allein die Größe entscheidend.
Was ich hier ohnehin nicht verstehe: 18 Monate oder 13 Kilo? Wir leben doch nicht in den USA, da mag so ein schweres Kind normal sein.
So ein Concord Baboo
besteht aus mehreren Teilen.
Da wäre zunächst eine Plastikschale mit Windelfach, Gurthalterungen und Tragegriff. In unserem Fall ist alles schwarz und die Halterungen hellblau, ich habe aber auch leuchtend orange Schalen gesehen.
Darüber kommt ein gepolstertes Stoffteil, denn Piloten mögen es bequem. Auch das gibt´s in vielen Farben. Als wir ein Modell ausprobierten, fragte die Verkäuferin sogar, welche Farbe wir denn gerne hätten. Mir persönlich ist die Farbe ziemlich wurscht und das rot-braune Teil, das wir uns angesehen hatten, ist ja recht dezent und sagte mir auch zu. Yopi zeigt uns kein Beispiel, ich erinnere mich an einige karierte Stücke, darunter eines in gelb-orange, das regelrecht blendete. Wichtiger finde ich allerdings, dass sich das Stoffteil abziehen läßt und in die Waschmaschine paßt.
Durch das Stoffteil hindurch müssen dann Gurte gefädelt werden. Zwei oben, die dann über die Schultern des kleinen Piloten gehen, einer unten, der zwischen den Beinchen durchgezogen wird. Vor dem Bauch treffen sich dann die Gurte. Dies vor allem brachte meinen Mann dazu, den Concord nur noch Pilotensitz zu nennen.
Das Stoffteil hat extra Schlitze für die Gurte. Unten nur einen. Oben jedoch sechs - also jeweils zwei in drei Höhen - ja, so ein Mini-Pilot wächst rasant und die Gurte sollen ja passen.
Drei kleine Stoffteilchen lassen sich über die Gurte schieben. So sollen weder die Schultergurte in die Schultern einschneiden noch das Schloß unangenehm drücken. Unsere Piloten haben sich auch noch nie darüber beklagt. Die Polsterchen gehen bei uns öfters verloren und tauchen dann wieder auf - auch der Betrieb ohne die Polster ist möglich, auch da jammern die kleinen Piloten nicht.
Man kann ihn nutzen oder auch nicht - es gibt noch einen Sitzverkleinerer für ganz junge Piloten. Der Gurt lässt sich durch Schlitze einfädeln. Hier gibt es für oben nur eine, die kleinste Höhe. Logisch - ein Pilot, der die anderen Höhen braucht, braucht keinen Sitzverkleinerer mehr. Der Verkleinerer erhöht nicht nur ein wenig die Sitzhöhe, sondern hat noch ein extra gepolstertes Kopfteil. So kann so ein Pilotenköpfchen nicht haltlos hin und her fliegen.
Dann gibt es noch einen Sonnenschutz dazu. So ein kleiner Pilot sollte ja nicht geblendet werden, sonst gibt es mal wieder ein Flugzeugunglück *g.
Die Montage
kommt nun mal leider vor dem Benutzen. Bei manchen Kindersitzen muß man ja direkt studiert haben, um das hinzubekommen. Den Concord kann aber sogar ich befestigen. und mir merken, wie das geht. Das sich-merken ist aber nicht nötig, denn auf der Rückenlehne ist noch mal eine erklärende Zeichnung. Als ich einmal mit meinem Bruder fuhr, hob er den Sitz aus meinem Auto, stellte ihn in seins, sah auf die Zeichnung, nickte und rums, war der Sitz angeschnallt,
Benötigt wird ein Drei-Punkt-Gurt. Als wir Jasmin das erstemal hineinsetzten, hatten wir noch meinen Polo und der hatte hinten nur Beckengurte. Jasmin mußte also nach vorne, zum Glück hatte der Polo keine Airbags.
Der Concord kommt mit dem Rückenteil nach vorne, mit dem Tragegriff nach hinten ins Auto. Der Pilot blickt dann nach hinten.
Nun noch den Tragegriff nach hinten und unten drücken, bis er einrastet. Der Griff drückt nun auf die Rückenlehne des Autos. Dazu braucht man übrigens beide Hände, denn man muß die roten Knöpfe an den beiden "Knubbeln" am Griffende gleichzeitig reindrücken, damit sich der Griff bewegen lässt.
Das Gurtteil, das beim Erwachsenen über die Hüfte geht, muß auch hier über die Hüfte des Piloten. Das kann ich mir noch merken. Der Gurt wird also über den Pilotensitz geführt und in die beiden Halterungen geklemmt. Da wird weiter nichts befestigt, die Halterungen sind nach vorne offen. Mehr hält der Hersteller wohl nicht für nötig, denn der Sitz soll ja nur nicht nach vorne fliegen - nach hinten kann er eh nicht.
Das Gurtteil, welches sich ein Erwachsener quer über den Körper legt, gehört hier quer über den Sitz. Hinten rum, da gibt´s nämlich eine Halterung, die mit einem Griff aufgeklappt wird, den Gurt aufnimmt und wieder zugeklappt wird.
Danach darf man dann den Gurt wie gewohnt einstecken. Und hier beginnt dann das Fluchen - wenn der Gurt zu klein ist ... Wir haben damals drei Sitze ausprobiert, mein Mann durfte dreimal den Paß abgeben (zur Sicherheit) und mit dem Sitz rausgehen - nur der Condord passte in meinen Polo. Und als wir den Audi sahen und mein Vater meinte, er würde uns den finanzieren, wenn wir ihn nähmen, war neben der Anhängerkupplung auch der Umstand entscheidend, dass auch hier der Concord - diesmal hinten - perfekt passte.
Im Polo mußten wir die Montage übrigens etwas anders machen. Das Ergebnis sah genauso aus, aber da kamen wir mit der Anleitung für kurze Gurte besser klar. Dabei befestigt man erst den Schultergurt.
Der Pilot nimmt Platz
Befindet sich der Concord im Auto, muß der kleine Pilot erst durch den Bauchgurt gefädelt werden. Das ist kein großes Problem, aber lasst es nicht Opa mit seinem kaputten Rücken machen. Ich merk´ bei dieser Tätigkeit gleich, ob ich meinen Rücken mal wieder schonen sollte.
Braucht der Pilot noch den Sitzverkleinerer - wie bei Falko momentan noch der Fall - ziehe ich immer erst das Kopfpolster des Verkleinerers hoch. So wird dann Falkos Köpfchen gleich schön eingebettet. Mache ich das nicht sofort, ist Geschrei vorprogrammiert, denn mit dem Nacken liegt Falko nicht so gerne auf dem Polster, auch nicht für eine Sekunde.
Dann beginnt bei mir meist die Suche nach dem unteren Gurtteil. Beim Rausnehmen klappt nämlich das Unterteil des Verkleinerers meist um und der Gurt liegt dann drunter.
Die beiden Schultergurte lege ich über Falkos Schultern, ziehe die wedelnden Ärmchen aus den Gurten und lege die beiden Gurtenden übereinander. Da gibt es nur eine Möglichkeit, wie die zwei schwarzen Plastikteilchen zusammenpassen. So zusammengeschoben passen sie dann in den unteren Gurt.
Jetzt schlabbert der Gurt aber noch. Auf der Höhe von Falkos Füßchen hängt noch ein schwarzes Band heraus und das muß ich festziehen, bis Falko fest, aber nicht zu fest im Gurt drin ist. Tritt Blut aus oder brüllt Falko wie am Spieß, war´s zu fest *g
Zum Herausnehmen muß ich unten eine blaue Taste drücken und gleichzeitig an den Schultergurten ziehen. Wenn´s geht, an beiden, aber einer reicht meist aus. Trotzdem lässt sich das nicht mit einer Hand machen. Finde ich etwas unpraktisch. Nicht nur für Einarmige. Denn erstens kann ich mir auch mal den Arm brechen und bin dann ein paar Wochen/Monate behindert. Zweitens würde ich an befahrenen Straßen ganz gerne Jasmin währenddessen mit einer Hand festhalten können, damit sie nicht auf die Idee kommt, zu probieren, ob sie auch so platt wie der Igel auf der Straße ist, wenn sie überfahren wird. Also ein Kindersitz, den man mit einer Hand bedienen kann, wäre doch mal eine Innovation.
Dann muß ich noch eine rote Taste drücken, um den Gurt selbst zu lösen. Und dazu braucht man Kraft. Das bekommt weder der Pilot selbst noch die ungeduldige große Schwester hin. Selbst Omas leicht rheumatische Finger fangen vor Anstrengung an zu zittern. Ein Pluspunkt für den Concord. Ich erinnere mich mit Schaudern an einen Test, bei dem sich ein Kind vorbeugte, an einem Gurt zog und schneller wieder befreit war, als es angeschnallt wurde.
Der Pilot wird in diesem Sitz liegend oder halbliegend transportiert. Nein, der Sitz selbst hat keine verstellbare Lehne oder so was, aber er lässt sich im Gurt etwas bewegen. So kann ich Falkos Köpfchen höher bringen, wenn der kleine Pilot wach ist und etwas sehen möchte. Andererseits verrutscht die Babyschale bei einem Unfall natürlich auch leichter.
Der Sitzverkleinerer ist wunderbar für Babys, die das Köpfchen noch nicht alleine halten können. Ansonsten bewirkt das Teil nicht allzu viel, das Sitzpolster ist ja auch nur ca. 1 cm dick. In den ersten Wochen lagen Jasmin und Falko regelrecht zusammengeklappt drin. Falko nur einmal, dann fiel mir der Trick ein, den wir bei Jasmin schließlich angewandt hatten und ich legte ein zusammengefaltetes Frotteehandtuch unter den Sitzkleinerer. Jetzt schlugen Falko nicht mehr die Knie ans Kinn - und als Jasmin einige Tage später ihre Limo im Auto ausschüttete, hatten wir ein Handtuch parat *g. In der ersten Woche brauchte Falko sogar zwei Handtücher, dann ging´s mit einem. Wahnsinn, wie schnell so ein winziger Pilot wachsen kann ....
Verwendungsmöglichkeiten
Nanu? Ja, der Concord ist für uns mehr als nur ein Kinder-Autositz.
Zum einen kann der Concord auf den Boden gestellt werden. Und da steht er zwar fest, aber wenn jemand - Jasmin zum Beispiel - die Rückenlehne mal runterdrückt und dann loslässt, wippt der Concord fröhlich wie ein Schaukelstuhl. Ein älterer Pilot kann auch alleine wippen, einfach mit Beinchenbewegungen. Jasmin hat das zwar nie auf die Reihe bekommen, aber einer meiner Neffen hat das in seinem Maxicosi perfekt hinbekommen. Als ich ihn mal in - damals noch Jasmins - Concord setzte, ging da ebenfalls die Post ab. In dieser Position kann der Griff übrigens nach oben und hinten weggedrückt werden, damit man freie Sicht auf das Baby hat.
Umkippen scheint für den Concord dabei ein Fremdwort zu sein. Mein Neffe hat es nicht geschafft. Jasmin schaukelt Falko schon mal ziemlich wild. Dann beschwert sich zwar Falko sehr lautstark und ich muß eingreifen, aber der Concord kippt weder seitlich noch vornüber. Wenn Jasmin allerdings schaukelt und sich dabei weit nach vorne lehnt, kann auch der Concord sie nicht mehr halten. Aber er ist ja auch nicht für temperamentvolle Fast-Dreijährige gedacht.
Soll der Concord nicht wippen - auch kein Problem. Der Griff läßt sich hinter der Rückenlehne so weit herunterziehen, dass er den Boden berührt und somit feststeht. Das finde ich vor allem nützlich, wenn ich mit Falko im Geschäft bin und ihn im Sitz abstelle, während ich Jasmin eine neue Jeans anprobiere.
Zum anderen hat der Concord nicht umsonst einen Tragegriff, der sich auch senkrecht nach oben arrtieren läßt. Damit kann ein kleiner Pilot auch zu Fuß reisen. Nicht sehr weit allerdings. Zwar ist der Concord selbst ziemlich leicht und so ein Pilot meist auch, aber man kann einfach nicht lange mit so einem großen Teil in einer Hand laufen. Das schlägt ja dauernd gegen die Beine und man muß den Arm steifhalten. Wer sich also beschwert, dass der Griff angeblich schlecht in der Hand liegt - hab ich nicht festgestellt -, dem kann ich nur sagen, für Wanderungen ist das Teil ja auch nicht gemacht. Aber bei Arztbesuchen und ähnlichen ist es doch sehr angenehm, wenn man den ganzen Sitz samt - meist friedlich schlummernden - Piloten mitnehmen kann.
Und noch ein Vorteil: Nicht alle Supermärkte haben Wagen mit Babyschalen und manchmal sind auch keine mehr da. Unser Minimal schaffte sich die Wagen erst an, als Jasmin schon sitzen konnte. Also stellten wir den Concord in den Wagen. Quer passt er genau auf den handelsüblichen Einkaufswagen, sitzt sicher und darunter ist dann Platz für die Ware. Nur beim Abnehmen ist Vorsicht geboten. Uns klemmte ein paar Mal die hintere Gurthalterung am Einkaufswagen fest und schließlich riß sie ab. Kein Problem übrigens - Babywalz vermittelte und die Firma schickte uns umsonst eine neue Plastikschale. Die Gurthalterung alleine kann nämlich nicht ersetzt werden, da muß dann gleich die ganze Schale neu kommen.
Sicherheit
Wir hatten ja keine Wahl, da die anderen Babyschalen gar nicht passten. So habe ich erst später im Internet nach Testergebnissen gesehen. Laut ADAC ist der Concord soweit ok. Es gibt zwei, die besser sind (Test 2003). Die haben einen besseren Seitenaufprallschutz, der ja bei Babyschalen allgemein kaum gegeben ist. Aber sie sind ebenfalls etwas wacklig auf den Sitzen.
Den Seitenaufprallschutz denke ich, kann man auch etwas verbessern, indem man den Concord auf dem mittleren Sitz befestigt. Bei uns geht das nur leider nicht. Den mittleren Sitz belegt bereit Jasmin, wenn wir sie rechts oder links hinsetzen, macht sie dauernd das Fenster auf. Und dabei hat sie auch schon mal einen neuen Schuh rausgeworfen - bis Jasmin begriffen hat, warum sie das nicht tun soll, muß sie in die Mitte.
Wichtig für mich ist, dass der Concord eine gute Note bei der Bedienung bekam. Das ist leider nicht selbstverständlich. Einem der beiden Sitze, denen in diesem Test höhere Sicherheit bescheinigt wurde, warf ADAC vor, dass eine Fehlbedienung leicht möglich ist. Unter diesem Umständen nützt mir die schönste Sicherheit nichts, wenn ich dann doch alles falsch mache beim Einbauen - denn ein falsch eingebauter Sitz schützt und nützt schon mal gar nicht.
Der Concord darf nur mit 3-Punkt-Gurt und nur auf Sitzen ohne Airbag angeschnallt werden. Vor allem ein Seitenairbag würde den leichten Concord mit dem winzigen Piloten nur quer durchs Auto schmettern statt ihn zu schützen. Ein Vorderairbag knallt auf die Rückenlehne des Concord und klemmt den Piloten zwischen Autositz und Concord ein.
Mir gefällt der Tragegriff, der gegen die Rückenlehne des Autositzes drückt. Da kann ich mir gut vorstellen, dass bei einem Aufprall der Griff die Babyschale ein wenig stabilisiert.
Weniger schön ist der Umstand, dass der Concord doch ein wenig wacklig im Gurt hängt. Bei uns spielt sich immer wieder diese Szene ab: Ich schnalle Jasmin zuerst ab, da sie ja dann alleine aus ihrem Sitz kommt. Madam Ungeduld klettert dann schon mal über den Concord nach draußen. Und bevor ich Falko loschnallen kann, hat er plötzlich den Kopf tiefer als die Beine - eine Position, die ihm ganz und gar nicht behagt. Jasmin hat beim Klettern auf die Rückenlehne gedrückt und den Concord in einen Liegesitz verwandelt.
Dieses Manko bemängelt ADAC allerdings bei allen Babyschalen. Offenbar geht es nicht anders - aber hier wären die Erfinder wirklich mal gefragt.
Bei einem Unfall denke ich, würde der Concord zwar vom Gurt gehalten, aber ganz schön herumgeschleudert werden. Aber da er wirklich schalenförmig ist und Falko mit dem Pilotengurt gut gehalten wird, wird Falko die Wucht nicht direkt abbekommen.
Die Stabilität hängt im übrigen auch vom Gurt ab. Im Polo saß Jasmin bombenfest - der Gurt hätte nicht einen Zentimeter kürzer sein können. Damit hatte der Concord schon gar keinen Spielraum mehr. Die Befestigung auf dem Beifahrersitz tat ihr übriges - die Vordersitze gehen ja seitlich etwas hoch und da schmiegte sich der Concord natürlich besser ein als auf der flachen Rückbank.
Stabilität und Haltbarkeit
Bis auf die abgerissene Halterung hatten wir noch keine Problem mit der Babyschale. Dass sie jetzt für das zweite Kind genutzt wird, spricht wohl auch für sich. Und der Concord hat bis jetzt auch Jasmins Klettern ausgehalten sowie ihre "Ich bin ein Baby, ich komm in die Babyschale"-Phase überstanden. Mittlerweile hat Jasmin ja beschlossen, dass sie eine große Schwester ist und möchte eher auf dem Beifahrersitz mitfahren *g
Der Stoff ist nicht nur waschbar, sondern hält auch gut. Ich erkenne keinen Unterschied, auf den ersten Fotos von Jasmin im Pilotensitz sieht der Stoff nicht anders aus als auf den neuen Fotos mit Falko. Keine abgewetzten Stellen oder dünn gewordener Stoff - nur das eine angenähte Etikett muß ich jetzt entweder ganz abreißen oder neu annähen.
Ein Teil des Bezugs ist Leder oder lederähnlicher Stoff. Auch dem macht die Wäsche nichts aus.
Schmutz geht auch gut heraus. Schließlich habe ich schon mehrmals die Tapser von Jasmins matschigen Gummistiefeln herauswaschen müssen - das hat funktioniert. Und als mein Mann kurz vor Falkos Geburt den Sitz hervorholen und Kater Nick das "neue" Teil im Raum gleich markierte, ging der Geruch auch nach der ersten Wäsche raus. Aber am besten fand ich, dass die "Markierflüssigkeit" nicht bis auf das Styropor darunter durchgedrungen war. So ein Bezug muß ja auch dichthalten, wenn die Windel versagt hat. Da das dämpfende Styropor auf der Plastikschale fest angebracht ist, müßte sonst der ganze Sitz ausgetauscht werden.
Concord empfiehlt, den Sitz höchstens vier Jahre nach Kauf zu nutzen, da "die Qualität durch starke Inanspruchnahme leiden könnte". Der Concord wurde ja gut anderthalb Jahre von uns nicht genutzt, jetzt weiß ich nicht, muß ich ihn entsorgen, wenn Falko zu groß wird? Oder würde er vielleicht noch einen kleinen Piloten aushalten? Ich frage mal bei der Firma nach ...
Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit
Wie bequem der Concord ist, kann ich nur raten, denn so kleine Piloten sprechen noch nicht sehr viel und geben da keine Auskunft. Aber sowohl Jasmin als auch Falko schlafen in diesem Sitz sehr schnell ein. Und da wird auch mal das Köpfchen gedreht. Weder der Concord selbst noch der Sitzverkleinerer stören dabei.
Das Polster ist offenbar dick genug, um auch Fremdkörper abzupolstern. Denn gerade eben habe ich beim Abnehmen des Bezugs Falkos lang vermissten Schnuller wiedergefunden. Falko hat seelenruhig draufgelegen, er war zwischen Sitz und Verkleinerer gerutscht. Also hier hat die Prinzessin wohl wenig Chancen, die Erbse zu fühlen.
Kleine Piloten lassen sich ja ungern einschränken. Nun, so ein Pilot muß zwar auf dem Rücken liegen bleiben in diesem Sitz. Arme und Beine haben jedoch volle Bewegungsfreiheit. Wenn ich an der Ampel nach hinten sehe, kann ich durchaus mal wild wedelnde Ärmchen und Beinchen sehen (und weiß dann, in einigen Kilometern ist die nächste Mahlzeit fällig). Mehr sehe ich meist nicht, denn der Concord ist ja wirklich eine Schale und schmiegt sich um den kleinen Pilotenkörper.
Der untere Teil des Styroporkörpers läßt sich herausnehmen. Concord nennt dies Ding Beckeneinlage und empfiehlt das Entfernen, wenn das Kind über 9 Kilo wiegt, damit der Pilot mehr Bewegungsfreiheit hat.
Das Sonnendach
ist bei uns schwarz und hält gut ab. Wann immer sich Falko lautstark über die Sonne beschwert, ist sofort Ruhe, sobald wir mit einem Handgriff das Dach montiert haben.
Das Dach wird rechts und links in den Sitz gesteckt. Zuerst dachte ich auch, das geht nie. Aber sobald man den Kniff raus hat, geht das ganz einfach und schnell. Mein Mann hat das Dach schon mal bei roter Ampel eingesteckt.
Raus geht es auch recht einfach. Das ist mir mal passiert, Falko brüllte wie am Spieß, ich hatte keine Möglichkeit zum Anhalten und ihn rausnehmen und ich kam nicht an ihn ran. Vom Fahrersitz schaffte ich es aber, das Dach an der einen Seite rauszupfriemeln und dann kam auch die andere Seite raus. Eine rote Ampel später habe ich dann den Schnuller gegrapscht und in den kleinen Mund gesteckt. Da konnte er dann nuckeln, bis ich 5 Minuten später einen Parkplatz fand.
Bedienungsanleitung
steckt im Windelfach. Hier ist alles noch mal erklärt und mit Bildern veranschaulicht. Besonderen Wert legt die Firma auf die Sicherheit, das wird alles dreifach erklärt und immer wieder hervorgehoben. Schön ist dabei übrigens der Satz: "Der Sitz darf nicht mehr verwendet werden, wenn die Oberkante Ihres Babys die Sitzschalenoberkante erreicht." Etwas seltsam ausgedrückt, aber verständlich.
Hier ist auch die Waschanleitung für den Bezug. 30 Grad, kein Bügeln, keine chemische Reinigung, kein Trockner. Naja, vielleicht gibt es ja wirklich Leute, die versuchen, so einen Bezug zu bügeln ...
Wer immer die Anleitung verfaßt hat, es liegt ihm was an Kindern. Es wurde an alles gedacht. Richtig rührend, wie der Hersteller schreibt:
"Stellen Sie den Baboo nicht auf erhöhte Flächen"
"Lassen Sie Ihr Baby nie ungesichert oder ohne Aufsicht im Kindersitz."
"Schützen Sie die nicht stoffüberzogenen Bereiche vor direkter Sonneneinstrahlung, damit Ihr Baby sich nicht verbrennen kann."
"Informieren Sie Ihren Beifahrer über das Herausnehmen des Kindes bei Unfall und Gefahr"
"Nehmen Sie keine Änderungen am System vor, Sie gefährden das Leben Ihres Babys."
Und noch so einiges mehr. Diese Fürsorglichkeit läßt mich vertrauen, dass der Hersteller in punkto Sicherheit sehr besorgt ist und so ziemlich alles getan hat bei der Konzeption dieses Sitzes.
Lieb ist auch der erste Satz der Anleitung:"Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Baby"
Die Anleitung ist ist deutsch, englisch, holländisch, dänisch (und damit auch für Norweger und Schweden lesbar), französisch und tschechisch geschrieben.
Garantie
ist laut Bedienungsanleitung immer die landestypische. Und wie sie funktioniert, haben wir ja gesehen: Eine neue Schale war kein Problem.
Die Garantie gilt übrigens nur für den Erstbesitzer. Wenn ihr also im ebay lest: "Nur wenige Monate benutzt, hat noch Garantie" - vergeßt das mit der Garantie.
Wofür der Sitz nicht geeignet ist
Nein, jetzt kommt keine Mängelliste. Es handelt sich um einen Autositz und diese Funktion erfüllt der Concord auch bestens. Als Babywippe und Tragschale ist er auch zu gebrauchen. Für Wanderungen ist er nicht gedacht, denn das einseitige Tragen macht auf die Dauer den Rücken kaputt. Die Tragschalenfunktion sollte wirklich nur beim Transport ins Haus und zurück zum Einsatz kommen.
Auch ein Reisebett solltet ihr extra kaufen. Und ist das Baby im Haus, dann holt es bitte aus der Schale raus. In so einem Babysitz liegt das Baby nämlich nicht ausgestreckt, sondern in halber Sitzposition. Und das ist nicht so gut für den kleinen Rücken, dessen Knochen sich ja erst noch festigen. Schlafen im Auto ist ja okay. Aber den Nachtschlaf in so einer Babyschale? Möchtet ihr vielleicht stundenlang so angeschnallt liegen? Und unangeschnallt ist auch nicht das Wahre. Dann kann das Baby trotz der Schalenform vielleicht doch rausfliegen.
Der Concord ist auch kein Babysitter, in dem man das Baby anschnallt und dann weiß, jetzt kann ich in Ruhe einkaufen gehen, dem Baby kann nichts passieren. Und Baby schreit sich derweil die Lunge aus dem Hals ....
Für den Dauergebrauch ist so ein Concord eben nicht geeignet. Auch auf längeren Autofahrten ist spätestens nach zwei Stunden eine Pause angesagt, damit sich das Baby mal recken kann. Auch wenn es gerade so schön schläft. Falko könnte bei fahrendem Auto (das brummt so schön und wiegt so sanft) auch 6 Stunden schlafen. Aber danach wäre er nicht nur sehr hungrig, sondern auch total verspannt.
Woher?
Wir haben ihn uns damals beim Baby-Walz angesehen. Im Kinderland Rofu hatten sie den auch, sogar zum selben Preis (ich hatte gehofft, der macht´s günstiger). Also sind wir wieder zum Baby-Walz gefahren (der uns ja beraten hatte) und haben ihm die 99 Euro gegönnt. Wäre doch gemein gewesen, ihn nach der stundenlangen Beratung woanders zu kaufen, wenn´s uns dann doch dasselbe kostet.
Fazit:
Für kleine Piloten kann ich den Concord wirklich empfehlen. Es gibt Kindersitze mit höherer Sicherheit, aber nicht eben viele. Er ist bequem, einfach zu bedienen und wächst immerhin so einige Zeit mit. Zwar wird nicht jedes Kind die anvisierten anderthalb Jahre schaffen, aber für die ersten 9 Monate reicht er auf jeden Fall aus. Und vorher sollte ein Kind nicht in einen vorwärts gerichteten Kindersitz kommen.
Nachteilig ist nur der geringe Seitenaufprallschutz und der Umstand, dass man ihn nur mit zwei Händen bedienen kann. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben