Die Europastadt Görlitz (D) - Zgorzelec (PL) ist gemeinsam mit der sich stellvertretend für das Ruhrgebiet bewerbenden Stadt Essen vom Deutschen Bundesrat als offizieller Bewerber um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2010“ nominiert worden. Hier kann man nachlesen, ob diese Bewerbung gerechtfertigt ist.
Historisches
Vor fast 1.000 Jahren, genau im Jahre 1071 wurde das heutige Görlitz erstmals urkundlich erwähnt. Die Oberlausitz war in dieser Zeit ein bömisches Lehen. Ab 1220 entstand ein Siedlung unterhalb einer Burg. Auf jeden Fall war dieser Ort eine wichtige europäische Kreuzung, denn der Übergang über die Neiße, ein nicht gar zu mächtiges Flüsschen. Hier kreuzten die Handelswege zwischen Böhmen und der Ostsee in der Nord-Süd-Achse, sowie der sogenannten „Hohe Straße“ als Ost – West-Achse zwischen Schlesien und Thüringen, die ein Teil der legendären „via regia“ zwischen Spanien und Russland war.
Die Innenstadt entwickelte sich im 13. Jahrhundert stürmisch und behielt die damals gebildeten Strukturen über 600 Jahre bei. In Görlitz erstarkte im 13.Jahrhundert das Bürgertum und sorgte für eine geradezu stürmische wirtschaftliche, kulturelle und politische Entwicklung. In der Stadt bildete sich die bürgerliche Selbstverwaltung heraus Anfang des 14. Jahrhunderts erlange Görlitz seine eigene Gerichtsbarkeit, das Münzrecht und das Salzstapelrecht und das Waidstapelrecht. Das Stapelrecht ist ein Privileg der Stadt, mit der diese durchziehende Handelsleute verpflichtet, ihre Waren für eine bestimmte Zeit den Bürgern der Stadt zum Kauf anzubieten. Dieses Recht sichert dem Bürgertum natürlich eine ganz attraktive Bezugsquelle für die begehrtesten Waren und bietet einen Basis für den florierenden Handel. Salz war lebenswichtig und Waid war in der Textilindustrie ein ganz wertvoller Färbestoff der u.a. auch von Thüringen nach Schlesien verbracht wurde. So waren neben dem Handel an sich auch die Textilmanufakturen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Zum eigenen Schutz wurde Görlitz Mitglied des „Sechs-Städte-Bundes“ der vom Sinn und Zweck dem Bund der Hansestädte vergleichbar ist. Der Bund erfasste die Städte Görlitz, Bautzen, Löbau, Zittau, Kamenz und Lauban (heutiges Polen). Ein kluger Entschluss, denn damit wurde auch dem Adel der Einfluss auf diese Städte kräftig gemindert! Im 15.Jahrhundert verlieh Kaiser Sigismund der Stadt das noch heut gebräuchliche Stadtsiegel.
Aber Görlitz sah nicht nur gute Zeiten, sondern wurde auch oft genug kräftig gebeutelt. Der Hussitenkrieg fügte auch Görlitz große Schäden zu. Und mehr als 5 mal wüteten Großbrände und brannten vieles nieder. Mitte des 16. Jahrhunderts erschütterte Görlitz der Weberaufstand, dessen brutale Niederschlagung durch die allmächtigen Räte ein recht finsteres Kapitel der Geschichte war. Heut erinnert zum Beispiel noch die Verrätergasse in Görlitz an dieses Ereignis.
Das 16.und 17. Jahrhundert wurde für Görlitz übel. Nicht nur das Wallenstein die Stadt attackierte, der 30-jährige Krieg spielte Görlitz und der ganzen Lausitz wie auch Schlesien sehr übel mit. Görlitz kam zu Sachsen und rutschte langsam aber sicher in die Bedeutungslosigkeit.
Görlitz wird Industriestadt
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts machte Görlitz wieder von sich Reden. 1779 kam es zur Gründung der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz. 1815 wurde Görlitz Provinz von Preußen. Ein Jahr später entstand die erste Tuchfabrik. Seit 1830 werden in Görlitz Waggons gebaut. Noch immer ist der Waggonbau in Görlitz heimisch. Seit 1847 ist Görlitz an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Eine Zeit, zu der in anderen Gegenden Deutschlands die Dampflok noch völlig unbekannt war. Ab den 40-iger Jahren des 19.Jahrhunderts entwickelte sich Görlitz zu einer florierenden Industriestadt. In dieser Zeit regierte auch Herr Demiani , nach dem noch heut einer der wichtigsten zentralen Plätze Görlitz benannt ist.
Für Kenner des edlen Gerstensaftes ist Görlitz ebenfalls eine Größe. 1869 wurde nämlich die Görlitzer Aktienbrauerei gegründet, die heut als Landskronbrauerei ein wirklich hervorragendes Bier braut. Seit eh und je kenne ich die Werbung „Landskron - Immer ein Genuss“. In Sachsen und Brandenburg steht „Landskron“ im Bekanntheitsgrad dem „Radeberger“ wohl kaum nach. So kommt es, dass ein frisches “Landskron“ in Görlitz allerorts gezapft wird.
Schlesien, Sachsen, Lausitz oder was???
Görlitz befindet sich im Grenzbereich zu Schlesien, gehörte mal dazu, mal nicht. Noch heut gibt es immer wieder Streit, wann und ob überhaupt Görlitz schlesisch war. So kommt es auch, dass Görlitz als Kreisfreie Stadt vom Niederschlesischen Oberlausitzkreis umschlossen wird, abgesehen davon, dass in Richtung Osten die Stadt mit der Neiße nach Polen abgegrenzt ist.
Ganz sicher ist jedoch eines. Görlitz verfügt über eine ganz typische Mundart, die Görlitzer auch weit ab ihrer Heimatstadt erkennen lassen. Diese Mundart wird dem niederschlesischen zugeordnet und ist regional recht eng begrenzt – vielleicht auch, weil Schlesien heut vorwiegend auf polnischen Staatsgebiet liegt.
Östlichste Stadt Deutschlands?
Eine fehlerhafte Meinung hält sich bei Fremden massiv, nämlich dass Görlitz die östliche Stadt Deutschlands wäre.
Das ist falsch, wenn auch nur ein wenig. Die östlichste Stadt Deutschlands liegt etwa 20 km nördlich von Görlitz und heißt Rothenburg. Da diese Kleinstadt aber viel, viel kleiner als Görlitz ist und somit auch nur auf wenigen Landkarten zu finden ist kommt es eben oft zu diesem Fehler. Wenn man Görlitz als den östlichsten Grenzübergang nach Polen sieht, dann stimmt die Welt wieder....
Was hat Görlitz mit Berlin gemein?
Görlitz hatte trotz seiner strategisch recht wichtigen Lage am Ende des 2. Weltkrieges ein Riesenglück. Der Krieg zog an Görlitz fast spurlos vorüber und hinterlies nur wenige Schäden. Die schlimmste Wunde die das unselige 3.Reich hinterlies war die, das Görlitz ab 1945 das Schicksal traf, was 16 Jahre später Deutschlands frühere und heutige Hauptstadt Berlin für fast 30 Jahre ereilte. Mitten durch die Stadt zog sich plötzlich eine Grenze, die nicht nur die Stadt teilte, sondern plötzlich sogar eine fremdsprachige Bevölkerung dort einzog. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben, angesiedelt wurden Menschen die wiederum ihre Heimat im Osten an die damalige Sowjetunion verloren hatten. Der nun polnische Teil der Stadt hatte so auf einmal seine Bürger verloren, die mit dieser Stadt seit Geburt verbunden waren und deren Heimat es war.
Lange Jahre dauerte es, ehe in Zgorzelec für die dortige Bevölkerung die Stadt zur Heimat wurde. Nicht zuletzt waren es der Zweifel an der Beständigkeit der Grenzregelungen die eigene Initiativen der neuen Bevölkerung bremste , obwohl immer wieder von der deutsch-polnischen Friedensgrenze gesprochen wurde. Inzwischen lohnt es, bei einem Besuch der Stadt Görlitz den Weg über die Stadtbrücke zu gehen und dem polnischen Teil der Stadt eine Visite abzustatten. Nicht nur als Einkaufsbummel, der wegen der noch sehr günstiger Preise verlockend sein kann, sondern auch deshalb, um zu sehen, dass Zgorzelec ein Eigenleben und eine eigene Identität gewonnen hat. Seit Jahren passieren Taxis und Busse in regelmäßiger Fahrt die Grenze. Der EU-Beitritt wird beide Stadtteile sicher bald enger zusammenwachsen lassen, die sich heut schon als Europastadt Görlitz/Zgorzelec bezeichnen. Wirtschaftlich tut das sicher beiden Teilen gut.
Wo findet man Görlitz?
Görlitz kann man nicht verfehlen. Wer mit dem Auto anreist kommt aus westlicher Richtung über die A4. Von Dresden sind es noch rund 70 km. Aus südlicher Richtung fährt man von Prag aus etwas 2, 5 Stunden über Zittau und die B 99 nach Görlitz. Aus Richtung Berlin nutzt man am besten die A 14/15 und erreicht dann über die B 115 sein Ziel. Ja aus östlicher Richtung kann man nur aus der Republik Polen einreisen, denn Görlitz liegt direkt an der deutsch-polnischen Grenze. Die Einreise kann über die Autobahn (Ludwigsdorf) oder über die Stadtbrücke von Zgorzelec aus erfolgen. Vor Breslau aus sind es nur rund 2 Autostunden. Eben so schnell ist man im Riesengebirge mit seiner höchsten Erhebung, der Schneekoppe. Aber auch mit der Bahn erreicht man Görlitz. Die Bahnverbindung Görlitz – Berlin und Görlitz – Dresden zählen u den ältesten Bahnstrecken Deutschlands. Von Görlitz aus fährt man östlich nach Breslau. In Richtung Süden erreicht man Zittau.
Ganz Mitteleuropa richtet sich nach Görlitz
Ob man es glaubt oder nicht, Görlitz bestimmt für Mitteleuropa die Zeit. Grund dafür ist der 15 Längengrad, der direkt durch Görlitz verläuft. Dieser Längengrad bestimmt die Zeit für Mitteleuropa. Wenn die Uhren überall 12 Uhr mittags schlagen, dann steht nur in Görlitz die Sonne wirklich im Zenit. In Paris zum Beispiel muss man darauf immerhin noch über eine halbe Stunde warten.
Görlitz eine alte Stadt ganz modern
Obwohl in Görlitz seit Jahrzehnten Ingenieure ausgebildet werden, erlangte die Stadt 1992 die Ehre Hochschulstadt zu werden. Gegründet wurde die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz. Heut lautet die offizielle Bezeichnung Hochschule Zittau/Görlitz. Für angehende Akademiker sollte diese Hochschule mal in die nähere Wahl gezogen werden. Nicht nur das Bildungsniveau ist hervorragend, sondern auch das Umfeld was Studenten Freude bereiten kann.
Sehenswürdigkeiten in Görlitz
Bevor ich mich zu historischen Gebäuden äußere, möchte ich die Sehenswürdigkeit benennen, die mich schon als Kind fasziniert hat – die Landeskrone. Die Landeskrone ist ein aus der relativ ebenen Landschaft ragender Berg, den man ohne Mühe zu Fuß erklimmen kann. Nichts für Fanatiker von Rekorden. Der Lohn der kleine Anstrengung ist eine grandiose Sicht über die Lausitzer Landschaft. Man sieht die historische Skyline der Stadt, man sieht das Zittauer Gebirge, den Jeschken bei Liberec (Tschechien), das Altvater – und bei guter Sicht das Riesengebirge. Die Landeskrone ist auch der Namenspate für das bereits erwähnte köstliche Landskron – Bier.
Aber Görlitz fasziniert natürlich auch mit seiner Altstadt. Auch wenn ein wahnsinniger Sanierungsrückstand bis 1990 aufgelaufen war- vieles wurde erhalten, wenn auch zum Teil nur notdürftig.
Die Alte Börse, auch „Neues Kaufhaus“ genannt wurde zwischen 1707 und 1714 erbaut. Ein interessantes Barockportal mit einem bemerkenswerten Aufsatz sorgt hier einen sehenswerten Anblick, der nicht nur Architekten begeistert.
Bereits zwischen 1508 und 1512 wurde die Annenkapelle erbaut. Ein imposantes Gebäude mit einer äußerst interessanten Geschichte.
Eines der schönsten Renaissance-Bürgerhäuser der Stadt ist das sogenannte „Biblische Haus“. Entstanden nach 1572 gelangte es zu seinem Namen, weil die Fassade durch Szenen aus den Alten und dem Neuen Testament verziert wurde.
Maßgeblich wird die Skyline von Görlitz durch die Türme der Peterskirche bestimmt. Es kann nur vermutet werden, wann der Bau dieser wunderschönen Kirche begonnen wurde. Historiker gehen davon aus, dass der Bau etwa 1225 begann. Die Geschichte der Kirche ist geprägt von Um- und Ausbauten, von Bränden und Verfall, von Neubeginn und Größe. Die älteste Kirche von Görlitz ist eigentlich die Nikolaikirche. Um 1100 entstand die erste Kirche, deren Spuren heut verweht sind. Die heutige Nikolaikirche wurde ab 1452 erbaut. Mindestens 2 mal brannte die Kirche ab. Heut ist sie eine Sehenswürdigkeit, in der noch viele Elemente aus der Gründungszeit zu sehen sind.
Auch imposante Türme bietet Görlitz zur Ansicht. Allen wurden ihre Grundsteine im 14. Jahrhundert oder früher gelegt. Heut sind der Dicke Turm, der Nikolaiturm und der Reichenbacher Turm restauriert und bestimmen das historische Stadtbild mit. Nuicht zu vergessen der imposante Kaisertrutz , der im Dreißigjährigen Krieg den schwedischen Besatzern einen mächtigen Wall gegen die kaiserlichen und sächsischen Truppen bot.
Man braucht schon Tage, um alle historischen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Kurzbesuchern sei empfohlen, wenigsten vom Ober- zum Untermarkt zu bummeln. Schön restaurierte Häuser bieten eine wunderbare Kulisse. Kleine Geschäfte laden zum Kauf ein. Gaststätten und Szenekneipen bieten für jeden etwas.
Für Naturfreund bietet der recht kleine, aber in seiner Art exelente Naturschutz-Tierpark von Görlitz eine echt sehenswerte Schau heimischer Tiere. Bis zur Wende war er eher wenig anziehend, ist aber wohl seitdem zu einem Schmuckstück geworden. Er steht auf meine künftigen Besuchsplan in Görlitz ganz vorn!
Kultur in Görlitz
Seit 1851 besteht das Theater Görlitz. Rund 800 Gäste finden hier Platz und geboten wird seit mehr als 150 Jahren ein vielfältiges und sehenswertes Programm mit guten Schauspielern. Es besteht eine enge Bindung an das Gerhard – Hauptmann-Theater Zittau. Nach der Renovierung war ich noch nicht in dem Theater. Es soll aber nicht nur in altem Glanz wiedererstanden sein, sondern zudem etwas breitere Sitzreihen haben. Die waren früher echt eng und sogar beim Zigeunerbaron eine Strapaze, der ja nun wirklich nicht lang ging.
Als relativ neu tritt verstärkt die „Neue Lausitzer Philharmonie“ in Erscheinung. Ein Klangkörper, der hörens- und sehenswert ist. Gemeinsam mit der Kultband „fafarello“ bot die „Neue Lausitzer Philharmonie“ bereits 2002 ein Konzert, das einfach genial war. Klassik und Rock kombiniert, war erste Sahne. Im Görlitzer Vorort Ludwigsdorf gibt es die „Scheune“. Ein Theater oder Konzertsaal in einer echten Scheune bietet eine Flair, das unbeschreiblich ist. Das Konzert von „fafarello“ mit den „Jungen wilden Philharmonikern“ – einer Jugendauswahl der „Neue Lausitzer Philharmonie“ war echt Wahnsinn. Der CD Mitschnitt kann inzwischen im Internet bestellt werden und lässt erahnen was da abging!
Die Görlitzer Stadthalle, direkt an de Neiße gelegen ist Spielstätte und Veranstaltungsort vom feinsten. Das jährliche Sonderklasse Tanzturnier mit auserlesener internationaler Beteiligung gehört ebenso zum Programm, wie der Auftritt weltbekannter Fromationen wie z.B. „Dream of Dance“, das „Electic Light Orchestra“, Nino de Angelo, Hape Kerkeling ja eigentlich alles zwischen Klassik und Rock, zwischen Bauernmarkt und Erotikmesse .Grandios ist das jährliche Altstattfest. Ein Klaumauk, Gaudi, Markt und alles was man sich vorstellen kann. In jedem Fall Tummelplatz und Anziehungspunkt für tausende Görlitzer, Lausitzer und sonstigem Volk aus Nah und fern.
Inzwischen zum 10. Male werden Ende Mai-Anfang Juni die Jazztage Görlitz veranstaltet Bühnen sind auf dem Fischmarkt in der Altstadt und der sonstigen Innenstadt. Ein Erlebnis der besonderen Art. Über eine ganze Woche kommen Jazzfreund voll auf ihre Kosten. Es lohnt sich!
Görlitzer Umland
Auch wenn Görlitz allein schon sehenswert genug ist, so ist Görlitz auch als Basis für Ausflüge in die nähere Umgebung bestens geeignet. Nicht nur das prima Hotels auch durchaus preiswerte Quartiere bieten, vieles Sehenswerte ist gut erreichbar. Verzeit mir Lücken in der Aufzählung, aber es gibt so viel, das man schon mal was vergessen kann.
Die Hügellandschaft der Königshainer Berge mit Wiesen, Feldern und Wäldern läd zum Wandern ein und ist genial für alle, die Wandern nicht als Hochleistungssport betreiben. Die alte Tuchmacherstadt Zittau, alte Garnisionsstadt mit interessanter Innenstadt und moderner Hochschule ist eine knappe Fahrtstunde entfernt. Zittau ist zugleich das Tor zum Zittauer Gebirge, dem kleinsten Mittelgebirge Europas. Eine alte noch regelmäßig fahrende Schmalspurbahn von Zittau nach Oybin oder Johnsdorf lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen!
Per Autobahn ist es ebenfalls nur eine reichliche halbe Stunde bis zum altehrwürdigen 1000-jährigen Bautzen. Wälder und Seen laden zum Wandern und Baden. Radwanderer kommen vor allem in nordwestlicher Richtung voll auf ihre Kosten und auch der Reittourismus entwickelt sich.
Die Pücklerparks von Bad Muskau und Branitz bei Cottbus sind ebenfalls einen Abstecher wert.
Jenseits der Neiße ist es nicht so sehr weit bis Breslau. Außerordentlich sehenswert, reizvoll und vor allem noch sehr naturbelassen ist das Isergebirge und das Riesengebirge. Im Sommer findet man dort wunderbare Wandergebiete sowohl auf polnischer, als auch auf tschechischer Seite. Im Winter sind dort einige prima Schigebiete, besonders für Langläufer. Alpin-Fans kommen auch auf ihre Kosten, allerdings sind die Berge nicht ganz so hoch und die Abfahrten nicht ganz so lang. Dafür ist alles auch nicht ganz so teuer....
Ja und wer kennt nicht die Schiflugschanzen von Harrachov oder Liberec. Alles weniger als 2 Autostunden von Görlitz entfernt....
Ich merke, dass es sehr schwer ist ein Ende zu finden. Also kurz als Fazit: Die fast östlichste Stadt Deutschlands ist immer eine Reise wert. Diejenigen, die den Osten nicht oder nur wenig kennen, sollten einfach mal einen Trip nach Görlitz planen. Es gibt kaum einen anderen Ort, der so reizvoll ist und zudem noch so zentral gelegen ist, dass man erste Eindrücke von Polen und Tschechien gewinnen kann. Ja und manch einer wird staunen, das diese „Fernost-Gegend“ auch echte Weltenbummler begeistern kann.
Ach ja, Görlitz ist schöner, moderner und attraktiver als die Homepage der Stadt....
Danke an die aufmerksamen Leser, die bemerkt haben, dass ich doch tatsächlich das Iser - und das Altvatergebirge verwechselt habe. Richtig, das Altvatergebirge schließt sich östlich an das Adlergebirge an, das seinerseits wiederum östlich des Riesengebirges zu finden ist. Mit 1124 m ist der höchste Berg des Isergebirges immerhin um 350 m niedriger als die höchste Erhebung des Altvatermassivs. Eine Reise wert ist jedoch jeder der Bergzüge!
(c) Immer_Neugierig
anderso auch als Bierbzahn oder feldmaus2
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