Pro:
Preis
Kontra:
Verspätungen durch überhitzen Newarker Airport, Maschinen, Entertainment Programm
Empfehlung:
Ja
Gerade bin ich aus Orlando zurück gekommen und möchte euch meinen Erfahrungsbericht über den Continental-Flug nicht vorenthalten. Gleich zu Beginn: Ich habe 370 Euro für die Reise bezahlt. Einen Tag vor Flugbeginn hätte man sogar nur noch 299 Euro bezahlt. Für diesen Preis sollte man mal versuchen, mit der Bahn quer durch Deutschland zu fahren.
1. Berlin - Newark 6. März
Früh aufgestanden um den 10 Uhr Flug zu bekommen, machten wir uns auf nach Berlin Tegel, von wo unsere Reise ins Amiland starten sollte. Jeder fragte uns völlig verdattert "Tegel???" - als ob dort nur noch Hubschrauber aufsteigen dürften, aber doch bitte keine internationalen Flüge. Also noch einmal einen Blick auf die Flugbestätigung geworfen: Tegel - Boeing 757-200. Was ist denn das für eine Maschine? Aha, das ist nicht etwa eine Maschine mit 2-4-2 Sitzreihe und Videobildschirmen an jedem Sitz, das ist eine stinknormale 3-3 Maschine mit klitzekleinen LCD Bildschirmen für je drei Reihen, die normalerweise nur auf Inlandsflügen eingesetzt werden sollte. Nun gut, ich bin nicht allzu riesig und werde mit der wohl geringeren Beinfreiheit auskommen, dachte ich mir.
Nur war gar kein Flugzeug da, als wir in Tegel ankamen. Nachdem wir der freundlichen Continental-Mitarbeiterin versicherten konnten, dass wir unsere Pläne über den Haufen geworfen hatten und nun doch keinen Terror-Anschlag auf die USA planten, wurde uns mitgeteilt, dass die Maschine noch gar nicht aus Newark angekommen sei und wir drei Stunden warten dürften. Die Anschlussflüge ab Newark wurden auf spätere umgebucht. Also Koffer abgegeben und noch ein bisschen Sightseeing gemacht, denn der Flughafen Tegel lädt nicht wirklich zum Verweilen ein. Er hat dann doch eher den Charme einer überdimensionierten Bushaltestelle.
Nach drei Stunden und unzähligen Kontrollen durften wir dann tatsächlich das Flugzeug betreten. Es war tatsächlich nicht wirklich überdimensioniert. Interssanterweise wurde man beim Betreten des Fliegers nicht von den Stewardessen begrüßt, wie ich das von Touristenbombern a la Air Berlin oder LTU gewöhnt bin. Die meist älteren und auch eher männlichen Flugbegleiter(innen) wirkten übermüdet und lustlos. Es gab auch keine Bonbons oder Zeitschriften am Eingang.
Der Flug an sich war ruhig. Es wurde ein Mittag serviert ("Beef or Pasta"), welches ziemlich ok war. Die Stewards und Stewardessen waren immer noch nicht besonders freundlich, aber zumindest professionell. Und das reicht mir.
Während des Fluges wurden drei Filme auf den besagten klitzekleinen Monitoren abgespielt. "How to eat fried Worms", "Bewitched" und "13 going to 30". Einer der Filme wurde nicht einmal mit deutscher Synchronisation angeboten (nur englisch und spanisch). Bei früheren Flügen in die USA (US Airways) konnte ich mir meine Filme am eigenen Bildschirm selbst auswählen. Da brachte es mir auch nichts, dass Continental ab dem Sommer ein völlig neues Entertainment System auf internationalen Flügen anbieten will.
Der Flieger war schneller als erwartet und so hatten wir eigentlich genug Zeit um unsere umgebuchten Anschlussflüge in Newark zu erreichen. Eigentlich. Newark ist ein riesiger Flughafen in der Nähe von New York (auf dem Landeanflug kann man der Freiheitsstatue quasi ins Auge blicken). Er stellt eines der großen Continental-Drehkreuze dar. Man sieht fast nur Continental und DHL-Flieger dort. Also auf dem grünen Visumzettel noch einmal bestätigen, dass man keinen Terroranschlag plant, aussteigen, Fingerabdrücke abgeben, Knastfoto machen lassen, sich ausfragen lassen (Aufenthaltsadresse, Zweck der Reise, usw.), Gepäck aholen, Gepäck wieder einchecken, Geruchsproben aus den Schuhen nehmen lassen (für die Hunde?), noch ein Check und noch einer und dann endlich zum Gate Richtung Orlando/Florida. Tja so läuft das in den USA.
2. Newark - Orlando; Orlando - Newark
Der Check In zum Flug nach Orlando war - wie erwartet - unpünktlich. Diesmal fehlte jedoch nicht das Flugzeug, sondern die Besatzung. Die stieg nach ca. einer halben Stunde aus einem anderem Flieger und musste direkt unsere Maschine auf Vordermann bringen und uns dann auch noch "bedienen". Langsam habe ich Verständnis für die Müdigkeit der Continental-Flugbegleiter/innen.
Bevor der Flug dann jedoch beginnen konnte, dauerte es. Denn ca. 15 Continental Flugzeuge reihten sich zum Start auf. Das dauert dann schon mal. Mir wurde langsam aber sicher klar, dass dieser Flughafen völlig überhitzt ist. Der Flug nach Orlando war ok. Es gab keinen großen Service, aber immerhin war der Pilot schneller als angegeben (2:30h). Das Flugzeug war quasi baugleich mit dem Berliner. Auf den Monitoren flimmerte King of Queens und Mr Bean.
Auf dem Rückflug lief auf den kleinen Fernsehern exakt dasselbe. Der Flieger hatte - wie nicht anders zu erwarten - eine gute Stunde Verspätung. Glücklicherweise, denn ich war selbst etwas spät am Airport. Vielleicht Vorahnung.
Nachdem also die meisten Passagiere bereits seit 11 Uhr am Orlando Flughafen auf Ihren Flug nach Newark warteten, ging es dann um 2:40 Uhr los. Daher war es schon enttäuschend, dass auf dem Flug nur ein paar Erdnüsse gereicht wurden und es auch nur einmal etwas zu trinken gab. Denn alle waren logischerweise hungrig. Für mich war jedoch etwas anderes bedeutend. Ich hatte laut Plan jetzt nur noch 50 Minuten um meinen Anschlußflug nach Berlin zu bekommen. Und wie ich Newark kenne...uiuiui.
Und wie sollte es anders sein: Der Pilot gab bekannt, dass man wegen des enormen "Traffics" über Newark eine halbe Stunde Kreise fliegen müsse. Nach einer halben Stunde gab er weitere 20 Minuten Kreisefliegen aus. Nun gut, meinen Anschlussflug hatte ich dann wohl verpasst.
Newark - Berlin, 20.3.2007
6:14 war ich aus dem Flieger raus, 6:15 ging mein Flug anch Berlin. Ich - als grenzenloser Optimist - schaute auf den Departure-Monitor, sah Berlin blinken und rannte zu dem Gate (übrigens ein anderes als das auf meinem Ticket angegebene). Die Stewardess schrie mir schon entgegen "Orlandoooo????". Ich: "Yessss". Sie: "And the others????". Wie sollte ich wissen, was mit den anderen war. War ja nicht der Reiseführer der "Wir-reisen-mit-Continental-von-Orlando-nach-Berlin"-Gruppe. Also ich nur: "What is with my suitcase?". Sie versicherte mir, dass mein Koffer es ebenfalls nach Berlin schaffen würde. Das bezweifelte ich stark, weil mein Koffer kann nicht so schnell rennen wie ich. Dennoch ging ich als letzter Passagier in die Maschine und los gings. Nun gut - nach dem üblichen halbstündigen Newark-Flugzeug-Stau.
Der Flug war ziemlich ruhig. Ein paar Turbulenzen über dem Atlantischen Ozean. Es wurde ein Abendmahl serviert. "Beef or Chicken" - nichts für Vegetarier. Diesmal gabs nur zwei Filme: "Banditas" und "Joe Somebody". "Banditas" wurde mal wieder nur in Spanisch und Englisch angeboten, wofür man sich entschuldigte. Danach wurde nur noch Continental-Werbung gezeigt. Nun gut, die meiste Zeit sollte man wohl sowieso schlafen. Nur schlecht, wenn einem ein Kleinkind immer wieder die Füße in den Sitz rammt.
In Berlin angekommen stand ich natürlich vergeblich an der Gepäckausgabe. Bei der Gepäckermittlung sagte man mir, dass Stewardessen keine Ahnung davon haben, wie lang ein Koffer braucht. Außerdem käme ich ja aus Newark und da sei das nun mal so. weiterlesen schließen
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