Pro:
Agil, Individuell, Neugierig, Sozial
Kontra:
Keine \"Kuschletiere\", \"Suchtgefahr\"
Empfehlung:
Ja
Hallo!
Tja, nach meinem Bericht über das Degu-Futter, wurde ich nach Degus gefragt.
Was ist das überhaupt für ein "Vieh"?
Im Gespräch sage ich einfach: Ein Degu ist ein Nagetier, mit den Meerschweinchen und Chinchillas verwandt und kommt aus dem chilenischen Hochland. Er ist ca. 17 cm groß und braun.
Aber euch will ich jetzt mal mit meinem Wissen über Degus "bombadieren" *grins*
*** HERKUNFT ***
Ca. 1975 tauchten Degus (Octodon degus) erstmals als Haustiere auf und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit (leider meistens ohne gute vorherige Information des Halters *grummel*). Sie haben mit Ratten fast nichts zu tun, werden aber häufig "Trugratten" genannt und zur Gattung der Strauchratten gezählt.
Heute zählt man sie zu den Caviomorpha (Meerschweinchenverwandte).
*** IN FREIER WILDBAHN ***
In Chile leben Degus in Höhlen, die als Schlaf- und Rückzugsmöglichkeit bei Gefahr genutzt werden.
Gräser, Wurzeln, Samen, Kräuter und Laub gehören zur Hauptnahrung.
Die Kommunikation erfolgt über zwitschernde oder brummende Laute (so ähnlich wie Meerschweinchen).
Die Körpersprache ist auch sehr vielfältig und fremde Sippen werden im eigenen Territorium nicht geduldet und es kann zu heftigen Kämpfen kommen.
Deugs sind sehr neugierig, aktiv und klettern sehr gern.
Sie werden hier max. 1,5 Jahre alt.
*** AUSSEHEN ***
Die Farbe der Degus wird als Agouti (Wildfarben) bezeichnet - das Fell ist braun-schwarz meliert mit heller Bauchseite (gelblich-beige).
Der Schwanz ist behaart und endet mit einer kleinen Quaste.
Degus sind ca. 15 - 20 cm groß (plus 12 cm Schwanz).
*** SOZIALES VERHALTEN ***
Degus sind sehr soziale Tiere, die in freier Wildbahn in Gruppen zwischen 5 und 10 Tieren leben (immer Überschuss der Weibchen).
In Einzelhaltung gehen sie kümmerlich ein!!!
*** ÜBERLEGUNGEN VOR DER ANSCHAFFUNG ***
- Keine Streicheltiere, also als Kuscheltiere für Kinder ungeeignet (dann eher 2 Meerschweinchen oder Kaninchen)
- Reagiert ein Familienmitgleid allergisch auf Tiere, Einstreu oder Heu?
- Degus werden im Durchschnitt bis zu 5 Jahre alt? Will ich so lange die Verantwortung übernehmen? Will ich solange Käfig säubern?
- Habe ich genug Platz für einen Käfig? (Dazu mehr bei "Käfig und Haltung")
- Wer kümmert sich um die Fellknäuel, wenn ich in Urlaub fahre?
- Habe ich Geld für die Tierarztkosten? (Ein Sparschwein empfiehlt sich, so fällt der Tierarztbesuch nicht so auf im Portemonnaie)
*** KÄFIG UND HALTUNG ***
Da Degus gern klettern und sehr agil sind, sollte der Käfig mind. 1 m breit, 1 m hoch und 50 cm tief sein, wenn man 2 - 3 Degus ein Zuhause bieten möchte. (Zur gängigen Literatur komme ich nachher noch!)
Dabei muss man beachten, dass Degus Nagetiere sind und nichts vor ihnen sicher ist! Also eine Plastikunterschale im Käfig ist in einer halben Nacht durch und die Degus vergrößern ihren Bereich eigenständig (nämlich im Zimmer!). Dann ist aber auch "Achtung" angesagt, denn es werden Schränke, Sofas, Fußleisten und Kabel angenagt.
Ach ja und Alu ist nicht wirklicht sicher vor Deguzähnen!!!
Als ich meine ersten 4 Degus aus einem Notfall holte, informierte ich mich erst mal auf www.degus-online.de über den Käfigbau und baute selber einen Käfig. Das ist zwar im ersten Moment etwas teuer, aber dafür um so sicherer für meine Wohnungseinrichtung.
Eine große Vogelvoliere mit den o.a. Maßen ist für Degus auch geeignet, aber dann fliegen die Köttel (sind übrigens bei gesunden Tieren hart und leicht wegzusaugen) im Radius von 1 m durchs Zimmer. Auch ist die Befestigung der Etagen ein wenig schwieriger, als im Selbstbaukäfig.
Da Degus sehr soziale Tiere sind, sollte man mind. 2 Tiere ein Zuhause geben. Noch besser ist 3, dann bleibt nach dem Tod keiner allein zurück! Außerdem kann man bei 3 das soziale Verhalten besser beobachten - Kuscheln übereinander, gegenseitiges Anzwitschern, spielen usw.
Es ist egal, ob man 3 Weibchen oder Männchen holt - das Verhalten ist gleich. Allerdings muss man darauf achten, dass es gleichgeschlechtliche Tiere sind, denn Degu-Mädchen werfen 1-10 Junge und werden sofort nach der Geburt der Kleinen wieder gedeckt. Und es gibt schon genug Notfälle im Tierheim und wegen schlechter Beratung im Zoogeschäft. Da muss ich einfach an die Verantwortung der Käufer appellieren!!!
Degus sind sehr agil und aktiv und so wechseln sich die Ruhephasen mit den aktiven Phasen immer ab, egal welche Uhrzeit. So ist das Schlafzimmer sehr ungeeignet, denn am Holz knabbern hat schon einen ordentlichen Geräuschpegel.
Lärm, Zugluft und Zigarettenrauch mögen Degus gar nicht.
Auch wenn die meisten Degus ein Sonnenbad genießen, sollte der Käfig so stehen, dass nur ein geringer Teil von der Sonne bestrahlt wird, sonst kann es zu Hitzschlägen führen!
Ich säubere alle 2 - 3 Tage die Etagen mit heißem Wasser, dem ein Schuss Essig hinzugefügt wurde.
Alle 3,5 - 4 Wochen wechsele ich das komplette Einstreu.
Bitte auf alle Arten von Reinigern verzichten, auch auf das Zeug aus dem Tierhandel. Denn die Nase der Kleinen ist sehr gut und wer will schon in einem stinkenden Raum leben.
Ach ja, falls es mal nötig sein sollte, einen Degu "ab zu fischen", sollte man ihm eine Posterolle hinhalten, in die er aus Neugier ziemlich schnell krabbeln wird.
Oder man nimmt ihn mit 2 hohlen Händen (wie beim Wasser trinken) hoch.
Sollte es wirklich notwendig sein, ihn am Schwanz fassen zu müssen, dann unbedingt an der Schwanzwurzel!!! Der Schwanz reißt nämlich sonst ab - in der freien Wildbahn rettet das häufig den Kleinen das Leben bei Angriffen von Feinden.
*** EINRICHTUNG DES KÄFIGS ***
Degus sind intelligente Tiere, die Abwechlsung und Herausforderungen brauchen.
Doch man kann ihren damit verbunden Nagetrieb weitestgehend in gewollte Bahnen lenken. So kann man Äste, Korkrinden und Bambusröhren aufhängen, die zum Spielen und Nagen genutzt werden.
Die Etagen, auf denen sie gern sitzen, sollten max. einen Höhenunterschied von 30 cm haben, sonst können sich die Fellknäuel bei einem Sturz ernsthaft verletzen.
Ein Sandbad ist für die Fellpflege unerlässlich. Hierbei kann man Chinchilla-Sand oder ganz feinen Quarzsand verwenden. Von Vogelsand ist wegen der teilweisen größeren Steinchen abzuraten - daran könnten sie sich verletzen.
Ich stelle das Sandbad abends 30 Minten in den Käfig, weil es sonst gern als WC missbraucht wird. Mittlerweile haben sie es auch kapiert, dass das die einzige Chance ist, zu baden. Und falls mal Heu oder Köttel im Sand sind, siebe ich ihn einfach durch.
Ich wechsele den Sand - je nach Grad der Verschmutzung - alle 1 - 1,5 Wochen.
Die Wasserversorgung muss gesichert sein. So kann man Nippel-Trinkflaschen oder auch Trinknäpfe, die ins Gitter gehängt werden, benutzen.
Es gibt halt Degus, die die Trinkflaschen nicht kapieren oder kapieren wollen. Der Napf muss dann so aufgehängt werden, dass nichts in ihn fallen kann (Heu und sonstiges).
Da Degus sehr futterneidisch sind (noch ein Überbleibsel ihrer natürlichen Verhaltensweise), ist ein Napf bei 2 Degus schon mal kritisch. Es sitzt dann einer im Napf und verteidigt ihn, als wenn es nie wieder Futter gäbe ;-)
Bei meiner 4'er Bande streue ich Futter auf die Korkschaukel, in die Heuschaukel, ins Streu und stelle dann den Futternapf rein. Dda ist dann erst mal jeder mit seiner Futterstelle beschäftigt.
Als Einstreu verwende ich Hanfstreu, da es weniger staubt und ich gegen das normale Kleintiereinstreu allergisch reagiere (bemerke ich immer wieder im Tierheim).
Man kann auch neutrale Taschentücher (also ohne Aloe Vera und so ein Zeug), unparfümiertes und unbedrucktes Toilettenpapier als Nestbaumaterial anbieten. Wobei nicht gesagt ist, dass das Nest dort gebaut wird, wo ich es vorgesehen habe.
Ein Laufrad bekommen meine abends abwechselnd in die Käfige gestellt. Beim Kauf des Laufrads muss man darauf achten, dass der Durchmesser 30 cm beträgt, so bleibt der Rücken schön gerade - selbst bei 4 Degus im Laufrad - und es gibt keine gesundheitlichen Schäden.
Auch muss bei dem Laufrad darauf geachtet werden, dass kein "Scheren-Effekt" bei den Vertrebungen geschehen kann. Es hat schon böse Verletzungen mit solchen Laufrädern gegeben.
Plastik hat im Käfig nicht zu suchen! Die Fellknäuel knabbern es an und die Splitter können beim Verschlucken im Magen böse Auswirkungen haben!!!
Hinweis:
Bildet euch bitte nicht ein, dass Degus die gleichen Vorstellung von Käfigeinrichtung haben wie ihr. Ihre Kreativität beim "Umräumen" ist grenzenlos. So wurden z.B. von der 4'er Bande die oberen Bretter am Gitter so angenagt, dass sie an der Tür von der 1. zur 2. Etage hochklettern können. Vorher war da halt nicht genug Platz zwischen Brett und Gitter, so haben sie einfach eine Mulde in die Bretter genagt. *lach*
*** FUTTER ***
Das Hauptnahrungsmittel ist HEU!!!
Davon sollte immer genug frisch im Käfig vorhanden sein!
Wie schon in meinem Bericht über Degu-Futter von JR-Farm beschrieben, bekommen sie das Degu-Premium mit diversen anderen JR-Farm Produkten gemischt.
Da in der Natur das Nahrungsangebot sehr karg ist, hat sich der Verdauungstrakt angepasst. Fettige Nahrung (wie z. B. Nüsse), Zucker und Fruchtzucker schaden den Kleinen!!! Dazu mehr bei Krankheiten.
Manchmal sähe ich ein paar Vogelfutterkörner aus und die Halme verfüttere ich dann selten und in geringen Mengen (1 Halm pro Tier) an die Süßen.
Bei zu viel Frischfutter kann es zu Durchfall kommen (Krankheiten weiter unten).
Auch frische und trockene Äste von Apfelbaum, Birke und Weide ist als Futterzusatz geeignet. Aber bitte nur aus dem Wald, denn an der Straße sind die Bäume mit zu viel Schadstoffen belastet!
Als Leckerchen verfüttere ich Erbsenflocken, Karottenchips (ohne Zucker) oder zuckerfreie Knabber-Leckerlie.
*** WO BEKOMME ICH DEGUS HER? ***
Klar gibt es mittlerweile viele Zoohandlungen und Geschäfte, die Degus verkaufen. Doch wie oft habe ich schon davon im Degu-Forum (zu erreichen über www.degus-online.de und dann auf Forum) gelesen, dass Weibchen trächtig verkauft wurden oder die 2 - angeblich - gleichgeschlechtlichen Tiere Nachwuchs produziert haben.
Leider gibt es auch nur wenige Geschäfte, die sich wirklich mit den Süßen auskennen.
Meine Appell gilt also dem Tierheim und den privaten Notfällen, die immer wieder im Forum vermittelt werden.
Im Tierheim und bei Vermittlungen übers Forum ist auch mit 99% iger Sicherheit gewährleistet, dass es gleichgeschlechtliche Tiere sind.
Zu Thema Tierheim kommt noch etwas in "Wie ich zu Degus kam".
*** EINGEWÖHNUNG ***
GEDULD - dass ist das Zauberwort!
Mein Tipp:
1. Woche - Vor den Käfig setzen und lesen, TV gucken, Musik hören - auf jeden Fall etwas ohne hektische Bewegungen. Die Fellknäuel müssen erst mal den Geruch ihres neuen "Vermieters" kennenlernen. Sie sind nämlich sehr neugierig und werden dann immer näher ans Gitter kommen.
2. Woche - Danach kann man mal Leckerchen durch Gitter anbieten, dabei den Arm aufstützten, denn es kann schon mal 5 Minuten dauern, bis einer ganz mutig ist.
3. Woche - Und jetzt kommt die "Königs-Disziplin" - Käfigtür öffnen und die Hand mit Leckerchen (Erbsenflocken sind gesund, zuckerfrei, machen nicht dick und Degus lieben sie!) hineinlegen. Wieder den Arm aufstützen, denn jede Veränderung der Position lässt die Kleinen zusammenschrecken.
Zuerst werden sie das Leckerchen schnappen und in die Ecken stürmen zum Futtern. Etwas später werden sie immer näher an der "Quelle" sitzen bleiben, bis zu dem Moment, in dem sie auf der Hand sitzen bleiben und diese verteidigen (Futterneid).
Ab diesem Moment werden sie immer zutraulicher, manchmal sogar aufdringlich. ;-)
Es gibt allerdings auch Degus, die allen Annäherungsversuchen widerstehen und immer scheu bleiben - das ist halt nicht vorauszusehen.
*** AUSLAUF ***
Wenn die Degus zutraulich genug sind, kann man ihnen auch schon mal Auslauf spendieren. Dabei sollte man darauf achten, dass alles nagbare (Kabel, Fußleisten, Schrankfüße, Sofa) entfernt wurde oder sofort einen Raum wählen, in dem nix zu nagen ist - z.B. das Badezimmer. Aber Achtung, die Tür zum Bad hat meistens unten einen Spalt, durch den sie locker entwischen können. Auch sollte der Toilettendeckel heruntergeklappt sein, weil Degus locker 30 - 40 cm springen!
Drahtausläufe, die häufig für Kaninchen und Meerschweinchen angeboten werden, sind ungeeignet, da der Abstand der Gitter zu groß ist und sie locker an dem Gitter hoch klettern können und schon in der Wohnung entschwinden.
Der Auslauf muss immer unter Aufsicht erfolgen, denn die Kleinen sind verdammt intelligent und finden die Schwachstelle zum Ausbüchsen sehr schnell.
Ich habe mir 4 Holzplatten (1 m hoch und 1,50 m breit) im Praktiker gekauft, diese mit Scharnieren zusammengeschraubt (zusammenklappbar und platzsprend zu verstauen bei Nichtgebrauch). Dann habe ich ein Brett (40 cm breit, 1,20 m lang) mit Sisalseil beklebt (man muss schon gern basteln, um diese Frickelei zu überleben) und oben eine Leiste angeschraubt. Nun können sie über das Brett direkt in den Auslauf. Ich muss die Wusels nicht mehr ins Bad transportieren, was für alle Beteiligten weniger Stress und mehr Spaß bedeutet.
*** KRANKHEITEN ***
Die meisten Krankheiten bedürfen schnelles Handeln - Weg zum Tierarzt.
Bei Durchfall, Gewichtsabnahme, apathischem Verhalten, Verweigern von Futter und Wasser ist der Weg zum Tierarzt sofort angesagt. Ein Tag kann schon das Leben des Tierchens kosten.
Bisswunden, die manchmal vorkommen könne, wenn die Tiere ihre Rangordnung klären, sollten gut beobachtet werden. Degus haben zwar gutes Heilfleisch, aber man sollte trotzdem kontrollieren, ob alles gut verheilt!
Degus neigen leider zu Diabetes, die sich mit übermäßigem Durst und Linsentrübung bemerkbar macht.
Eine Verringerung der Lebensqualität ist nicht zu bemerken, doch sollte man den Käfig eines fast blinden Tieres nicht häufig umräumen.
Diabetes wird wahrscheinlich durch Obst und zuckerhaltiges Futter und Leckerchen begünstigt. Deshalb sollte gänzlich auf Obst verzichtet werden.
Der Fruchtzuckeranteil ist in Gemüse, wie z. B. in den getrockneten Karottenchips, viel geringer - es sollte auch ein Leckerchen sein.
Desweiteren wird die Anfälligkeit für Diabetis vererbt.
Und zu guter Letzt, fetthaltiges Futter (z. B. Nüsse). Wie beim Menschen gilt Übergewicht als Risikofaktor für die Diabeteserkrankung.
*** INFOS UND LITERATUR ***
Meine Infos habe ich mir vor dem Einzug der Untermieter bei www.degus-online.de und dem damit verbundenen Forum geholt.
Dort hilft jeder jedem mit seinen Erfahrungen und jeder Neuling wird herzlich in die Community aufgenommen.
Leider ist sämtliche Lektüre über Degus veraltet und die Informationen sind überholt.
Allerdings kommt jetzt Mitte August 2004 ein neues Buch auf den Markt, welches die neuesten Informationen vereinigt und schon bei Amazon vorbestellt werden kann.
Es erscheint im GU-Verlag und heißt "Degus - gesellig und topfit".
*** WIE ICH ZU DEGUS KAM ***
Am 22.03.04 musste ich meinen Westie Fips im Alter von 11 Jahren und 363 Tagen einschläfern lassen. Danach fehlte mir etwas. Ein Hund kommt zur Zeit nicht in Frage, weil Fips eh schon die meiste Zeit bei meinen Eltern gelebt hatte.
Und etwa 2 Wochen später las ich eine Anzeige: Degus suchen ein neues Zuhause.
Hmmmmmmmmm, überlegte ich, den Namen habe ich schon mal gehört. Aber was ist das???
So stürzte ich mich ins Internet und fand Degus-Online.
Dort informierte ich mich 3 Wochen über die Viecher.
Also - frisch ans Werk und Käfig gebaut. Und siehe da, ein Notfall in meiner Nähe bescherte mir 4 Jungs (ca. halbes Jahr) - Stummel, Zausel, Mu-Shu und Gandalf.
Die 4 waren zu Beginn so scheu, dass ich schon glaubte, die werden nie zahm. Aber mit viel Geduld fassten sie Vertrauen und heute ist die Reinigung des Käfigs immer spannend. Einer versucht mir den Schwamm zu klauen, der 2. das Zewa zum trocken wischen, der 3. versucht abzuhauen und der 4. knabbert an meinen Haaren. Da wünsche ich mir manchmal 4 Hände - für jeden eine ;-)
Das witzigste bei den 4'en ist, dass sie wieder sehr scheu werden, sobald Besuch anwesend ist.
Dann bewarb ich mich im Tierheim als "Kuschel-Tante" für die Kleintiere. Wobei mein Herz besonders für die Tierheim-Degus schlägt. Als ich das der Frau erzählte, bekam ich die Geschichte von Otto zu hören. Otto ließ sich in keine Gruppe vergesellschaften und saß allein im Aquarium (natürlich nur mit Trinkwasser - schwimmen musste er nicht *grins*). Da musste ich was tun. So fragte ich bei einem Notfall in der Nähe von Düsseldorf nach, ob noch 2 Männchen da seien und so zog Otto (ca. 2 Jahre) mit den beiden Kleinen (ca. 8 Wochen) - Ernie und Bert - bei mir ein. Ich baute mal wieder einen Käfig, damit die Fellknäuel es auch gut haben.
So hatte ich 7 Degus.
Dann gab es aber bei der Otto-Gruppe Ärger und ich musste Bert aus der Gruppe nehmen, weil er es sonst wahrscheinlich nicht überlebt hätte.
Bert versuchte ich in die 4'er Gruppe zu vergesellschaften, aber auch das endete mit Bisswunden für Bert.
So zogen noch mal 2 Babys ein und ich taufte Bert in Artos um und die beiden Babys Portos und Aramis :-). Und die Namen der 3 Musketiere sind doch wohl Programm, für ein friedliches Miteinander *gg*
*** FAZIT ***
Degus machen süchtig!
Wenn man individuelle, aktive und charakterlich unterschiedliche Haustiere haben möchte, sind Degus geeignet, besonders für Berufstätige.
Ich liebe die 10 Fellknäuel - auch wenn die 3 Notfälle in gute Hände vermittelt werden müssen -, es ist spannender als TV und wenn sie im Bad unter Kontrolle Auslauf haben, dann wird es nie langweilig.
Die Anschaffungskosten sind etwas höher, um ihnen den angemessenen Käfig zu spendieren, aber in der Haltung sind sie einfach zu handhaben.
Danke, dass ihr bis zum Schluss gelesen habt.
Es gäbe noch so viel zu schreiben über Degus, aber ich glaube, das Wichtigste habe ich jetzt hier festgehalten.
Bei Fragen könnt ihr mir gern mailen!!!
Unter http://www.rundumberatung.de/Degus/a_degu.htm könnt ihr euch meine Rasselband vor den "3 Musketieren" mal ansehen.
Liebe und sonnige Grüße
Elena und der Mini-Zoo weiterlesen schließen
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