Pro:
sehr spannend, unheimlich, gute Effekte und Musik, ohne Blutmetzeleien
Kontra:
Nichts für Pure Actionfans
Empfehlung:
Ja
Ich liebe Gruselfilme. Besonders liebe ich die klassischen Gruselfilme, in denen der Horror durch subtile Effekte, durch Töne und unheimliches Geschehen entsteht. Schon als Kind habe ich mir diese Filme angesehen, und schon damals fand ich es genauso faszinierend wie heute. Nur dominiert heute in Horrorfilmen leider die Blutspritzmethode, die ich persönlich nicht mag. Mir wird schlecht davon und ich finde es oft nur noch abartig. Horror und Grusel kann eindeutig auch ohne zu viele Metzelszenen entstehen. Das beweist auch der Film "Das Geisterschloss", den ich heute hier auf DVD vorstellen möchte.
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INHALT
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Hill House ist ein stattlicher Herrensitz, der schon einem europäischen Schloss ähnelt, und vor über hundert Jahren erbaut wurde. Doch irgend etwas geschah dann in der Vergangeneheit mit diesem herrlichen großen Gebäude, das für das Glück mehrer Menschen gebaut wurde. Und so steht das Schloss heute verlassen da.
Dr. David Marrow sucht sich daher dieses geheimnisumwitterte Gebäude für sein Experiment aus. Der Wissenchaftler interessiert sich dafür, warum Menschen Angst haben, wie diese entsteht und welchen Nutzen sie überhaupt heutzutage noch hat. Und da kommt ihm das verlassene und düster wirkende Hill House genau Recht. Da sich aber kein Mensch freiwillig meldet, um an einem Experiment mit Angst teilzunehmen und dsa Wissen der Versuchspersonen das Experiment gefährden könnte, denkt sich Dr. Marrow etwas anderes aus. Er stellt ein Inserat in eine Zeitung, dass er Menschen mit Schlaflosigkeit sucht. Und diese Menschen müssen direkt auch mehr über sich angeben. So bekommt der Wissenschaftler auf diese Zeit heraus, welche der Personen wohl unter Neurosen leiden. Diese lädt er dann zu seiner Veranstaltung zur Schlaflosigkeit nach Hill House ein.
Nell ist ein junges aber in sich zurückgezogenes Mädchen. Sie hat ihr Leben damit verbracht, ihre bettlägerige Mutter zu versorgen. Und jetzt, da ihre Mutter tot ist, will ihre Schwester sie als billiges Kindermädchen für den verzogenen Sohn und versucht, sie aus ihrer Wohnung herauszubekommen, die der Mutter gehörte. Zu diesem Zeitpunkt erfährt Nell von der Anzeige für die Untersuchung der Schlaflosigkeit. Und da Nell noch immer mitten in der Nacht aufschreckt, weil sie vermeintliche Klopfgeräusche ihrer Mutter hört, meldet sie sich auch direkt. Zudem wird die Teilnahme gut bezahlt, es scheint alles optimal zu passen.
Als Nell in Hill House ankommt, ist sie die erste Besucherin. Die Begrüßung durch die Köchin und Hausdame sowie ihren Ehemann ist nicht gerade herzlich. Beide sind sehr misstrauisch. Als erstes wird Nell, die total begeistert von dem riesigen Gebäude mit seinen prächtigen Zimmern ist, darauf aufmerksam gemacht, dass Nachts niemand in der Nähe ist. Die beiden Bediensteten verlassen vor Sonnenuntergang Hill House und kehren erst am nächsten Tag bei Helligkeit wieder zurück. Nell nimmt es als Spinnerei hin, denn alles klingt ein wenig unheimlich. Schließlich kommt auch die sexy aussehende Theo in das Herrenhaus. Auch sie wird mit dieser Warnung empfangen, aber auch sie interessiert sich nicht dafür.
Die beiden jungen Frauen erkunden das Gebäude, das über faszinierende Räume, viele Figuren, Engel und andere Darstellungen verfügt. Alles scheint herrlich zu sein. Kurz darauf kommen auch die anderen Teilnehmer des Expermiments zusammen mit Dr. Marrow an. Dr. Marrows Assistentin ist nicht angetan von diesem Haus, sie redet von etwas Bösem, das hier noch wohnt. Kurz darauf geschieht ein Unglück und die Assistentin verliert dabei fast ein Auge. Einer der Teilnehmer bringt sie in ein Krankenhaus. Somit sind der Zyniker Luke, auch einer der Teilnehmer, die beiden jungen Frauen und der Doctor ab dem Abend alleine in Hill House.
Nach und nach geschehen aber merkwürdige, unerklärliche Dinge. Besonders betroffen davon ist Nell. Bei allem was passiert, ist sie dabei. Nicht nur, dass sie in blutroter Farbe willkommen geheißen wird und niemand zugibt, das gemamcht zu haben, nein das Haus selbst scheint sich zu verändern. Und trotz allem fühlt sich Nell mehr und mehr zum Haus hingezogen und einem Geheimnis, das dieses Haus zu umgeben scheint. Während sich die anderen und Nell nicht sicher sind, ob Nell jetzt durchdreht oder nur eben mehr mitbekommt, macht Dr. Marrow seine Aufzeichnungen über Angst und Gruppenreaktionen zur Angst. Alles scheint vollig normal zu sein und mit dem Experiment zu tun zu haben. Oder doch etwa nicht?
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REGIE UND SCHAUSPIELER
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REGIE:
Jan De Bont
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Filme: Lara Croft - Die Wiege des Lebens, Speed, Speed 2, Twister, Das Geisterschloss
DARSTELLER:
Liam Neeson - Dr. David Marrow
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Filme: Die Bounty, Excalibur, Nell, Dirty Harry V, Gangs Of New York, Auf den Schwingen des Todes u.v.m.
Catherina Zeta-Jones - Theo
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Filme: Ein unmöglicher Härtefall, American Sweethearts, Chicago, Phantom, Katherina die Große u.v.m.
Lili Taylor - Nell
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Filme: Anne Frank, Teenlover, Dogfight, Kopfgeld - Einer wird bezahlen u.v.m.
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MEINUNG ZUM FILM
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Gestern spät in der Nacht habe ich mir wieder den Film das Geisterschloss angesehen. Spät Abends ist die beste Zeit, um einen Geisterfilm anzusehen, diese Erfahrung habe ich schon länger gemacht. Und auch für das Geisterschloss war es optimal. Wenn Miara abends alleine auf der Couch liegt und dann alles immer unheimlicher und spannender wird, dann ist das ein Sinnengenuss einmaliger Art, der mit dem nachmittäglichen Schauen eines Grusels nicht vergleichbar ist.
Das Geisterhaus ist ein Gruselfilm, wie er auch vor zwanzig oder zehn Jahren gedreht sein könnte. So jedenfalls vom Stil her. Dabei hat man hier aber modernste Effekte mit eingebaut, so dass man doch direkt einen Unterschied zu den alten Klassikern sieht. Das Geisterhaus hat mich sehr überrascht. Denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass es heute überhaupt noch Horror bzw. Geisterfilme gibt, bei denen nicht alles nur auf eine Metzelei herausläuft, die dann doch meistens wenig mit Unheimlichen sondern eher mit durchgedrehten Menschen zu tun hat.
Aber der Film hat mich gelehrt, es gibt sie doch noch. Es gibt doch noch den klassischen Gruselfilm. Den Film, in dem eine fast unerträgliche Spannung langsam aber kontinuierlich aufgebaut wird. Anfangs fragt man sich als Zuschauer wirklich, ob das alles jetzt von unserem guten Doctor initiert wurde. Aber nach und nach werden die Geschehen so merkwürdig und so sehr auf Nell konzentriert, dass alles nicht mehr machbar scheint. Oder man eben nur an Nells Wahnvorstellungen teilnimmt. Denn eine andere Lösung gibt es hier für bestimmte Geschehnisse nicht.
Das Haus übte für mich eine sehr düstere Stimmung aus, die war natürlich auch gewollt. Fast schien es, als ob Hill House ein eigenes Leben hat. Als ob es über Augen und Ohren verfügt und so alles über die Insassen erfährt. Und als ob es mit den Menschen spielt, bevor es seine endgültige Macht zeigt.
Gut gemacht fand ich aber die Erklärung, die man hier bekommt, warum das alles geschieht. Und auch, warum das alles mit der sympatischen Nell zu tun hat, die man am liebsten beschützen würde. Das alles erfährt man aber auch erst zum Schluss des Filmes und ich erzähle das meinen Lesern daher auch nicht.
Sehr gut gemacht sind hier die düsteren und teilweise sehr happigen Effekte. So ganz geht der Film auch nicht ohne Blut aus, aber es ist nicht so, dass die Betonung auf Metzeleien steht. Eher darauf, was in der Vergangenheit geschah und wie sich das Haus dadurch veränderte. Oder eben das, was noch hier ist. Ansonsten ist es schon faszinierend, wenn sich kleine kinderähnliche Engelsfiguren plötzlich bewegen, wenn eben "nur" Nells Haar sich so bewegt, als puste ihr Jemand heftig dagegen. Oder wenn sich plötzlich irgendwelche steinerne Figuren bewegen und zur Bedrohung werden.
Vom Schauspielerischen her muss ich daher auch Lilly Taylor loben, die Nell so glaubhaft spielt. Ich denke, es ist nicht leicht, einen Menschen so zu spielen. Dass man gleichzeitig fasziniert von dem unheimlichen Geschehen ist, angezogen und abgestossen von einigen Dingen. Und dass man jemanden spielt, der nicht weiß, ob er all das jetzt reell erlebt oder ob es nur Wahnvorstellungen sind. Aber auch Liam Neeson, der den Dr. David Marrow spielt und die sexliebende Malerin Theo, die von Catherine Zeta-Jones gespielt wird, haben mir sehr gut gefallen.
Vielleicht noch etwas zur Musik. Ich würde sagen, hier dominiert die klassiche Musik. Gerade beim Anblick des Hauses bekommt man schon durch die Musik eine Spannungserwartung und ein leichtes Schaudern. Und zwischendurch hört man dann Musik, die wie alte Kinder-Kirmesmusik klingt. Aber auch sehr gut zum Film passt.
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MEINUNG DVD
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1. Allgemein
Das Geisterschloss hat mich aber auch positiv überrascht, was die DVD selbst angeht. Für einen Neupreis von 13,50 Euro hatte ich hier nicht allzu viel erwartet. Natürlich hatte ich auf Widescreen und Dolby Digital geachtet. Aber das waren schon alle meine Erwartungen bzw. Mindestanforderungen.
So liegt der DVD Das Geisterschloss sogar ein vierseitiges Booklet bei, in dem man nicht nur die Kapitelübersicht sondern auch noch einige Interessante Ideen zum Film bzw. zur Idee mit dem Geisterschloss erfährt.
Die DVD startet nach dem Einlegen mit einem nicht animierten Menü, in dem man seine Sprache auswählt. Ansehen kann man sich den Film in Deutscher und Englischer Sprache, jeweils im Dolby Digital 5.1 Format. Erst danach gelangt man in das eigentliche Hauptmenü. Dieses ist ebenfalls nicht animiert, aber ansonsten gelungen gestaltet. Es vermittelt schon etwas von der Düsterheit des Filmes. Untertitel gibt es für Englisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch und Dänisch.
Die Menüpunkte sind in großer Schrift gehalten und sehr gut auswählbar. Leider trifft dieses bei der Unterauswahl im Bereich der Extas nicht zu. Da bekommen kurzsichtige Personen wie ich aus größerer Entfernung schon ihre Probleme.
2. Bild und Ton
Schon zu Beginn des Filmes bekam ich dann allerdings mit, wie gut der Dolby Digital Raumklang hier war. All das verstärkte sich dann noch beim Eintreffen im Schloss. Sehr gut wurde hier auch gemacht, dass leise Unterhaltungen auch realistisch leise mit aber normalen Umgebungsgeräuschen wiedergegen wurden und man trotzdem alles versteht. Auch die Musik zur Untermalung wurde hier sehr gut ins Dolby System integriert.
Die Bildqualiät ist meiner Ansicht nach in Ordnung. Je nachdem wo man vor dem Bildschirm sitzt, meint man, es sei leicht unscharf. In optimaler Mittenposition wirkt aber auch die Bildqualität sehr gut. Verwendet wurde hier das PAL System. Auch die vielen dunklen Szenen haben mir hier sehr gut gefallen. Ich konnte alles sehen und erkennen.
3. Extras
Erstaunt war ich aber am ehesten, was die Extras angeht. Denn da hatte ich mir bei dem günstigen Preis (ich habe die DVD in einer Tankstelle gekauft) nicht mit Extras gerechnet.
Die DVD bietet folgende Extras:
1. Behind the Scenes (Making Of)
2. Theatrical Trailer 1
3. Theatrical Trailer 2
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Die DVD Das Geistersloss bietet mit dem Feature Behinde the Scenes einen mit ca. 27 Minuten etwas längeren Beitrag über das Making Off- also den Blick hinter den Kulissen. Den kann man leider nur in Englisch betrachten, auch die Untertitelfunktion wird nur in Englisch geboten. Dennoch habe ich mit meinen Englisch-Kenntnissen hier alles verstehen können. Ich fand die 27 Minuten, die der Beitrag dauert, sehr interessant.
Die beiden Trailer zum Film das Geisterschloss waren interessant gestaltet und gut gemacht, wenn auch etwas knapp.
Insgesamt sind das eher mittelmäßig Extras, aber das gute Behind the Scenes wiegt die Einfachheit der Trailer doch noch etwas auf.
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DATEN
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Titel: Das Geisterschloss
Original: The Haunting
Genre: Horror Thriller
Land: USA
Jahr: 1999
Studio: Dreamworks (2000)
DVD-Anbieter: Dreamworks Home Entertainment (2000)
Laufzeit: ca. 107 min.
Altersfreigabe: FSK 12 Jahre
Regie: Jan De Bont
Darsteller: Liam Neeson, Catherina Zeta-Jones, Owen Wilson, Lili Taylor u.a.
DVD-Typ: DVD-9
Fernsehnorm: PAL
Bildformat: 2,35:1 (anamorph)
Audiokanäle
1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
Untertitel:
Englisch für Hörgeschädigte
Holländisch
Schwedisch
Norwegisch
Dänisch
Finnisch
Regionalcode: 2, 4
Preis: 13,50 Euro an einer Tankstelle
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FAZIT
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Das Geisterschloss ist ein sehr gut gemachter Gruselfilm in altem Stil, bei dem aber moderne Effekte und pasende Musik mit dafür sorgen, dass die Spannung noch mehr erhöht werden. Es ist ein Film für Menschen, die wie ich nicht unbedingt Blutbäder benötigen, um einen Film als spannend und gut zu empfinden. Das Geisterhaus ist aber kein Film für Personen mit schwachen Nerven. Es ist so ein Film, der auch beim Zweiten- und Drittenmal noch sehenswert ist und immer wieder neues entdecken und verstehen lässt. (Ich schaue ihn mir gerade das Zweitemal an.)
Liebe Grüße - Miara weiterlesen schließen
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