Pro:
eindrucksvolle Architektur, Zeuge der Geschichte
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Wie Ihr vielleicht wisst, wohne ich, obwohl bekennender Saarländer, seit einigen Jahren in Trier. Heute möchte ich Euch deshalb vom imposantesten Gebäude in Trier berichten. Nein, es ist nicht die Porta Nigra, sondern der Dom.
Dom zu Trier
Wenn man Trier von oben betrachtet, z.B. von der Mariensäule oder vom Mohrenkopfkaffee, fällt der Dom mit seiner eindrucksvollen Größe sofort jedem ins Auge.
Vorab möchte ich einige allgemeine Informationen vermitteln, die insbesondere für Besucher von Interesse sind:
Öffnungszeiten:
November - März: täglich 6.30- 17.30 Uhr
April - Oktober: täglich 6.30 - 18 Uhr
Der Eintritt in den Trier Dom ist natürlich kostenlos.
Die Domschatzkammer hat jedoch andere Öffnungszeiten:
Domschatzkammer:
1. November bis 31. März: an Werktagen 11.00 bis 16.00 Uhr; an Sonn- und Feiertagen 13.30 bis 16.00 Uhr.
1. April bis 31. Oktober: an Werktagen 10.00 bis 17.00 Uhr; an Sonn- und Feiertagen 13.30 bis 17.00 Uhr.
Eintrittspreise:
Erwachsene 1,50 €
Familien (2 Erwachsene und bis zu 4 Kindern) 3,50 €
Kinder (einzeln, 4 - 16 Jahre) 0,50 €
Gruppen Erwachsene (20 - 35 Personen) pauschal 30 €
Gruppen Kinder (15 - 25 Pers., 4 -16 Jahre) pauschal 7,50 €
Die Heilig-Rock-Kapelle ist nur während der Öffnungszeiten der Domschatzkammer und nur von außen zugänglich. Zur Innenbesichtigung ist sie nur während der Heilig-Rock-Tage geöffnet.
Natürlich werden auch Führungen angeboten, die ich jedem Besucher ans Herz legen kann, weil man ohne einen fachkundigen Führer niemals alle Besonderheiten des Doms erkennen kann.
Führungen für Einzelgäste im Dom und in der Liebfrauenkirche:
(vom 1. April bis 31. Oktober täglich um 14.00 Uhr, Dauer: 1 Stunde)
Erwachsene € 3,-
Kinder (4 - 16 Jahre) € 1,-
Familien (2 Erwachsene bis 4 Kinder) € 7,-
Rollstuhlfahrer € 1,-
Gruppenführungen im Dom und in der Liebfrauenkirche:
Erwachsenengruppen (bis 35 Personen) € 35,-
Rollstuhlfahrergruppen € 32,-
Kindergruppen (4 - 16 Jahre) bis 25 Personen € 32,-
Um eine Gruppenführung zu vereinbaren, wendet man sich direkt an die Dominformation. Gruppenführungen werden in deutscher, englischer, französischer, italienischer, spanischer, niederländischer, polnischer und russischer Sprache angeboten. Außerdem werden für Kinder- und Jugendgruppen altersgerechte Führungen veranstaltet.
Der Dom steht jedoch nicht nur Touristen offen, sondern es werden auch weiterhin Gottesdienste abgehalten, die gerade in einer solchen Kulisse besonders imposant wirken.
Gottesdienste:
an Sonn- und Feiertagen:
7.00 Uhr: Messe
10.00 Uhr: Hochamt
11.30 Uhr: Heilige Messe
18.00 Uhr: Vesper
an Werktagen:
7.00 Uhr: Heilige Messe
9.00 Uhr: Kapitelsamt
Wie gelangt man zum Dom:
Wenn man in Trier auf dem Hauptmarkt steht, muss man in Richtung Sternstraße gehen und steuert dann direkt über den Domfreihof dem Haupteingang zu. Kommt man aus der Richtung des Bahnhofs muss man durch die Windstraße gehen, die am Dom entlang führt. Eigentlich kann man den Dom gar nicht verfehlen. Er liegt mitten im Trierer Stadtzentrum.
Zum Dom selbst:
Einen genauen Zeitraum, in dem der Dom erbaut wurde, kann man nicht exakt sagen, da er immer wieder verändert, niedergerissen, umgebaut, angebaut und erweitert wurde. Der gegenwärtige Trierer Dom steht über einer ehemaligen konstantinischen Palastanlage. Nachdem diese niedergerissen wurde, wurde auf diesem Platz die größte christliche Kirche der Antike überbaut. Das war etwa 330 nach Christus. Diese war etwa viermal so groß wie der heutige Dom. Im Dommuseum kann man Skizzen und Modelle dieser Anlage bestaunen. Als eigentliche Gründergestalt des Domes gilt Kaiser Konstantin (306 bis 337). Aus Anlass seines 20jährigen Regierungsjubiläums beginnt er um 326 mit folgenden Bauten: Petersdom in Rom, Grabeskirche in Jerusalem, Geburtskirche in Bethlehem und Dom in Trier. Ich finde es schon sehr beeindruckend, dass der Trierer Dom mit diesen Gebäuden in einem Atemzug genannt wird.
Der heutige Dom enthält noch einen römischen Kern mit Originalmauern bis zu einer Höhe von 25,88 m. Das riesige Fragment einer Granitsäule, der sogenannte Domstein, neben dem Eingang zum Dom deutet ebenfalls auf den römischen Ursprung des Gotteshauses hin. Nach Zerstörungen im 5. und im 9. Jahrhundert wurde der intaktgebliebene Kern durch romanische Anbauten wieder erweitert. Heute zeigt der Dom mit seinen drei Krypten, seinem Kreuzgang, der Domschatzkammer und der Heiltumskammer Architektur und Kunst aus einer Zeitspanne von über 1650 Jahren. D.h. der Dom führt fast durch die gesamte Geschichte des Christentums.
Der südliche Teil der römischen Doppelkirche wurde um 1200 abgerissen und vollständig ersetzt durch die frühgotische Liebfrauenkirche. Oberirdisch gibt es hier nichts Römisches mehr, aber unter dem Fußboden liegen ausgedehnte römische Grabungsbefunde und mehrere der gotischen Pfeilerbündel stehen auf römischen Säulenfundamenten. Die mittelalterliche Kirche zeigt sich als Rundbau, dessen kreuzförmiges Deckengewölbe mit vier entsprechenden Portalen durch acht gerundete Altarnischen in den Kreuzzwickeln erweitert wird, so dass der Grundriss einer zwölfblättrigen Rose gleicht, ein Symbol Mariens, der rosa mystica, aber auch ein Hinweis auf die zwölf Stämme Israels und die zwölf Apostel. Die Apostel, wie auch die zwölf Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses sind so auf die tragenden Pfeiler gemalt, dass sie vollständig nur von einem einzigen Punkt aus sichtbar sind, der mit einem in den Boden eingefügten schwarzen Stein markiert ist.
Auf dem Weg nach draußen kann man Steinmetzzeichen und Graffiti aus sieben Jahrhunderten, das vielfigurige Westportal, den Bischofspalast, das Palais Kesselstatt und das Tor, das die Grenze der Domstadt markiert, sehen.
Fazit:
Wer Trier besucht und nicht den Dom besichtigt, hat etwas verpasst. Das Bauwerk ist außerordentlich beeindruckend. Damit meine ich nicht nur seine Größe sondern auch die vielen kleinen Detailarbeiten im Inneren. Jedes Mal wenn ich in den Dom gehe, entdecke ich etwas Neues. Derjenige von Euch, der etwas mit der katholischen Kirche anfangen kann, sollte sich auf keinen Fall ein Hochamt entgehen lassen. Eine Messe im Dom erhält allein schon durch die besondere Akustik ein ganz anderes Flair. Die einzige Sache, mit der ich nicht viel anfangen kann, ist die Schatzkammer. Sicherlich ist sie für viele Besucher besonders interessant. Ich jedoch habe meine Probleme mit gesammelten Reliquien.
Ich hatte auch das große Glück, vor einigen Jahren ein besonderes Schauspiel erleben zu dürfen: die Ausstellung des Heiligen Rocks. Dieser wurde der Öffentlichkeit im letzten Jahrhundert nur dreimal zugänglich gemacht: 1933, 1959 und 1996. Fast zwei Millionen Wallfahrer aus aller Welt sind damals in den Dom gepilgert. Die Vorstellung, dass es vielleicht wirklich der Rock Jesus gewesen sein könnte (was wissenschaftlich eigentlich widerlegt ist), hat ein sehr seltsames Gefühl in mir hervorgerufen.
Ich kann allen nur empfehlen, sich den Dom anzuschauen und diesen Anblick und seine Aura auf sich wirken zu lassen. weiterlesen schließen
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